von hilgener-jung
Ich habe heute "not now" von Blink 182 im Radio gehört und dann diese Songfic in einem Rutsch durchgeschrieben. Sie ist nicht Beta-gelesen und Nichts, aber Ich will sie jetzt unbedingt reinstellen :P
Ich hoffe sie hat nicht zu viele Fehler und vor allem, dass sie euch gefällt. Reviews würden mich unglaublich freuen!!
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Harry Potter war in der ganzen Zaubererwelt bekannt dafür, dass er den Todesfluch nicht nur einmal, sondern gleich zweimal überlebt hatte.
Sie nannten ihn „den Mann der Lebt“, den „Bezwinger des bösesten Zauberers der Welt“ und in manchen Bettgeschichten für kleine Kinder sogar den „Mann, der keine Angst kennt.“
Doch die Zaubererwelt kannte gerade einmal die Hälfte der Verletzungen und Flüche, die Harry Potter sich in seinem Leben zugezogen hatte.
Die Zeitungen waren nie dabei gewesen, wenn Harry Potter in einem Krankenbett im St Mungos lag, umringt von seiner Familie, und mit Tränen in den Augen um sein Leben fürchtete.
Sie hatten nie die Angst in seinen Augen gesehen, als ihm der Gedanke durch den Kopf ging, dass er seine Familie – seine wunderschöne Frau und seine geliebten Kinder – vielleicht schon bald verlassen müsste.
Für seine Familie war er niemals der „Mann der lebt“ oder der „furchtlose Held“ gewesen, denn sie kannten und teilten Harrys Ängste.
Und deswegen beruhigte es auch weder Ginny noch jemand anderen seiner großen Familie, als die Ärzte ihnen sagten, sie sollen sich keine Sorgen machen.
Harry hatte erst vor wenigen Wochen seinen Job im Ministerium aufgegeben und war in den Ruhestand gegangen. Es waren wundervolle Wochen für ihn gewesen, die ersten seit langer Zeit, in denen er und Ginny nur zu zweit unterwegs waren.
Sie waren im Urlaub gewesen – in Amerika, Kanada und Australien – und auch wenn sie ihre Kinder und Enkelkinder über alles liebten, war es für die beiden gut gewesen, Zeit für sich zu haben.
Es war ihr erster Tag zurück gewesen, an dem Harry von dem unbekannten Fluch getroffen wurde.
Sie hatten sich ein Quidditchspiel von Ginnys altem Team angeschaut und waren auf dem Weg aus dem Stadion gewesen, als die Tumulte losgingen.
Die Auroren waren in der Unterzahl gewesen und ein einziger Blick in Harrys entschlossenes Gesicht hatte Ginny bewusst gemacht, dass sie ihn nicht aufhalten konnte.
Sie hatte geseufzt, seine Hand gedrückt und ihm gesagt, dass er vorsichtig sein soll – und dann war er in der Menge verschwunden.
Drei Tage war das Ganze nun her gewesen und es war immer noch unklar, welcher Fluch Harry getroffen hatte und von wem er kam.
Er war direkt ins St. Mungos geliefert wurden und die Ärzte hatten ihr Bestmöglichstes getan, aber Harry war bis heute nicht aufgewacht.
„Machen Sie sich keine Sorgen“ und „Er hat schon schlimmeres überstanden“ bekam die Familie immer wieder zu hören, aber mit jeder Sekunde, in der Harry nicht aufwachte, vergrößerte sich Ginnys Furcht er könnte nie wieder aufwachen.
*~*~*
Harry Potter hatte schon viele Erfahrungen mit dem Tod gemacht, viele Geschichten über ihn gehört und lange Zeit über das Leben nach dem Tod nachgedacht. Er hatte sich vor langer Zeit damit abgefunden, dass jedes Leben begrenzt war und dass das eigentliche, große Abenteuer erst nach dem Tod begann.
Und so hatte sich eine unglaubliche Ruhe in ihm ausgebreitet, als er – wie er tief im Inneren wusste– ein letztes Mal zu Bewusstsein kam.
Er würde sterben und es war Ok für ihn, dass das Schicksal nun andere Pläne für ihn hatte.
Er öffnete kurz die Augen, schloss sie aber direkt wieder, als das grelle Tageslicht ihn blendete.
Er versuchte zu sprechen, aber kein Ton schien aus seinem rauen, trockenen Hals zu kommen.
Er versuchte seinen Arm zu bewegen um auf sich aufmerksam zu machen, doch die Muskeln in seinem Körper gehorchten ihm nicht mehr.
Seine Innere Ruhe schwand augenblicklich.
Sollte er etwa unbemerkt von allen auf seinen Tod warten?
War das Schicksal wirklich so grausam zu ihm, dass es ihm noch einmal zu Bewusstsein verhalf, bevor er endgültig seinen Körper verlassen musste?
Das Öffnen der Tür riss ihn aus seinen Gedanken und der einzigartige Duft, den die Person mit sich in den Raum brachte, löste eine Welle von Angst in ihm aus.
Er hatte sich mit dem Tod abgefunden, wollte ihm ruhig entgegen sehen – und hat dabei vergessen, dass er alleine gehen musste. Dass zum ersten Mal seit vielen Jahrzehnten seine geliebte Ginny nicht an seiner Seite sein würde.
Er öffnete erneut die Augen und versuchte zu sprechen.
„Gin“ brachte er mühevoll hervor und seine Stimme war dabei nicht lauter als ein Flüstern.
Aber Ginny hörte ihn und war im Bruchteil einer Sekunde an seiner Seite.
„Harry! Oh mein Harry.“ brachte sie hervor, ihre Stimme voll mit Emotionen.
„Du dummer, tapferer, großartiger Mann du.“
Harry kannte seine Frau lange genug um zu wissen, dass sie geweint hatte. Es zerbrach ihm das Herz und vergrößerte seine Furcht. Er wollte nicht ohne sie gehen, wollte sie nicht zurücklassen.
Er versuchte nach ihr zu greifen, aber seine Hand hob sich nur wenige Millimeter vom Bett, bevor sie wieder auf die weiche Matratze fiel.
Come here, please hold my hand for now
Help me, I'm scared please show me how to fight this,
God has a master plan
And I guess
I am in his demand
Von seiner anfänglichen Ruhe war Nichts mehr über geblieben als ihm Bewusst wurde, dass er wohl nie wieder in der Lage sein würde sie zu küssen, oder zu umarmen, oder einfach nur ihre Hand zu halten. Dass er dieses Mal nicht in der Lage sein würde, den Tod hinauszuzögern und dass er sie dieses Mal tatsächlich zurücklassen würde.
Please save me this time I cannot run
And I'll see you when this is done
And now I have come to realize
That you are the one who's left behind
Ginny nahm seine Hand in ihre und streichelte sanft mit ihrem Daumen über seinen Handrücken. Die vielen Jahre hatten sowohl seine, als auch ihre Haut altern lassen, ihre Körper sich verändern lassen. Aber noch immer konnte eine einzige Berührung von Ginny ihn komplett beruhigen, auch wenn sie noch so klein war.
Er versuchte ihre Hand zu drücken, aber wieder verließ ihn seine Kraft und er gab sich geschlagen.
Sie war bei ihm, also brauchte er keine Angst zu haben, denn sie würde ihn nicht alleine lassen. Sie würde warten, bis er gegangen ist, genauso wie er auf sie warten wird, bevor er in sein nächstes Abenteuer aufbricht.
Please stay until I'm gone
I'm here hold on to me I'm right here
Waiting
Er wusste nicht, wie lange sie auf seinem Bett gesessen und seine Hand gestreichelt hatte, bevor es passierte. Er hatte nicht hören können, ob jemand den Raum betreten oder verlassen hatte, ob James, Albus, Lily, Ron, Hermine oder sonst jemand aus seiner Familie ihn besucht hatte.
Das einzige was er wusste, als das schwache Licht, welches er trotz geschlossener Augen sehen konnte, immer heller wurde, war dass Ginny bei ihm geblieben war.
Dass seine Ginny, die ihm schon so oft den Atem geraubt hatte, auch bei seinem letzten Atemzug dabei sein würde. Dass sie ihn bis zum Schluss begleiten würde.
Und als das Licht ihn umhüllte und er den Kuss vor seinen Augen sah, den Ginny ihm vor vielen Jahren an seinem 17 Geburtstag gegeben hatte, ärgerte er sich nur noch darüber, sie nicht noch ein letztes Mal geküsst zu haben, bevor er sie am Stadion zurückgelassen hatte.
Und er nahm sich fest vor, auf sie zu warten – auch für sie da zu sein, wenn ihre Zeit gekommen war – und sie mit einem Kuss in ihrem nächsten Leben zu begrüßen.
I see, a light it feels good
And I'll come back soon just like you would
It's useless, my name has made the list
And I wish, I gave you one last kiss
Please stay until I'm gone
I'm here hold on to me I'm right here
Waiting and take
My one last breath, and don't forget
That I will be right here
Waiting
Please stay until I'm gone
I'm here hold on to me I'm right here
Waiting and take
My one last breath, and don't forget
That I will be right here
Waiting
Please stay until I'm gone
I'm here hold on to me I'm right here
Waiting and take
My one last breath, and don't forget
That I will be right here
Waiting
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