von minimuff
Hallöchen <3
Pünktlich zu Ferienbeginn ein neues Chap a la Minimuff. Wie ihr sehen werdet, habe ich einen kleinen Zeitsprung von ein paar Monaten gemacht. War einfach nötig, zum 1. Jahr fällt mir nicht mehr allzu viel ein ;)
Also, seid nicht böse ;D
Und mal wieder special thanks:
@ Dobby der Hauself: Ja, hast du gut erkannt, zwischen David + Lily passiert noch was. Ich wusste immer, dass ich schlaue Leser hab (:
@*Lilian*: Ich warte immer noch auf dein neues Kapitel *ungeduldig werd*. Danke für Kommi. Deine sind die besten :D
@Mik: Mmh, ja, ich möchte schon weiterschreiben bei "Kann denn Liebe Sünde sein?", aber was soll ich schreiben?? Hilfe O: Falls du eine Idee hast, immer her damit, ich kann sie brauchen *bettel*
@sirieule: ach, du kennst doch Remus, der mit seinen blöden Selbstzweifeln... ;)
@>Hermione G.< : Daanke schön (:
-Severus Snape's Sicht-
Die Wochen ziehen ins Land, ohne dass etwas Bedeutendes geschieht, und eines schönen Tages raffe ich mich schließlich auf, um Lily zu besuchen. Versteht mich bitte nicht falsch- ich liebe es, Lily zu besuchen. Es ist so ziemlich das Schönste, was ich mir vorstellen kann. Obwohl- ich kann mir auch sehr gut andere wunderschöne Dinge mit ihr vorstellen, als sie nur zu besuchen. Wenn Lily wüsste, wovon ich nachts träume, würde sie mich wahrscheinlich hochkant aus ihrer Wohnung und aus ihrem Leben werfen.
Das Problem ist, dass ich mich jedes Mal, wenn ich Lily sehe, wie ein kompletter Idiot benehme. Wirklich. Ich weiß nicht, wie es sein kann, dass meine ganze mühsam errichtete Fassade in ihrer Anwesenheit jedes Mal kläglich zusammenbricht. Es ist lächerlich und entwürdigend, wie ich vor ihr immer herumstammele und -stottere, und danach sitze ich meist tagelang unten in meinem Kerker, starre trübselig in meinen Kessel und formuliere alberne Liebesgeständnisse an Lily, mit denen man höchst wahrscheinlich nicht einmal eine Zwölfjährige von sich überzeugen könnte. Meine Liebe zu Lily Potter scheint nicht zu schwinden, wie ich es seit Jahren hoffe. Im Gegenteil- ein Leben ohne sie kann ich mir kaum noch vorstellen. Was vielleicht auch daran liegt, dass ich außer ihr kaum jemanden habe.
Mit einem Plopp appariere ich vor das schmale Häuschen, in dem Lily nun schon so lange lebt. Jedes Mal verzweifle ich fast an dem Gedanken, dass sie sich mit so einer kleinen Wohnung zufrieden gibt, wo sie doch so viel mehr verdient hätte. Wenn ich dürfte, würde ich ihr eine wunderschöne Villa kaufen - in all den Jahren habe ich kaum etwas ausgegeben von dem Lohn, den Dumbledore so größzügig an uns Lehrer verteilt. Alles, was ich zum Leben brauche, gibt mir Hogwarts - Essen, Kleider, ein Dach über dem Kopf. Und doch, zum Glück fehlt mir noch jemand.
Ich stapfe die Treppen hoch, an Muggelwohnungen vorbei, an Blumenkübeln und Tüten mit leeren Flaschen und Müll, bis ich schließlich vor der Tür stehe, hinter der Lily wohnt. Doch die freundliche, zufriedene Ruhe, die hier sonst immer existiert, fehlt heute gänzlich: Bereits bevor ich in der Wohnung bin, zucke ich zurück aufgrund der lauten Schreie, die durchs Treppenhaus schallen. Abwechselnd ertönt eine Frauen- und eine Männerstimme. Eine schreckliche Ahnung befällt mich. Ich habe es doch gleich gewusst. Schon als der Werwolf bei ihr eingezogen ist, habe ich geahnt, dass da etwas schiefgehen würde. Und jetzt will er Lily etwas antun. Kochend vor Wut zücke ich meinen Zauberstab: "Expulso!!" Die Tür zerspringt in tausend kleine Stücke, und ich kann in die Wohnung stürmen. Tatsächlich stehen im Wohnungsflur zwei Personen, die sich wütend anschreien. Ohne nachzudenken springe ich zwischen die zwei- und lande krachend auf dem Boden. Ich spüre meine Glieder vom Sturz schmerzen und würde am liebsten nie wieder aufstehen. Doch da ertönt ein Geschimpfe direkt unter mir:
"Geh' sofort runter von mir, du Perverser!!"
Das klingt nicht nach Lily, aber auch nicht nach dem Werwolf. Völlig perplex rolle ich mich zur Seite, und eine junge Frau erhebt sich fluchend vom Boden und streicht sich mit hektischen Bewegungen das pinkfarbene Haar glatt. Neben ihr steht Lupin und blickt böse vor sich hin, kann aber wohl nicht anders, als ab und zu besorgte Blicke zu dem immer noch wild fluchenden Mädchen hinüberzuwerfen. Erst jetzt erkenne ich, dass es wohl der Werwolf und seine vorlaute Freundin gewesen sein müssen, die in einen Streit verwickelt waren, und dass Lily wohl gar nicht in Gefahr war. Und ich sprenge einfach die Tür auf. Gerade will ich mich erheben, da erscheint Lily. Mit entsetzter Miene blickt sie abwechselnd zu den Überresten ihrer Tür und auf mich herab.
"Sev?! Was ist geschehen- was habt ihr mit ihm gemacht? Und was bitte ist mit meiner Tür geschehen??" Sie stemmt die Hände in die Hüften und blickt Lupin und seine Begleiterin vorwurfsvoll an. Tonks blickt finster zu mir hinüber: "Das war dein werter Freund Snape. Bevor er sich auf mich geworfen hat, musste er eben noch deine Tür sprengen. Als hätte ich nicht schon genug Probleme", fügt sie noch hinzu. Lupin verdreht die Augen: "Wie oft habe ich dir jetzt schon gesagt, dass das einfach nicht geht zwischen uns. Ich bin-"
"Ja, hast Recht, das geht wirklich nicht zwischen uns", Tonks ist schon wieder am Schreien. "Du bist einfach zu dumm für mich, du mit deinem kindischen Problem. Werd doch endlich erwachsen und versteh, dass deine ganzen Vorurteile gegen dich selbst albern sind."
Jetzt wird auch Lupin laut. "Albern nennst du das? Dich möchte ich mal sehen, wenn du mir ganz allein an Vollmond gegenüberstehst. Dann wirst du vielleicht begreifen, dass dieses Problem alles andere als kindisch ist."
Mein Gesicht muss aussehen wie ein Fragezeichen. Energisch bahnt sich Lily einen Weg durch die beiden Streitenden in Richtung Tür und ruft mir über das Geschimpfe hinweg zu: "Komm mit nach draußen!" Ich nicke und kämpfe mich ebenfalls durch den engen Flur zu ihr. Noch zwei Stockwerke tiefer können wir Tonks' Gekreische und Remus' immer lauter werdende Stimme hören. Auf der Straße angekommen seufzt Lily erschöpft.
"Die beiden haben... eine Art Krise", beantwortet sie meine unausgesprochene Frage. "Offenbar sieht Remus es in einer Beziehung als Hindernis, wenn man... diese gewisse Krankheit hat."
"Du meinst, wenn man sich jeden Monat in ein ausgewachsenes menschenfressendes Monster verwandelt? Tut mir Leid, Lily, aber auch ich kann darin einige Probleme sehen", sage ich und handle mir einen strafenden Blick von Lily ein.
"Hör auf damit, Sev. Remus ist ein herzensguter Mensch, und Tonks weiß das. Er ist ihr wichtig, und sie will um ihn kämpfen. Das ist doch verständlich."
Ich will weiterargumentieren, aber Lily zuliebe lasse ich es. Ich möchte keinen Streit mit ihr.
"Kommst du noch kurz mit zu mir? Ich muss dir noch von einigen Geschehnissen berichten", sage ich steif. In Wahrheit graut es mir davor, Lily endlich von meinem und Dumbledores Verdacht zu erzählen: Dass Professor Quirrell ein Diener des Schwarzen Lords ist. Wochenlang habe ich es vor mir hergeschoben, Lily davon zu erzählen. Ich wusste genau, welche Sorgen sie sich wieder machen wird, wenn sie weiß, dass ihr Sohn in Gefahr ist. Ich hasse es, ihr so etwas antun zu müssen. Aber selbst Dumbledore mahnt schon, Lily müsse es wissen - schließlich sei sie die Mutter. Und im Grunde hat er Recht.
Also apparieren wir nach Hogwarts. Lily beobachtet mich so genau, dass ich mich regelrecht geröngt von ihren Blicken fühle. Sie studiert jede meiner Regungen, um mir vom Gesicht abzulesen, was ich ihr wohl sagen will. Aber da hat sie den Falschen erwischt. Ich verberge meine Gefühle und Gedanke so oft hinter einer starren, kalten Maske, dass es kein Problem für mich ist, sie auch jetzt aufzusetzen. Mit den Jahren habe ich mir angewöhnt, meine Gefühlswelt tief in mir verborgen zu halten, aus Angst, sie könnte ins Lächerliche gezogen werden. Es ist eine Art Selbstschutz: Einen Menschen ohne Gefühle kannst du nicht angreifen. Du kannst ihn nicht verletzen, weil du nicht weißt, was ihm wirklich wehtun würde. Du bist unantastbar, und viel geschützter als all diese dummen, naiven Menschen, die ihr Herz offen auf der Zunge tragen.
Im Schloss angekommen wird Lily von allen herzlich begrüßt. Viele Schüler kennen sie - Lily ist schließlich die Mutter des berühmten Harry Potters, und auch sie ist Voldemort begegnet und hat diese Begegnung überlebt. Aber auch die anderen Lehrer und die Geister freuen sich, sie wiederzusehen. Anders als ich war Lily zu ihrer Schulzeit eine offene, herzliche Person. Sie ist praktisch durch den Schulalltag getanzt, und die anderen schätzten sie für ihre fröhliche Art. Der Fast Kopflose Nick verbeugt sich so lange vor Lily, bis diese zu klatschen beginnt, und der kleine Flitwick kommt sofort angetrippelt, als er seine alte Schülerin entdeckt, und schüttelt ihr mit einem breiten Lächeln die Hand. Ich aber nicke ihnen allen nur flüchtig zu und lotse Lily schnell zu meinem Büro. Ihr Gesicht scheint dieses eigenartige Leuchten wieder angenommen zu haben, das man früher immer an ihr erkennen konnte.
Ich schließe die Tür und ziehe einen Stuhl für Lily und einen für mich heran. Sie lässt sich darauf fallen und blickt mich neugierig an: "Und, was wolltest du mir jetzt sagen?" Doch ich kann nicht antworten. Lily blickt mir direkt in die Augen, und ich bin völlig gefesselt von ihrem Blick. Ich versinke in dem hellen Grün, außerstande, mich von ihr loszureißen. Mein Blick wandert über ihre weichen Gesichtszüge, ihre schmale Nase, die vorne ein ganz klein wenig nach oben zeigt, was sie früher immer unheimlich geärgert hat. Ich blicke auf ihre rötlichen Lippen und will sie mit den meinen berühren; sehe ihr dichtes, leuchtend rotes Haar und will mich in ihnen verlieren.
"Sev?" Lilys Blick nimmt eine Spur Besorgnis an. Macht sie sich tatsächlich Sorgen um mich? Bin ich ihr wichtig?? Eine Welle des Glücks durchströmt meinen sonst so leeren, kalten Körper. Meine Mundwinkel zucken, und plötzlich begreife ich es: Ich lächle. Ich lächle, ohne es überhaupt mitbekommen zu haben. Wie auch, wenn ich mich stattdessen auf Lily konzentrieren kann, die direkt vor mir sitzt..
"Sev! Sev, sag doch was!!" Erschrocken nehme ich wahr, dass Lily wohl aufgestanden sein muss, denn sie hat mich an der Schulter gepackt und schüttelt mich heftig. Ich zucke zusammen und erlange wieder ein kleines Stückchen Selbstkontrolle. Ich atme tief ein und lächle Lily noch einmal an, konzentriere mich dabei aber auf einen Punkt direkt neben ihrem Gesicht, um ihren Augen auszuweichen. "Tut mir Leid, ich war ganz in Gedanken", entschuldige ich mich, dann fange ich endlich zu erzählen an.
Ich lasse nichts aus. Dumbledore hat Recht: Lily muss wissen, was um sie herum geschieht. Sonst tut sie nachher noch etwas Leichtfertiges, weil sie nichts von der Gefahr weiß, die bereits auf sie lauert. Also erzähle ich ihr alles: Von der Nacht an Halloween, als der Troll in Kerker erscheinen ist, und wie in dieser Nacht Quirrell im dritten Stock erschienen ist. Ich erzähle ihr von dem, was in der Schule bewacht wird, und warum es für Voldemort von Bedeutung sein könnte. Und ich erzähle ihr auch von dem, was Hagrid mir berichtet hat: Dass Harry um ein Haar von einer Einhornblut trinkenden Kreatur im Verbotenen Wald angegriffen worden wäre. Als ich fertig bin, ist Lilys Blick leer und ausdruckslos. Mit hohler Stimme sagt sie: "Also ist es wahr. Harry ist in Gefahr." Ich räuspere mich. Es tut mir so weh, Lily leiden zu sehen. "Ich verspreche dir, ich werde alles tun, damit Harry nichts geschieht", sage ich heiser. Lily blickt mir in die Augen, zwei Punkte Hoffnung, und mit verzweifelter Stimme drängt sie: "Ja? Passt du auf ihr auf, Sev? Beschützt du ihn?!"
Ich lege ihr sanft eine Hand auf die Schulter und sage mit, wie ich hoffe, beruhigender Stimme: "Natürlich, Lily. Ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, um Harry vor Unheil zu bewahren. Wir müssen einfach alle vorsichtiger werden. Auf Geschehnisse achten. Wenn irgendetwas Seltsames passiert, dann-"
Weiter komme ich nicht, denn in diesem Moment kommt Seamus Finnigan in den Raum gestürmt und ruft atemlos und mit Entsetzen in der Stimme:
"Professor, im Gemeinschaftsraum liegt Neville Longbottom mit einer Ganzkörperklammer!"
Kleiner Cliff... muhahahahaaa *dreckig lach*
Aber wahrscheinlich wisst ihr sowieso alle schon, an welcher Stelle im Buch wir gerade angekommen sind, hab ich Recht? Ich sag nur eins: Das nächste Chap wird KNALLhart ;D
Und wir haben Ferien, das heißt, ihr müsst alle Kommis machen. Die Ausrede mit der fehlenden Zeit zieht nicht mehr =)
Küsschen und Chocolate Cookies für euch alle, euer rosa Minimuff <3
P.S.: Ach ja, hätt ich fast vergessen: Wem Snapes Sicht gefällt, kann gerne mal in eine andere FF von mir reinschauen, die heißt "Nenn mich nicht Feigling!" Dort geht es ... tja, um Snapes Leben halt ;)
Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.
Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel