von hilgener-jung
Lied: Come around von Rhett Miller.
Viel Spaß beim lesen! über Kommentare würde ich mich sehr freuen!
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Einzelne Tränen liefen ihre Wangen hinunter und tropften auf ihr dunkelblaues Shirt.
Sie saß auf dem Fensterbrett in ihrem Schlafsaal und schaute mit traurigen Augen auf das Schlossgelände, welches nun friedlich dalag, von der Sonne hell erleuchtet.
Kaum zu glauben, dass dort vor wenigen Stunden eine Beerdigung abgehalten worden war, und noch weniger zu glauben, dass an diesem wunderschönen Ort ihre Beziehung, für die sie so lange gekämpft hatte, zu Ende gegangen war.
Die Szene hatte sich in ihr Gedächtnis gebrannt und spielte sich immer wieder vor ihren Augen ab.
Harrys trauriges Gesicht, als er ihr erzählte, dass er nicht nach Hogwarts zurückkehren würde.
Sein schwarzer Festumhang, mit Spuren einzelner Tränen, die den Weg seine Wange hinunter auf den Stoff gefunden hatten.
Und seine Entschlossenheit, als er ihr erzählte, dass es aus war, dass sie nicht mehr seine Freundin sein konnte.
Sie verstand seine Begründung, sah ein dass er sie nur beschützen wollte. Aber trotzdem fühlte sie jedes Mal einen Stich im Herzen, wenn sie an das Geschehene dachte.
Sie musste nur aus dem Fenster auf die Schlossgründe schauen, das Datum auf dem Kalenderblatt sehen, an sein trauriges, entschlossenes Gesicht denken oder einfach nur an Dumbledores Tod und den laufenden Krieg gegen Voldemort erinnert werden, und schon brach ihr Herz entzwei.
Aber trotz all dieser Schmerzen, obwohl er ihr Herz an diesem Tag zertrümmert hatte, wusste sie dass sie auf ihn warten würde.
I'm dressed all in blue
And I'm remembering you
And the dress you wore
When you broke my heart
I'm depressed upstairs
And I'm remembering where
And when, and how, and why
You have to go so far
Am I gonna be lonely for the rest of my life
Am I gonna be lonely for the rest of my life
I'm gonna be lonely for the rest of my life
Unless you come around
So come around
*~*~*~*
Ihr weißes Sommerkleid wehte leicht im Wind mit, der durch den garten des Fuchsbaus blies und einen sommerlichen Duft verbreitete.
Sie war mit ihrer Mutter alleine im Fuchsbau geblieben, während der Rest ihrer Familie aufgebrochen war, um Harry von den Dursleys abzuholen.
Sie waren erst vor wenigen Minuten abgereist und wurden erst in mehreren Stunden zurück erwartet, aber Ginny hatte sich dennoch bereits mit einem Stuhl im Garten postiert um auf ihre Rückkehr zu warten.
Sie redete sich immer wieder ein, dass sie sich lediglich sorgen um ihre Familie und Freunde machte, aber sowohl ihre Mutter als auch sie wussten, dass sie einzig und allein im Garten saß, um Harry so schnell es ging wieder sehen zu können.
Seit Dumbledores Beerdigung kreisten ihre Gedanken um Harry, den Jungen den sie schon seit so vielen Jahren über alles liebte und der nun weiter von ihr entfernt zu sein schien, als jemals zuvor.
Immer wieder sprang ihr die Szene im Gryffindor Gemeinschaftsraum durch den Kopf, als Harry mit einem breiten Lächeln im Gesicht auf sie zugelaufen kam und ihre Lippen zum ersten Mal eroberte. Der Kuss hatte alles gehalten, was sie sich jemals von Harry versprochen hatte, und dieser Kuss war es gewesen, der endlich ihr Herz befreite und ihr zeigte, dass ihre Liebe erwidert wurde.
Sie erinnerte sich an all die Jahre, in denen sie sich leer gefühlt hatte, in denen Harry sie nur als die kleine Schwester seines besten Freundes gesehen hatte.
Doch dieser eine Kuss hatte die Leere in ihr aufgefüllt und in den Wochen in denen sie mit Harry zusammen war, hatte sie sich zum ersten Mal in ihrem Leben vollkommen gefühlt.
Das Flügelschlagen einer Eule holte sie aus ihren Gedanken und zurück in die Realität. Harry war nicht mehr ihr Freund und die Leere breitete sich wieder in ihr aus.
Sie stand von ihrem Stuhl auf und ballte wütend ihre Hände zu Fäusten. Warum fühlte sie sich jedes Mal so schwach, wenn es um Harry ging? Sie war keine schwache Frau, nie gewesen, aber sobald es um Harry ging, hatte sie ihre Gefühle nicht mehr im Griff.
Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn sie niemals mit ihm zusammengekommen wäre. Es gab sicherlich irgendwo auf der Welt einen anderen Mann, der sie glücklich machen konnte! Sie würde Harry einfach vergessen müssen!
I'm dressed all in white
And I remember the night
You came on to me
And opened up my heart
I was hollow then
'Til you filled me in
Now I'm empty again
I should have never let it start
Es war Abend geworden und die Sonne war untergegangen. Ginny und Molly Weasley standen am Fenster des Fuchbaus, gespannt nach draußen auf den Garten starrend.
Zwei Portschlüssel waren bereits alleine zurückgekommen und die Anspannung der beiden Frauen wurde von Sekunde zu Sekunde größer. Und auch wenn Ginny es sich nicht eingestehen wollte, war sie beinahe verrückt, weil Harry mit dem nächsten Portschlüssel erscheinen sollte.
Und auch wenn sie es niemals zugeben würde, wusste sie dass sie nicht ohne Harry leben könnte, auch wenn sie sich vor wenigen Stunden noch versucht hatte sich dies einzureden.
Am I gonna be lonely for the rest of my life
Am I gonna be lonely for the rest of my life
I'm gonna be lonely for the rest of my life
Unless you come around
So come around
No one else can fix me
Although sometimes my heart tricks me
Into thinking someone else will do
But you're the only one
You are the only one
Am I gonna be lonely for the rest of my life
Am I gonna be lonely for the rest of my life
I'm gonna be lonely for the rest of my life
Unless you come around
So come around
Ein helles Licht riss sie aus ihren Gedanken und im nächsten Moment sah sie ihn, auf dem Boden des Gartens liegend. Ihre Füße rannten von selber los, durch die Tür und auf Harry zu.
Seine Kleidung war dreckig und zerrissen und ein Verband schaute an seinem Arm durch einen der Risse hervor.
„Harry, was ist passiert?“ hörte Sie ihre Mutter fragen, während sie sprachlos auf den Mann vor ihr starrte. Sie hatte gewusst, dass Krieg herrscht und Harry stärker in diesem involviert ist, als die meisten anderen Zauberer. Aber ihn nun so gezeichnet zu sehen, machte ihr zum ersten Mal deutlich, in welcher Gefahr sie alle schwebten. Und zum ersten Mal konnte sie Harrys Entscheidung, sich von ihr zu trennen um sie in Sicherheit zu bringen, voll und ganz nachvollziehen. Er würde weggehen müssen und er würde kämpfen müssen. Und das Einzige, was Ginny machen konnte, war zu hoffen dass er zu Ihr zurückkommen würde. Und eines war ihr nun klar, sie würde auf ihn warten.
Am I gonna be lonely for the rest of my life
Am I gonna be lonely for the rest of my life
I'm gonna be lonely for the rest of my life
Unless you come around
So come around
So come around
So come around
*~*~*~*
Der Krieg war vorbei, Voldemort war besiegt und Harry hatte überlebt. Sie hatte noch nicht die Chance gehabt, mit ihm zu sprechen.
„Lass ihn erstmal schlafen.“ sagte ihre Mutter ihr immer wieder, aber Ginny hatte genug vom warten.
Sie schlich sich aus der großen Halle und rannte los in Richtung Gemeinschaftsraum. Ihr blaues Top blieb am Protraitloch hängen, als sie durch dieses hindurch stieg, und ein kleiner Riss blieb an der Seite zurück, welchen sie allerdings nicht bemerkte.
Unschlüssig stand sie einen Moment im Gemeinschaftsraum, während Erinnerungen durch ihren Kopf flogen. Die von ihrem ersten Kuss, von gemütlichen Abenden am Feuer, aber auch von ihrer Trennung.
I'm dressed all in blue
And I'm remembering you
And the dress you wore
When you broke my heart
„Ginny?“ seine Stimme holte Ginny aus ihren Gedanken, und erschrocken schaute sie auf, direkt in die wundervollen grünen Augen ihrer großen Liebe.
„Ich habe auf dich gewartet.“ flüsterte sie, sich plötzlich ganz klein fühlend, und ihre Wangen wurden rot.
Sie senkte den Blick, sich für ihre Unsicherheit schämend, und schaute auf ihre Füße.
Sanft schob sich seine Hand unter ihr Kinn, hob ihren Kopf sachte hoch und das nächste was sie fühlte, waren seine warmen Lippen, die sachte ihren Mund eroberten.
Er war zu ihr zurückgekommen.
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