
von Bridge2TheSky
Mik; Ich danke dir! (: Ja, das habe ich anscheinend ein wenig unglücklich formuliert .. Evtl änder ich das nochmal um, ganz zufrieden war ich damit nämlich selbst nicht xD
Tainted_Love; Dankeschön! <3
Emmalina; *___* Danke, danke! :D <3
Ach ja, ich habe diese Szene sowie die, in der Mio Malfoy eine reinhaut, aus einer japanischen TV-Serie „geklaut“, mehr oder weniger; daher habe ich auch ein paar Inspirationen zur FF. Wenn jemand am „Original“ der Szenen interessiert ist, kann ich sie euch ja raussuchen (:
Kapitel 08: Im Eulenturm
So schnell er nur konnte raste Draco in das Badezimmer der Slytherins und verschloss die Tür mit einem atemlosen „Discludere“. Es ging ihm zwar desöfteren so, aber vor allem jetzt konnte er diese Idioten von Crabbe und Goyle nicht ertragen - und Blaise, dessen Grinsen eher nach einem anhaltenden Gesichtskrampf aussah, erst Recht nicht.
Draco schritt mit schnellen Schritten über den Boden aus schwarzem Marmor und hielt vor einem der Waschbecken, welches ebenfalls aus schwarzem Marmor bestand, kurz inne. Er richtete seinen Blick langsam auf und war schockiert. Er sah aus, als hätte er gerade ein Gespenst gesehen - und sich dabei vor Angst in die Hosen gemacht. Hastig drehte er den Wasserhahn auf, ließ es in seine Handflächen laufen und klatschte sich das kalte Wasser ins Gesicht. Er wiederholte den Vorgang, klatschte sich das Wasser diesmal aber nicht ins Gesicht sondern hielt die Hand an den Mund, um diesen auszuwaschen. Dann jedoch stoppte er, und ohne, dass er es wirklich merkte, sank seine tropfend nasse Hand wieder hinunter ins Becken.
Draco warf seinem Spiegelbild einen weiteren Blick zu. Er sah ziemlich irritiert aus, seine Haare lagen durcheinander und durch den Sturz - und dadurch, dass sich dieses Mädchen beim Fallen an seinen Mantel klammerte … - saßen die Klamotten nicht so, wie sie sollten. Er brachte zunächst seine Haare wieder in Form, bevor er seine Kleidung zurecht rückte. Nun sah er wenigstens wieder ordentlich aus, wie es sich auch für einen Slytherin gehören sollte. Sein Gesicht jedoch wirkte alles andere als ordentlich - es wirkte immer noch ziemlich durcheinander.
Das war doch sicher pure Absicht. Sie hatte ihm den Krieg erklärt, und jetzt hatte sie eine Taktik gefunden, ihm zu schaden - was würden die anderen jetzt von ihm denken? Er hatte eine Ravenclaw geküsst! Wobei das ja nicht das Problem war. Sondern … ein Halbblut … Draco schüttelte sich. Aber kam das wirklich vom Ekel über die gerade in Gedanken ausgesprochene Tatsache? Verspürte er denn überhaupt sowas wie Ekel …?
„Verdammt nochmal“, zischte er und wandte sich von seinem Spiegelbild ab, um sich dann rücklings gegen das Becken zu lehnen. Sein Blick schweifte auf dem dunklen Boden entlang. Jetzt hatte er es noch nicht mal wirklich hinbekommen, sie mit ihrer Kriegseklärung und allem drum und dran aus seinen Gedanken zu verbannen - wie sollte er das nun schaffen, nachdem sowas passierte?!
Und wieder hatte er nicht so reagiert, wie er normalerweise getan hätte. Nur war seit diese Ravenclaw in sein Leben getreten war sowieso nichts mehr normal … Er war aufgesprungen, so wie auch sie, und wagte es nicht, ihr in die Augen zu blicken. Es widerte ihn an, wie feige er sich verhielt. Ohne ein weiteres Wort hatte er den Hof verlassen und gehofft, die anderen würden ihm nicht folgen, doch Fehlanzeige. Die unendlich nervigen Weezlebee-Brüder fingen an zu lachen und sagten auch irgendetwas - Draco war froh, dass er es nicht mehr hörte.
Jemand wollte die Tür öffnen. Mürrisch schaute Draco auf, winkte mit dem Zauberstab Richtung Tür und ging dann darauf zu, um das Bad wieder zu verlassen. Ein Junge, der vermutlich im ersten Jahrgang war, stolperte in den Raum und schaute irritiert zu ihm auf, doch Draco würdigte ihn keines Blickes.
„Die Tür war ja verschlossen“, bemerkte der Junge.
„So ein Pech aber auch“, entgegnete Draco und eilte direkt zum Ausgang des Slytherin-Hauses, als er bemerkte, dass sich Crabbe, Goyle und Blaise nicht im Gemeinschaftsraum befanden. Er würde schon auch außerhalb des Hauses einen Platz finden, wo er seine Ruhe vor denen hatte …
Mit dem Gesicht in den Händen, damit niemand ihr glühend rotes Gesicht sehen konnte, betrat Mio den Gemeinschaftsraum der Ravenclaws und ließ sich in einen Sessel am Fenster sinken. Sie hörte, dass Padma im Sessel gegenüber von ihr Platz nahm und war dankbar dafür, dass sie kein Wort sagte.
Wie konnte das nur passieren?! Im Ernst, wie hatten sie das geschafft? Es war doch völlig absurd, genau so zu stürzen, dass man letztendlich mit den Lippen auf denen der anderen Person landete. Das konnte doch nur Absicht gewesen sein! Aber welchen Grund sollte Malfoy dafür haben?! Immerhin - er war ein Slytherin, und sie ein Halbblut. Wahrscheinlich hat sich Malfoy den Mund mittlerweile zehn Mal mit Seife ausgewaschen und in Gedanken unendlich viele Flüche auf sie gehetzt. Oder sollte das ein unglaublich amüsanter Streich sein, den ihnen jemand gespielt hat? Unabsichtlich musste sie an Fred und George denken.
„Mio …“
Mio ließ ihre Hände langsam sinken. Ihr Gesichtsausdruck wirkte ziemlich betreten, was Padma beinahe zum Lachen brachte. Zudem lagen ihre Haare etwas durcheinander.
Padma begann, mit beiden Händen zu gestikulieren, öffnete den Mund, um etwas zu sagen - doch es kam nichts raus. Nach ein paar weiteren Versuchen, die jedoch scheiterten, ließ sie ihre Hände wieder sinken und seufzte. Nach einer Weile brachte sie dann doch zwei Wörter hervor. „Und jetzt?“
Mio schüttelte ratlos den Kopf.
Padma sprang plötzlich auf. „Ich meine … er … Malfoy, er wird das doch garantiert ausnutzen, sobald er sich von diesem Schock erholt hat.“
Unwillkürlich runzelte Mio die Stirn. Als wäre es so ein Schock, sie zu küssen. Naja, Kuss konnte man das ja kaum nennen. Sie wusste ja, worauf Padma hinaus wollte. „Ja, vielleicht …“
„Mit Sicherheit! Du kennst ihn doch!“
Tat sie das wirklich?
Als sie und Malfoy begriffen hatten, was gerade passiert war, sprangen sie beide gleichzeitig auf und wandten sich voneinander ab. Den Ausdruck, den Mio davor in Malfoys Gesicht gesehen hatte, wirkte … merkwürdig. Er war erschrocken, klar, wie sie selbst ja auch, aber da war noch etwas anderes … etwas, was Mio allerdings nicht zuordnen konnte. Allerdings hatte sie einen ähnlichen Ausdruck an ihm schonmal gesehen, und zwar, als er ihr einmal so bedrohlich nahe kam und dann doch inne hielt. In Gedanken seufzte Mio auf. Nein, eigentlich kannte sie ihn nicht. Überhaupt nicht. Aber das wollte sie auch nicht unbedingt ändern …
Langsam erhob sie sich.
„… und es gegen dich verwenden. Oder, er wird … Was hast du?“ Padma hielt in ihrem Auf- und Abgehen inne und blickte ihr überrascht hinterher.
„Ich brauch ein wenig frische Luft“, rief Mio ihr zu, als sie den Ausgang erreicht hatte. Ohne weiter auf das zu achten, was Padma ihr hinterher rief, schlüpfte sie durch den Ausgang und eilte den Korridor entlang, in der Hoffnung, sie würde ihr nicht folgen.
Wie man sich denken konnte, suchte Mio abermals den Eulenturm auf. Sie konnte ihn noch nie so dringend gebrauchen wie in diesem Moment. Die Verschwörungstheorien, die Padma nun aufzählte, konnte Mio jetzt einfach nicht gebrauchen, zudem das sowieso Schwachsinn war. Klar, zutrauen kann man Malfoy einiges, aber selbst wenn er es so aussehen lassen würde als hätte er sie geküsst - und wenn schon.
Als sie den Eulenturm hinauf ging, zog sie ihre Jacke ein wenig dichter zusammen, da es hier oben recht kühl war. Wie erwartet war der Eulenturm leer, abgesehen von dessen Bewohnern natürlich. Sie ging hinüber zum großen Fenster und blickte über das Land. Der Himmel war nun leicht verwolkt, nur an vereinzelten Stellen drang die Sonne durch die Wolken hindurch und schien auf die Erde hinab. Die Luft allerdings duftete nach Frühling - naja gut, im Eulenturm nicht gerade … aber da Mio am Fenster stand, schloss sie für einen kurzen Moment ihre Augen und atmete tief durch. Als über ihr plötzlich eine Eule durch das Fenster flog, schrak sie kurz auf und wandte sich dann zu den Tieren um.
Ob der Uhu denn hier war?
Plötzlich hörte sie Schritte die Treppe hinauf kommen. Gut, war ja klar, dass sie hier nicht immer alleine sein würde. Gespannt blickte sie zur offenen Tür - und wünschte sich sofort, sie wäre gar nicht erst hier hoch gekommen …
Dasselbe dachte mit Sicherheit auch Malfoy. Sichtlich erschrocken weitete er seine Augen, nachdem er sie erblickte.
Mio schluckte. Am Besten wäre es, sie würde einfach gehen. Aber erst sobald er sich von der Tür entfernt hat. Wahrscheinlich würde er ohnehin gleich auf sie zu gehen, nach dem Zauberstab greifen und ihr einen Fluch nach dem anderen auf den Hals hetzen, um sich für den „Kuss“ zu rächen, an dem mit Sicherheit sie alleine Schuld war.
Etwas bewegte sich auf seiner Schulter, und ehe sich Mio versah, flog der Uhu auf sie zu, nach dem sie eben noch Ausschau halten wollte. Er landete auf ihrer eigenen Schulter und gurrte zufrieden. Mio wagte es kaum, nun in Malfoys Gesicht zu blicken, riskierte aber doch einen kurzen Blick. Er wirkte noch geschockter als zuvor.
Nach einem weiteren, angespannten Augenblick der Stille räusperte er sich jedoch und rief den Vogel wieder zu sich. „Komm her, Vogel!“
Mio hob eine Augenbraue in die Höhe. Hatte er dem armen Tier nicht mal einen Namen schenken können? Der Uhu regte sich nicht.
„Mach gefälligst, was ich dir sage!“, donnerte Malfoy los, doch er rührte sich ebenfalls nicht von der Stelle. Als immer noch nichts passierte, blickte er wütend zu Mio. „Was hast du mit ihm gemacht?!“
„Ich?!“, entgegnete Mio entsetzt. „Ich habe gar nichts gemacht.“
„Nein, bestimmt nicht.“ Malfoy trat nun näher an sie heran. Er zögerte kurz, doch dann griff er nach dem Vogel auf ihrer Schulter - der ihm prompt in den Finger biss und mit einem empörten Aufschrei davon flog. Malfoy entwich ebenfalls ein kurzer Aufschrei und er blickte dem Vogel fassungslos hinterher.
Mio wich unwillkürlich schonmal zurück.
„Bist du wahnsinnig geworden?! Was hast du mit ihm gemacht?!“, fragte er nun nochmal, diesmal wütender als zuvor.
„Ich hab doch gesagt, dass ich nichts gemacht habe“, wiederholte auch Mio, die ihre Stimme ebenfalls etwas erhob.
Malfoy lachte ungläubig auf. „Ja, und deswegen verhält er sich auch so komisch. Ich habe das Vieh bestimmt nicht so erzogen, dass er sich irgendwelchen Halbblütern auf die Schulter setzt.“
„Dann hat er sich wohl selbst erzogen“, meinte Mio achselzuckend. „Kann ich mir auch gut vorstellen. Du scheinst dich ja nicht wirklich um ihn zu kümmern, er hat ja nicht mal einen Namen.“
„Na und? Wozu soll ich einem Ding, was nur da ist um meine Post hin und her zu fliegen, einen Namen verpassen?“, fragte Malfoy herablassend. „Gebt ihr Muggel euren Briefkästen auch Namen?“
„Nein, aber Briefkästen sind im Gegensatz zu Eulen, oder Uhus, auch Gegenstände“, antwortete Mio und wandte ihren Blick von ihm ab. Sie konnte diesen durchbohrenden Blick, mit dem er sie anstarrte, nicht wirklich lange ertragen.
Malfoy sagte nichts mehr und wandte seinen Blick nun ebenfalls von ihr ab. Er stand nun nicht mehr in der Tür, also könnte Mio einfach gehen - aber sie tat es nicht, ohne zu wissen, wieso. Was sollte sie denn noch hier? Hoffte sie etwa, es würde noch irgendetwas Positives von ihm kommen? Selbst wenn es so wäre, dann wäre ihr das doch ohnehin egal … Und Malfoy? Er schien keinen Brief dabei zu haben, den er verschicken wollte, sondern brachte anscheinend nur seinen Uhu hier hoch. Da dieser nun weg war, könnte er ja auch wieder gehen, aber auch er rührte sich nicht vom Fleck.
Nach einer Weile räusperte er sich und ergriff abermals das Wort. „Ich warte.“
Mio schaute überrascht zu ihm auf und blinzelte. „Ah. Und … worauf?“
„Auf eine Entschuldigung?“, antwortete Malfoy in einem Tonfall, als handelte es sich dabei um eine Selbstverständlichkeit.
Entsetzt weitete sie ihre Augen. „Wofür sollte ich mich denn bitte entschuldigen?“
Malfoy lachte kurz auf. „Ich würde die Details gerne auslassen. Du weißt genau, wovon ich rede, Halbblut.“
„Halbbl-“ Mio schnappte nach Luft. Mit ruhiger Stimme fuhr sie dann fort. „Ich habe nichts getan, wofür ich mich entschuldigen müsste. Um dein Gedächtnis wieder aufzufrischen - du bist über mich gestolpert, nicht umgekehrt.“
„Ja, weil du mir in den Weg gelaufen bist“, meinte Malfoy und zuckte mit den Achseln.
Nun war es Mio, die auflachen musste. „Wenn ich mich für irgendetwas entschuldigen müsste, dann dafür, dass du nicht darauf achten kannst wo du hinläufst. Wie es aussieht, sind Reinblüter in dem Punkt wohl im Nachteil.“
Malfoy starrte sie fassungslos an, fing sich aber schnell wieder und schüttelte den Kopf. Er wollte etwas sagen, aber ihm schien nichts mehr einzufallen. Bis … „Wie kommt es eigentlich, dass du Potter schützen wolltest?“ Ihm gelang es nicht, die Neugier in seiner Stimme komplett zu verstecken.
Mio bemerkte dies und blickte einen kurzen Moment lang irritiert zu ihm auf, ehe sie ihm antwortete. „Weil er jemand ist, der dasselbe auch für mich oder jemand anderen getan hätte.“ Sie zuckte leicht mit den Achseln. „Aber sowas ist dir ja fremd.“
„Ja, allerdings“, murmelte Malfoy, der mit dieser Antwort irgendwie zufrieden schien. Auch, wenn er sie wohl nicht nachvollziehen konnte. „Und was hast du hier oben zu suchen?“
„Soll das ein Verhör werden?!“
„Ich will einfach nur meine Ruhe haben“, entgegnete er, ohne, dass er ihr das überhaupt erzählen wollte. Er runzelte leicht die Stirn und schluckte. „Also such dir gefälligst einen anderen Ort, hier bist du jedenfalls unerwünscht. - Naja, woanders wahrscheinlich auch.“ Er schenkte ihr ein spöttisches Grinsen.
Mio starrte ihn fassungslos an und wich einen Schritt zur Seite. „Warum sollte … AHH!“ Mit einem erschrockenen Aufschrei rutschte sie mit dem Fuß ab, woraufhin sie ihr Gleichgewicht verlor und aus dem Fenster stürzte.
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