In den folgenden Wochen fiel Mina auf, dass Quirrell blasser und dünner wirkte und von Harry und den Anderen regelrecht verteidigt wurde. Harry lächelte ihm öfter denn je zu und Ron begann, andere zu tadeln, wenn sie zu lachen begannen, weil Quirrell stotterte.
Mina fragte sich, warum sie das machten, immerhin hatte er Harry umbringen wollen, aber sie beschloss nicht zu fragen. Immerhin musste sie für die Prüfungen lernen.
Professor Snape huschte zwar mit der üblichen schlechten Laune herum, doch Mina fand schnell heraus, dass er Rede und Antwort stand, wenn sie Fragen zu Zaubertränken hatte und sich über manche Dinge noch nicht ganz schlüssig war.
Wichtige Dinge schrieb sie mittlerweile mit roter Tinte auf, die sie sich extra von ihrem Vater hatte schicken lassen und sie begann in regelmäßigen Abständen ihre Notizen durchzugehen. Sogar an Verwandlungen versuchte sie sich!
Blaise verstand nicht recht, warum Mina jetzt schon mit dem Lernen begann und er verstand die Welt erst recht nicht mehr, als Daphne sich dazu gesellte.
„Mädels, es ist noch eine Ewigkeit bis zu den Prüfungen. Warum lernt ihr schon?“
„Zehn Wochen“, gab Daphne barsch zurück. „Das ist kaum mehr als eine Woche, wenn die Zeit wie im Fluge vergeht … Da kommen die Prüfungen schneller als du „Quidditch“ sagen kannst!“
„Aber warum lernt Minachen denn dann?“, Blaise hing zur Zeit mit schöner Regelmäßigkeit sämtliche Verniedlichungsformen die ihm einfielen an Minas Namen. Als sie ihn gefragt hatte, warum das ausgerechnet bei ihr so war und warum er das nicht etwa bei Daphne machen würden, hatte er nur gesagt, das „Daphnechen“ dämlich klingen würde und er das Daphne nicht antun könne.
„Warum ich lerne? Um mich zu vergewissern, dass ich wirklich auf alles vorbereitet bin.“
„Aber du kannst das doch sowieso alles!“
„Papperlapapp. Ich hätte schon vor einem Monat anfangen sollen. Wenn du diese Prüfung nicht schaffst, kommst du nicht mit Daphne und mir in das zweite Schuljahr. Die Prüfungen sind wichtig.“
Unglücklicherweise, wie Blaise sagte, schienen die Lehrer ebenso zu denken, wie Mina und Hermine - Mina hatte herausgefunden, dass Hermine etwas ähnliches zu Harry und Ron gesagt hatte und der Gedanke daran trieb sie bald zur Weißglut – denn sie halsten ihnen eine Unmenge von Hausaufgaben auf, sodass sie in den Osterferien nicht einmal annährend so viel Spaß haben konnten, wie in den Weihnachtsferien. Ein weiterer Punkt den Blaise stark bemängelte, was ihm von Mina und Daphne eine Kopfnuss eingebracht hatte, mit der Begründung, das Leben könne nicht nur aus Spaß bestehen.
Er konnte sich erst Recht nicht entspannen, wenn Mina neben ihm die zwölf Anwendungen von Drachenblut aufzählte oder magische Bewegungen mit dem Zauberstab übte. Und so verbrachte er schließlich, wie die Mädchen, seine Zeit mit Lernen in der Bibliothek.
„Das werd ich mir nie alles merken können“, platzte er eines Nachmittags raus, warf seine Feder auf den Tisch und ließ den Blick sehnsüchtig aus dem Fenster der Bibliothek schweifen. Seit Monaten war dies der erste wirklich schöne Tag. Der Himmel war klar und vergissmeinnichtblau und in der Luft lag ein Hauch des kommenden Sommers.
Mina und Daphne sahen von "Tausend Zauberkräutern und –pilzen" auf und folgten seinem Blick. Mina klappte das Buch zu.
„Ist gut, wir gehen spazieren und lernen morgen weiter.“
Die anderen Beiden strahlten sie an und dann beeilten sie sich, die Bücher aus der Bibliothek wieder wegzustellen, ihre eigenen Sachen einzusammeln und in die Taschen zu stecken.
Draußen streckten sie sich und gingen einige Meter. Dann plötzlich ließ Mina sich einfach so in das duftende Gras fallen und starrte in den wolkenlosen Himmel. Blaise und Daphne taten es ihr gleich und so lagen sie da, starrten in den Himmel und begannen von ihren Zukunftsträumen zu reden.
„In meiner Zukunft?“, fragte Blaise.
„Mhm.“, erwiderten Mina und Daphne
„Vielleicht heirate ich Draco?“, er lachte leise.
„Ihh.“, meinten Daphne und Mina wie aus einem Mund.
„Wieso? Ist es so schlimm schwul zu sein?“
„Nein.“
„Aber Draco?“
„Vielleicht auch jemand anderes … Wer weiß â€¦ Auf jeden Fall werde ich ein Schokoladenmonopol aufbauen!“, er streckte die Faust in die Luft.
„Das glaube ich gerne!“, Mina lachte.
„Und ihr, meine Hübschen. Ihr werdet Testesser.“
„Heißt, er vergiftet uns.“, sagte Daphne kichernd.
„Definitiv!“, stimmte Mina grinsend zu.
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