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Fanfiction

Briefe aus Askaban - kapitel viii

von whisperend

viii. kapitel

Einige Wochen nach ihrem Abschluss kam June erneut zu Besuch, diesmal ohne Gesellschaft. Als sie das Haus betrat und „Ich bin's, Mum!“, rief, erkannte ich ihre Stimme kaum wieder. Es war, als hätte man sie in ein riesiges Fass Tränen getaucht. Und so sah sie dann auch aus.

Offenbar war sie tatsächlich eine Zeit lang mit Charlie zusammen gewesen – genauer gesagt seit ihrer Abschlussfeier – doch irgendetwas, und sie weigerte sich, davon zu sprechen, war furchtbar schief gelaufen. Da sie partout kein Wort davon sprach, tauschten wir zur Abwechslung Rollen und ich wurde wieder die Mutter unter uns.

Ein halbes Jahr zuvor hatte sie sich für ein Stipendium an einer Forschungsinstitution, H.E.R.B., beworben und es auch bekommen, und langsam wurde es Zeit, dass sie dort ihren Studienplatz antrat. Davon allerdings wollte sie wenig wissen, da sie in ihrer Bewerbung als Studienzweig die Flora in Rumänien angegeben hatte. In einem Geistesblitz fragte ich sie, wo Charlie sei.

„Rumänien.“, sagte sie. „Er arbeitet mit Drachen.“ Ich nahm sie in den Arm, und sie begann zu weinen. Zum ersten Mal seit Jahren fühlte ich mich, als würde ich sie stützen und nicht umgekehrt.

xxxxx


Es wurde nicht leichter von da an, das keinesfalls. Du warst so da und nicht da in jedem Tag und jedem Gedanken, dass es schwierig war, mich nicht vollkommen treiben zu lassen. Aber ich versuchte es härter als je zuvor.

Ich öffnete deine Briefe nicht mehr. Jeden neuen, der kam, nahm ich mit leise knirschendem, kreischenden Herzen und trug ihn herunter in den Keller, wo ich ihn in eine der inzwischen drei Kartons stopfte und dann hastig wieder die Treppe hinauf rannte. Ich konnte nie schnell genug flüchten.

Den größten Teil der Zeit verbrachte ich immer noch auf meiner Hollywoodschaukel. Eines Tages, es war ungefähr zwei Jahre später, fragte Al mich, warum ich mir gerade diesen Platz ausgesucht hatte. Zunächst wusste ich es selbst nicht, aber je länger ich darüber nachdachte, desto klarer wurde die Antwort. Du hast nie in dieser Schaukel gesessen. Du hast mich immer nur angeschubst. Trotzdem ist sie von deiner Präsenz vollkommen unberührt. Als ich das sagte, schaute er mich gequält an und nahm mich in den Arm.

xxxxx


Das Ministerium bestand darauf, dass ich deine Komplizin traf, und zwar erneut im Büro von Mrs Bones, die mir meinen Ausraster inzwischen großzügig verziehen hatte, jedoch auf mehr anwesende Sicherheitskräfte bestand. Da saß ich nun also, Al neben mir, auf einem Stuhl in ihrem Büro, die Haare wirr hochgesteckt, und wartete darauf, dass die Frau wie ein gefangener Vogel hereingeführt werden würde. Anna Goldwick.

Und da kam sie. Auch wenn sie tatsächlich mehr geschleppt wurde als selber ging, bekam man den Eindruck nicht, im Gegenteil. Auf den ersten Blick hatte ich das Gefühl, sie stolzierte. Sie hatte lange Beine und prachtvolles schwarzes Haar (was mich nicht weiter beeindrucken konnte, da ich selbst das einst gehabt hatte); ihr Alter schätzte ich auf die späten Zwanziger. Ich musste fast lachen, als ich mich fragen musste, was sie von einem Mann mittleren Alters wollte. Sie sah mir in die Augen und ich sah zurück.

„Mrs Folchert, kennen Sie diese Frau?“, fragte Mrs Bones sanft. Ich schüttelte den Kopf. „Sie haben Sie noch nie gesehen?“

„Nein.“, sagte ich. Der Protokollführer machte sich hastig Notizen.

„In Ordnung.“, sagte Mrs Bones und nickte den Sicherheitskräften zu. „Ihr könnt Sie wieder zurückbringen.“

Aber Anna Goldwick riss ihren Arm zurück. „Nein.“, sagte sie, und ihre Stimme füllte den Raum. Sie war einer dieser Menschen, die sich nie um Aufmerksamkeit bemühen müssen; sobald sie sich bewegen oder sprechen, wird sie ihnen einfach, natürlicherweise zuteil. „Ich will mit ihr reden.“

Langsam drehte Mrs Bones sich um. „Sie vergessen, Ms Goldwick“, sagte sie langsam, „dass Sie eine verurteilte Verbrecherin sind. Sie haben hier keine Forderungen zu stellen.“

Anna beachtete sie gar nicht. „Ich will mit ihr sprechen.“, wiederholte sie. „Alleine.“ Wie sie das Kinn hob, als wäre sie ein trotziges Kind!

Mrs Bones schnaufte.

xxxxx


Zehn Minuten später saß ich an einem Tisch. Gegenüber von mir saß Anna Goldwick. In der Mitte des Tisches war eine Glaswand. Ich hatte die Hände auf meinem Schoß verknotet. Sie rauchte und betrachtete mich mit schweren Augenlidern.

„Was wollen Sie?“, fragte ich schließlich.

„Mit dir reden.“ Das Sie unterschlug sie einfach.

„Worüber?“

„Ihren Ehemann.“

Ich hob die Augenbrauen. „Tatsächlich?“

„Ja.“ Sie atmete aus, und der Rauch formierte sich zu einem Herz, bevor es auseinander fiel. „Ich stelle mir vor, dass Sie es nicht gerade leicht haben.“

Es hätte nicht viel gefehlt, und ich hätte gelacht. „Sie haben keine Ahnung.“

„Die habe ich, eigentlich.“, sagte sie und beugte sich vor. „Charlie hat eine Menge von Ihnen gesprochen.“ Ich wich zurück. Niemand nannte ihn jemals Charlie. Er fand, es war entwürdigend. „Und von Ihren Kindern.“ Ich starrte die Tischplatte an. „Jonathan und Will und June, nicht wahr?“ Sie lachte. „Obwohl Will ja offenbar unters Rad gekommen ist.“

„Er ist zurück.“, sagte ich.

Sie sah erstaunt aus. „Tatsächlich? Ich hätte das nicht gedacht, bei dem, was er alles getan hat... Aber wie auch immer. Ich schätze, die Dinge ändern sich, nicht wahr?“

Ich dachte an mich vor einigen Jahren und mich jetzt. Das Haus, die Kinder, der Garten. Al hatte einen neuen Baum gepflanzt und die Hecken geschnitten. Nach der Verwahrlosung sah der Garten nicht mehr aus wie ein Dschungel. „Jaah“, hörte ich mich sagen. „Die Dinge ändern sich.“

„Vor allem, wenn man sie loslässt.“

„Oder verlässt.“, sagte ich.

Sie machte eine wegwerfende Handbewegung. „Ach, kommen Sie, Sie wissen, dass Charles nicht freiwillig gegangen ist.“

Ich starrte sie an. „Er muss es gewusst haben. Er muss gewusst haben, dass sie eines Tages kommen und ihn holen würden.“

„Das wusste er auch, aber er war dumm genug, sich einzureden, sie würden ihn nicht dran kriegen.“, sagte sie.

„Was wollen Sie mir eigentlich sagen?“, sagte ich gereizt.

„Ihr Mann liebt Sie.“, sagte Anna. „Er wollte Sie nie verletzen.“

Ich sah ihr mitten ins Gesicht. In ihr gleichgültiges, junges Gesicht. „Und was hat er getan?“, flüsterte ich, damit sie mein Schluchzen nicht hören konnte. „Gemordet und mich hintergangen!“ Ich schnappte nach Luft. „Wenn schon nicht um meinetwillen, hat er denn nicht an die Kinder gedacht? Sie haben einen Mörder zum Vater!“

„Sie werden überleben.“, sagte sie.

Ich stand auf. „Es macht keinen Sinn für mich, mit Ihnen zu reden. Sie haben keine Ahnung. Sie sind seine Komplizin – wenn nicht seine...“ Es kostete mich einige Mühe, das Wort auszusprechen. „Geliebte.“

„Oh, bitte.“, sagte sie und drückte ihre Zigarette auf dem Tisch aus. „Er hat mich nicht geliebt, und ich ihn nicht. Wir waren Komplizen, wie Sie sagte, mehr nicht.“

War das Erleichterung, die ich fühlte? „Was verleitet Sie überhaupt dazu, dergleichen zu tun? Haben Sie kein Gewissen?“

Daraufhin zog sie eine neue, sich selbst entfachende Zigarette aus der Jackentasche (ich wollte nicht wissen, warum die Sicherheitskräfte ihr die nicht abgenommen hatten). „Habe ich. Es ist nur sehr leise, und mit etwas Geschrei bringt man das meiste zum Schweigen.“

Nicht das. Nicht den Schmerz, nicht die Sehnsucht, nicht die Schuld.

„Ich hatte ein schwieriges Leben.“, sagte sie, fast nachdenklich. „Ich erwarte nicht von Ihnen, dass sie mich verstehen.“

„Gut.“, sagte ich und stand auf. „Das tue ich nämlich nicht.“

Als ich an ihr vorbei zur Tür ging, sah sie mir nach. Schließlich, ich hatte schon die Klinke in der Hand, drehte sie sich um. „Schreibt er Ihnen?“

Ich drehte mich ebenfalls um. „Ja.“, sagte ich, ignorierend, dass er schon länger nicht geschrieben hatte. „Warum?“

Sie schüttelte bloß den Kopf. „Richten Sie Ihren Kindern Grüße aus. Sie werden tolle Leben haben.“

Plötzliche Zuneigung für sie überflutete mich, als ich sie alleine im Zimmer zurückließ, wo sie darauf wartete, abgeführt zu werden, und Neid. Sie würde dich wieder sehen, dort, wo ich nie sein würde. Ich war schon in der Eingangshalle des Ministeriums, als ich nochmals kehrt machte und zurückging. Als ich ins Zimmer kam, waren die Sicherheitskräfte schon dabei, sie wieder zu verschnüren. Ich ging geradewegs auf sie zu und drückte ihre Hand.

„Das Leben schlägt manchmal Haken, die man nicht erwartet.“, sagte ich, nicht wissend, woher das kam.

Sie lächelte schwach. „Nicht mehr in meinem Fall.“

xxxxx


Sehr geehrte Mrs Folchert,

es tut uns Leid, Ihnen mitteilen zu müssen, dass Ihr Ehemann, Mr Charles Folchert, am heutigen Tage in Askaban, Zauberergefängnis, verstorben ist. Sein Zustand hat sich seit längerem konstant verschlechtert und heute Morgen wurde er von einem Kontrollposten in seiner Zelle gefunden.

Wir möchten Ihnen und Ihrer Familie unser herzlichstes Beileid ausdrücken. Wenn Sie Fragen zum Transport seines Körpers haben, senden Sie uns sich bitte in den nächsten Tagen eine Eule.

In der Hoffnung, dass Sie wohlauf sind,
Grigg Eastland


Es war vorbei.


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