
von minimuff
Hallöchen!!
Jetzt ist es also so weit: Der Kampf um den Stein. Einige Sachen habe ich dabei aus dem Buch entnommen, aber das meiste habe ich umgeschrieben, abgekürzt bzw. erfunden. Danke für die lieben Kommis!
@ *Lilian*: Ja, Harry wird schnell sauer^^ Danke für die Geburtstagsgrüße <3
@ *x*x*Black*x*x* : Ron lag irgendwo in einer Ecke versteckt, deshalb haben Lily + Sev ihn nicht gesehen^^
@ Mik: Hm, ja, ich mochte die Neville-Szene auch.. Ich liebe so emotionale Sachen ;)
@LJGHHR-aka-Nadja & die maulende myrte: danke sehr :D
-Lily Potters Sicht-
Etwas zaghaft betreten wir den weit ausladenden Raum. Nie hätte ich gedacht, dass unter dem Schloss, in dem ich doch ganze sieben Jahre lang gelebt habe, so viele Räume und Hallen sein könnten. Fackeln erhellen den Raum, und die hohe Decke ist mit Stuck besetzt. Steinernde Stufen führen nach unten in die Mitte des Raumes, wo ein großer Spiegel steht. Ich erschrecke ein wenig, als ich einen Mann davor stehen sehe, der an dem Spiegel rüttelt und ihn mit Flüchen traktiert. Das muss wohl Quirrell sein, von dem Severus mir erzählt hat. Hilfesuchend drehe ich mich zu Sev, und automatisch nimmt er eine Art Schutzhaltung an. Wahrscheinlich ärgert er sich bereits jetzt, mich hierhin mitgenommen zu haben.
Im Gegensatz zu Severus und mir ist Harry anscheinend nicht so eingeschüchtert. Mit großen Schritten geht er auf Quirrell zu und schreit entsetzt: "Sie waren es!"
Schnell eile ich meinem Sohn nach. Es gefällt mir nicht, wenn er ganz allein mit Leuten spricht, die höchstwahrscheinlich gefährlich für ihn sind. Auch Severus folgt mir, und zusammen sehen wir Quirrell dabei zu, wie er sich langsam zu Harry umdreht. Ich habe diesen Mann noch nie in meinem Leben gesehen, und ich habe auch keinerlei Vorstellung von ihm. Trotzdem bin ich überrascht, als ich sein Gesicht sehe. Es ist blass und schmal und wirkt unter dem riesigen Turban beinahe winzig. Seine Augen haben etwas Ängstliches, Fuchtsames. Ich kann es nicht glauben. Dieser schwächlich wirkende Mann soll für Voldemort Einhornblut getrunken und Trolle in die Schule gelassen haben? Einmal mehr erkenne ich, dass man die Stärke eines Menschen nicht an dessen Aussehen ablesen kann.
Harry steht inzwischen kaum noch einen Meter von Quirrell entfernt. Severus tritt einen Schritt vor, und in seinem Blick liegt etwas Drohendes, doch Quirrell schaut ihn gar nicht an. Er blickt einzig und allein auf Harry, und in seinem Blick liegt etwas, was ich nur schwer deuten kann. Ist es Zorn? Überraschung? Freude?
"Ich habe geahnt, dass Sie früher oder später hier eintreffen würden, Potter", sagt er lässig. Harry ist immer noch völlig verwirrt.
"Wie kann das sein, Sie... Ich dachte, es wäre Snape, weil.. naja, er hat versucht, mich umzubringen!"
Völlig entsetzt werfe ich Sev einen Blick zu, doch der schüttelt fast unmerklich den Kopf. Quirrell lacht gehässig. "Nein, nein, das bin ich gewesen. Miss Granger hat mich angerempelt, deshalb konnte ich meinen Fluch nicht zu Ende bringen. Wirklich zu schade. Aber es tut ja auch nichts zur Sache, nicht wahr, wo ich Sie heute nun doch umbringe."
Ich kann nicht mehr an mich halten und stürze vor zu Harry. Schützend lege ich einen Arm um Harry. "Sie werden Harry nichts antun!"
Quirrells Augen verengen sich. Mit einem höhnischen Lachen fragt er: "Und, wer ist diese reizende junge Frau?"
Ich werfe ihm einen zornigen Blick zu. "Ich bin Harrys Mutter. Und glauben Sie mir, gegen mich und Severus hier können Sie gar nichts ausrichten. Und Dumbledore wird auch bald hier sein, dann haben Sie sowieso verloren."
Quirrell schnaubt nur. Mit geringschätzigem Blick mustert er den großen Spiegel, den ich erst jetzt wiedererkenne. Es ist der Spiegel Nerhegeb, in dem Harry vor einem halben Jahr James und unsere ungeborene Tochter gesehen hat. Ungeduldig tastet er die Scheibe ab und fährt mit den schmalen weißen Fingern den Goldrand entlang. Dabei murmelt er vor sich hin: "Der Stein ist hier drin, ich weiß es... ich sehe, wie ich ihn in der Hand halte... ihn dem Dunklen Lord übergebe... ABER WO IST ER?"
Plötzlich wütend, winkt er Harry mit schnellen Handbewegungen zu sich her. Mein Sohn geht mit langsamen Schritten auf Quirrell zu. Ich will ihm nachlaufen, doch Severus hält mich zurück. Ich verstehe das nicht. Will er Harrys Leben etwa dem Zufall überlassen?
"Er wird ihm nichts antun", wispert Severus gegen mein Ohr. "Harry muss in den Spiegel sehen. Wenn wir Glück haben, erhält er dadurch den Stein."
Ich verstehe überhaupt nichts mehr, aber ich habe keine Zeit mehr nachzufragen, denn Harry steht bereits direkt vor dem Spiegel und blickt in dessen Inneres. Ich frage mich, was er wohl sieht. Wieder die Familie, die er nie bekommen würde? Oder sieht er den Stein der Weisen, wie er ihn in Händen hält?
"Sag mir, was du siehst", befieht Quirrell ihm. Auf Harrys Stirn bliden sich kleine Falten, und ich weiß, dass er gerade angestrengt nachdenkt.
"I-ich sehe mich", stammelt er. "U-und ich halte den Hauspokal für Gryffindor..."
Doch während er diese Lügen hervorbringt, sehe ich, wie seine rechte Hand verstohlen in seine Hosentasche sinkt und etwas betastet. Dann weiten sich seine Augen, und Severus stößt einen erleichterten Seufzer aus. "Der Stein", flüstert er. Ich halte den Atem an. Kann es wirklich sein, dass Harry den Stein der Weisen in seiner Hosentasche hat?
Quirrell flucht und stößt Harry beiseite. Doch plötzlich ertönt eine hohe, furchteinflößende Stimme: "Er lügt...Er lügt..." Ich sehe, wie Severus erbleicht. Wir müssen hier raus, denke ich verzweifelt. Wir müssen weg, bevor etwas geschieht. Wir haben uns, wir haben den Stein... das Klügste ist es, wenn wir verschwinden. Also stürze ich vor, um Harry von dem Spiegel und Quirrell wegzuziehen, ihn wegzubringen, nach Hause, irgendwohin, wo er sicher ist. Doch ich bin kaum vier Schritte gegangen, da hebt Quirrell den Zauberstab und richtet ihn auf mich. "Vincirus!", ruft er fast lässig, noch bevor ich meinen eigenen Zauberstab aus der Tasche ziehen kann. Sofort schlingen sich Fesseln um meinen Körper, um meine Arme, Beine und Füße. Ich verliere das Gleichgewicht. Die Fesseln scheinen immer enger zu werden. Ich taumele, dann kann ich mich nicht mehr auf den Beinen halten und stürze rückwärts auf die harten Steinstufen.
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-Severus Snapes Sicht-
Ich sehe Lily fallen, noch bevor ich reagieren kann. Wie in Zeitlupe kippt sie nach hinten, bis ihr Kopf auf den steinernden Stufen aufschlägt. In Sekundenschnelle bin ich bei ihr. Schlinge meine Arme schützend um ihren Körper. Als wenn das noch etwas bringen würde. Mit zitternden Händen zücke ich meinen Zauberstab und durchtrenne die engen Fesseln. Sofort bilden sich an deren Stellen rote Striemen. Ich hebe Lilys Kopf vom Boden hoch, und als ich die Hand wegziehe, ist sie voll Blut.
Ich bin verzweifelt. Was soll ich machen? Am liebsten würde ich mich auf Quirrell, diesen Feigling, stürzen, aber Lily braucht Hilfe. Und ich weiß zwar, wie man Fluchwunden heilt, aber bei einer so großen Wunde will ich keine Fehler machen. Außerdem zittern meine Hände so heftig, dass ich wahrscheinlich überhaupt keinen Zauber mehr herausbringen könnte. Lily muss in den Krankenflügel, und zwar schnell. Aber kann ich Harry hier alleinlassen? Eigentlich nicht.
Da ertönt wieder diese kalte, viel zu hohe Stimme: "Lass mich mit ihm sprechen... von Angesicht zu Angesicht..." Und während Quirrell noch mit der Stimme verhandelt, erkenne ich plötzlich, wessen Stimme das ist. Ich habe diesen Klang oft genug gehört, darum erkenne ich die Stimme des Dunklen Lords sofort wieder. Mir läuft es eiskalt den Rücken herunter, als ich sehe, wie Quirrell sich mit blassem Gesicht an den Turban fasst. Was darunter ist, kann ich mir nur allzu gut vorstellen.
Ich muss hier raus. Ich bin offiziell ein Todesser. Wenn Voldemort jetzt sieht, wie ich Harry und Lily helfe, wird meine Laufbahn als Spion beendet sein. Dabei ist es wirklich wichtig, dass wir die Pläne der Todesser kennen. Es gibt nur eine Lösung. Schnell winke ich Harry zu mir hinüber. Der Junge kommt sofort und blickt mit entsetztem Blick abwechselnd von Quirrell zu seiner verletzten Mutter. Ich beuge mich vor und wispere:
"Harry, ich muss jetzt sehr viel von dir erwarten. Aber eine andere Möglichkeit gibt es nicht. Ich muss hier weg. Gleich wird Voldemort auftauchen, und... naja, er darf mich nicht sehen. Außerdem muss deine Mom in den Krankenflügel." Ich mache eine kleine Pause, und wir blicken beide betroffen auf Lily. Dann sagt Harry leise: "Und ich...muss hierbleiben?"
Ich seufze. "Ja, Harry, das musst du. Dumbledore wird gleich erscheinen, es kann sich nur noch um Minuten handeln. Und der Dunkle Lord wird mit dir sprechen wollen. Er wird verhandeln wollen. Zögere die Sache ein wenig hinaus, dann wird er hoffentlich erst angreifen, wenn Dumbledore da ist. Wenn er schon vorher angreift... Dein Vater ist für dich gestorben, Harry, das weißt du. Dabei hat er dir... eine Art Schutz verliehen. Nutze diesen Schutz, du wirst schon herausfinden, wie. Ich kann dir da nicht groß helfen. Aber wenn jemand den Dunklen Lord stoppen kann, dann du."
So eine emotionale Rede habe ich wohl noch nie gehalten. Harry blickt mich mit großen Augen an, so als wisse er nicht recht, wen er da vor sich hat. Dann nickt er kurz, aber entschieden. Ich bringe ein knappes Lächeln zustande, stehe auf und hebe Lily in meine Arme. Sie ist ganz schlaff und viel leichter, als ich gedacht hätte. Schnell eile ich mit ihr aus dem Raum, zurück durch das lodernde Feuer, zurück ins Schloss.
So, das war's. Den Spruch, mit dem Quirrell Lily fesselt, gibt es eigentlich gar nicht^^. Den hab ich selber erfunden. vincire= fesseln (so stands jedenfalls bei google ;))
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