von Lilienblüte
Re-Kommis:
@Steffi: Macht doch nichts. Ich kenn die stressigen Zeiten sehr gut. Sirius glaubt eben, dass Caradoc Emmeline nur ausnutzen wird und er weiß ja aus eigener Erfahrung, wie gerne Kerle Mädchen so ausnutzen. Er hat ziemlich Angst, dass Caradoc genau das mit Emmeline machen wird, was er mit seinen „Freundinnen“ macht.
@klothilde: Ui, von Dorcas wirst du noch ganz viel erfahren. Sie ist so facettenreich. Und das erste Kapitel aus dem Orden gibt es jetzt.
@Tink-Blume: Öhm, ja XDDD Da hast du mich wohl bei einem Fehler erwischt. xD Nee, ehrlich ich hatte das sooo nicht mehr in Erinnerung, das ist echt der Nachteil, wenn man so lange an einer FF setzt. Und ja, das hatte ich schon mal erwähnt, ich seh mal zu, dass ich das korrigiere xD
SDI? Welche FF meinst du? *verwirrt*
@Eisblume95: Oh, Emmeline kommt für ihre Mitmenschen oft eingebildet rüber. Weil man weiß, dass sie gerne von Männer bewundert wird, weil sie sich aufgrund privater Probleme oft zurückzieht, weil sie nicht jeden an sich ranlässt. Emmeline wirkt auf andere eben sehr anders als sie auf uns wirkt, weil wir ihre Gedanken kennen.
Was aus den beiden wird … ja, da müssen wir echt schauen, was draus wird. Da verändert sich so viel immer mal wieder.
Ja, sei gespannt – denn nun geht die Tür zur heulenden Hütte auf.
@LunAndromeda: Gerne, gerne. Freut mich, dass dir meine FFs so gut gefallen. Hihi, und dass Emmeline ein Platz in deinem HarryPotterHerz erobert hat. Das hast du so schön gesagt.
Und ja … sie kannte den Gang schon xD Das hatte ich nur nicht mehr so präsent. Gut, dass ich so aufmerksame Leser habe.
@all: Danke für eure lieben Kommis. Ich habe mal wieder ziemlich lange für dieses Chap gebraucht, sorry. Bei mir war privat total viel los. Aber nun habe ich es geschafft und ich hoffe, es gefällt euch.
Kapitel 25 - Der geheime Orden
Etwa zwanzig erwachsene Menschen saßen am Tisch, darunter einige uns bekannte Personen: Albus Dumbledore saß uns am nächsten, daneben Professor McGonagall und ihr gegenüber Professor Svensson. Auf der anderen Seite des Tisches saß der Vater von James. Außerdem erkannte ich zwei Zauberer und eine Hexe wieder, die im Kampf von Hogwarts vor den Sommerferien dabei gewesen waren.
Die Hexen und Zauberer schauten uns alle überrascht und erschrocken an. Unser Schulleiter erhob sich und eilte zu uns hinüber. Er zog seinen Zauberstab aus dem Umhang und richtete ihn auf Sirius: „Was habe ich zu dir gesagt, als wir im vierten Schuljahr ein sehr ernstes Gespräch miteinander führten?“
„Nun ist der Zeitpunkt gekommen, an dem du dich entscheiden musst, was dir wichtiger ist. Deine Beliebtheit und deine lustigen Streiche – oder dein wahres Ich. Den Jungen, so wie er heute vor mir steht, möchte ich nicht mehr sehen.“ Albus Dumbledore ließ von Sirius ab und wandte sich James zu.
Aber Mr. Potter erhob sich: „Sie haben bewiesen, dass sie Sie selbst sind, Albus. James hat uns seinen Patronus heraufgeschickt. Und ich denke mir, dass James es merken würde, wenn einer seiner Freunde ein Todesser wäre. Du musst nicht jeden einzelnen von ihnen überprüfen.“
Albus Dumbledore atmetet tief durch: „Woher wussten Sie von dem Treffen?“
„Wir haben einen Brief von James‘ Vater gelesen. Wir wussten nur, dass das Treffen in Hogsmeade stattfinden wird, aber nicht genau, wo. Wir sind alle in Frage kommenden Orte durchgegangen und waren uns ziemlich sicher, dass die heulende Hütte perfekt ist. Dank Ihren Gerüchten traut sich niemand mehr her.“
„Einen Brief gefunden? Darüber müssen wir noch sprechen, Charles“, sagte Dumbledore und blickte James‘ Vater mit einem tadelnden Blick an. „Aber nun erst mal zu euch: Was wollt ihr hier?“
„Sie haben einen geheimen Orden gegen Voldemort gegründet und wir wollen mitmachen. Deswegen sind wir hier“, fasste Sirius die Beweggründe der Rumtreiber zusammen.
Dumbledore sah uns nachdenklich der Reihe nach an: „Ich bewundere euren Mut. Setzt euch erst einmal.“
Wir setzten uns zu den anderen an den Tisch. Mr. Potter schaute stolz zu James und Sirius hinüber. Er war glücklich darüber, wie sehr seine Kinder bereit waren gegen das Böse zu kämpfen.
„Euch ist klar, wie gefährlich es ist, ein Mitglied des Phönixordens zu sein?“, ergriff Dumbledore wieder das Wort.
James nickte: „Wir wissen, dass wir alle sterben können. Aber wir sind bereit, dieses Risiko auf uns zunehmen.“
„Wir haben alle unsere Gründe, gegen Voldemort zu kämpfen“, ergänzte Remus. „Meinen Grund kennen Sie, Professor. Begegnungen mit solch bösartigen Kreaturen in der frühen Kindheit prägen einen Menschen. Ich möchte Personen wie Greyback stoppen, bevor sie anderen wehrlosen Kindern das Gleiche antun wie mir. Ich bin bereit, gegen Voldemort und seine Todesser zu kämpfen und dafür mein Leben zu riskieren.“
„Und Sie wissen auch, warum ich gegen die Todesser kämpfen möchte“, sagte Sirius mit düsterer Stimme. „Menschen, die ein ebenso krankes Weltbild haben wie meine, haben in unserer Gesellschaft nichts verloren. Ich kenne den ganzen Lebenstil der Reinblüter besser als ihr alle hier und weiß, wie schrecklich es ist, wenn man in diesem Reinblutwahn aufwachsen muss. Ich möchte, dass Kinder in den nächsten Generationen groß werden können, ohne je von ihren Eltern gehasst zu werden, weil sie mit Muggeln reden. Ich möchte, dass Kinder, die nach Hogwarts kommen, keine Angst haben müssen, aus der Familie verstoßen zu werden, wenn sie in das falsche Haus geraten und ich möchte, dass es nie wieder vorkommt, dass junge Menschen getötet werden, weil sie die Vernunftehe mit einem Reinblüter ablehnen. Und wie Sie sich vorstellen können, sind dies auch Emmelines Motivationen, im Orden des Phönix mitzukämpfen. Wir wissen, wie schrecklich es ist in solchen Familien groß zu werden und wollen, dass die nächste Generation der reinblütigen Kinder ein normales Leben hat und keines, dass von falschen Normen und Werten bestimmt ist. Um es kurz zu machen: Emmeline und ich möchten mit unserem Kampf gegen Voldemort dafür sorgen, dass keine Kinder mehr das durchmachen müssen, was wir in unserer Kindheit erlitten haben.“
Stille trat ein nach diesen bewegenden Worten von Sirius. Professor McGonagall sah bei diesen Worten berührt zu Sirius. Ich glaube, mit einem solchen Stolz hatte meine Hauslehrerin meinen besten Freund noch nie angesehen und mit solchem Stolz würde sie ihn auch nie wieder ansehen.
„Das ist sehr …mutig von Ihnen“, sagte Professor Dumbledore und nickte Sirius und mir anerkennend zu.
„Und Sie beide …?“, begann er und sah zu James und Peter, wurde aber sofort von James unterbrochen.
„Wir beide? Glauben Sie, wir können unberührt bleiben bei den Schicksalen, die wir bei unserer Freunden miterleben? Glauben Sie, wir können in aller Ruhe unseren Schulabschluss machen, während Menschen wie Sirius’ Eltern, die ihm das Leben zur Hölle gemacht haben, im ganzen Land die Macht übernehmen wollen? Wir sind nicht wie unsere Mitschüler, für die dies alles Geschehnisse sind, die weit weg von ihrem Alltag sind und zu denen sie keine Verbindung aufbauen können. Wenn Peter und ich hören, dass irgendwo eine Muggelfamilie ermordet wurde, müssen wir daran denken, dass Sirius‘ Eltern versucht haben, unseren besten Freund zum Mörder solcher Menschen zu erziehen. Wir wollen dem Bösen entgegen treten.“
Dumbledore nickte erneut: „Ich danke euch, ihr fünf. Eure Begründungen kann ich verstehen und ich schätze euren Mut sehr. Aber ich weiß nicht, ob ich euch jetzt schon erlauben kann, . Ihr seid noch Schüler und keiner von euch ist volljährig. Darf ich das Leben von minderjährigen Schülern im Kampf gegen Lord Voldemort riskieren?“
„Wir waren schon einmal dabei, haben Sie das vergessen?“ Die Rumtreiber verschränkten ihre Arme vor der Brust und sahen Dumbledore trotzig an. Zum ersten Mal erkannte ich an diesem Abend, wie erwachsen die vier Rumtreiber hinter ihren dummen Streichen schon waren. Als sie so da standen mit ihren entschlossenen Gesichtern, wurde mir zum ersten Mal bewusst, dass sie tatsächlich bereit waren die Stinkbomben in Slughorns Unterricht und das Zauberschnippschnapp am Freitagnachmittag hinter sich zu lassen. Die vier wussten, was sie mit ihrem Leben anfangen würden und dass sie es für die richtige Seite riskieren würden. Tief beeindruckt schaute ich zu den vieren.
Und welch eine Einheit sie waren! Auch das verstand ich erst an jenem Abend. Wie oft hatte ich mir zuvor die Frage, gestellt, warum solch lustige Menschen wie Sirius und James mit Langeweilern wie Remus und Verlierern wie Peter befreundet waren. Aber heute Abend wurde mir bewusst, welch enge Freundschaft sie alle verband und dass jeder sein Leben für das eines anderen Rumtreibers riskieren würde.
„Nein. Euren mutigen Einsatz im Kampf in Hogwarts werde ich auch nicht vergessen. Noch wie bewundernswert ihr euch in ihm geschlagen habt.“ Albus Dumbledore sah unschlüssig zu den anderen Leuten des Ordens. „Aber ich kann diese Entscheidung nicht alleine treffen. Bisher haben wir keine Schüler in unseren Reihen und der allgemeine Entschluss lautete, es dabei zu belassen. Allerdings haben all meine Leute eure Geschichten gehört und konnten sich ein Bild davon machen, dass ihr es verdient habt, euch Lord Voldemort im Kampf zu stellen. Wir werden uns darüber beraten und euch unsere Entscheidung mitteilen. Gute Nacht euch fünfen!“
***
Keiner von uns dachte an Schlaf, als wir zurück in das Schloss kehrten. Wir gingen noch zusammen runter an den See. Es war kalt. Der Winter würde nicht mehr lange auf sich warten lassen. Trotzdem setzten wir uns an das Ufer des Sees, beobachteten die wenigen verbliebenen Lichter und konnten es kaum glauben, dass unser Schloss so friedlich aussah, wo doch draußen der Krieg tobte.
„Dumbledore wird sich für uns entscheiden.“ Sirius war nach dem Gespräch in der heulenden Hütte guter Dinge.
„Sei dir da nicht allzu sicher. Er wird Gegenstimmen bekommen. Und Professor Dumbledore ist niemand, der über den Kopf anderer Leute bestimmt“, gab Remus zu bedenken.
„Sie schienen mir aber alle ziemlich beeindruckt“, ließ sich Peter vernehmen.
„McGonagall wird dagegen sein. Und die schätzt er sehr hoch“, antwortete ich.
Remus nickte und die anderen verfielen wieder in Schweigen. Irgendwann sah Remus zu mir und sagte dann vorsichtig: „Emmeline… du warst sehr schweigsam heute Abend. Als Dumbledore gefragt hat, hast du Sirius für dich sprechen lassen. Glaubst du wirklich, dass du bereit für den Orden bist?“
„Ich … ich denke, dass ich bereit dafür bin, ja. Es kam alles ein bisschen überraschend und muss erst mal darüber nachdenken, aber ich denke, Sirius hat meine Gründe alle sehr schön zusammengefasst. Und ob ich nun mein Leben riskiere, um herauszufinden, wer meinen Bruder getötet hat oder gegen ein noch viel größere Übel ankämpfe, wo ist da der Unterschied?“
„Darf ich es erzählen, Emmeline? Die Geschichte von deinem Bruder? Wir sollten jetzt keine Geheimnisse mehr voreinander haben. Und ich denke, die anderen drei sollten wissen, warum du ebenso viele Gründe hast gegen die bösen Mächte zu kämpfen wie wir.“
Ich schluckte und nickte dann. Es fiel mir keineswegs leicht, dass die drei Jungen nun etwas über mich erfahren würden, an das ich nicht einmal denken wollte. Aber ich hatte verstanden, dass mich mit den Rumtreibern vom heutigen Tage an ein viel engeres Verhältnis verbinden würde als bisher. Bald würden wir Seite an Seite gegen Voldemort kämpfen. Und da sollten die anderen meinen verletzlichsten Punkt kennen.
Also erzählte Sirius und die anderen drei Rumtreiber lauschten der Geschichte über meinen Bruder. Als Sirius geendet hatte, schauten mich die drei mit einem seltsamen Blick an.
„Ich wusste nicht, dass du so viel durchgemacht hast, Emmeline.“, sagte Remus.
„Jetzt bist du an der Reihe, Remus. Keine Geheimnisse mehr“, sagte Sirius sehr bestimmt und sah Remus auffordernd an.
Remus nickte langsam: „Emmeline, das, was ich dir jetzt erzähle, fällt mir nicht gerade leicht zu erzählen. Und ich muss mich darauf verlassen können, dass du es niemandem sagst. Auch nicht oder ganz besonders nicht, Lily. Versprich mir das bitte.“
Ich nickte. „Versprochen“, sagte ich leise und fragte mich, was Remus mir denn so Schlimmes zu erzählen hatte.
„Als ich sechs Jahre alt war, Emmeline, hatte mein Vater Streit mit einem Werwolf namens Greyback. Greyback schwor sich zu rächen – gerade in dem Moment, in dem ich an die Tür trat, weil ich mich fragte, mit wem mein Vater sich wohl stritt. Greyback ging laut fluchend davon und schwor Rache – nicht nur an meinem Vater, sondern vor allem an seinem Sohn. Eines Abends an diesem Sommer kam ich gerade von meinen Großeltern, Es war nur ein kurzer Weg – meine Großeltern wohnte zwei Straßen weiter – und meine Eltern ließen mich diesen Weg immer alleine gehen. Und da begegnete er mir.“
Remus schluckte, seine Gedanken weilten weit fort, an einem längst vergangenen Abend, der sein Leben zerstört hatte.
„Meine Eltern haben alles versucht, mich zu retten. Mein Vater investiert seit Jahren ein Vermögen in die Forschung zur Entwicklung eines Heilmittels gegen das Werwolfsgen. Aber es ist niemandem gelungen, mir zu helfen und so verwandele ich mich seit über zehn Jahren einmal im Monat in ein Monster.“
Ich schluckte und streckte vorsichtig die Hand aus, um Remus zu berühren, Er zuckte zusammen.
„Auch ich hatte keine Ahnung, dass du solche Probleme hast. Ist das der Grund, warum du … warum du Lily damals eine Abfuhr gegeben hast?“
Remus nickte zögernd: „Ich werde niemals in der Lage sein, eine Freundin oder eine Familie zu haben.“
Eine Weile schwiegen wir wieder alle, dann räusperte sich Remus: „Wirst du … wirst du damit klar kommen, Emmeline? Die meisten unserer Mitschüler könnten jetzt wahrscheinlich nicht einmal mehr in meiner Nähe sitzen.“
„Das ist für mich kein Problem, Remus. Ich habe schon früh gelernt, dass man Vorurteile aufgrund dessen, was ein anderer Mensch ist, bleiben lassen sollte. Für mich wird sich dadurch nichts an meinem Verhältnis zu dir ändern.“
Remus lächelte mich an. Ich erhob mich. Die Nacht war lang gewesen und wenn ich morgen in den Unterricht wollte, sollte ich nun wirklich schlafen.
„Ich bringe dich hoch“, sagte Sirius. Wir wandten uns zum Gehen, aber ich überlegte es mir anders und drehte mich noch einmal zu Remus um.
„Und, Remus?“
„Ja?“
„Lily wäre es auch egal“, sagte ich, dann drehte ich mich um und Sirius und ich liefen zurück zum Schloss. Und ohne, dass ich mich umdrehte, wusste ich, dass mir ein hoffnungsvoller und ein verletzter Blick folgen würden.
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