von *Lilian*
Der Tag war wie jeder andere auch. Er aß in der großen Halle, verkroch sich für eine Zeit lang in der Bibliothek bis der schwarzhaarige den Entschluss gefasst hatte, sich draußen ein bisschen in den Schatten zu legen. Es war so schönes Wetter, auch wenn es zu heiß war, um sich in die Sonne zulegen. Der dürre Junge vertrug sie sowieso nicht, mit seiner blassen Haut. Er strich sich eine schwarze Strähne seiner immer fettigen Haare aus der Stirn und seufzte. Er konnte sie jeden Tag waschen und trotzdem blieben sie so, wie sie immer waren, nämlich fettig.
Der Slytherin lag im Schatten eines großen Baumes und war in seiner Lektüre vertieft als er eine hohe Mädchenstimme neben sich vernahm. „Blume für dich!“ Ein kleines Mädchen kaum älter als zwei mit langen dunkelbraunen lächelte ihn freundlich an. „Ich will aber keine! Verzieh dich!“, schrie der 17-jährige Severus Snape auf und wollte sie abschütteln, doch die kleine Laura ließ nicht locker. Obwohl er sie angeschrien hatte, verzog das kleine Mädchen keine Miene und strahlte ihn unentwegt an. „Schöne Blume für dich!“, sagte sie erneut und hielt ihm immer noch das Gänseblümchen hin. Er stand vom Rasen auf. „Nicht mal in Ruhe lesen konnte man, ohne belästigt zu werden!“, dachte er genervt.
Er begann ohne Vorwarnung weg zu rennen. Laura ließ die Blümchen fallen, die so gerade gepflügt hatte und lief ihm hinterher. Für ihre zwei Jahre war sie ziemlich schnell, holte ihn ein. Laura blieb vor ihm stehen und haute ihm auf den Arm „Hab dich gefangt. Jetzt du mich fangen?“ „Nein!“, blaffte er das kleine süße Mädchen an. „Ok, du jetzt Blume wollen?“, fragte die kleine und hielt schon wieder ein Gänseblümchen in ihren Händen.
„Nein! Hab ich gesagt! Hörst du nicht zu! Geh weg!“, fuhr er sie genervt an. Doch statt wie eine normale zwei jährige in Tränen auszubrechen und wegzurennen, klammerte sich die kleine Laura plötzlich an sein Bein. Er verlor das Gleichgewicht, landete mit dem Rücken auf den Rasen und die Kleine auf ihm. Sie drückte sich fest an seine Brust und schien es sehr gemütlich dort zu finden.
„Hey, da bist du ja Laura!“, kam eine Stimme aus der Nähe. Kurz darauf erblickte Severus Lily Evans, die mit schnellen Schritten auf ihn und Laura zu kam. Er wurde rot, als Lily sah, das sich die Kleine auf ihm lag. „Wow Laura was machst du denn für Sachen?“, fragte sie Laura freundlich an, die zurück grinste. „Das mein Freund!“, nuschelte Laura. „Ich bin nicht dein Freund, jetzt geh runter von mir!“, zischte der schwarzhaarige Junge, das kleine Mädchen an. „Doch!“, schrie Laura in sein Ohr, sodass Severus dachte sein Trommelfell wäre geplatzt.
Lily beobachtete die beiden amüsiert, als James Potter und Sirius Black zu ihnen stießen. „UHHH Schniefelus HAT EINE FREUNDIN!“, sagten beide gleichzeitig, als sie das kleine Mädchen auf den schwarzhaarigen Jungen liegen sahen. Beide brachen in schallendes Gelächter aus. „NEIN! HAB ICH NICHT!“, schrie Severus. Er hatte nun endgültig genug. Er stieß die kleine von sich und stand schnell auf. „Diese Idioten!“ dachte der Slytherin und seine Hände begannen zu zittern, es kostete ihn Einiges an Selbstbeherrschung keinen Fluch abzufeuern.
„Ich würde sie nehmen Schniefelus! Sie is die einzige, die auf ab dich fährt!“, sagte Black. James legte demonstrativ sein Arm um Lily, was Severus Herzen wieder mal einen Stich versetzte, und grinste. Laura hatte die Gelegenheit genutzt,um wieder Blumen zu pflücken. Um ihrer Frage zuvor zu kommen fauchte er: „ Ich will immer noch keine Blumen! Du Quälgeister!“
Severus drehte sich um und wollte gerade gehen, als er ein Schluchzen hinter sich vernahm. Gegen seine Willen drehte er sich wieder um. „NICHT GEHEN! BITTE!“ Die kleine hatte angefangen zu weinen, komischerweise ließ es ihn nicht kalt. Seine Wut war abgeklungen. Es schmerzte ihn die kleine so zu sehen, wie ihre Tränen ihre Wangen benetzte. „Na gut Laura! Dann schenk mir eine Blume!“, sagte Sev sanft und strich dem kleinen Mädchen über die Haare. Wortlos gab sie ihm eine und schien sich wieder zu beruhigen. „So ist es gut! Dankeschön. Laura!“
Kurz nahm er sie in die Arme und drückte sie. Severus ließ die Kleine los, die nun bis beide Ohren über strahlte. Was war nun in ihn gefahren so emotional zu reagieren? „Du doch mein Freund?“ fragte das Mädchen hoffnungsvoll. „Vielleicht“, entgegnete der Schwarzhaarige. Er war erleichtert, dass sie wieder strahlte, dies ließ sein Herz hüpfen.
Alle versammelten waren mehr als verblüfft von seiner Reaktion. „Laura, lass den Jungen in Ruhe!“, kam es von Lilian, einer dunkelhaarigen jungen Frau, die wahrscheinlich Lauras Mutter sein musste. „Sev mein Freund!“ berichtete die kleine stolz und zeigte auf Severus, der ein klein wenig rot wurde. „Das ist aber schön und jetzt komm wir müssen daheim noch kochen!“ sagte ihre Mum. „Sev mitkommen!“ verlangte die 2-Jährige energisch.
Laura fasste Sev an die Hand, während sie mit ihre Mum verhandelte. „Laura ich glaube, Sev hat heute noch was Anderes vor, als bei uns Abend zu essen!“ Lilian ließ sich trotz ihren Dackelblickes nicht erweichen. Severus merkte, wie die kleine mit einer unglaublichen Kraft seine Hand drückte, man konnte fast von Quetschen sprechen. Aus einem Impuls hinaus löste er seine Hand von ihrer. Sein Herz raste und er hörte sein Blut pulsieren.
Wie konnte dieses kleine Mädchen seinem Herzen so zu setzen?
War er verliebt?
Vielleicht ein Anfang einer großen Liebe ? Wer weiß?
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