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Fanfiction

Marauder's Tales - Nicht Slytherin!

von Lilienblüte

Lieber Regulus!

Ein riesiges Durcheinander von Menschen, Koffern und Tieren – das ist das Bahnsteig Neununddreiviertel in King’s Cross. Der magische Ort, an dem ich zu meiner wichtigsten Reise aufbrechen darf – nach Hogwarts.
Aufmerksam musterte ich die Menschen. Eltern, die ihre Kinder verabschiedeten, Geschwister, die einander nun für eine Weile nicht sehen würden, Freunde, die einander die ganzen Ferien nicht gesehen hatten und nun lautstark begrüßten.
Einige von ihnen würden meine neuen Klassenkameraden sein. Der Junge neben mir zum Beispiel sah aus, als wäre er in meinem Alter. Er wurde mehrfach von seiner Mutter umarmt, der schon die Tränen über die Wangen liefen.
„Ich werde dich vermissen, mein Schatz“, murmelte sie immer wieder und drückte ihrem Sohn Küsse auf die Wangen.
„Mum“, sagte der Junge verlegen und blickte sich um. Wie dumm konnte man sein? Anstatt es peinlich zu finden, sollte der Junge doch froh sein, dass es jemanden gibt, der ihn umarmt, küsst und vermisst. Für Kinder wie dich und mich würde damit ein Traum in Erfüllung gehen.

Mich verabschiedete niemand mit einer solch rührenden Abschiedsszene. Du – der Einzige der Familie Black, der nicht darüber erleichtert bist, dass ich nun den Großteil des Jahres fort sein werde - durftest ja leider nicht mitkommen.
Tut mir übrigens Leid, dass sie uns diese letzten gemeinsamen Minuten zusammen geraubt haben. Hätte ich mich gestern bei unserem Familientreffen ein wenig zusammen gerissen, hättest du wahrscheinlich mit hierher kommen dürfen.
Aber die Gelegenheit gestern unsere Eltern zu ärgern, in dem ich vor versammelter Familie verkünde, dass ich nicht nach Slytherin gehen will, war einfach zu verlockend. Ich muss immer noch lachen, wenn ich an den Blick von Granddad Pollux zurückdenke. Er sah aus, als würde er im nächsten Moment aufspringen und mich mit Gewalt zur Vernunft bringen wollen. Und Bellatrix wäre beinahe geplatzt, hast du das gesehen? Nun, als eine der größten Anhängerinnen von diesem neuen Lord, den unsere Eltern so toll finden, nur weil er die Schlammblüter abschaffen will, muss sie das wahrscheinlich auch sein. Stell dir mal vor, was ihr Boss dazu sagen würde, wenn ich nicht nach Slytherin komme.

Wie nicht anders zu erwarten, bekam ich statt einer netten Umarmung zum Abschied eine erneute Ermahnung: „Bereite uns keine Schande, Sirius. Solltest du vom sprechenden Hut nicht nach Slytherin geschickt werden, wird das für dich sehr unangenehme Konsequenzen haben. Du bist ein Black und solltest dir endlich mal darüber klar werden, welche Pflichten es mit sich bringt, ein Black zu sein.“
Pflichten, Verantwortung blablabla. Du kennst ja das Geschwätz unseres Dads, sodass du dir seine Abschiedsrede lebhaft vorstellen kannst.
Aber sag mal, Reg, hat du jemals einer gefragt, ob wir Blacks sein wollen? Wieso sollen wir uns sonst an die Pflichten eines Black halten, wenn es nicht einmal unsere Entscheidung war, ein Black zu werden?
Es war schon fünf Minuten vor elf als Vater schließlich seine letzten Ermahnungen losgeworden war. Er befand, dass es nun an der Zeit für mich war, einzusteigen.
„Schreib uns sofort, in welches Haus du gekommen bist, Sirius, hast du verstanden?“
Ich war ja nicht taub, also nickte ich, wusste aber, dass ich es eh nicht tun würde. Ich bin froh, bis zu den Weihnachtsferien Urlaub von den beiden habe, da fange ich sicherlich keine Brieffreundschaft mit ihnen an.
Mein Vater hielt mir eine Hand entgegen: „Ich wünsche dir ein gutes Schuljahr.“
„Ja … schönes Jahr noch, Vater“, entgegnete ich düster, hingerissen von dieser warmen und väterlichen Verabschiedung.

Dank der spannenden Rede unseres Vaters, die er ja so unglaublich selten hält, war ich schon recht spät dran und lief erst einmal eine Weile am Bahnsteig entlang. Schließlich merkte ich, dass es wohl kein leeres Abteil mehr gab und beschloss, mich einfach zu ein paar Leuten meines Alters hinein zu setzen.
In dem ersten Wagen, in den ich stieg waren nur ältere Schüler, zu denen ich mich nicht unbedingt setzen wollte.
„Ist aber in Ordnung, wenn du dich zu uns setzt“, versicherte mir Andromeda, aber ich hatte wenig Lust dazu meine Zugfahrt bei einem Haufen Siebtklässler zu verbringen. Schließlich wollte ich auf dieser Schule eigene Freunde finden.
Im zweiten Wagen war alles belegt - bis auf ein Abteil, in dem zwar Erstklässler saßen, aber nicht unbedingt welche, mit denen ich meine Zeit verbringen wollte:
Edgar Mulciber und Aldwyn Avery, diese beiden zwielichten Typen, die den sprechenden Hut gleich weglassen können, weil deren Haus durch ihren Charakter schon längst feststeht. Ich wandte mich ab und hoffte in diesem Moment noch viel stärker als zuvor, nicht nach Slytherin zu kommen. Stell dir diesen Albtraum bitte mal vor: Mit Edgar und Aldwyn den Schlafsaal teilen!

Fündig wurde ich schließlich im dritten Wagen. Ein Junge mit verstrubbelten schwarzen Haaren und Brille, ein unglaublich hübsches, rothaariges Mädchen, und der Junge, der am Bahnsteig die saßen in zusammen in einem Abteil. Sie sahen alle ziemlich jung aus und wirkten auf mich so, als wäre dies auch ihre erste Zugfahrt nach Hogwarts.
Ich strich mir meine lockigen Haare aus dem Gesicht, straffte die Schultern und trat in das Abteil ein.
„Hey“, sagte ich so lässig wie möglich und beförderte meinen Koffer mit einem Schwebezauber ins Gepäcknetz. Vor neuen Schulkameraden musste ich natürlich den bestmöglichsten Eindruck machen.
Der Junge mit den rabenschwarzen Haaren, die ihm wild vom Kopf abstanden, grinste mir zu. Er war mir vom ersten Blick an sympathisch.
„Ich bin James und du?“ Dass er sich nur mit Vornamen vorstellte, ersparte auch mir, meinen Nachnamen nennen zu müssen. Du weißt ja, wie es ist, wenn man unseren Nachnamen hört. Wir werden sofort in eine Schublade gesteckt. Die guten Zauberer reden kein Wort mehr mit uns und die dunklen Magier denken wir wären genauso wie sie.
„Ich bin Sirius“, sagte ich und verdrehte die Augen. Ich hasse diesen Namen. Der klingt so verdammt uncool. „Ganz schön altmodisch, nicht?“, fügte ich hinzu. „Benannt nach irgendeinem Urgroßater oder so von mir.“
„Kenn ich“, grinste mir der Junge zu. „Mich wollte meine Mum Charlus nach meinem Großvater nennen, aber zum Glück hatte mein Vater noch ein Wörtchen mitzureden und es ist James draus geworden.“
„Das ist übrigens Peter“, stellte er mir seinen Freund neben ihm vor. Der dicke Junge lächelte mir gutmütig zu.
In diesem Moment trat in unser Abteil ein Junge mit fettigen, langen Haaren, einer hässlichen Harkennase, die ihm beständig lief und einem Umhang, der aussah, als hätte sein Vater ihn schon zehn Jahre getragen, bevor er ihn seinem Sohn vererbt hatte. Der Typ, der mir von der allerersten Sekunde an unsympathisch war, quetschte sich an James, Peter und mir vorbei, um zu dem hübschen Mädchen am Fenster zu gelangen.
„Wir sollten ein Schild an die Tür hängen. „Wegen Überfüllung geschlossen“ “, bemerkte ich, als sich der neue Junge sich zwischen mich und das hübsche Mädchen am Fenster quetschte. (Vielleicht sollte ich an dieser Stelle erwähnen, dass es sich um ein Viererabteil handelte und die Bank auf der ich mit der Rothaarigen saß, eine Zweierbank war.)
James und Peter lachten über meinen Kommentar und ich hatte das Gefühl, als könnte ich mit den beiden recht gut klar kommen. Besonders James, dessen Augen so spitzbübisch leuchteten, sah aus, als wäre er für jeden Spaß zu haben.
Als sich das Mädchen zu dem Schleimbeutel umdrehte, erkannte ich, warum sie bei meinem Eintreten keine Reaktion gezeigt hatte. Die kleine Rothaarige weinte und versuchte diesen Umstand offenbar vor uns allen zu verbergen.
Eine Weile nahm nun keiner von uns mehr Notiz von den beiden am Fenster – wenn man mal davon absah, dass ich mich von diesem Schleimbeutel immer noch beträchtlich eingequetscht fühlte und es mich nervte, dass er ständig die Nase hochzog.
James und Peter kannten sich schon vor dieser Zugfahrt, ihre Mütter waren Freundinnen.
„James und ich sind praktisch zusammen aufgewachsen“, erzählte Peter mir stolz.
Bei dem Gedanken an die Kinder, mit denen ich seit Sandkastentagen zu tun hatte, musste ich auf schnauben. Hätte ich mich an die gehalten würde ich jetzt in dem Wagen vor uns sitzen, zusammen mit Edgar und Aldwyn. Kannst du mal sehen, wie sehr die blöden Bekanntschaften unserer Eltern uns beeinflussen.
Als Schniefelus am Fenster der hübschen, rothaarigen Hexe riet, dass Slytherin das beste Haus war, verdrehte ich die Augen (Nicht schon wieder jemand mit dieser Meinung!) James fühlte sich wohl genötigt einzugreifen. Schließlich konnte er es nicht zulassen, dass der hübschen Rothaarigen so ein Blödsinn eingeredet wurde.
„Slytherin? Wer will denn schon nach Slytherin?“ Es war ganz offensichtlich, dass er von diesem Haus nichts hielt. „Ich glaub, dann würde ich abhauen, du auch?“, wandte sich James an mich.
Mein Gesicht verdüsterte sich: „Meine ganze Familie war in Slytherin.“ Und wie wahrscheinlich war es bitteschön, dass ausgerechnet ich der erste Black in unserer langen Ahnenreihe sein sollte, der nicht nach Slytherin ging? Nicht einmal unsere Cousine Andromeda, die ja schließlich schwer in Ordnung und die Netteste unter unseren Verwamdten ist, hat das geschafft.
„Oh Mann“, sagte James und blickte richtig enttäuscht drein. „Und ich dachte, du wärst in Ordnung.“
Seine Reaktion ermutigte mich. Er würde es ganz offensichtlich schade finden, wenn wir in getrennte Häuser gehen.
„Vielleicht breche ich mit der Tradition“, sagte ich voller Hoffnung. Zwar hatte es noch niemand vor mir geschafft … aber wahrscheinlich hatte es auch noch nie einen Black gegeben, der so wenig auf seine Familie und die dunkle Magie gegeben hatte. Vielleicht schaffte ich es wirklich, in ein anderes Haus zu kommen.
„Wo würdest du hinwollen, wenn du die Wahl hättest?“, fragte ich James. Mir war es gleichgültig. Solange es nicht Slytherin war, war mir jede Entscheidung des Hutes Recht.
„Gryffindor, denn dort regieren Tapferkeit und Mut!“, rief James und präsentierte uns ein imaginäres Schwert.
Mh, Gryffindor wäre sicher nicht schlecht. Bei der Vorstellung musste ich grinsen. Mum und Dad würden mich aus der Familie werfen, wenn es dazu kommen würde.
Schniefelus jedoch schien Gryffindor nicht zu schätzen. Schien ein typischer Slytherin zu sein, dieser ölige Schleimbeutel.
„Hast du ein Problem damit?“, fuhr James ihn an.
„Nein“, erwiderte Schniefelus mit einem höhnischen Grinsen. „Wenn du lieber Kraft als Köpfchen hast…“, teilte er James recht offen seine Einstellung zu den Gryffindors mit.
Wenn er fies war, konnten wir das auch. Sauer, weil er gerade meinen neuen Freund beleidigt hatte, wandte ich mich an ihn: „Wo möchtest du denn gerne hin, wo du offenbar nichts von beidem hast?“
James und Peter brüllten vor Lachen los und ich war ganz zufrieden mit mir. Zuhause verpufften meine Scherze meist unverstanden. Eine der ungeschriebenen Regeln bei uns zu Hause ist schließlich „Ein Black darf niemals Spaß haben!“
In diesem Moment erhob sich die Rothaarige von ihrem Fensterplatz. Sie musterte uns mit einem geringschätzigen Blick. „Komm, Severus, wir suchen uns ein anderes Abteil!“, sagte sie hochnäsig. Ich sag dir, Reg, dieses Mädel kann Scherze gar nicht vertragen.“
„Wir sehen uns, Schniefelus“, rief ich dem Schleimbeutel noch hinterher. Dann streckte ich mich auf meinem Platz aus.
„Endlich wieder Freiraum! Schniefelus hat mich ganz schön eingequetscht!“, sagte ich erleichtert und James und Peter kicherten.
„Was war das denn für ein schräger Typ? Der sah aus wie eine Fledermaus“, rief James und nun lachten Peter und ich los.

Wir hatten die ganze Fahrt über einen Riesenspaß. Gegen Mittag streckte ein Mädchen den Kopf in ihr Abteil. „Ist einer von euch Mr. Black?“, fragte sie.
„Ja?“ Ich hatte keine Ahnung, wer das Mädchen war und was sie von mir wollte.
„Ich habe hier einen Brief für Sie.“ Das Mädchen überreichte mir einen Zettel, der in Großbuchtstaben an Mr. Sirius Black addressiert war.
„Du bist ein Black?“ Überrascht musterte James mich.
„Ich hab doch gesagt, die ganze Meute war in Slytherin.“ Ich zuckte mit den Schultern und öffnete dann den Zettel. James war sicherlich kein Junge, der mich für meine Familie verurteilen würde.

Sirius,
vielleicht haben Sie Lust, mir bei einem kleinen Imbiss Gesellschaft zu leisten?
Ich erwarte Sie um dreizehn Uhr in Waggon 1.
Mit freundlichen Grüßen, H. Slughorn


Verdutzt starrte ich auf den Brief. Was zum Teufel hatte diese Nachricht nun zu bedeuten?
„Slughorn ist doch der Hauslehrer von Slytherin, oder?“, fragte ich vorsichtshalber nach.
Ich hielt James und Peter den Brief entgegen. Letzterer schien ähnlich verwirrt zu sein wie ich.
„Warum will der mit dir zu Mittag essen?“, äußerte er sich mit einem Gesichtsausdruck, als verstünde er nun gar nichts mehr.
James allerdings wusste, was das sollte: „Du hast ziemlich einflussreiche Eltern, oder?“
„Naja, sie haben Geld und mit Geld kommt man im Ministerium schon immer ziemlich weit“, murmelte ich, immer noch nicht weniger verwirrt. Was hatte diese Frage damit zu tun, dass ein Lehrer mit mir zu Mittag essen wollte? Ich sah doch nicht aus, wie Englands Lehrerliebling 1971, oder?
„Das ist die Art von Professor Slughorn. Meine Eltern haben mir erzählt, dass er einen sogenannten „Klub“ in Hogwarts hat. Einmal die Woche lädt er Schüler ein, die entweder selbst einige außergewöhnliche Begabungen haben oder eben berühmte oder einflussreiche Eltern haben. Die meisten Schüler finden es eher nervig, aber sie gehen hin, weil es nützlich für sie ist. Slughorn hat diesen Klub schon, seitdem er vor dreißig Jahren sein erstes Jahr als Lehrer in Hogwarts hatte, hat auch er inzwischen schon ne Menge Einfluss, weil er einige mächtige Freunde hat. Meine Mum zum Beispiel war auch in diesem Klub und er hat ihr schon ganz früh Praktika in verschiedenen Krankenhäusern vermittelt. Sie meint immer, ohne ihn hätte ihre Ausbildung ein paar Jahre länger gedauert. Aber dank der Tatsache, dass Slughorn eine Menge berühmter Heiler kennt und meine Mutter einer seiner Lieblinge war, hat er seinen Einfluss immer dafür eingewandt, dass sie die besten Ausbilder kriegt.“
„Lehrerliebling zu werden war keins meiner Ziele für Hogwarts. Ich schätze mal, dann kann ich es mir leisten, diese Einladung einfach zu ignorieren.“ Ich zuckte mit den Achseln.

Statt mich in dem Abteil des Slytherinhauslehrers zu langweilen hatten James, Peter und ich den ganzen Nachmittag eine Menge Spaß. Ich mochte beide sehr gut leiden und hoffte, dass wir alle in das gleiche Haus kommen würden. Es wäre zu schade, wenn diese gerade geknüpfte Freundschaft sofort wieder zerbrach, nur weil wir in unterschiedliche Häuser gehen mussten.
James mochte ich von Anfang an am liebsten. Ich glaube, dass er jemand ist, der hier in Hogwarts wirklich mein bester Freund werden kann. Zwar könnten unsere beiden Familienhintergründe kaum unterschiedlicher sein: Er hat diese Eltern, die ihm vor laute Fürsorge keine Luft zum Atmen lassen und ich hab Eltern, die Fürsorge erst mal in einem Fremdwörterbuch nachschlagen müssten. Trotzdem – wir beide liegen einfach auf einer Wellenlänge und ich wette in den nächsten Jahren werden wir beide eine Menge Spaß haben.

Gegen Abend erreichten wir endlich den Bahnhof in Hogsmeade.
„Erstklässler, hierher!“ Als wir uns zu der lauten Stimme umdrehten, standen wir vor einem Mann, der einfach nur gigantisch war. Er war mindestens drei Meter groß, hatte einen langen Bart, der ihm bis zu den Beinen ging. Sein Haar war wild und zerzaust.
„Meine Güte, dass nenn ich mal einen großen Mann“, stieß James hervor.
„Erstklässler?“ Im Schein seiner Laterne betrachtete er uns alle.
„Nein, wir stehen einfach nur so bei dem Riesen rum, der „Erstklässler hierher“ ruft“, bemerkte ein Mädchen neben mir sarkastisch und ich konnte mir mein Grinsen nicht verkneifen.
„Sehr gut, bleibt einfach hier stehen“, entgegnete er, ohne groß auf ihren Kommentar einzugehen.
„Und wie lange sollen wir hier draußen stehen? Ich bin müde, habe Hunger und möchte gerne ins Schloss“, äußerte sich ein anderes Mädchen neben mir. Ich blickte zu ihr.
Die beiden Mädchen, die neben mir standen, glichen sie wie ein Schokofrosch dem anderen. Die beiden mussten Zwillinge sein. Sie hatten nicht nur die gleichen Gesichtszüge und die gleiche Statur, sie trugen auch beide die gleichen geflochtenen Zöpfe und waren dadurch gar nicht zu unterscheiden.
Der Riese, welcher sich uns als Hüter der Ländereien von Hogwarts vorgestellt hatte und Rubeus Hagrid hieß, ignorierte die Beschwerde des Mädchens. Nach einigen weitern Minuten Warten war er wohl der Meinung, dass wir nun alle da sein und er wandte sich um und führte uns einen dunklen Pfad entlang.
„Gleich sind wir beim großen See. Seit elf Jahren träume ich von dem Moment, in dem ich eins der Boote auf dem See besteigen kann, um zum ersten Mal nach Hogwarts zu fahren.
„Bist du eigentlich allwissend, was Hogwarts angeht?“, fragte ich ihn, verwundert dass er schon wieder wusste, was nun kommen würde-
„Er nervt seine Eltern nur seit er sprechen kann mit Fragen über Hogwarts“, grinste Peter.
„Noch eine Biegung, dann werdet ihr zum ersten Mal in eurem Leben Hogwarts sehen.
Dieser Moment war einer der magischsten Augenblicke meines Lebens. Über das Ufer des großen, schwarzen Sees auf einem riesigen Felsen erblickten wir das riesige Schloss. Die Licht aus den vielen Fenstern und der Vollmond tauchten das Schloss in ein helles Licht.
„Wow“, entfuhr es mir und James und Peter starrten genauso beeindruckt auf das Schloss.
„Das ist etwas, was man selbst gesehen haben muss. Mit Worten konnten mir meine Eltern gar nicht beschreiben, wie es ist, Hogwarts zum ersten Mal zu sehen.“
So geht es mir nun auch Reg! Ich habe keine Ahnung, wie ich dir dieses fantastische Schloss beschreiben soll. Es ist einfach wunderschön und bei aller Größe hat es doch so etwas Heimatliches, dass man sich hier einfach nur wohl fühlen kann.
Von dem Moment an, in dem ich durch die Mauern on Hogwarts getreten bin, ist dieses Schloss zu meinem neuen Zuhause geworden. Das Haus im Grimmauld Place, in welchem ich die Bewohner genauso sehr hasste wie die Menschen die es bewohnen (dich ausgenommen natürlich) ließ ich hinter mir. Es war nie ein richtiges Zuhause, Reg, glaub mir. Hier ist unser wahres Zuhause und ich freue mich schon auf den ersten Schultag in einem Jahr, wenn du auch hierher darfst. Wir werden hier die beste Zeit unseres Lebens haben!

In der Eingangshalle empfing uns eine streng aussehende Frau mit Spitzenhut. Sie trug einen roten Umhang, hatte ihr schwarzes Haar zu einem Knoten zusammen gebunden und schaute ernst auf uns nieder.
„Hier bring‘ ich Ihnen die Erstklässler, Prof.“ Mit diesen Worten übergab Hagrid uns an die Lehrerin
„Guten Abend, Erstklässler. Ich bin Professor McGonagall, stellvertretende Schulleiterin, Hauslehrerin von Gryffindor und Lehrerin für Verwandlung. Bevor ihr gleich in der großen Halle unser Bankett zum Schulanfang genießen könnt, wird euch der sprechende Hut in Häuser einteilen. Die Aufteilung auf verschiedene Häuser ist an unserer Schule Tradition. Jene, die darüber schon informiert sind, mögen mir verzeihen, wenn ich es für die Muggelstämmigen unter euch noch einmal erläutere. Diese Schule wurde vor fast tausend Jahren gegründet von den vier größten Zauberern ihrer Zeit …“
Da ich über die Gründungsgeschichte Hogwarts‘ (insbesondere des Anteils von Slytherin an eben dieser) bereits bestens informiert war, wandte ich mich James und Peter zu.
„Ich wusste, dass Gryffindor einen Harken hat“, sagte Peter in diesem Moment zu James. Die beiden hatten wohl schon kurz vor mir aufgehört, der Lehrerin zuzuhören.
„Mein Dad hatte es gut. Damals war Dumbledore noch Hauslehrer von Gryffindor, das muss echt cool gewesen sein.“
Offensichtlich gibt es verschiedene Meinungen über Dumbledore. All die negativen Seiten, die uns über ihn immer erzählt wurden … wer weiß, ob die stimmen? James und sein Dad scheinen von Dumbledore begeistert zu sein und bei all dem Blödsinn, den unsere Eltern gerne von sich geben würde es mich auch nicht wundern, wenn sie in diesem Punkt mal wieder Unrecht hatten. Ich werde mir mein eigenes Urteil über Dumbledore bilden.
„Ich wäre sehr erfreut, wenn auch Sie nun ihre Privatkonversationen unterlassen könnten“, ertönte die scharfe Stimme von Professor McGonagall und James und Peter verstummten. Das rothaarige Mädchen aus unserem Zugabteil schüttelte tadelnd den Kopf.
„Sie dürfen mir nun in die große Halle folgen.“

Die große Halle, in der wir Hogwartsschüler essen ist auch einer dieser wundersamen Orte von Hogwarts. Hunderte von Kerzen schwebten über den vier Haustischen und Sterne glitzerten an der Decke, sodass es wirkte, als würden wir uns direkt unter freien Himmel befinden.
Ganz hinten stand der lange Lehrertisch. Ich erkannte Rubeus Hagrid, der uns hierher gebracht hatte, wieder. Auf der einen Seite saß ein kleinwüchsiger Lehrer mit weißem Haar, auf der anderen Seite ein –
„Wir haben Unterricht bei einem Geist?“, fragte ich erstaunt und drehte mich zu James und Peter um.
„Ja, das ist der alte Binns. Mein Großvater meint, er war schon zu Lebzeiten genauso langweilig wie im Tod.“
Wir waren inzwischen vor dem Lehrerpult angekommen. Ein alter Hut lag einsam auf einem Stuhl. (Erwarte bloß nichts Spektakuläres – der sprechende Hut sieht aus wie alle anderen Hüte auch!)
Nachdem der sprechende Hut sein Lied gesungen hatte, entrollte Professor McGonagall eine lange Rolle Pergament und begann die Namen aufzurufen. Ich spürte, wie meine Hände schwitzig wurden. Gleich würde sich zeigen, ob ich in meinem Innersten wirklich so anders als unsere Eltern war, wie ich hoffte. Vielleicht war Blut doch dicker als Wasser, vielleicht gibt es diese dunkle Seite in mir, gegen die ich mich nicht wehren kann. Vielleicht stand schon seit meiner Geburt fest, dass ich ein Slytherin und ein dunkler Magier werden würde.
„Black, Sirius!“ Na super! Zu meiner Nervosität musste natürlich noch hinzu kommen, dass ich der Zweite war, der an der Reihe war. Die Augen der gesamten Halle waren auf mich gerichtet, als ich zum Stuhl schlich und den sprechenden Hut aufsetze. Ich fühlte mich wie auf dem Weg zum Galgen. Wie sollte ich die folgenden Jahre überstehen, wenn ich nun nach Slytherin kam und dort mit Schwachköpfen wie McNair und Avery zusammen wohnte, während James nach Gryffindor kam?
„Ein Black?“
So versunken in meine Gedanken zuckte ich zusammen, als auf einmal eine Stimme direkt an meinem Ohr ertönte. Der Hut redete mit mir!
Ja, ich weiß, die Erleuchtung. Warum sonst sollte er sprechender Hut heißen?
„Tatsächlich ein Black. Du bist mir doch nicht böse, wenn ich dich in ein anderes Haus stecke als deine Familienangehörigen?“
„Ich wäre dir sogar sehr dankbar!“, sagte ich.
„“Gut, eine ordentliche Portion Mut, viel Einsatzbereitschaft für deine Freunde, ein genaues Verständnis von Gut und Böse, ich denke, ich weiß genau, in welchen Haus du gut aufgehoben wärst: Im Hause des tapferen Gryffindor!“
Das letzte Wort brüllte er laut in die Halle hinaus und ich stand erleichtert von meinem Stuhl auf. Gryffindor! Das war besser gelaufen, als ich gehofft hatte!
Die Schüler aus Gryffindor applaudierten laut, James, der mit Peter noch unten in der Menge stand, reckte beide Daumen und grinste.
Professor McGonagall, die mir den Hut abnahm, schenkte mir eines ihrer seltenen Lächeln, sah mich jedoch verwundert an. Einen Black in ihrem Haus – das hatte sie wohl nicht erwartet.

James und Peter haben es auch beide nach Gryffindor geschafft und ich bin einfach nur glücklich. Der erste Tag fern von unseren Eltern ist grandios verlaufen. Ich habe ein neues Zuhause und Freunde gefunden und mir wurde bestätigt, dass ich anders bin als unsere Eltern.

Jetzt in diesem Moment sitze ich gerade totmüde – es ist nämlich inzwischen weit nach Mitternacht – im Gryffindorturm, schaue über das dunkle Gelände von Hogwarts und kann hinten am See sogar noch ein Licht sehen. Morgen zu meinem ersten Unterrricht, den ich kaum mehr erwarten kann, werde ich richtig müde sein, aber ich musste dir meine ersten Eindrücke von Hogwarts einfach sofort schildern. Vielleicht erreicht dich dieser Brief auch noch bevor unsere Eltern von meiner Häusereinteilung erfahren und du kannst dich rechtzeitig ein paar Tage zu Joe flüchten, sodass du den ganzen Krach zu Hause nicht mit bekommst.

Ich vermisse dich, Reg.

Dein Bruder Sirius

P.S.: Komm nicht auf die Idee, irgendjemanden zu Hause zu grüßen.


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