Snape blieb stehen und wandte sich um.
„Miss Circeni?“, fragte er erstaunt.
Sie lächelte verlegen: „Ja, ich.“
„Was machen Sie hier draußen? Sollten Sie nicht schon längst drinnen sein und etwas essen?“
Sie rappelte sich auf und klopfte sich das Gras vom Rock.
„Ich war spazieren, weil mir drinnen langweilig war und habe darüber hinaus die Zeit vergessen … Aber ich bin jetzt auf dem Weg zum Abendessen.“
Snape entschied sich, jetzt doch die Kapuze vom Kopf zu ziehen.
„Es tut mir leid, dass ich Sie umgerannt habe.“, sagte er.
Sie sah auf: „Kein Problem. Mir geht es gut.“
„Gut, ich muss noch schnell was erledigen, bis Morgen.“
Und dann verschwand Professor Snape im Schloss. Mina folgte ihm verwirrt und setzte sich zu Blaise an den Tisch. In der Großen Halle, war es lauter als sonst. Alle feierten.
„Wo ist Daphne?“, fragte Mina über den Lärm hinweg, als sie ihre Freundin nicht entdecken konnte.
„Sie bittet, sich zu entschuldigen. Sie war müde und hatte Kopfschmerzen, deswegen wollte sie lieber ins Bett und schlafen.“
„Oh.“
„Wo kommst du her?“
„Von draußen?“
„Nein wirklich?“, kicherte der dunkelhäutige Blaise amüsiert, während er über den Rand seines Kelches Malfoy auf der schräg gegenüberliegenden Tischseite beobachtete.
„Doch, wirklich. Und ich wüsste auch nicht, warum ich es dir erzählen sollte, wenn du nicht zuhörst. Abgesehen davon, dass es nicht gerade interessant ist.“
Blaise wandte sich um: „Oh, das würde ich so nicht sagen. Alles, was du tust ist interessant.“
„Warum?“, fragte Mina und zog die Stirn kraus.
„Weil du immer interessante Personen triffst oder irgendetwas interessantes tust.“
„Was willst du Blaise?“
„Deine Reaktion heute Mittag zum Beispiel, als du so laut geschrien hast. Vermutlich hast du Professor Snape das Leben gerettet. Niemand ist auf die Idee gekommen, etwas zu tun, weil er so mit dem Sturzflug von Potter beschäftigt war. Aber dir war das Spiel egal! Oh, ist das schön. Die zarten Triebe der aufkeimenden Liebe.“
Mina schlug Blaise auf den Hinterkopf: „Jetzt interpretierst du aber zu viel. Professor Snape ist mein Lehrer. Er wird wohl kaum eine Beziehung mit einer Schülerin eingehen. Dafür ist er zu vernünftig.“
„Liebe macht unvernünftig und blind.“
„Blaise …“
„Ja?“, grinste der Angesprochene breit.
„Ich bin Schülerin. Er ist Lehrer. Mehr nicht, basta.“
„Mina …“
Sie ignorierte es.
„Mina.“
Noch immer ignorierte sie es.
„Minalein.“
Sie zuckte zusammen und funkelte Blaise an, der immer noch über beide Ohren grinste: „Was?!“
„Ist dir schon mal was aufgefallen?“
„Was aufgefallen?“
„Na, das.“
„Blaise, das Spiel ist nicht lustig. Was ist mir bisher schon mal aufgefallen oder eben nicht aufgefallen?“
„Du bist die Einzige, zu der er nett ist.“
„Na und? Ich bin die Beste in Zaubertränke und eine Slytherin. Da wird er ja wohl noch nett sein dürfen.“
„War er vorhin draußen?“
„Was?!“
„Ob er draußen war?“
„Natürlich nicht, warum sollte er?“, fauchte Mina.
„Ich frag nur so, weil er nicht da ist.“
Sie warf die Hände in die Luft: „Oh Gott, Blaise. Nur weil er nicht da ist, heißt das nicht, dass ich etwas damit zu tun habe … Vielleicht hat er einfach keinen Hunger, oder es geht ihm nicht gut.“
Und damit wandte sich Mina ihrem Teller zu und ignorierte Blaises weitere Fragen.
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