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Fanfiction

What's wrong about love? - Der Trank der Arcuntas

von *Lilian*

@ Maddyleen Wow dankeschön! Freut mich, dass dir meine FF so gut gefällt. Ja in diesem Chap kommen sich Sev und Laura wieder nahe. Ich versprechs es wird im Lauf der Zeit noch mehr Einzelszenen geben.. Aber wann wird sich sehen! Viel Spaß beim Weiterlesen


@ minimuff Danke für deinen Kommi! :) Ich finds auch richtig von Laura, das sie aussteigt.. Nur leider hat sie mit einer Tat schon viel angerichtet... Tja aber aus Fehlern lernt man... viel spaß sweetie beim neuen chap

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Viel Spaß an alle die trotz der langen Pausen immer noch zu dieser FF finden und weiterlesen und auch viel Spaß an alle die neu auf diese FF stoßen!

Eure Lilian :)

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Ein wunderschöner Samstagmorgen brach an, an dem ich genüsslich ausschlafen konnte, was ich, als überzeugter Langschläfer, in der Woche schmerzlich vermisste. Es wurde langsam immer kälter. Die letzten Tage hatte sich das Wetter erheblich verschlechtert. Es regnete ununterbrochen, was mich noch schwerer aus dem Bett kommen ließ, als sonst. Am liebsten wäre ich die ganze Woche im Bett geblieben.

Ich schlief bis um elf und machte mich fürs Frühstück beziehungsweise Mittagessen fertig. Danach würde ich mit Cameron nach Hogsmead gehen, um mich noch etwas abzulenken, bevor ich den Abend mit Snape verbringen musste. Ich zog mir ein lilafarbenes Sweatshirt an, passend dazu eine schwarzgestrickte Weste, silberne schlichte Ohrringe und eine Jeans. Mein schwarzer dickgefütterter Mantel würde mich auf dem Weg nach Hogsmead warm halten, genauso wie mein lila Schal und meine Wollmütze, die ich solange in meiner lila Handtasche verstaute. Als ich in der Großen Halle ankam, saß Cameron schon am Ravenclawtisch und machte sich von dem Gemüseauflauf auf seinen Teller. Er blickte auf und lächelte. „Hey, Laura! Auch schon wach?!“, begrüßte er mich lächelnd. „Jup. Bin um elf aufgestanden und du?“ „Um zehn!“, murmelte er mit einer Gabel Auflauf im Mund.

Lächelnd nahm ich mir auch von dem Auflauf, obwohl ich eigentlich nicht wirklich Hunger hatte, da ich ja erst vor kurzem aufgestanden war. „Wo wollen wir heute hin? Hast du irgendeine Idee?“, fragte mich der blonde Boy. „Vielleicht einfach mal ein bisschen um schauen und dann irgendwo in einem Café aufwärmen.“ „Klingt gut!“, stimmte Cameron zu und strich mir kurz über die Wange. Ich ließ meinen Auflauf für einen kurzen Moment Auflauf sein und küsste Cameron kurz auf den Mund. Er erwiderte den Kuss ebenso sanft.

Eine gute halbe Stunde später machten wir uns Händchenhalten auf den Weg. Vic und Maggie im Schlepptau, die sich aufgeregt über ihre letzen Eroberungen unterhielten. Emily wollte erst später gehen, da Sianad genau wie Amy im Gaelic Club war, und heute ein Treffen stand fand, dass erst um zwei zu Ende sein würde. Vor meinem inneren Augen sah ich Keith, der um Maggie's Willen versuchte,während des Treffens, bei Amy zu landen. Ich lächelte bei dieser Vorstellung.

(A/N: Sianad ist eine Freundin von Emily. Nur das ihr wisst wer das ist.)

Wir hatten Glück auf unserem Weg nach Hogsmead, regnete es nicht und es kam sogar ab und an die Sonne etwas raus, die sich durch die dicken Quellwolken kämpfen musste. In Hogsmead angekommen, verabschiedeten sich Mag und Vic, die sich im Drei Besen mit ner Horde Boys verabredet hatten.

Als die beiden außer Sicht waren, fragte Cameron mich: „ Und wo willst du als erstes hin?“ „Mmmh, vielleicht können wir ja bei dem Bücherladen kurz reinschauen! Ich suche schon seit längerem ein Buch, dass alle möglichen Verwendungen von Nieswurz richtig erklärt.“, erklärte ich aufgeregt. Ich war eigentlich guter Dinge, denn in Hogsmead hatte ich noch nicht nach so einem Buch gesucht. Wir betraten zusammen den Bücherladen, der bis auf ein paar weitere Kunden, hauptsächlich Hogwartsschüler, leer war. Cameron ließ mich in Ruhe nach den Buch in der Zaubertrankecke schauen, während er sich in der Quidditchecke rumtrieb und ein paar Zeitungen durchwühlte.

Ich stöberte eine ganze Weile in den Regalen bis ich das passende Buch fand. Es hieß â€žNieswurz – Ihre Anwendungen und Risiken. - Wie sie ihre Tränke durch Nieswurz verfeinern können.“ von Alexej Leonov. Es war ein ziemlich altes Buch. Doch dieses Exemplar war nagelneu, was mich eigentlich nicht unbedingt störte, sondern gerade recht kam. Denn ich war im Gegensatz zu Amy und Keith kein großer Freund von alten Büchern. Mir war ein neues tausendmal lieber alleine wegen dem Geruch.

Begierig, wie ein Verdurstender in der Wüste, der gerade endlich Wasser gefunden hatte, stürzte ich mich auf das Buch und fing gleich an zu lesen. Und schon nahm ich nichts mehr um mich herum war. Das rege Treiben, der wenigen anderen Hogwartsschüler die Stimmen und die Schritte verstummten. Es war, als ob ich aus dem Bücherladen herausgehoben wurde, in Leonovs Labor hinein, wo er alle die beschriebenen Verwendungen des Nieswurz herausgefunden hatte. Vor mir sah ich den Mann von stattlicher Größe mit einem schwarzen Spitzbart, wie er hochkonzentriert an seinem Zubereitungstisch mit den Bohnen der Samo hantierte. Trotz seiner ein Meter zweiundneunzig bewegte er sich mit solcher Anmut und Eleganz, wie man es ihm nie zu getraut hätte.

Es war ein überwältigender Anblick. Sicherlich war es ein unbeschreibliches Gefühl gewesen, derjenige zu sein, der diese bahnbrechenden Entdeckungen als erste machte und der Öffentlichkeit preisgab.

Forschung im Bereich Zaubertränke hatte wirklich etwas reizvolles an sich. Ich konnte mir im Moment selbst gut vorstellen einmal Zaubertränke zu erforschen. Urplötzlich, ohne das ich es verhindern konnte, kam mir Snape in den Sinn. Ich sah ihn in Lebensgröße vor mir, wie er diverse Zaubertränke in seinem Labor erforschte. Ich teilte zwar zweifellos seine Faszination an Zaubertränke, aber nie würde ich so ein einsames Leben führen, das war klar. Bei den Gedanken an ihn erinnerte ich mich wieder daran, dass ich heute noch bei ihm Nachsitzen musste. Na toll, was das wieder geben würde?!

Cameron entschied sich just in den Moment mich dankenswerter Weise aus meiner Gedankenwelt zurück in die Wirklichkeit zu holen: „Hey, Laura. Und hast du's gefunden?“, fragte er neugierig und beäugte das Buch, was ich in den Händen hielt. „Ja ich habs und hab gleich drauf los gelesen. Es ist wirklich sehr interessant!“. Ich lächelte mein Gegenüber, der mein Lächeln erwiderte. „Echt cool, das du es gefunden hast!“ „Ja, find ich auch.“, stimmte ich meinem Freund zu. Zusammen schlenderten wir noch ein bisschen durch die einzelnen Abteilungen, wo es wirklich die seltsamsten Sachen beziehungsweise Bücher gab. In dem Bereich magische Tierwesen waren viele Bücher, mit den merkwürdigsten Covers ausgestellt. „Laura schau mal, das sieht aus wie eine Kreuzung zwischen Thestral und Troll. Krass!“, meinte Cameron und zeigte auf ein Buch in der rechten Buchreihe. „Camy, du hast Recht,“ pflichtete ich ihm bei.“Ich wusste gar nicht, dass sich Thestrale und Trolle kreuzen lassen!“.

Nach dem wir genug von den sonderlichen Büchern hatten, ging ich zur Kasse und zahlte Leonov. Heute war ausnahmsweise kein weiteres Buch in meinen Korb gekommen, weil ich alleine für Leonov neun Galleonen und zwei Sickel hinblättern musste. Ich war ja auf Sparkurs.

So machten wir uns zehn Minuten später auf den Weg in den Schreibwarenladen, da Cameron noch ein paar neue Federn brauchte. Danach trafen wir noch die anderen im Drei Besen. Überraschenderweise saßen Amy und Keith neben einander, obwohl keiner der beiden wirklich glücklich darüber war. Beide starrten grimmig in entgegensetzte Richtungen, während Maggie mit einem Boy aus Huffelpuff heftig flirtete und ausnahmsweise von Keith genauso wenig Notiz zu nehmen schien, wie ihre Zwillingsschwester Amy. „Hey alles klar?“, fragte ich in die Runde und mein Blick verweilte auf Amy und Keith. Keith brachte ein erleichtertes Lächeln zu Stande. „Geht schon, Laura. Und bei euch?“ „Passt.“, antwortete ich knapp und ließ mich neben Amy nieder, die nicht gerade glücklich aussah. „Orla, alles klar?“, fragte ich sie etwas besorgt und musterte sie durchdringend. Meine Cousine hatte dunkle Augenringe und sah alles andere als gut aus. Eher müde, erschöpft und noch dazu ziemlich wütend. „Nein, meine nichtsnutzige Schwester hat Victoria dazu gebracht, uns mit einem Klebefluch zu belegen.“, erklärte Amy mir mit vor Wut zitternder Stimme. „Auch Amy so schlimm find ich es gar nicht.“, bemerkte Keith, der einen gelasseneren Eindruck machte als seine Nachbarin. „Halt du bloß deine Klappe, Muirchetach. Du hast im Gaelic Club schon mehr als genug gelabbert. Da brauchst jetzt nicht noch rum reden. So cool, wie du denkst, bist du nämlich gar nicht.“, fauchte sie ihn an. „Also ihr seid jetzt zusammen geklebt oder wie? Hab ich das richtig verstanden?“, hackte ich nochmal nach. „Ja.“, kam es von den beiden wie im Chor. Ich fand die beiden zwar echt süß, wie sie da ganz eng neben einander saßen, aber ich wusste, wenn ich jetzt nicht einschritt, würden sie sich beide bis heute Abend zerfleischen. Wenn die beiden nicht so irre starrköpfig wären, würden sie echt ein sehr schönes Paar abgeben.

Mit einem Schwung meines Zauberstabs machte ich den Klebefluch unwirksam. „Go raibh maith agat. (Danke)“, flüsterte mir Amy zu, umarmte mich kurz und verschwand dann ohne ein weiteres Wort in Richtung Toilette.
Keith sah ihr nach. In seinen grauen Augen konnte man nicht erkennen, ob er nun erleichtert oder traurig war, von Amy gelöst zu sein.
„Und wie war es mit Amy zusammen geklebt zu sein?“, fragte ich ihn. Er nahm einen Schluck von seinem Butterbier. „Na ja, wenn sie nicht die ganze Zeit rum geschimpft hat, was ich für ein Idiot bin, war es eigentlich ganz okay. Ich hab versucht mit ihr über Musik zu sprechen, aber irgendwie hat sie bei jedem Thema gleich abgeblockt.“, erzählte mir der junge rothaarige Mann. Er hatte wirklich versucht wenigstens ein normales Gespräch auf zu bauen, wenn man schon an einander gekettet war, aber gar nichts hatte geholfen.
„Oh, das ist blöd. Na ja du hast es versucht. War dann bestimmt total langweilig. Wie lange wart ihr denn angekettet?“, wollte ich von Keith wissen, während Cameron mir sanft den Arm um die Schultern legte, um zu symbolisieren, dass er auch noch da war.

Ich lehnte mich sanft gegen Cameron, der mit einer meiner Haarsträhnen spielte. „Na ja mitten im Treffen vom Celtic Club kam Vic reingeplatzt und hat uns mit dem Fluch belegt. Danach haben wir mehr schlecht als recht fünfzehn Minuten noch weiter gemacht. Bis Amy aufstehen wollte, aber nicht konnte, weil sie unsichtbare Fesseln an mich ketteten. Da hat deine Cousine einen Schreikrampf bekommen. Ich hab wirklich noch niemanden in meinem Leben so schreien hören. Dann ist sie aufgesprungen und hat mich hinter sich her gezogen. Geschlagene dreißig Minuten sind wir durchs Schloss gerannt auf der Suche nach Vic, die Amy am liebsten erwürgen wollten. Naja und dann hab ich den Vorschlag gemacht, in Hogsmead nach zu schauen. Ja und so sind wir hier gelandet.“, endete Keith seine Erzählung und nahm ein paar Schlucke von seinem Butterbier.

„Das klingt ja echt abgefahrn und nach ner Menge Action.“, meldete sich Cameron zu Wort. „Und was habt ihr so getrieben?“, wollte Keith von uns wissen und wechselte somit gleich das Thema. „Na ja wir waren im Bücherladen, wo ich mir das Buch von Leonov gekauft, was ich ja schon so lange suche. Und dann hat sich Camy noch ein paar Federn besorgt. Vor dort aus sind wir eigentlich gleich hergekommen. Ein ganz normaler Bummel eben.“, schloss ich und zuckte mit den Achseln, um zu unterstreichen, dass es wirklich nichts besonderes gewesen war. Keiths Blick verriet, dass er liebend gern auch so einen ruhigen Ausflug gehabt hätte. Ich glaubte niemand schien wirklich erpicht darauf, an eine wildgewordenen Amy gekettet zu sein. Das konnte man am besten mit einem Pferd vergleichen, das am durch gehen war. Es war einfach gefährlich.

Der Pub war proppenvoll mit Hogwartsschülern und auch anderen Hexen, Zauberern und anderen Geschöpfen, die in Hogsmead, wie nirgendwo sonst Unterschlupf suchen konnten. Aus einem Reflex sah ich auf mein linkes Handgelenk. Es war schon drei Uhr am Nachmittag. Also noch genau vier Stunden bis ich in Genuss von Snapes Gesellschaft kommen würde. Wie hatte ich nur so blöd sein können, und mir wegen dieser scheiß Kontaktanzeige, alle Samstagabende bis zum Schuljahres Ende versauen können??? Nun ich wusste, ich war wirklich selber schuld, aber trotzdem änderte es nichts daran, dass es mich ankotzte. Er war eh ein hoffnungsloser Fall, was jegliche soziale Beziehung zu seinen Mitmenschen betraf. Ich konnte mir echt etwas besseres vorstellen, als meine Zeit in seinem Kerker zu verbringen. Nun war es nun mal Wirklichkeit und ich musste mich langsam damit abfinden, die mich schneller einholen sollte, als geplant.

Cameron küsste mich sanft auf den Mund, erweckte mich wieder zum Leben und verscheuchte alle Gedanken an Snape so plötzlich, wie sie gekommen waren. Ich erwiderte seine Küsse ebenso zart wie auch leidenschaftlich. Ich befand mich wirklich in einer anderen Welt. Es gab nur ihn und mich. Sonst nahm ich nichts drum herum war.
Durch und durch füllte ich mich in seiner Umarmung geborgen. Eine Weile verweilten wir so in der Umarmung. Nichts, so dachte ich, konnte mir jetzt zu stoßen. Sanft strich er mir über meine Haare, was ich so liebte. Mein Kopf ruhte entspannt auf seiner Schulter.

Eine Stimme riss uns aus unserer Welt: „Mc Kenzie die Schonzeit ist vorbei. Mitkommen!“ Wie aus weiter Ferne drang die barsche Aufforderung an mein Ohr. Ich brauchte eine Weile bis ich diese aufgenommen und verarbeitet hatte. Als ich meine Kopf von Camerons Schultern hob und mit meinen Augen hochblickte, sah ich Snape gegenüber von mir vor dem Tisch stehen. Seine schwarzen Augen musterten mich teils missbilligend teils gehässig. Er freute sich sichtlich mir mein kleines „Stelldichein“ mit meinem Freund verdorben zu haben. „Na kommen Sie schon, Mc Kenzie. Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit. Ich muss heute Abend weg, deshalb erledigen wir das Nachsitzen jetzt gleich.“, erklärte er mir mit einem Befehlston, der keinerlei Widerspruch duldete.

Immer noch nicht wirklich im Klaren, was da gerade vor sich ging, stand ich wie geheißen auf, hauchte Cameron noch einen kurzen Kuss auf die Wange, bevor ich hinter Snape die drei Besen verließ. Ich hatte kaum Zeit meinen Mantel richtig zu zu schnüren, da war mein Lehrer für Zaubertränke schon los gestapft wie ein Fledermaus. Er musste es wirklich eilig haben, wieder ins Schloss und später zu seinen Termin zu kommen. Was er wohl für einen wichtigen Termin hatte, der es wert war, das Nachsitzen zu verschieben? Ich hatte absolut keine Idee/Ahnung. Und ehrlich gesagt, war es mir auch egal. Zu allen Überfluss hatte ich durch das plötzliche Erscheinen von Snape meine Wollmütze und meine Handschuh im Drei Besen liegen lassen. So pfiff mir der Wind eiskalt um die Ohren. Ich versuchte erst gar nicht mit Snape Schritt zu halten, was eh unmöglich war, angesichts der Tatsache, dass er wie ein Besessener den Weg zum Schloss zurück ging. Man konnte echt meinen, er sei auf der Flucht. Erleichtert keuchte ich auf, als ich endlich in der warmen Eingangshalle angekommen war. „Na na, Mc Kenzie, Sie werden doch jetzt nicht schon schlapp machen! Das schlimmste kommt erst noch!“, verkündete Snape mit einem süffisanten Grinsen, das nichts gutes verhieß. Gnädigerweise ging er etwas langsamer die Treppen zu den Kerkern herunter, sodass ich ihm ohne Problem folgen konnte.

Mit einem Schwung seinen Zauberstabs öffnete sich die Tür zu seinem Büro und er trat als erstes ein. Die Lampen an der Decke flackerten auf, genauso wie der Kamin hinter Snapes Schreibtisch. Ich war etwas nervös und keineswegs mehr so cool, wie ich es noch beim Verfassen der Kontaktanzeige gewesen war. Ich wusste einfach nicht, was auf mich zu kommen würde. Verzweifelt versuchte ich mir diese Unsicherheit nicht anmerken zu lassen, dass würde Snape nur ausnutzen, was ich auf keinen Fall wollte. „Nehmen Sie Platz, Mc Kenzie!“, forderte mich mein Lehrer auf und unterstrich es noch mit einer Geste seiner linken Hand, die auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch deutete. Kurz wanderte mein Blick über die vielen Bücher auf seinen Regalen, während ich spürte, das Snapes Blick auf mein Gesicht verweilte. Nun ungern nahm ich den Blick von den Büchern weg und wandte mich stattdessen Snape zu. Seine schwarzen Augen musterten mich von Kopf bis Fuß, bevor er wieder sprach: „Mc Kenzie, Sie werden heute für mich über den Trank der Arcuntas recherchieren. Über folgende Punkte sollen Sie referieren. Am besten notieren Sie sich diese Punkte, denn ich sage sie nicht zweimal.“, meinte Snape und wartete kurz bis ich mir ein Pergament und eine Feder gesucht hatte. „Also einmal über die Geschichte, wie es zum Trank der Arcuntas kam, welche Bedeutung dieser Trank in der heutigen Zaubertrankbrauerei bei gemessen wird, welche Auswirkung dieser Trank auf diese hat und zu guter Letzt, was man bei der Herstellung beachten sollte.“, zählte Snape schnell auf, sodass ich kaum mit dem Schreiben hinter her kam. Ich war noch nicht ganz fertig mit schreiben, als er mir ein fettes Buch hin klatschte. „Mm Sir, wie lange soll die Ausführung denn sein?“, fragte ich meinen Lehrer so höflich ich konnte. „So lange, wie es braucht es ordentlich und gewissenhaft zu erläutern. Es liegt also in ihrem Ermessen. Aber ich warne Sie, halte ich ihren Ausführung für lückenhaft, dann sehen wir uns nächstes Jahr beim Nachsitzen wieder.“, antwortete Snape mit einem bedrohlichen Unterton. Ich wusste, dass die Fledermaus nicht scherzte. Er besaß nämlich keinen Sinn für Humor.

Das Buch war ziemlich alt schien aber immer gut behandelt worden zu sein von seinen Vorbesitzern. Kaum eine Seite war umgeknickt oder irgendwie sichtlich beschädigt. Ohne Snape zu beachten, der sich hinter seinen Schreibtisch setzte, und ein paar Aufsätze aus der Schublade holte, öffnete ich noch eigentlich optimistisch das Buch. Mit voller Eifer wollte ich gleich anfangen zu lesen, um Snape's Liste so schnell wie möglich abzuarbeiten. Doch als ich die erste Seite des Buches anfing zu lesen, verflog mein Eifer so schnell, wie er gekommen war. Denn das ganze Buch war erstens komplett auf Latein verfasst und zweitens in so einer kleinen altmodischen Schrift geschrieben, dass man es kaum entziffern konnte.

Ich blickte auf. Snape saß ruhig da und beobachte mich, gespannt darauf zu sehen, ob ich mich beschweren würde, aber diese Genugtun würde ich ihm nicht geben. Ich bedachte das dicke Buch, das mindestens tausend Seiten umfasste, mit mehreren finsteren Blicken, bevor ich anfing mir eine Rolle Pergament herzurichten, wo ich mir nur die lateinischen Wörter ins Englische übersetzte. Unter den Rollen Pergament kam ein weiteres Buch zum Vorschein. Wenigstens war Snape so frei gewesen und hatte mir ein Wörterbuch besorgt. Ohne eines brauchte ich erst gar nicht anfangen. Ich spürte Snapes Blicke auf mir, als ich anfing die ersten Zeilen zu übersetzten. In der Luft spürte man seine ganze Schadenfreude über mein Leid, was er durch seine blöde Aufgabe ausgelöst hatte. Snape hätte mir wirklich kein schwieriges Thema geben können. Denn selbst als ich die ersten vier Zeilen übersetzt hatte, was alleine schon über eine Stunde gedauert hatte, verstand ich genauso viel wie vorher. Meine Übersetzung ergab überhaupt keinen Sinn, was wahrscheinlich daran lag, dass ich mit der lateinischen Sprache gar nicht vertraut war, was Snape zu genau wusste.

Aus lauter Frust zerknüllte ich mein Pergament und schmiss es in den Mülleimer, der neben meinem Pult stand und darauf wartete mit Papier befüllt zu werden. Konzentrierter als beim ersten Mal lass ich die komplette Seite durch. Hier und da verstand ich sogar ein Wort, was mich ein wenig aufatmen ließ. Als ich das zweite Mal übersetzte, schaltete ich meine Umgebung total aus und es gab nur mich und die lateinischen Wörter. Viele waren verwandt mit französischen Wörtern, also konnte ich diese wenigstens erraten.


Bei den anderen blieb mir nichts anderes übrig als das Wörterbuch zu konsultieren. Ich war so vertieft in meine Arbeit, sodass ich gar nicht gemerkt hatte, wie Snape von seinem Stuhl aufgestanden und vor meinem Tisch getreten war.

„Wie weit sind Sie, Mc Kenzie?“, fragte Snape mit leiser Stimme und durchbrach die Stille. Ich zuckte zusammen, da ich keine Störung erwartet hatte. „Ich bin immer noch bei der ersten Seite.“, gab ich zu. Dies schien Snape noch mehr in Hochstimmung zu versetzen. „Sie haben noch gut eine Stunde Zeit für heute. Wenn Sie in diesem Tempo weitermachen, werden wir wohl das nächste und übernächste Jahr mit dem Nachsitzen fortfahren müssen!“, ließ Snape genüsslich verlauten und auf seinem Gesicht breitete sich ein Lächeln aus. Ich merkte, wie mir die Zornesröte ins Gesicht schoss. Meine Finger zitterten, sodass mir meine Feder auf mein Pergament fiel und einen riesen Tintenfleck auf ihm hinterließ. Ich funkelte Snape ein letztes Mal böse an bis ich mich daran machte, das Chaos zu beseitigen.

Am liebsten hätte ich ihn angeschrieen, doch das war genau das, auf was Snape wartete. Wenn ich meine Contenance verlor, hätte er einen guten Grund, mir jeden Abend der Woche Nachsitzen auf zu brummen und das war wirklich das letzte, was ich wollte. Ich schluckte meine Wut herunter und setzte meine Arbeit, wenn auch mit zitternden Händen fort.

Das Licht der Lampe auf meinem Tisch, verdunkelte sich gefühlte zehn Minuten später. Verwundert und überrascht zu gleich blickte ich auf. Snape stand bereits an der Tür in einem Reiseumhang gekleidet. „Mc Kenzie räumen Sie ihre Sachen zusammen. Für heute sind Sie fertig. Merken Sie sich die Stelle, wo sie heute aufgehört haben. Dort werden Sie nächsten Samstag um neunzehn Uhr weiter machen!“, ließ mich Snape wissen. „Aber wie spät ist es denn?“, fragte ich verwirrt. Ich konnte gar nicht glauben, dass die eine Stunde schon rum sein sollte. „Es ist halb sieben. Aber das tut gar nichts zur Sache, Mc Kenzie! Beeilen Sie sich! Ich habe einen Termin und ich werde nicht wegen Ihnen unpünktlich sein!“, brummte Snape sichtlich ungehalten. Schnell sammelte ich meine Pergamente ein und verstaute sie in meine lila Handtasche. Als ich gerade einen Fetzen Pergament in das Buch legte, um mir die Stelle zu markieren, bis wohin ich gekommen war, kam mir ein Gedanke. Vielleicht konnte ich das Buch ja in der Bibliothek ausleihen oder sonst wo erwerben! So konnte ich es dann jemanden zeigen, der sich wirklich mit Latein auskannte und es mir übersetzen konnte, sodass ich wenigstens schneller Snape's Liste erledigen konnte!

Snape schien meine Gedanken gelesen zu haben, und belehrte mich: „Diese Buch ist ein Einzelstück. Es war das Einzige, was ich in Europa gefunden habe. Sie können es also weder kaufen noch irgendwo ausleihen. Ich selbst habe Jahre gebraucht um diese Ausgabe endlich in den Händen halten zu dürfen.“

Und so machte Snape mit ein paar Sätzen wieder meine gerade aufkeimenden Hoffnungen zur Nichte. Sie fielen zusammen wie Karten eines Kartenhauses.
„Müssen Sie ständig von anderen Menschen Gedanken lesen?“, fuhr ich ihn an. Nur ein Bruchteil meiner angestauten Wut hatte sich gerade mobilisiert. Wenn ich jetzt nicht schnell von Snape wegkam, würde ich ihn in Grund und Boden schreien, was mir ein Leben lang Leid tun würde.

In Snapes Gesicht regte sich nichts. Er entgegnete auch nichts auf meine Frage/Anschuldigung. Erst als ich gerade an ihm vorbei aus seinem Büro treten wollte, meldete sich Snape noch mal zu Wort: „Ah Mc Kenzie bis Montag Abend um neunzehn Uhr. Ich denke ein zusätzliches Nachsitzen wird Ihnen gut tun. Einen schönen Abend noch.“ Seine Lippen kräuselten sich und seine schwarzen Augen funkelten. Ohne ihn eines weiteren Blickes zu würdigen, rauschte ich aus dem Büro. Mein Blut pulsierte in meinen Adern. Am liebsten wäre ich ihm an die Gurgel gesprungen.

Ich rannte ohne irgendwen oder irgendwas zu beachten schnurstracks in unserem Proberaum, wo ich erst mal meine ganze angestaute Wut loslassen konnte.
Danach hatte ich wirklich keine Lust mit den anderen am Kamin zu sitzen und zu erzählen, wie es bei Snape gewesen war. Meine Wut auf Snape war ziemlich verebbt, aber der Zorn auf mich selbst und auf meine eigene Dummheit versiegte nicht, weil ich wusste, dass ich selbst an meiner Misere schuld war. Hätte ich diese bescheuerte Kontaktanzeige nicht geschrieben, könnte ich jetzt jeden Samstag chillen. Aber nein so musste ich jeden gottverdammten Samstagabend mit ihm verbringen und mich mit dem blöden Buch rumschlagen.

Ich ging vom Proberaum kurz duschen und dann gleich in den Schlafsaal. Plötzlich war ich hundemüde.

Grandma hatte recht. Es war wirklich sehr unklug, sich mit Severus Snape anzulegen, man konnte einfach nur verlieren. Mit diesem Gedanken schlief ich erschöpft auf meinem Bett ein.

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Das waren sieben Seite Lesevergnügen! Wenn ihr Lust habt, schreibt doch einen kleinen Kommi! :) Lilian


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Schon als mir zum ersten Mal klar wurde, dass Bücher von Menschen geschrieben werden und nicht einfach so auf Bäumen wachsen, stand für mich fest, dass ich genau das machen wollte.
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