Disclaimer: Um das Spiel authentischer zu gestalten, habe ich einige Textpassagen ĂĽbernommen.
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Um elf schien die ganze Schule draußen auf den Rängen zu sein, um das Quidditch-Feld zu sehen. Viele Schüler hatten Ferngläser mitgebracht. Die Sitze mochten zwar hoch oben angebracht sein, doch manchmal war es trotzdem schwierig, zu sehen, was vor sich ging.
Mina, Blaise und Daphne setzten sich nach ganz oben. Gegenüber waren die Gryffindors. Sie hatten aus einem Leintuch ein großes Spruchband gemacht und "Potter vor – für Gryffindor" draufgeschrieben. Irgendjemand hatte einen Löwen daruntergemalt und jemand anderes, wahrscheinlich Hermine, hatte die Farben durch einen kleinen Zaubertrick zum Leuchten gebracht.
Unter Jubeln und Anfeuerungsrufen betraten die Spieler das Feld. Slytherin in grĂĽn, Gryffindor in scharlachrot.
Madam Hooch war die Schiedsrichterin. Sie stand in der Mitte des Feldes, ihren Besen in der Hand, und wartete auf die beiden Mannschaften.
„Hört zu, ich will ein schönes, faires Spiel sehen, von allen“, sagte sie, als sich die Spieler um sie versammelt hatten. Sie schaute dabei vor allem zu Marcus Flint, dem Kapitän der Slytherins, einem Fünftklässler. Mina hatte nie mit ihm geredet, da sie sich eingestehen musste, dass sie ein wenig Angst vor ihm hatte.
„Besteigt eure Besen, bitte.“
Als alle auf ihren Besen saßen, hob Madam Hooch ihre silberne Pfeife an den Mund und ließ einen gellenden Pfiff ertönen.
Fünfzehn Besen stiegen in die Lüfte empor, hoch und immer höher. Es konnte losgehen.
„Und Angelina Johnson von Gryffindor übernimmt sofort den Quaffel – was für eine glänzende Jägerin dieses Mädchen ist, und außerdem auffallend hübsch -“
„JORDAN!“
„Verzeihung, Professor.“
Der Freund der Weasley-Zwillinge, Lee Jordan, machte den Stadionsprecher, unter den strengen Ohren von Professor McGonagall.
„Und haut dort oben mächtig rein in den Ball, jetzt ein sauberer Pass zu Alicia Spinnet, eine gute Entdeckung von Oliver Wood, letztes Jahr noch auf der Reservebank – wieder zu Johnson und – nein, Slytherin hat jetzt den Quaffel, ihr Kapitän Marcus Flint holt sich ihn und haut damit ab – Flint fliegt dort oben rum wie ein Adler – gleich macht er ein To… - nein, eine glänzende Parade von Gryffindor-Torwart Wood stoppt ihn, und jetzt wieder die Gryffindors in Quaffelbesitz – das ist die Jägerin Katie Bell von Gryffindor dort oben, elegant ist sie unter Flint hindurchgetaucht und schnell jagt sie über das Feld und – AU – das muss wehgetan haben, ein Klatscher trifft sie im Nacken – der Quaffel jetzt wieder bei den Slytherins – das ist ein Adrian Pucey, der da in Richtung Tore losfegt, doch ein zweiter Klatscher hält ihn auf – geschickt von Fred oder George Weasley, ich kann die beiden einfach nicht auseinander halten – gutes Spiel vom Treiber der Gryffindors jedenfalls, und Johnson wieder in Quaffelbesitz, hat jetzt freie Bahn, und weg ist sie – sie fliegt ja buchstäblich – weicht einem schnellen Klatscher aus – da sind schon die Tore – ja, mach ihn rein, Angelina – Torhüter Bletchley taucht ab, verfehlt den Quaffel – und TOR FÜR GRYFFINDOR!“
Jubelrufe für Gryffindor füllten die kalte Luft, von den Slytherins kam Heulen und Stöhnen.
Hoch ĂĽber ihnen glitt Harry Potter ĂĽber das Spiel hinweg und hielt Ausschau nach einem Anzeichen vom Schnatz.
Nach Angelinas Tor hatte er ein paar Loopings hingelegt, um seiner Freude Luft zu machen. Nun war er wieder damit beschäftigt, nach dem Schnatz Ausschau zu halten. Einmal musste er wohl was gesehen haben, denn er war losgeflogen, hatte aber kurz darauf wieder abgedreht.
„Slytherin im Quaffelbesitz“, sagte Lee Jordan. „Jäger Pucey duckt sich vor zwei Klatschern, zwei Weasleys und Jäger Bell und rast auf die – Moment mal – war das der Schnatz?“
Ein Gemurmel ging durch die Menge, als Adrian Pucey den Quaffel fallen lieĂź, weil er es nicht lassen konnte, sich umzudrehen und dem goldenen Etwas nachzuschauen, das an seinem linken Ohr vorbeigezischt war.
Potter sah es ebenfalls. Mit plötzlicher Begeisterung stürzte er sich hinab, dem goldenen Schweif hinterher. Der Sucher der Slytherins, Terence Higgs, hatte ihn ebenfalls gesehen. Kopf an Kopf rasten sie hinter dem Schnatz her – alle Jäger hingen mitten in der Luft herum, um ihnen zuzusehen.
Harry war schneller als Higgs – er konnte den kleinen Ball sehen, der flügelflatternd vor ihm herjagte – Harry legte noch einmal etwas zu -
WUMM! Von den Gryffindors unten auf den Rängen kam lautes Zorngeschrei – Marcus Flint hatte Harry absichtlich geblockt, Harrys Besen trudelte jetzt durch die Luft und Harry selbst klammerte sich in Todesgefahr an ihn.
„FOUL!“, schrien die Gryffindors.
Die wutentbrannte Madam Hooch knöpfte sich Flint vor und gab den Gryffindors einen Freiwurf. Doch in all der Aufregung war der Goldene Schnatz natürlich wieder verschwunden.
Lee Jordan fiel es schwer, nicht Partei zu ergreifen.
„So – nach diesem offenen und widerwärtigen Betrug -“
„Jordan!“, knurrte Professor McGonagall.
„Ich meine, nach diesem offenen und empörenden Foul -“
„Jordan, ich warne Sie -“
„Schon gut, schon gut. Flint bringt den Sucher der Gryffindors fast um, das könnte natürlich jedem passieren, da bin ich mir sicher, also ein Freiwurf für Gryffindor, Spinnet übernimmt ihn, und sie macht ihn rein, keine Frage, und das Spiel geht weiter, Gryffindor noch immer im Ballbesitz.“
Es geschah, als Harry erneut einem Klatscher auswich, der gefährlich nahe an seinem Kopf vorbeischlingerte. Sein Besen gab plötzlich einen fürchterlichen Ruck. Den Bruchteil einer Sekunde lang glaubte er, hinunterzustürzen. Er umklammerte den Besen fest mit den Händen und Knien.
Es passierte wieder, als ob der Besen versuchte, ihn abzuschütteln. Doch ein Nimbus Zweitausend beschloss nicht plötzlich, seinen Reiter abzuschütteln. Harry versuchte, sich zu den Toren der Gryffindors umzuwenden, doch der Besen gehorchte ihm überhaupt nicht mehr. Er konnte ihn nicht wenden. Er konnte ihn überhaupt nicht mehr steuern. Im Zickzack fegte er durch die Luft und machte in kurzen Abstände wütende Schlenker, die ihn fast herunterrissen.
Mina stieĂź Blaise den Ellenbogen in dir Rippen.
„AU, was-?“
Sein Blick folgte ihrer Hand die nach oben deutete.
„Ach du scheiße! Ich bin ja kein großer Potter-Fan, aber das da ist übel!“
„Was können wir tun?“
„Gar nichts?“
„WAS?!“
Lee kommentierte noch immer das Spiel.
„Slytherin im Ballbesitz – Flint mit dem Quaffel – vorbei an Spinnet – vorbei an Bell – der Klatscher trifft ihn hart im Gesicht, hat ihm hoffentlich die Nase gebrochen – nur’n Scherz, Professor – Tor für Slytherin – o nein …“
Die Slytherins jubelten. Minas Blick schweifte immer wieder zu Harry. Sie hatte ja immer gewusst, dass Besen nicht das wahre Fortbewegungsmitteln waren und man ihnen lieber nicht vertrauen sollte.
Keiner der Anderen schien bemerkt zu haben, dass der Besen sich merkwürdig benahm. Er trug ihn langsam höher, ruckend und zuckend, fort vom Spiel.
Auf einmal deuteten überall auf den Rängen Menschen auf Harry. Endlich! Sein Besen rollte sich nun im Kreis, unablässig, und Harry konnte sich nur noch mit letzter Kraft halten. Dann stöhnte die Menge auf, als Harrys Besen einen gewaltigen Ruck gemacht und Harry den Halt beinahe verloren hätte. Er hing jetzt in der Luft, mit einer Hand am Besenstiel.
Mina hielt sich die Hände vor das Gesicht und schielte nur ab und zu mal zwischen den Fingern hindurch.
„War das Flint?“, fragte Blaise.
Mina schüttelte den Kopf: „Kein Kind kann das. Um einen Besen durcheinanderzubringen, benötigt es höhere schwarze Magie.“
Sie sah sich um, riss jemandem das Fernglas aus der Hand und ließ ihren Blick über die Tribünen schweifen. Ihr Blick blieb an Snape hängen, der etwas vor sich hin murmelte und dabei zu Harry hinauf sah. Nein, Snape war es nicht. Er und Harry hassten sich zwar, aber Snape war nicht so dumm, dass er Harry hier vor den Augen aller umbringen würde. Ihr Blick glitt weiter. Professor Quirrell? Sie schnappte nach Luft. Was war in den Lehrer gefahren, der scheinbar Angst vor seinen eigenen Schülern hatte und nun versuchte, einen von ihnen umzubringen.
„Was ist?“
„Es ist Quirrell!“
„Was?“
„Quirrell er …“
Just in diesem Moment konnte Harry wieder auf seinen Besen klettern. Mina ließ ihren Blick über die Tribüne der Lehrer gleiten. Sowohl Snape, als auch Quirrell hatten aufgehört, etwas vor sich hin zu murmeln.
Mina wandte sich wieder dem Spiel zu, während der jemand, dem sie das Fernglas entrissen hatte, es sich zurückholte.
Harry raste gerade bodenwärts, als die Menge ihn plötzlich die Hand vor den Mund schlagen sah, als ob ihm schlecht wäre – auf allen vieren knallte er auf das Spielfeld – hustete – und etwas Goldenes fiel in seine Hand.
„Ich hab den Schnatz!“, rief er mit den Armen rudernd, und das Spiel endete in heilloser Verwirrung.
„Er hat ihn nicht gefangen, er hat ihn fast verschluckt“, brüllte Flint zwanzig Minuten später immer noch, doch es half nichts mehr – Harry hatte gegen keine Regel verstoßen und der glückselige Lee Jordan rief immer noch das Ergebnis aus, dass die Laune der Slytherins erheblich nach unten zog. Gryffindor hatte mit hundertsiebzig zu sechzig Punkten gewonnen.
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