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Fanfiction

Unexpected - Liebe geht ihre eigenen Wege. - Kapitel 6

von Sarah potter-radcliffe

Soo ... da bin ich wieder :)
Ich dachte ich lass mal ein weiteres Kapitel auf euch los & wünsche euch damit einen Guten Rutsch ins Jahr 2011!

Ich wünsche euch viel Spaß mit ein bisschen Drama ;)

-crazygirl: ouh man. Man wird bei deinen Kommentaren ja ganz rot :) Aber vielen vielen Dank :* und mit dem ersten Kuss ... mal sehen wie lange du noch warten musst ;) Und danke nochmal für den ganzen haufen Komplimente :D;)
-Mik: Danke ;) Ja, die Pause war lang, aber ich bemühe mich jetzt wieder so weiterzumachen wie zuvor :) und der erste Kuss kommt ... ich verrate nur nicht wann ;)
-Mrs. Black: Man kennt doch James. Ein Potter gibt so schnell nicht auf. Oder doch? ;)


Musik:


~
This is stupid, i'm not stupid
Don't talk to me like im stupid
i still love you but i just can't do this
i may be dumb but i'm not stupid
~

(Rihanna - Stupid In Love (als Cover von Jayda))

________________________________________


Ich schloss vorsichtig die Wohnungstür hinter mir. Mit einem leichten Klicken fiel sie ins Schloss. Ich zog meinen Zauberstab aus dem Umhang und schloss ab. In der Wohnung war es dunkel, ich vernahm kein Geräusch. Also schlief Oliver schon. Ich schlich auf Zehenspitzen Richtung Wohnzimmer und wurde von einem hellen Licht geblendet. Erschrocken schrie ich auf. „Lily?“, fraget eine bekannte Stimme verwundert und das Licht sank, blieb kurz über dem Fußboden tanzend stehen. Ich rieb mir dir Augen, Punkte tanzen in meinem Sichtfeld. Ich hörte das Klicken eines Lichtschalters und kurz darauf sah ich in die Augen von Oliver.

„Beinahe hättest du mir ein Auge ausgestochen!“, keuchte ich verärgert und blickte auf den spitzen Zauberstab aus Weißbuche, der vor sich hin leuchtete. „Entschuldige, dass ich versucht habe unsere Wohnung und unsere Leben zu beschützen!“, bemerkte Oliver schnippisch und murmelte, „Nox!“, um das Licht an seinem Zauberstab zu löschen. Wir standen uns im Dunkeln gegenüber wie zwei Fremde, die per Zufall aneinander geraten waren. Ich atmete schwer aus. „Oliver?“, flüsterte ich in die Dunkelheit, „Was passiert hier?“ „Ich weiß es nicht.“, seufzte mein Gegenüber. Ich nickte und ging ins Schlafzimmer, zog meine Kleidung aus, legte mich ins Bett. Als die Matratze sich unter Olivers Gewicht bewegte, drehte ich mich mit dem Rücken zur Bettmitte. So konnte das alles nicht weitergehen. Wir steckten fest in einem Schlagloch, es ging nicht vorwärts nicht rückwärts. Und keiner war bereit zu graben.

Mit der Zeit wurde das Atmen neben mir regelmäßiger, ging über in ein gleichmäßiges Schnarchen. Ich setzte mich auf, zog die nackten Beine an und starrte aus dem Fenster. Der Mond stand voll am Himmel. Ich dachte an Remus. Wie schwer es für ihn sein musste, jetzt, ohne das sichere Hogwarts. Wie kompliziert das Leben ohne Hogwarts für die meisten von uns war. Ich seufzte schwer und legte mich wieder hin, betrachtete Oliver, den Mann, den ich liebte, oder nicht? Den Mann den ich lieben sollte? Oder geliebt hatte? Mein Kopf schien schwer vor Gedanken, Fragen und den fehlenden Antworten. Meine Lider sanken über meine Augen und ich fiel in den Schlaf.

Ruckartig fuhr ich hoch. Ich hatte nur Schwachsinn geträumt. Zu bunt, zu surreal, zu verdreht. Einfach wirr. Ich zwang mich aufzustehen, sah auf die Uhr. Genügend Zeit für eine heiße Dusche & ein ausgiebiges Frühstück. Mit noch tropfenden Haaren setzte ich mich in die Küche, zauberte Kaffee und Toast herbei, bemerkte erst jetzt den Zettel, der an den Kühlschrank geheftet war. Lily, Ich habe heute einen wichtigen Auftrag erhalten, bin erst spät zurück. Warte nicht auf mich. Ich liebe Dich, mein Blümchen. Ich schluckte. Schon wieder nicht da. Sollte er doch machen, was ihm passt. Trotzig biss ich in mein Toast, schüttete den Kaffee weg und packte Tasche & Mantel. Ich war nicht auf ihn angewiesen. Als ich in der Winkelgasse stand, schaute ich auf meine Armbanduhr hinunter, ein Geschenk von meinen Eltern zum 16. Geburtstag. Kurz darauf waren die beiden von Todessern gefangen genommen & getötet worden. Natürlich war es ein Unfall, wie jede Handlung dieser abartigen Menschen.

Entschlossen apparierte ich nach Harwich, meinem Geburtstort und meinem Heimatsort, Nordwestlich von London. Mit einem leisen Poltern tauschte ich in einem Gebüsch auf dem Friedhof auf. Mit sicheren Schritten ging ich zwischen den Gräbern und Gedenkstätten vorbei, der Geruch von frischen Rosen, Orchideen und Lilien stieg mir in die Nase. Vor einem weißen Grabstein blieb ich stehen. Er war schlicht, nichts Besonderes. Die Namen meiner Eltern, Richard und Azelia, waren in den Stein gemeißelt, zusammen mit dem Spruch, den ich ausgesucht hatte. Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebe, der ist nicht tot, der ist nur fern. Tot ist nur, wer vergessen wird. Mit den Fingerspitzen fuhr ich die geschwungenen Buchstaben nach. Mir stiegen die Tränen in die Augen. Wenn sie noch hier wären, wäre ich nicht so alleine. Meine Mütter hätte sicherlich gewusst wie ich die Sache mit Oliver hinbekommen hätte. Meine Eltern hatten sich abgöttisch geliebt. Mein Vater schenkte meiner Mutter jeden Sonntag einen Strauß Azaleen. Das mit den Vornamen, die mit Blumen zu tun hatten, hatte sich in unserer Familie durchgesetzt. Ich sah mich vorsichtig um, zückte meinen Zauberstab und zeichnete einen Kreis in die Luft. Ein kleiner Kranz aus Azaleen sank auf das Grab und rahmte das Wort Lieben ein. Ich warf einen schwermütigen Blick auf das Grab und wandte mich wieder zum Gehen.

Kurz darauf apparierte ich vor dem St. Mungo. Selbstsicher trat ich durch das Schaufenster und machte mich auf den Weg ins 4. Stockwerk. Ich betrat das Zimmer der Heiler für diesen Teil des Mungos und schmiss meine Tasche auf meinen Schreibtisch. Ich teilte mir den Raum mit 3 weiteren Heilern. So hatten wir das Zimmer quasi geviertelt. Ich ließ mich auf meinem Stuhl nieder und betrachtet den Stapel an Patientenakten. „Guten Morgen!“, flötete Daisy Lennon, die gerade durch die Tür kam. „Morgen“, lächelte ich und strich meine Haare glatt. „Sieht ja nach einer Menge Arbeit aus.“, sie zog eine Augenbraue hoch und ließ sich schwerfällig in ihren Stuhl fallen. „Ach, das geht ja noch.“, lachte ich und sortierte die Patienten durch. „Uff! Es tritt schon wieder!“, grinste Daisy und streichelte ihren kugelrunden Babybauch. Ich lächelte höflich und kümmerte mich weiter um die Papiere. „Habt ihr schon mal über Kinder nachgedacht? Oliver und du?“, die Frau ließ nicht locker. „Hm?“, ich sah desinteressiert zu ihr auf. „Oder wollt ihr keine Kinder?“, fragte sie erstaunt. „Doch … vielleicht … irgendwann.“, antwortete ich vorsichtig. Das würde Oliver nur zu gut passen. Ich würde zu Hause sitzen und mich aufopferungsvoll um den Nachwuchs kümmern, während er den ganzen Tag weg war. Auch wenn man so etwas nicht gerne zugibt, aber Oliver war durchaus ein Mann der konservativeren Auffassungen zum Thema Familie. Er würde Kindern Liebe durch ein gutes Leben beweisen wollen, nicht durch Anwesenheit.

Entschlossen nahm ich drei der Patientenakten an mich, warf den limonengrünen Umhang über und ging mit einem freundlichen Lächeln an Daisy vorbei aus dem Büro. Die Patienten zu behandeln stellte sich eigentlich nie als große Herausforderung heraus, nur ab und zu kam wirklich mal ein komplizierter Fall. Aber ich schätze, dass sich diese Fälle in naher Zukunft häufen würden, sobald die Todesser und ihr dämlicher Anführer noch mehr Macht erlangen würden. Ich stürzte mich heute regelrecht in die Arbeit um nicht denken zu müssen. Noch vor der Mittagspause war ich mit meinen Patienten durch, beschloss also nicht in die Cafeteria zu gehen, sondern mir in London etwas zu Essen zu suchen. Ohne wirkliches Ziel landete ich schließlich im Tropfenden Kessel, wo ich mir etwas bestellte. Schließlich setzte ich mich an einen der verwitterten Tische und aß die Suppe, die mir Tom brachte. Nachdem ich gegessen hatte, beschloss ich mal wieder durch die Winkelgasse zu schlendern, anstatt nur morgens und abends blind hindurch zu hetzen. Ich blieb vor dem Schaufenster von Ollivander stehen, legte vorsichtig die Fingerkuppen an das kalte Glas und beobachtete den Innenraum, wo mir Ollivander meinen Zauberstab vor gut 10 Jahren verkauft hatte. Weidenholz, zehneinviertel Zoll, Einhornhaarkern. Und er funktionierte immer noch tadellos. Ich schlenderte weiter und blieb erstaunt vor einem Schaufenster stehen, auf dem ein riesiges rosarotes Plakat prangte: Demnächst hier in der Winkelgasse: Violettas verwünschte Verkleidungen! Exklusiv von Violetta Adams. Ein breites Grinsen schlich sich auf mein Gesicht. Sie bleibt also wirklich hier. Endlich wieder eine Freundin, eine Verbündete. „Hey! Lily!!!“, ertönt es in diesem Moment von oben. Ich richtete meinen Blick gen Himmel und entdeckte Violetta, die sich aus einem der Fenster lehnte. „Vio!“, rief ich freudig aus.“Na, los. Komm schon hoch, du faule Socke!“, rief sie mir noch runter, bevor sie verschwand. Ich trat durch die Tür neben dem Schaufenster und erklomm die Treppe, bis ich oben an einer Tür ankam und anklopfte. Eine freudenstrahlende Violetta riss die Tür auf und mich gleich in ihre Arme. „Lily!“, gluckste sie und schloss die Tür hinter mir. „Violetta Adams!“, rief ich erstaunt aus, „Das nenne ich mal eine Wohnung wie sie zu dir passt!“ „Super, nicht?“, strahlte sie und führte mich durch die Wohnung, die komplett Violettas Stil entsprach alles war rosa und pink & sah nach Märchenschloss aus. „Sag mal, was verschlägt dich eigentlich zu dieser Zeit in die Winkelgasse, ich dachte du arbeitest.“, sie musterte mich gespannt. „Ich brauchte … Ablenkung, also dachte ich mir, dass ich meine Mittagspause mal hier draußen verbringe.“, lächelte ich und sah aus dem Fenster runter auf das Menschentreiben auf der Straße. „Ich muss auch eigentlich gleich schon wieder los..“, sagte ich und schaute auf meine Uhr. „Wir sind jetzt fast Nachbarn, meine Liebe. Versprich, dass du mich bald besuchen kommst!“, sagte Vio theatralisch und wir umarmten uns zum Abschied. Dann apparierte ich zurück ins Mungo, wo ich mich wieder auf alles stürzte, was nach Arbeit aussah. Und dann?

Plötzlich hatte ich wieder Zeit über alles nachzudenken. Über Oliver. Über diese missglückte Beziehung. Oder war es vielleicht noch gar nicht zu spät? Ich raffte mich auf und schlenderte den Weg runter in den 3. Stock, wo Olivers Büro lag. Ich wusste, dass dieses eine Bild auf seinem Schreibtisch stand, dass ich so liebte. Es war eines der ersten Fotos von uns beiden gewesen: Beide ausgelassen auf einem Fest bei einem Seminar für Heiler, beide strahlten in die Kamera. So gelacht hatten wir wahrscheinlich schon lange nicht mehr. Und ich wollte dieses Bild sehen. Ich wollte den Beweis dafür, dass noch nichts zu spät war. Vor der Bürotür aus dunklem Holz blieb ich stehen und schaute mich um, keiner in Sicht. Ich legte die Hand auf die Klinke und drückte sie leise herunter. Wenn mich irgendjemand in dieses Büro gehen sehen würde, wäre ich keine 2 Minuten ungestört.
Ich öffnete die Tür einen Spalt und schlüpfte hindurch, schloss die Tür mit einem prüfenden Blick auf den Flur und drehte mich um - schließlich fror ich ein.

Nicht einen Muskel konnte ich noch bewegen, meine Augen öffneten sich weit, meine Hände fingen an unkontrolliert zu zittern. Mein Mund wurde trocken, mein Magen zog sich zu einem Kloß zusammen und wollte sich durch die Speiseröhre den Weg nach oben suchen. Mein einziges Bedürfnis bestand darin, mich umdrehen zu wollen, die Hände vor den Augen auf den Flur stürmen und soweit laufen, dass ich niemand mehr finden konnte. Nicht mehr dieses Leben. Was ich sah, brannte sich schmerzhaft auf meine Netzhaut, ätzte sich die Nervenbahnen entlang und stach mit einem einzigen schmerzhaften Stich in mein Herz, das in 1000 Teile zersplitterte. Diese Teile bohrten sich angetrieben von der Explosion in meinem Herz in mein Gewebe, wollten verhindern, dass ich weiteratmen konnte. Nach einer gefühlten Ewigkeit fand ich meine Stimme wieder, aber ich fand nicht mehr als klägliches Flüstern, „Nein!“

Die Beiden fuhren mit einem Ruck auseinander. Die Frau saß mit dem Rücken zu mir gewandt auf dem Schreibtisch, die Bluse lag neben ihr, nur noch ein Handgelenk steckte in einem der Ärmel, als wäre die an den Tisch gekettet worden. Ihre langen blonden Haare lösten sich aus der großen Klammer, mit der sie sie vorher so sorgsam zusammengesteckt hatte. Als sie mich bemerkte, zuckte sie zusammen. Die Brust des Mannes lag deutlich vor mir, das blaue Hemd war bis auf den letzten Knopf aufgeknöpft. Ein paar rote Lippenabdrücke fanden sich auf seiner Brust, an seinem Hals, als wäre er gebrandmarkt worden. Seine dunkelblonden Haare standen wild von seinem Kopf an, die blauen Augen blitzen auf, als er ruckartig hochfuhr, um zu sehen wer ihn bei seiner Tat gestört hatte. Das alles nahm ich innerhalb einer Sekunde wahr. Die Welt hatte aufgehört sich zu drehen. „Lily!“, keuchte er entsetzt. Vor meinen Augen fing alles an zu verschwimmen, wurde zu einem großen bunten Fleck. Und als hätten meine Tränen mein System wieder bewässert, fand ich meine Stimme wieder, „NEIN!“, schrie ich empört, versuchte von der Stelle loszukommen, an der meine Füße festgewachsen zu sein schienen. „Lily .. ich .. ich kann das erklären!“, Oliver stolperte um den Schreibtisch herum. „Komm nicht näher!“, brüllte ich und zückte aus Reflex meinen Zauberstab. „Lily, nein!“, schrie die Frau, sprang auf, lief zu Oliver. Alles schien zu entgleisen, „Susan?!“, keuchte ich, als hätte ich einen saftigen Schlag in die Magengrube bekommen. „Lily, das ist alles nicht das, wofür du es hältst!“, versuchte Oliver mich zu besänftigen. „Ach nein?!“, schrie ich, rote Funken stoben aus meinem Zauberstab, „Dann sag mir, was ich davon halten soll.“ „Ich ... ich … ich“, stotterte Oliver hilflos, die Hände zur Abwehr erhoben. Ich hob den Zauberstab höher, ging langsam auf ihn zu. „Du bist ein mieses verlogenes Arschlosch, Oliver. Und deine kleine Freundin kannst du meinetwegen behalten. Hiermit trenne ich mich von dir, oder hast du geglaubt, du kannst so weitermachen ohne, dass ich etwas mitkriege?“ Er wich vor mir zurück, stieß gegen seinen Schreibtisch, ein Bilderrahmen wackelte, verlor den Halt, fiel zu Boden. Ich hörte wie das Glas zersprang und sah zu Boden.
Dort lag sie. Unsere Beziehung. Mein Gesicht lächelte fröhlich zu mir herauf, in Olivers Blick fand ich nur noch Spott. „Ich hasse dich aus tiefstem Herzen!“, flüsterte ich und drehte mich auf dem Absatz um, um aus dem Büro zu stürmen. Ohne ein Wort, ließ ich meinen Umhang auf halben Weg liegen, trat vor die Tür, apparierte und stürmte in unsere Wohnung. Seine Wohnung.

Ich schlug die Tür wutentbrannt hinter mir zu, „Colloportus!“ Der Zauber legte sich schweigend über die Tür. Ich stapfte durch die Wohnung, suchte nach meinem Koffer, riss ihn aus dem Schrank und warf alle Habseligkeiten hinein, die ich finden konnte. Meine Kleider, meine Kosmetik, meine Bücher, Alles. Schließlich versiegelte ich den Koffer und sah mich um. An der Tür fing es an zu klopfen. „Lily, lass mich rein. Ich kann alles erklären!“, ertönte Olivers Stimme dumpf von der anderen Seite der Welt. „Nichts kannst du erklären, du Schwein!“, brüllte ich zurück und sorgte für Unordnung in der Wohnung. Warf mit Bildern, mit Geschirr, zertrümmerte Sachen, zerriss Kleidung. Schließlich fiel ich erschöpft aufs Bett und atmete durch. Wenige Sekunden später war ich wieder bei Kräften & bei mir selbst. „Locomotor Koffer!“, ich richtete meinen Zauberstab auf meinen Koffer und lenkte ihn vor mir her. Mit einem einfachen Schwenk war der Zauber auf der Tür aufgelöst und die Tür sprang auf. Oliver saß im Treppenhaus, den Kopf in die Hände gelegt. Mit hocherhobenem Haupt stolzierte ich an ihm vorbei, machte jedoch kurz kehrt. Oliver blickte hoffnungsvoll zu mir hoch, doch ich zog nur den Ring vom Finger und pfefferte ihm diesen an dem Kopf. „Wehe du läufst mir im Mungo noch einmal über den Weg.“, drohte ich ihm und stapfte die Treppen hinunter, den Koffer gehorsam hinter mir schwebend.

Allerdings stand ich jetzt auf der Straße. Mit einem Koffer, in dem mein Leben steckte, einem Mantel und meiner Arbeitstasche. Aber wohin jetzt? Alice und Frank in ihrer Zweisamkeit stören? Und dann noch mit ansehen müssen, wie die beiden als Pärchen dahinlebten. Nein. Zu Petunia? Um mir anhören zu müssen was ich für eine Missgeburt bin und zu nichts zu gebrauchen? Dann kann ich auch gleich bei den Todessern Unterschlupf suchen. ZU Remus? Jetzt, wo gerade erst Vollmond war. Wo wohnte er jetzt überhaupt? Nein, das geht auch nicht. Ich warf einen Blick auf die Straße, die sich langsam leerte und blieb an einem rosaroten Plakat hängen. Ja, zu Violetta konnte ich gehen! Ich stiefelte über die Straße und versuchte nicht in Tränen auszubrechen. Schließlich klopfte ich gegen die Tür, die bereits den Namen „V. Adams“ trug, in rosaroten Lettern natürlich. „Ja?“, fragte Vio vorsichtig, als sie die Tür öffnete. Und als sie mich sah, „Oh Gott, Lily. Komm rein. Du siehst aus, als wäre jemand gestorben.“, sie packte meinen Arm und zog mich in die Wohnung. Langsam fing wieder an alles um mich herum zu verschwimmen. Vio manövrierte mich aufs Sofa, nahm mich in den Arm, streichelte mir den Rücken, tröstete mich, während ich auf dem Sofa saß und hemmungslos heulte und schluchzte. Nach einiger Zeit putzte ich mir die Nase, setzte mich aufrecht hin und versuchte etwas durch meine verschwollenen Augen zu erkennen. „Lily, was ist denn passiert?“,fragte Vio vorsichtig und schlug die Hände vorm Mund zusammen, als ich ihr die ganze Geschichte mit jedem Detail erzählt hatte. „Dieser Sohn von einem Hippogreif! So ein Troll! Er sollte den Dementoren vorgeworfen werden! Er hat ja noch weniger Hirn als ein Riese!“, Vio sprang auf und rannte in der Wohnung auf und ab. „Lily, glaub mir, so einen Typen brauchst du nicht! So ein Kröter!“, sie ging zum Schrank und holte eine Flasche Feuerwhiskey und zwei Gläser hervor. Sie goss uns ein und ich nahm einen großen Schluck. Wärme bereitete sich in meiner Brust aus und ich lehnte mich zurück und starrte die Decke an. „Vio? Ich weiß, es ist viel verlangt, aber darf ich erst mal bei dir wohnen?“, fragte ich flüsternd. „Natürlich, Lils.“, lächelte Vio, drückte mich in die Kissen und deckte mich zu, während ich mich erschöpft zusammenrollte wie ein kleines Kind, die Arme um meine Beine schlingend. „Danke.“, hauchte ich noch und schlief ein.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, brauchte ich erst mal einen Moment um mich zu orientieren. Wo war ich überhaupt? Und warum schlief ich auf einer fremden Couch und nicht im Bett mit meinem Verlobten …. Moment! Da haben wir’s ja. Ich war ja gar nicht mehr verlobt. Ich war ein Single. Sofort stiegen mir die Tränen wieder in die Augen, als die Bilder des gestrigen Tages vor meinen Augen erschienen. Langsam ließ ich die Beine vom Sofa runterrutschen und brachte mich in eine aufrechte Position. „Hey, du bist ja endlich wach.“, begrüßte mich Vio, die gerade zur Tür herein kam. „Endlich?“, fragte ich und fuhr mir verwirrt übers Gesicht. „Ich mache gerade Mittagspause. Wir kommen mit der Renovierung des Ladens hervorragend voran.“, flötete sie, ließ sich neben mir aufs Sofa plumpsen und tätschelte mein Knie, „Wie geht es dir?“ „Schlecht.“, antwortete ich ehrlich und sah aus dem Fenster. Dann sprang ich mit einem Satz auf, „Scheiße! Die Arbeit!“, rief ich aus. „Keine Sorge, Lily. Ich hab Bescheid gegeben, dass du aus privaten Umständen nicht zur Arbeit kommen kannst.“, beruhigte mich Violetta und klopfte auf das Sofa neben sich, damit ich mich wieder setzte, „Sie haben gesagt, du sollst dir Zeit nehmen und dich erholen.“ „Danke, Vio.“, lächelte ich erleichtert und atmete tief durch, um das ungute Gefühl zu unterdrücken, das in mir aufgestiegen war, als mir klar wurde, dass ich wohlmöglich Oliver über den Weg laufen musste. „Etwas zu Essen findest du in der Küche, das Bad steht dir zur Verfügung und wenn du Lust hast, kannst du runter in den Laden kommen und beim Streichen helfen.“, klärte sie mich auf und tänzelte Richtung Tür. „Ich weiß noch nicht.“, murmelte ich. Violettas Gesichtsausdruck wurde ernst, „Lily, der Typ ist es nicht wert, dass du ihm hinterher trauerst. Heb dein schönes Köpfchen und zeig der Welt den Stolz einer waschechten Evans. Das Leben ist zu kurz um es zu vergeuden.“ Ich nickte tapfer und schenkte meiner besten Freundin ein Lächeln. „So ist es richtig. Lass dich nicht unterkriegen, Lily Evans. Er war’s nicht. Na und? Die Welt hält noch tausende Typen für dich bereit, die dir zu Füßen liegen würden, also lass deinen Kopf nicht hängen und halte Ausschau nach ihnen. Vielleicht ist er ja auch schon näher als du denkst, dein persönlicher Mr. Perfect.“

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Ich hoffe es war nicht zu viel Drama... & hat euch gefallen;):) Auch vielen lieben Dank an meine Beta :*
Liebe Grüße,
Eure Sarah


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Im Buch wird sie als hässliche Kröte beschrieben. Als man mir dann sagte: ,Du wärst toll in der Rolle‘, antwortete ich: ,Herzlichen Dank!‘ Aber natürlich habe ich mich gefreut, als man mich darum bat, denn die Rolle ist ein echtes Juwel, es ist einfach traumhaft, in dieser Welt mitmischen zu dürfen … ganz abgesehen davon, dass ich in der Achtung meiner zwölfjährigen Tochter deutlich gestiegen bin.
Imelda Staunton