von *Lilian*
@ Candra Lovegood thanx Ja ich finds auch süß... *grins*
Sry, dass ich jetzt erst wieder ein Kapitel hochlade, aber ich bin zurzeit nach der Arbeit so geschafft, dass ich keinen Bock zum schreiben habe und meistens nur am Wochenende was zu Papier bringe.
Hier mal wieder eine Zusammenfassung aus Sev sicht Chap 12 und 13 wenn mich nicht alles täuscht.
*Vorsichtig nach minimuff und Quitschkugel-umguck*
VIEL SPAß!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
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Ich ahnte nicht, dass heute der Tag war, an dem ich haushoch blamiert werden sollte. Missmutig wie jeden Tag ging ich zum Frühstück, um nicht mit leeren Magen, die nervigen Schüler ertragen zu müssen. Ich saß gerade in der Großen Halle würgte zwei Toast mit Müh und Not hinunter, als eine fette hässliche Frau mit schlecht gefärbten Haaren die Halle betrat und schnurstracks zu mir lief. Verblüfft und auch geschockt wurde ich von ihr in eine Umarmung gequetscht. „Oh Sevilein!“, schniefte sie. Die Frau, die ich noch nie zuvor in meinem Leben gesehen hatte, roch stark nach Schweiß, was es mir fast unmöglich machte in ihrer Gegenwart zu atmen.
Sie schien mich zu kennen, das ich aber total verblüfft war und keine Ahnung hatte, was die Frau um Merlins Namen hier zu suchen hatte, nahm die Frau nicht war. Ich ergriff die Chance zur Flucht, als sie den Griff löste und kurz Dumbledore anstarrte. Ich rannte schnell zur Hintertür, verschloss sie mit einem Zauber und machte mich auf dem Weg in meine Kerker. Keuchend schloss ich die Tür meiner Gemächer und ließ mich geschockt auf mein Bett nieder. Was wollte die Frau von mir? Die Schüler schienen sich ja allesamt amüsiert zu haben. Wer konnte es wagen diese Frau mir auf den Hals zu jagen?! Diese Person musste dafür bestraft werden. Ich würde erfahren, wenn es jemand aus dem Schloss war, denn nicht um sonst war ich neben dem Dunklen Lord und Dumbledore der mächtigste Legilimentor.
Es klopfte an meiner Kerkertür. Ich näherte mich ihr und vernahm die quietschende Stimme der Frau. Mutig öffnete ich die Tür, aus einem Instinkt beschwor ich einen Schildzauber zwischen ihr und mir, sodass sie sich nicht mehr auf mich stürzen konnte. „Warum versteckst du dich denn, Sevi? Bist du denn so schüchtern?“, wollte sie wissen, als sie eintrat. „Ich will wissen, woher Sie wissen, wer ich bin!“, knurrte ich ungeduldig, erpicht endlich die Wahrheit zu erfahren. Wenn jemand sie für den Job bezahlt hatte, würde die Frau bestimmt nicht damit herausrücken, wer sie gebucht hatte. „Aber Sev du weißt wir haben uns doch auf magicnet geschrieben?! Bist du krank? Hast du Fieber?“, quietschte sie auf geregt und wollte ein paar Schritte auf mich zu machen, doch durch den Schild wurde ihr das verwehrt. Ich war dankbar für meine gute Intuition.
„Wir hatten über was Kontakt?“, fragte ich verwirrt nach. „Magicnet im Internet, da haben wir uns doch Nachrichten geschrieben.“, erklärte die Frau ruhig und strahlte. Mein Gedanken rasten, einer der Schüler fand es witzig in meinem Namen mit einer Frau zu schreiben. Gott wie ich sie allesamt hasste. Sollten sie sich über ihre eigenen Probleme kümmern und mein Privatleben gefälligst in Ruhe lassen.
„Es tut mir leid Miss, aber ich habe in meinem Leben noch keine Nachrichten anders als mit Eulen verschickt. Ich weiß nicht, wie man diese Höllenmaschinen von den Muggeln bedient. Also haben Sie sich mit einer Person verabredet, die sich für mich ausgegeben hat.“, erklärte ich ihr. Mir fiel es schwer meine Wut, die plötzlich in mir aufflammte, zu kontrollieren. „Aber Sev!“, schniefte sie. Es dauerte eine Weile bis die Worte ganz zu ihr durchdrangen. Ein paar Tränen kullerten auf ihrem Gesicht hinunter. Ich sah ihr an, dass das Ganze nicht gespielt war. In ihrem Inneren fühlte sie etwas für mich. Angewidert reichte ich ihr ein Taschentuch. „Aber wer macht so was?“, schluchzte sie weiter.
„Ich weiß es nicht. Ich bitte sie nun zu gehen, denn ich habe jetzt Unterricht!“, sagte ich so höflich wie ich konnte. Verrückt, das sich so einen ekelhafte Frau in mich verliebt hatte. Sie hatte genauso eine große Chance bei mir, wie ich jemals bei Laura haben würde. Gar keine! Als ich gerade kurz über Laura nachdachte, fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Wusste nicht das halbe Schloss, dass sie eine der wenigen Schülerinnen war, die ihre Eltern nicht über Eule sondern über Mails auf dem neuesten Stand hielt. Laura hatte mit der Frau geschrieben, die Gewissheit stach mir ins Herz. Sie fand es bestimmt zum totlachen komisch, wie sie mit ihrer Clique, das Geschehen verfolgt hatte. Sie hatte mich vor der ganzen Schule blamiert, dass würde ich ihr heimzahlen, obwohl ich es hasste ihr weh zu tun. Sie hatte es wirklich nicht anders verdient, blamierte mich vor der ganzen Schule und mischte sich in mein Privatleben rein, was ich absolut nicht leiden konnte.
Am Anfang der letzten Doppelstunde passte ich Laura ab, die gerade auf ihren Platz gehen wollte. Ich krallte mein Fingernägel in ihren Arm und zischte ihr zu: „McKenzie, heute Nachsitzen bei mir gleich nach der Stunde. Mal sehen, ob sie ihren Streich immer noch so lustig finden!“
Verwundert immer noch ihren Arm reibend, ging sie auf ihren Platz. Ich machte alle maßlos runter, dass linderte aber nicht meine lodernde Wut, die mein Inneres versenkte.
Ich konnte mich kaum zurück halten, als endlich alle gegangen waren. Erreichte meine Wut ihren Höhepunkt. Ich ließ die Tür ins Schloss fallen und fing gleich an sie anzuschreien. Nach einer Weile bereitete es mir diebisches Vergnügen in ihren Geist reinzufallen. „Du träumst immer von einer Person, die sich im Nebel verbirgt. Oh du glaubst an die wahre Liebe.“, höhnte ich. In ihrem Gesicht machte sich blankes Entsetzten breit. „Das ist PRIVAT!“ „Aber nicht für mich!“, raunte ich ruhig. „Ah dein erstes Mal hattest du mit Jean.“ Erst später am Abend sollte es mir leid tun. Verzweifelt und zu gleich wütend gab sie mir eine Ohrfeige. Es befriedigte mich Laura so zu sehn, wie sie die Tür versuchte mit einem Zauber zu öffnen. Es misslang. Sie sah aus wie ein gejagtes Reh.
Eine Woge der Wut ließ sie mich auf einen Stuhl werfen.
„So du wirst leiden, so wie ich leiden musste!“
Ich sah, dass sie jetzt wirklich Angst hatte. Sie konnte nicht aufhören zu weinen. Salzige Tränen rannen lautlos an ihrem Gesicht herunter. Das linderte meine Wut, aber nicht im Geringsten. „Es tut mir leid.“, schniefte Laura. „Weißt du, was es heißt immer von allen gehänselt und verarscht zu werden! Nein! Weißt du, was es heißt, zu sehen wie die Seelenverwandte stirbt! Nein! Du hast keine Ahnung wie es ist ich zu sein. Und du hast auch kein Recht dazu! Jetzt willst du dich entschuldigen und du denkst, dass das reicht.“, brüllte ich und meine Fingernägel krallten sich einen Moment in ihre Schultern, bevor ich von ihr abließ.
Ich ließ sie den Kerker schrubben und sah erst nach fünf Stunden nach ihr. Laura war total blass und kämpfte mit dem Brechreiz. Ihre zarte Haut war überseht von kleine Pusteln, die von den verdorben Zaubertrankzutaten kamen. Ich hörte sie würgen. Unbarmherzig höhnte ich: „Sie sollten aufwischen und nicht drauf kotzen!“ Im selben Moment wurde Laura unmächtig. Meine Wut war sofort verebbt. Mit einem Zauberstab brachte ich die Reste des Kerkers, die sie noch nicht geschafft hatte in Ordnung, wischte ihr Erbrochenes weg. Wie konnte ich mich so gehen lassen? Mein Gewissen gewann die Überhand. Sanft hob ich sie auf und trug Laura in meine Gemächer. Ich legte sie auf mein Bett und suchte sofort eine Salbe gegen ihren Ausschlag. Vorsichtig schmierte ich ihre Arme ein und versicherte mit einem kurzen Blick unter ihrem Shirt auf ihren Bauch, ob sie auch unter der Kleidung einen hatte. Mein Magen verzog sich schuldbewusst. Ich war so ein abgrundtiefer Idiot. Sie war so blass. Ich hoffte, dass Laura bald aufwachen würde, damit ich ihr etwas zu trinken geben könnte. Ihre Stirn war ein wenig heiß. Kein Wunder nach den Dämpfen, den ich sie ausgesetzt hatte. Manche waren sogar giftig gewesen. Ich war in einem Rausch der Wut gewesen, dass war meine einzige Entschuldigung, die ich selber nicht billigte. Jetzt würde Laura mich noch mehr hassen. Verdammt ich reite mich immer mehr in Scheiße! “Sie würde nie mit dir zusammen sein wollen! Lass dich nicht noch mehr von ihr verletzen! Sie hat dich nicht verdient!“, meinte die Stimme in meinem Kopf.
Ich verließ sie kurz, um den Unterrichtskerker wieder zu verschließen, als ich zurück kam, wachte Laura auf. In ihren blauen Augen war noch ein Nebel, der ihre sonst so klaren Augen ein wenig trübte. In diesem Moment sah sie wunderschön aus, wie nie zuvor. Ihr Gesicht vielleicht ein wenig zu blass, aber ansonsten vollkommen.
„Laura?“, fragte ich. „Bist du wach? Hast du Hunger?“ Ich setzte mich ans Bett, sodass sie mich auch im Liegen sehen konnte. „Ich hab keinen Hunger.“, flüsterte sie leise. Ich gab ihr etwas zu trinken. „Du bist so blass!“, meinte ich ohne Wut oder Häme. „Bleib liegen! Du wirst niemanden erzählen, was passiert ist. Verstanden!“ Meine Stimme war trotz dieses Befehls sanft, denn ich hatte nicht die Absicht sie in ihrem Zustand anzuschreien. Laura war zu müde, sodass sie nickte und gleich wieder ihre Augen schloss.
„Laura, trink noch etwas, bevor du wieder einschläfst.“, sagte ich sanft und strich ihr eine Strähne aus ihrem Gesicht. Sie trank und sah mich fragend an. „Ich wollte nicht, dass du-“, ich brach verlegen ab. Laura drückte meine Hand, als Zeichen das sie mich verstanden hatte.
„Ich habe überreagiert, Laura. Diese Dämpfe waren giftig. Ich war so wütend, da war es mir egal.“, erklärte ich leise. Ich fühlte mich wie der größte Depp auf Erden. „So was darf einem nicht, passieren, auch wenn man sehr wütend ist. Ich bin dein Lehrer! Ich-“ „Jeder macht Fehler, Sev.“, meinte sie mit geschlossenen Augen. Das war das erste Mal gewesen seit damals, dass sie mich Sev genannt hatte. Mein Magen schlug Purzelbäume. Ich verbarg mein Freude hinter meiner Fassade und zog meine Augenbrauen hoch. „Solche weisen Worte aus deinem Mund.“
Ich gab meinem Verlangen endlich nach und legte mich neben sie. Ich merkte wie sie kurz erschrak, aber sogleich wieder entspannte. Ich nahm Laura in den Arm und küsste sie sanft auf ihre Wange. Meine Umarmung schien sie zu genießen, genau wie in meinen kühnsten Träumen. Ich lauschte noch ein paar Minuten ihren regelmäßigen tiefen Atemzügen, als ich ebenfalls einschlief.
Am nächsten Morgen erwachte ich früh neben Laura. Mein Herz hüpfte als ich sie neben mir erblickte. Einen Moment gönnte ich mir noch neben mir, bis ich mich von ihr löste und lautlos ins Bad ging, mich duschte und kurz in die Küchen ging. Als ich zurück war und gerade die Tür zu meinen Gemächern öffnen wollte, kam Laura mir entgegen und stieß mit mir zusammen. Ich hielt sie genau wie in der Apotheke fest und ließ sie dann aber wieder los. Ihr war es sichtlich unangenehm. Sie wurde rot, dass entlockte mir ein Grinsen. Laura war noch viel süßer, wenn sie errötete. „McKenzie warum so eilig?“, fragte ich als Begrüßung mit einem hämischen Lächeln. „Sie fanden es doch durchaus angenehm in meinem Bett mit mir.“ Sie wurde noch röter, funkelte mich an und war offenbar sprachlos. Ohne etwas zu entgegnen rannte sie an mir vorbei aus meinen Gemächern.
Ich grinste ihr nach. Einer der seltenen Tage war angebrochen, an denen ich nicht so schlechte Laune hatte, wie sonst. Ich unterrichtete die Gryffindors und Slytherins mit meiner gewohnten gleichgültigen Maske. Ich schenkte den Slytherins ein paar Punkte zog den Gryffindors ein paar ab. Ich freute mich auf die zweite Doppelstunde, die ich heute statt Professor Bakee in Verteidigung halten würde. Ich freute mich ein richtiges Duelltraining mit dem Fünftklässlern durchzuführen, sodass ihnen Hören und Sehen vergehen würde. Ich war zu dem Schluss gekommen, dass ich die letzte Nacht neben Laura zwar genossen hatte und nie vergessen würde, aber ich durfte sie auf keinen Fall wieder so weit an mich ranlassen. Das würde sie nur wieder für einen Streich nutzen. Wie hatte ich mich nur wieder von ihrem Äußeren weich, schwach machen lassen können? Warum konnte ich sie nicht ignorieren, obwohl sie mich so hintergangen hatte? Bei jedem beziehungsweise jeder Anderen wäre ich bis ende meines Lebens beleidigt, aber bei Laura. Gestern war eine Ausnahme gewesen. Heute war wieder Alltag angesagt.
Mit diebischen Vergnügen verfolgte ich, während der Verteidigungsstunde, wie die Schüler fröstelnd verzweifelt versuchten ihre Gegner zu entwaffnen oder zu schocken. Kaum jemand gelang es unter den erschwerten Bedingungen. Nur Laura, der ich einen wirklichen Idioten zu geteilt hatte, schien sich nach zehn Minuten zu langweilen. Sie ging in Richtung ihrer Tasche und wollte sich wahrscheinlich ihren Mantel anziehen, als ein Slytherin ihr einen Fluch aufhalste. In meinem Inneren hätte ich ihn am liebsten dafür gefoltert, aber mein Verstand flüsterte mir etwas anderes zu. Ich hatte genau gesehen, dass Kirkwood keinen Finger gerührt hatte, trotzdem lobte ich ihn und gab ihm Punkte. Laura, die kopf abwärts an ihren Fußgelenken aufgehängt war, sah mich wütend an. Ich grinste und hinderte Victoria ihre beste Freundin daran, denn Fluch aufzuheben. Ich hasste mich dafür, aber was sollte ich sonst tun. „Ich denke wir lassen sie noch eine Weile abhängen, das macht sie doch so gerne!“
Ich ging gemächlich durch die Klasse, gab fast der halben Klasse Nachsitzen bei Filch, die die Beschwörungsformel flüsterten. Mir fiel es schwer, Laura dort hängen zu lassen. Ich lenkte meine Gedanken auf Potter. Laura war nicht anders als Potter, redete ich mir ein. Sie wollte, dass alle über mich lachten und amüsierten. Mit der lieben Freundin von damals hatte sie wenig zu tun. Laura verdiente meine Liebe nicht. Diese Gedanken ließen mich mein Gewissen erfolgreich verdrängen, als ich sie den Rest der Stunde wie ein Häufchen Elend, auf einen Stuhl sitzen sah. Ich beobachte sie nur aus den Augenwinkeln. Den Rest des Tages verdrängte ich mein Gewissen und stürzte mich in meine Arbeit, was mich erfolgreich ablenkte. Es gab tausende von Strafaufsätzen zu korrigieren. Minerva sprach, während dem Abendessen leise mit Dumbledore, der immer wieder zustimmend nickte und mir ab und zu einen Blick zuwarf. Was sie wohl zu bereden hatten? Eigentlich interessierte es mich nicht. Ich flüchtete mich wieder in meine Kerker, wo ich alleine sein konnte.
Am nächsten Tag beim Mittagessen war mir beim Gang zum Lehrertisch, die ganzen Blicke der Schüler bewusst, die mir folgten. Auch hatte ich war genommen, dass das muntere Gemurmel fast verstummt war, als ich die Halle betrat. Ich fühlte mich unwohl und als sei ein Scheinwerfer auf mich gerichtet. Es war nur eine Sekunde gewesen, als der Geräuschpegel versiegte, doch mir kam es vor wie eine halbe Ewigkeit. Missmutig ließ ich mich auf meinem Platz nieder und begann schnell mein Essen hinunter zu schlingen. Laura beobachtete mich kurz und wandte sich dann einem Jungen aus ihrem Jahrgang zu. Sie redete angeregt mit ihm, als sie ihn küsste, stach es heftig in mein Herz ein. „Lass sie doch, Severus! Wenn sie lieber einen Idioten küsst, na dann bitte! Das ist unter deiner Würde!“, meinte meine Innere Stimme. Laura ließ gar nicht von dem Jungen ab. Immer inniger küssten und umarmten sie sich. Das ging zu weit. Jemand musste einschreiten! Ich ignorierte die Stimme in meinem Kopf: „Welchen Teil von distanzierten verstehst du nicht? Dir ist es doch egal!“
Mit einem Zauber ließ ich die beiden auseinander rutschen und zischte: „10 Punkte Abzug für Ravenclaw. Wegen unpassendem Verhaltens!“ Was Victoria mir nachrief war nicht halb so schlimm für mich gewesen, wie Laura die mit irgendeinem Nichtsnutz rum knuschte, doch trotzdem ließ ich mich wütend, wie ich war, provozieren und gab ihr Nachsitzen.
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Ich ging gerade aus einer reinen Eingebung durch die Gänge und erblickte, dass sich zwei Schüler draußen auf dem Schlossgelände waren. Bei diesem Wetter, der Himmel verdunkelte sich immer mehr, es gab bestimmt bald ein Gewitter, doch das störte die zwei nicht sonderlich. Erst schlenderten sie ein wenig hin und her. Ein kleiner Zauber auf meine Augen und ich konnte von dieser Ferne genau sehen, wie sich das Mädchen unsicher auf den Besen setzte. Mein Herz klopfte wie wild, es war Laura. Sie stieß sich vom Boden ab und flog ein wenig hin und her. Mir wurde speiübel. Selbst ich sah, dass Laura nicht die beste Fliegerin war. Ich hatte Angst, sie könnte herunter fallen und der Tölpel würde Laura nicht rechtzeitig auffangen können. Zorn und Hass stiegen in mir auf und kämpften um die Oberhand. Ich schwitzte Blut und Wasser. Ich sah wie Laura ziemlich schnell auf dem Boden zuraste, das Bremsen hatte sie nicht wirklich raus. Cameron fing sie auf und hielt Laura ein wenig länger, als nötig. Dieser Idiot! Meine Fäuste ballten sich. Sie zitterte leicht, so gingen sie Arm im Arm zum Schloss zurück. Ich beeilte mich ihnen auf dem Weg aufzulauern.
Ich hatte ihre Unterhaltung mitgehört, als dieser Nichtnutz von einem Schüler mich verfluchte, meldete ich mich zu Wort. Es war eine Befriedigung, wie die beiden zusammenzuckten. Der blonde Junge sah viel verängstigter aus, als Laura, die sich souverän schnell wieder unter Kontrolle und mich nur kühl musterte. „Was haben Sie beide bei diesem Wetter überhaupt draußen verloren?“, zischte ich und betrachtete beide forschend. „Das geht Sie nichts an.“, giftete sie kühl zurück. Ich musterte sie durchdringend. In ihren blauen Augen war nichts als Abneigung zu erkennen. Sie hielt meinem Blick problemlos stand. „Ich denke, wenn Sie nicht an allen Abenden bis zum Schuljahresende Nachsitzen wollen, gehen Sie jetzt in ihren Gemeinschaftsraum!“, sagte ich bedrohlich. Ich folgte den Beiden noch mit meinen Blick, wie sie den Gang entlang gingen. Als Cameron den Arm um Laura legte, musste ich mich zusammen reißen um ihm keinen Fluch auf zu halsen.
Victorias Nachsitzen hängte ich Professor Bakee an. So konnte ich in Ruhe meinen Gedanken nachhängen und wurde dabei nicht genervt.
Es schien als hatten die beiden sich verliebt, Cameron wich Laura am nächsten Morgen nicht von der Seite. Ich hatte zwar versucht nicht zu ihr hinüber zu sehen, aber ich war doch wieder schwach geworden. Auch im Unterricht saß er heute neben ihr und schaffte es dank ihrer Hilfe, einen ziemlich guten Trank herzustellen. Er war bei weitem nicht so perfekt wie ihrer doch um erhebliches besser, was er sonst ablieferte. Aus dem Augenwinkel sah ich wie sie ihn immer liebevoll musterte und ihm geduldig Sachen erklärte. Eifersucht loderte in meinem Inneren. Gehässig ließ ich seinen Trank ohne einen Kommentar verschwinden. In Lauras Gesicht spiegelte sich Wut und Verachtung wieder, die man in Camerons nur erahnen konnte. Ihre Hände zitterten. Ich beließ es dabei. Ihren Trank übersah ich. Er war wie immer perfekt gelungen. Sie hatte so viel Talent. Ich hoffte inständig, dass sie es nicht für irgendetwas anderes oder für irgendwen wegwarf.
Vergnügt gab ich Cameron einen extra Aufsatz auf, der seine Freizeit mit Laura beträchtlich verkürzen würde. Bevor ich die erste Seite ganz gelesen hatte, wusste ich mit ziemlicher Gewissheit, dass Laura den Aufsatz geschrieben hatte. Allein ihr Schreibstil unterschied sich erheblich von all den anderen besonders von Cameron. Es waren nicht einfach nur irgendwelche Aussagen vom Schulbuch kopiert, sonder mit eigenen Erfahrungen und Zitaten von berühmten Zaubertrankmeistern bereichert worden, was dem ganzen etwas Authentisches und teils Philosophisches gab. Kein Aufsatz von anderen Schülern hatte es geschafft mich so in seinen Bann zu ziehen.
In den nächsten Wochen schien es als konnten Cameron und Laura gar nicht genug von einander bekommen, immer, wenn ich sie sah, küssten sie sich oder hielten Händchen. Wie ich es hasste. Jedes Mal überkam mich ein Brechreiz oder ein Wutanfall. Deswegen verschanzte ich mich immer mehr in meinen Kerker, um das Geturtel nicht mit an zusehen. Ich war einsamer denn je, aber warum machte es mir plötzlich so viel aus? Ich hatte mich, doch damit abgefunden, dass ich kein Beziehungstyp war und nie einer hätte werden können.
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