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Fanfiction

Unexpected - Liebe geht ihre eigenen Wege. - Kapitel 4

von Sarah potter-radcliffe

Hey :)

Ja, ich lebe noch. Auch wenn ich das selbst etwas verwunderlich finde, bei dem Schulstress, den ich momentan habe >.<
Aber da muss ich wohl durch :D

Auf jedenfall: Tadaaa: Ein neues Kapitel.
Mir gefällt es nicht wirklich, aber ich hoffe ihr nehmt es mir nicht übel, dass es ein "geschludertes" Kapitel ist, die nächsten werden wieder besser. Versprochen!

Und die Re-Kommis:
-crazygirl: Danke. Danke. Danke. (Nichts gegen alle anderen - euch liebe ich genauso) Aber das war mit Abstand das beste und liebste Kommi, das ich je bekommen habe :D weiter so! sowas motiviert mich ungemein!
-BlackPearl: Mal sehen ... Ehemann .. Treuzeuge? .... wird auf Jedenfall nicht leicht für Lily ;)
-Mik: Egal wann der Kommi kommt, hauptsache er kommt uidn zeigt mir, was für tolle Leser ich habe ;)
-darkside:Sorry, dass ich dich so auf heißen Kohlen hab sitzen lassen, aber ich hoffe, das hier ist eine kleine Abkühlung für dich.

So. Und hier noch mein Musiktipp:



~
And that was the day that I promised
I'd never save of love
If it does not exist

But darling,
You, are, the only exception
~


Und jetzt viel Spaß:






Ich stand da. Einfach so. Nein, eigentlich nicht. Eigentlich stand ich hier, weil der Mann, den ich küssen wollte, einfach gegangen war. Und ich verstand es nicht. Was hatte James Potter, bei Merlins kariertem Unterrock, davon abgehalten mich zu küssen?! Aber er war einfach so gegangen! Er war schneller weg, als ein Schnatz eine Torstange umrunden konnte. Moment – wie betrunken war ich eigentlich, wenn ich schon Quidditch dachte? Okay – Die Antwort ist unnötig. Ich schüttelte den Kopf und schwankte gefährlich. Ja, ich bin definitiv betrunken!

Aufgrund meiner beängstigenden Gedanken über das betrunken sein, beschloss ich meine Füße zu überreden sich langsam aber sicher in die Richtung meiner Haustür zu bewegen. Es klappte, aber irgendwie war die Welt so … verschmiert. Verwundert wischte ich mir mit dem Handrücken über die Augen. Jetzt, wo ich die Reste meiner Mascara sah, realisierte ich, dass ich weinte. Ich weinte um James Potter. Ich musste unwillkürlich auflachen, als ich daran dachte, dass ich mich wahrscheinlich selbst umgebracht hätte, wenn mir dies jemand vor 5 Jahren erzählt hätte. Aber jetzt weinte ich tatsächlich um ihn. Während ich zur Haustür ging. Während ich meinen verflixten Schlüssel suchte. Während ich ihn per Aufrufzauber in meine Hand befahl. Während ich die Treppen zur meiner Wohnung empor stieg. Während ich meine Haustür öffnete und während ich verloren im Flur stand. Mir fiel auf, dass es eigentlich keinen Unterschied machte, ob ich nun auf der Straße stand oder hier oben. Ich fühlte mich an beiden Orten verloren, allein gelassen und gedemütigt.

Wieso in Merlins Namen wollte er mich nicht küssen? Ich meine, wo es doch so offensichtlich war, dass ich es wollte! Ich fand ihn sehr attraktiv. Zuvorkommend, nett, höflich. Erwachsen. Es gefiel mir, wie er sich verändert hatte. Wie er ernster und einfach erwachsener geworden war. Und ich hatte wirklich kleine Schmetterlinge im Bauch, die wie irre Wichtel aus Cornwall in meinem Magen umherflogen! Aber er anscheinend nicht. Was hatte ihn nur davon abgehalten? Ich versuchte wirklich ernsthaft einen Grund zu finden, aber als ich mich auf meine Gedanken konzentrierte, fing alles an sich zu drehen. Garderobe, Schrank, Spiegel, Tür, Garderobe, Schrank, Spiegel, Tür. Ich warf meine Handtasche in die nächste Ecke und stolperte durch die nächstbeste Tür, hinter der ich auf mein Bett hoffte. Zu meinem Glück hatte ich die richtige Tür erwischt. Erschöpft von diesem ganzen Chaos ließ ich mich auf das Bett fallen. Super, schon wieder Chaos, schoss es mir durch den Kopf, jetzt wo ich gerade Ordnung in meine Wohnung gebracht hatte. Verärgert fiel mir ein, dass ich mein Handtasche in den Flur geworfen hatte und rappelte mich wieder auf. Ich stolperte zurück in den Flur und sammelte meine Handtasche ein, die ich, peinlich genau darauf bedacht, dass sie gerade und ordentlich an ihrem Platz stand, zurück auf die Kommode stellte.

Dann ging ich zurück in mein Schlafzimmer und fiel bäuchlings aufs Bett. Dabei merkte ich erst, dass ich noch seine Jacke trug. Wieder stiegen mir de Tränen in die Augen. Ich blinzelte sie weg und warf die Jacke in eine dunkle Ecke. Wen interessiert schon Chaos? Mein Kleid folgte, sowie meine Schuhe, die ich auf dem Bett hatte fallen lassen und mein Selbstbewusstsein. Das konnte da meinetwegen in der Ecke verkümmern, schließlich weiß ich nicht mal, ob ich nicht vielleicht zu eklig oder dumm oder zu selbstbewusst war. Vielleicht war einer dieser Gründe der eine Grund, weswegen er gegangen war. Oder alle? Ich schlug die Bettdecke zurück und kuschelte mich in die Kissen. Für ein paar Minuten versuchte ich einzuschlafen und nicht an ihn zu denken. Nicht an seine Haare, die immer noch dazu verführten die Hände sanft durch sie fahren zu lassen. Nicht an seine Augen, in denen man sich für Jahre verlieren konnte, ohne auch nur ein Stückchen Umwelt wahrzunehmen. Nicht an seine Lippen, die dazu einluden, sie zu küssen. Nicht an seinen wunderbaren Körper, der einem das Gefühl gab, gehalten werden zu können. Nicht an seinen Humor, wenn er sich an kleinen Scherzen versuchte. Nicht an seine neue Seite, die so erwachsen und so sexy war. Und auch nicht an seine … Stopp! So konnte das nicht weitergehen! Das Loch in meiner Brust wurde immer größer und tiefer. Der Grund war nicht mehr zu sehen.

Mit einem kläglichen leisen Seufzer rollte ich mich wieder aus dem Bett und krabbelte in die Ecke, in der ich meine Klamotten vermutete. Nachdem ich mir den Kopf zwei Mal angestoßen hatte, fand ich was ich suchte. Also krabbelte ich zurück ins Bett und kuschelte mich in Decke und Lederjacke. Der angenehme Duft nach Aftershave und James stieg in meine Nase und ich glitt langsam in den Schlaf.

Der nächste Morgen kam viel zu früh. Ich kniff die Augen zusammen, das helle Licht blendete mich und tat in meinen Augen weh. Vorsichtig drehte ich mich auf die andere Seite und wunderte mich, wie sehr mein Schädel pochte. Ouh man, Lily, das war definitiv das ein oder andere Glas Feuerwhiskey zu viel. Aber es war ein merkwürdiges Pochen. Irgendwie unregelmäßig und so hohl. Auf einen Schlag viel mir auf, dass es an der Tür klopfte. Mit einem Satz stand ich aufrecht neben meinem Bett und etwas viel zu Boden. Verwundert hob ich das etwas mit dem Zeigefinger und Daumen auf – Könnte ja sein, dass es giftig ist. Wer weiß das schon. Aber wahrscheinlich hätte ich dann nicht mit dem Etwas in einem Bett geschlafen. Schließlich identifizierte ich es als Jacke. Mit einem Schulterzucken nahm ich sie mit in den Flur und hängte sie an die Garderobe. Ja, das Pochen war ganz klar ein Klopfen an der Tür. „Ja?“, fragte ich und lugte durch den Spion – eine geniale Muggelerfindung! Vor der Tür stand Alice, „Lils! Ich bin’s, Alice!“ Ich machte die Tür auf. „Du siehst, grässlich aus!“, begrüßte meine beste Freundin mich und zog mich in eine Umarmung. „Ouh – Kopf!“, grummelte ich und machte mich von ihr los. Alice lachte und machte sich auf den Weg ins Wohnzimmer. An der Garderobe blieb zu kurz stehen, „Hey, gehört die nicht James?“, fragte sie, zuckte mit den Schultern und ging weiter.

Ich hingegen erstarrte und starrte die Jacke an. Mit einem großen Satz hatte ich Alice überholt – Kopfschmerzen hin oder her – und stürmte zurück ins Schlafzimmer, wo ich das Bett zerpflückte, indem ich die Decken und Kissen und alles was sonst noch so drauf lag herunterriss. Kein James Potter. Ich atmete tief durch. „Was war das denn für eine Aktion?“, grinste Alice, die im Türrahmen lehnte. Mein Blick fiel knapp an ihrem rechten Ohr vorbei auf die Badezimmertür. Mit einem weitern geschickten Satz stand ich vor dieser und riss sie auf. Auch kein James. Dieses merkwürdige Verhalten wiederholte ich auch bei Küche und Wohnzimmer. Aber es war weit und breit kein James Potter zu finden. Die Jacke hatte mich Schlimmes ahnen lassen: Einen Moment hatte ich das Bild von einem nackten James in meinem Kopf. Das war wahrscheinlich der Restalkohol gewesen.

„Was war denn das bitte?“, grinste Alice, „Vermisst du etwas? Soll ich beim Suchen helfen?“ „Ganz im Gegenteil.“, atmetet ich erleichtert aus. „Als ich die Jacke von James gesehen habe, habe ich einen wahnsinnigen Moment lang Angst gehabt, dass der Feuerwhiskey zu stark war. Ich musste unwillkürlich an Vio denken, wie sie nach einer der berüchtigten Rumtreiberpartys neben dem einen Slytherin aufgewacht ist, dem sie auf dem Weg zur Eulerei begegnet ist.“, grinste ich. „Ach quatsch, Lily. Du bist verlobt, sowas würdest du niemals tun …“, sie hielt inne, als ich wieder wie versteinert da saß. „Lily?“, hörte ich ihre Stimme hallen. „Oh Gott!“, presste ich hervor und fing unkontrolliert an zu zittern. „Lily, was ist los?“, Alice Stimme hörte sich weit weg an – und ängstlich. „Scheiße!“, gab ich wieder von mir. „Verdammt, Lily! Was ist los?“, Alice hatte mich an den Oberarmen gepackt und schüttelte mich heftig durch. Ich drehte meinen Kopf so, dass ich ihre Augen sehen konnte. „Ich glaube, ich habe versucht James Potter zu küssen!“, hauchte ich fassungslos. In meinem Kopf spielte sich ein Schnelldurchlauf des gestrigen Abends ab – erbarmungslos und mit allen Wahrheiten. „Wie meinst du das?“, fragte sie langsam. „Verdammt! Ich habe ihn versucht zu küssen!“, schrie ich hysterisch auf und begann umher zu rennen, wie ein kopfloses Huhn. „Wenndu sagst „Versucht“ …“, setzte Alice vorsichtig an. „Dann meine ich: Ich habe versucht James zu küssen, aber er hat mich aufgehalten und ist gegangen, bevor mein betrunkenes Gehirn noch mehr Drachenmist veranstalten konnte!“, fauchte ich und fühlte mich augenblicklich zurück in die 6. Klasse versetzte, als James versucht hatte mich zu einem Date zu überreden und ich mich so aufgeregt hatte, dass das ein oder andere Teil des Gemeinschaftsraums zu Bruch gegangen war.

Aber ganz im Gegensatz zu heute war ich ja verlobt und musste mir keine Sorgen wegen – Ich hielt wieder inne. „Lily, hör auf immer ganz plötzlich still und versteinert zu werden! Das macht mir Angst!“, sprang Alice auf. Ich schlug mir mit der flachen Hand gegen die Stirn, sodass es ordentlich klatschte. Mein Kopf bedankte sich bei mir. „Ich habe ihn betrogen!“, schrie ich diesmal völlig außer mir. „Du hast Potter betrogen?“, fragte Alice, die völlig auf dem Schlauch zu stehen schien. „Nein! Oliver! Alice, ich bin verlobt! Ich habe meinen Verlobten betrogen.“, jetzt hörte ich auf zu schreien. Panik packte mich mit eisigen Fingern und drückte mir die Kehle zu. Ich bekam keine Luft mehr. „Aber du sagtest doch, dass du es nur versucht hast…“, musterte mich Alice verwundert. „Aber der Versuch zählt oder nicht? Das heißt ich habe daran gedacht! Ich habe mit seiner Jacke geschlafen!“, sagte ich tonlos, nach Luft ringend. „Beruhig‘ dich, Lily. Ganz ruhig. Atmen!“, half Alice mir, drückte mich aufs Sofa und tätschelte meinen Arm.

„Alice, ich weiß nicht, was ich machen soll.“, flüsterte ich zwei Stunden später deprimiert, als wir auf dem Sofa saßen und betreten schwiegen. Ich hatte Alice alles erzählt. Alles was ich gedacht hatte gestern Nacht. Dass ich James Potter offenbar mochte. Dass ich Oliver total vergessen hatte. „Ich denke, du solltest mit James drüber reden. Alles klarstellen. Schieb‘ es darauf, dass ihr momentan ein paar Probleme habt und auf den ganzen Alkohol. Zur Not gib Sirius Black die Schuld – als Besitzer des Alkohols.“, sagte Alice leise. „Ich werde nicht mit James reden!“, beschwerte ich mich sogleich. „Lily. Du bist nicht mehr 16! Meinst du nicht, dass du erwachsen genug bist, um das zu klären? Du kannst ihn nicht einfach mit Blick töten, die Stufen zum Schlafsaal hochstapfen und die Tür zu schlagen.“, Alice zog eine Augenbraue hoch. Ich nickte nur. „Und du musst selber wissen, ob du es Oliver erzählst. Willst du eine Beziehung, die von Lügen zerfressen wird oder eine die sich auf Ehrlichkeit aufbaut?“, fragte Alice und ich nickte einfach nur als Antwort. Selbst wenn das keinen Sinn ergab. Nicken war gut. Nicken gab Alice das Gefühl, dass ich jedes Wort verstanden hatte, obwohl mir mehrere tausend Gedanken im Kopf herumschwirrten und ich am liebsten jedem Menschen auf dieser dummen Welt einen meiner berüchtigten tötenden Blicke zugeworfen hätte, die Stufen zum Schlafsaal hochgestapft wäre und die Tür mit einem „Rums“ in ihren Rahmen befördert hätte. Ja, das war das, worauf ich jetzt wirklich Lust hatte. Um der Welt zu zeigen, dass sie mich mal konnte. Oder eher meinem Schicksal, das sicherlich in irgendeiner Ecke saß und mich auslachte.

„Also … ich sollte mit Potter reden?“, versicherte ich mich noch einmal. Alice nickte. „Aber wenn ich alles noch schlimmer mache? Ich meine, er hatte auch schon etwas Alkohol im Blut und vielleicht hat er’s ja vergessen.“, blinzelte ich unschuldig und hoffnungsvoll. „Lily!“, hob Alice mahnend ihre Stimme an. „Ja, schon gut. Nicht mehr 16. Tötender Blick, Schlafsaal, Tür, ich weiß.“. brummte ich und ließ eine Hand auf meine Stirn fallen. „Diese Kopfschmerzen!“, seufzte ich und massierte vorsichtig meine Schläfen. „Und das, wo du doch kaum etwas getrunken hast!“, sagte Alice mit einer Ironie in der Stimme, die selbst der dümmste Dorftrottel verstanden hätte. „Ich wollte halt ein bisschen Spaß.“, verteidigte ich mich. „Willst du wissen was ich denke?“, fragte Alice mit einer hochgezogenen Augenbraue. „Na, was denkst du?“, seufzte ich und guckte sie mit meinem Hundeblick an, um auf eine Straflinderung zu hoffen. „Ich denke, dass du sauer auf Oliver warst, weil er einfach über das Wochenende verreist ist. Und deshalb wolltest du dir ordentlich die Kante geben und da James sich schon mal angeboten hat dich nach Hause zu bringen, wolltest du gleich ein bisschen Oliver-Ersatz ergattern.“, endete Alice ihren Vortrag mit einem fragenden Blick.

Ich überlegte kurz. Ich sollte Alice lieber nicht erzählen, dass ich James wirklich attraktiv fand und ich mich unbestreitbar zu ihm hingezogen fühlte. Sie würde alles dramatisieren. Und schließlich empfand ich ja auch mehr für Oliver als für James. Definitiv mehr. Schließlich entschied ich mich dazu Alice einfach Recht zu geben. Sonst würde alles nur noch komplizierter werden. Also nickte ich ergeben. Alice zog mich in ihre Arme und streichelte mir sanft übers Haar. „Lily, alles wird gut. Du wirst das alles mit James klären und kannst dann Oliver wieder reinen Gewissens gegenübertreten.“ Ich brummte als Antwort. „Ein bisschen mehr Motivation, Lily!“, ermahnte mich Alice. Ich zwang meine Gesichtsmuskeln ein Lächeln zu Stande zu bringen und stand auf, um erst mal ins Bad zu schlurfen. Vielleicht sah die Welt nach einer kalten Dusche schon wieder besser aus.

Leider war die Welt danach nur noch etwas klarer als zuvor. Aber ich wusste, dass ich wirklich mit ihm reden musste. Wie erniedrigend. Hallo James, es tut mir übrigens Leid, dass ich die gestern Nacht küssen wollte, ich meine ich weiß selbst nicht wieso, vielleicht weil ich dich irgendwie mag? Absolut dämlich! Alice hatte mittlerweile ein Frühstück aufgetischt und ich ließ mich erschöpft auf einen der Stühle fallen. „Besuch‘ ihn doch morgen nach deiner Schicht im Ministerium. Oder in der Mittagspause. Je früher desto besser.“, schlug Alice schulterzuckend vor. Ich nickte wieder. Ich kam wirklich nicht um dieses Desaster herum. Ich hasste mich für alles was ich verbockt hatte und biss wütend in mein Marmeladenbrötchen. Sollte es doch ruhig meine Wut zu spüren bekommen. Beißen, reißen, kauen, schlucken, verdauen!

Ein paar Stunden später ging Alice wieder. Ich räumte sorgfältig auf und setzte mich dann auf das bequeme Sofa, um mal wieder ein gutes Buch zu lesen. Aber ich kam nicht weit, meine Konzentration war mehr als nur beschränkt und ich musste jedes Wort mehrfach lesen um dessen Sinn zu erfassen. Mir kam es vor, als würde ich in einer Stunde 3 Wörter lesen. Es brachte einfach nichts. Schließlich schlug ich das Buch zu und beschloss James‘ Jacke zu verstecken, bevor Oliver nach Hause kam und sie fand. Ich würde es sonst einfach vermasseln.

Zu meiner Erleichterung hatte ich keine Sekunde zu früh gehandelt, denn als ich wieder in den Flur trat, drehte sich ein Schlüssel in der Haustür. „Hey, Lils!“, grinste Oliver breit und stellte seine Tasche ab, schloss die Tür hinter sich und hing seine Jacke an den Haken, an dem James‘ Lederjacke noch zuvor gehangen hatte. Fliegender Wechsel. „Hey.“,lächelte ich und schlang meine Arme und seinen Bauch. Er grinste immer noch und legte eine Hand unter mein Kinn, um mich ein wenig zu sich hochzuziehen. „Ich habe dich vermisst.“, flüsterte er wenige Zentimeter von meinem Gesicht entfernt. „Ich dich auch.“, log ich ihn an und küsste ihn. Es war gut so. Wahrscheinlich hätte ich alles mit James kaputt gemacht. Hier war ich richtig. Oliver war der richtige Mann an meiner Seite. Und es war wohl ganz normal durch ein paar Krisen zu gehen. Auch wenn es für mich eher eine Krise war, als für ihn. Aber so musste es einfach sein. Mit James würde ich niemals das Leben führen, dass ich mit Oliver führen konnte.
Oder nicht?...

Oliver löste sich von mir und sah sich kurz um, „Du hast aufgeräumt.“, stellte er fest.
Ich nickte, „Ich hatte zufällig Zeit.“ Ich guckte ihn bedeutend an. „Süße, es tut mir so Leid. Glaub es mir, ich wollte nicht gehen, aber die haben mich gebraucht. Verstehst du das?“, beteuerte er und ging ins Wohnzimmer. Ich dackelte ihm hinterher. „Ja, ich verstehe das doch.“, gab ich nach und setzte mich wieder auf die Couch. „Was war denn das für ein Notfall? Irgendwas bedeutendes für deine Karriere?“, fragte ich interessiert und zog die Beine an. „Ich … ähm … Da war ein Junge. Ein junger Typ und der ist einen ganzen Busch von Fleischnagenden Langstängeln gefallen, die aber von Muggeln mit diesem Zeug besprüht worden sind.“, schilderte er mir. „Du meinst Pestizide?“, fragte ich. „Ja, genau. Und das musste ich eben behandeln.“, schloss er. Ich nickte wieder. Irgendwie nickte ich in letzter Zeit viel. Nicht, dass es zu einer Angewohnheit wurde. „Schatz, ich geh‘ ins Bett. Die Reise war lang und anstrengend. Ich liebe dich.“, er zwinkerte mir zu und verschwand hinter der Schlafzimmertür. „Ja, ich liebe dich auch.“, rief ich ihm hinterher.

Ich rollte mich auf der Couch zusammen und blickte starr auf das Fenster, hinter dem sich nichts anderes, als pure undurchdringliche Dunkelheit befand. War unsere Beziehung schon immer so … durchgeplant und langweilig gewesen? Alles wirkte so einstudiert und ausgeleiert. Oder kam mir alles nur so vor, weil ich mich so unwohl fühlte? Mir kam es allerdings so vor, als wäre ein „Ich liebe dich“ kein „Ich liebe dich“ mehr, sondern nur eine Weise um zu zeigen, dass wir zusammen waren. Und jeder Kuss war nur noch eine aufgesetzte Fassade, hinter der keine Gefühle mehr steckten.
Ich packte die Decke, die immer hinter der Couch für die kalten Tage lag und breitete sie aus. Ich konnte jetzt einfach nichtzu meinem Verlobten ins Bett kriechen, der mich nach einem getrennten Wochenende in seine Arme schließen würde, weil er mich so vermisst hatte. Wir würden auch nicht mit voller Leidenschaft miteinander schlafen, weil in keinem Sehnsucht aufgekeimt war, wie lange wir uns auch nicht mehr richtig gesehen hatten. Sowieso hatten wir es lange nicht mehr getan. Es war einfach nicht auf dem Skript, dass wir auswendig gelernt hatten.
Mir stiegen diese kleinen verteufelten Dinger in die Augen, diese verräterischen Dinger. Konnte ich nicht mal mehr für mich selbst traurig sein? Unsere Beziehung war kein langweiliges Spiel, nein. Alles was mich dazu verleitet so zu denken, war dieses schlechte Gewissen wegen des Fast-Kusses. Sobald die Sache mit James geklärt war, würde es mir wieder gut gehen und ich würde wieder sehen, wie gut ich es mit Oliver getroffen hatte. Und wir würden heißen leidenschaftlichen Sex haben. Punkt.
Morgen würde ich alles klären. Aber erst mal musste ich den Rest dieses fürchterlichen Tages überstehen.






________________________________________
Ich hoffe es gefällt euch, obwohl ich ziemlich unzufrieden bin ;)
Liebe Grüße,
Sarah

Uuuuund Kommis nicht vergessen ;)


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Im Buch wird sie als hässliche Kröte beschrieben. Als man mir dann sagte: ,Du wärst toll in der Rolle‘, antwortete ich: ,Herzlichen Dank!‘ Aber natürlich habe ich mich gefreut, als man mich darum bat, denn die Rolle ist ein echtes Juwel, es ist einfach traumhaft, in dieser Welt mitmischen zu dürfen … ganz abgesehen davon, dass ich in der Achtung meiner zwölfjährigen Tochter deutlich gestiegen bin.
Imelda Staunton