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Fanfiction

Hi, lovely Enemy! - Kapitel 30: Der Weihnachtsball

von Bridge2TheSky

Mik; Mio nannte ihn nie Draco bisher D: Ich schreibe Draco immer nur, wenn ich aus seiner Sicht schreibe, es sei denn ich habe mich mal vertippt :< Aber gegen Ende dieses Kapitels ändert sich das :D Danke XD <3

Draco*Ginny; Ich danke dir! Naja, ich halte mich natürlich NICHT 1:1 an das Buch … :D Geht ja gar nicht, weil es Mio schlichtweg nicht gibt. (:

Tainted_Love; Ja, meins war auch toll, danke (: Oh, dankeschön! *-* Ich hoffe immer, dass ich sowas gut rüberbringe, und wenn mir das dann mitgeteilt wird, bin ich glücklich. :D Ich hoffe das folgende Kapitel erfüllt deine Erwartungen! :D

So, betrachtet dies als verspätetes Weihnachtsgeschenk. :D


Kapitel 30: Der Weihnachtsball
Immer wieder musste Mio von Padma am Arm gepackt und mit sich gezogen werden, da sie unbewusst ständig ihr Tempo verlangsamte. Als sie dann endlich mit Parvati in der Eingangshalle ankamen, wurde Mio auf einmal ziemlich nervös. Es war ziemlich viel los - hier und dort waren entweder die Tanzpaare zu sehen, die sich bereits zusammen getan hatten, oder kleine Gruppen von jeweils Schülerinnen und Schüler, die wahrscheinlich auf ihre Begleitung warteten.
„Kannst du Harry und Ron sehen?“, fragte Padma ihre Schwester.
Diese schüttelte jedoch den Kopf. „Nein, aber oben im Gemeinschaftsraum waren sie auch nicht mehr … Sie sollten bald da sein.“
„Und was ist mit diesem Typen aus Durmstrang, Mio?“
Mio schaute sich unsicher um - sie musste sich eingestehen, dass sie nicht einmal mehr genau wusste, wie ihre Begleitung überhaupt aussah. Immer, wenn sie versuchte, ihn sich in Gedanken vorzustellen, kam sie zu dichten, dunklen Haaren - die sich innerhalb weniger Augenblicke von dunkel zu weißblond verwandelten, und ab da gab Mio es auf. „Ich kann ihn nirgends sehen“, murmelte sie.
„Hm, dann warten- Hey, da sind Harry und Ron!“
Sie blickten zurück zur Treppe, von der sie soeben kamen, und sahen Harry Potter und Ron Weasley hinunter schlendern. Auch, wenn Mio momentan alles andere als zu Lachen zumute war, schlug sie sich sofort die Hand auf den Mund, als ihr Blick auf Ron fiel - und schließlich auf Padma, die nun wahrscheinlich noch weniger Lust auf den Ball hatte als Mio. Als Parvati sich in Bewegung setzte, nahm Mio ihre Hand wieder herunter, räusperte sich und tauschte nun mit Padma die Rollen, indem sie sie mit sich zu Harry und Ron zog.
„Hi, Harry!“, sagte Parvati munter und sprang an seine Seite.
„Hey“, entgegnete er nur.
Padma warf Mio einen hilflosen Blick zu, ehe sie sich an Ron wandte - der irgendwie gar nicht so begeistert wirkte … was Mio jedoch gut verstehen konnte. Würde sie in solch einem … Umhang … stecken, der unübersehbar schon mehrere Jahrzehnte alt war, würde es ihr nicht anders gehen. Schon komisch, wie solche Kleinigkeiten ihre gesamte Stimmung heben konnten. Sie wollte nicht mehr zurück in den Ravenclaw-Turm, sie wollte hier sein, mit ihren Freunden - und naja, diesem Typen aus Durmstrang. Und in diesem Moment …
„Hast du sehr lange warten müssen?“
Mio schaute auf, und nun wusste sie wieder, wie ihre Begleitung aus Durmstrang aussah. „Äh … Nein, habe ich nicht.“ Sie erwiderte flüchtig sein Lächeln und blickte kurz zu Padma, die jedoch schon von Ron in die Große Halle geschoben wurde.
„Das ist eine sehr schöne Kleid“, bemerkte Bojan, ehe er ihr seinen Arm hinhielt.
„Danke“, entgegnete Mio und hakte sich bei ihm ein. Naja, er war ja ganz nett. So schlecht würde der Abend schon nicht werden. Und zu ihrer großen Überraschung schaffte sie es tatsächlich, weniger an ihn zu denken. An Malfoy. Und wenn doch, dann wurde sie ohnehin schnell wieder abgelenkt. Sie atmete tief durch und schaute zu Bojan auf. „Wollen wir?“
„Sehr gerne.“ Sie gingen den vielen anderen Paaren hinterher, die gerade auf die Große Halle zu gingen. Noch bevor sie diese betraten, wurde Mio regelrecht geblendet - die gesamte Halle war nicht wieder zu erkennen. Die Haustische waren verschwunden, stattdessen waren hier und dort große, runde Tische aufgestellt. Dort, wo normalerweise die Lehrer saßen, saß ein Orchester, wovor Mios Hauslehrer Professor Flitwick auf einem silbernen Hocker stand und eine ruhige, festliche Melodie dirigierte. Und was Mio, und da war sie sicher nicht die einzige, am meisten verblüffte, war, dass die gesamte Halle wirkte, als wäre die vereist - und von der verzauberten Decke fiel künstlicher Schnee herab, der sich jedoch auflöste, bevor er auf ihren Köpfen landete.
„Wie eine große Eispalast“, bemerkte Bojan, der sich ebenfalls erstaunt umsah.
Mio nickte. Das traf es ziemlich gut. Zu guter Letzt fiel ihr Blick auf den riesigen Weihnachtsbaum, der hinter dem Orchester stand und reichlich mit silbernen Kugeln geschmückt war. Unwillkürlich musste sie lächeln - unglaublich, dass sie solange auf die Freude, oder eher Vorfreude, an Weihnachten verzichtet hatte.
Mio und Bojan fanden einen Tisch, an dem erst zwei Paare saßen - zwei Durmstrang-Schüler mit ihren Begleitungen. Bojan grüßte seine Mitschüler und begann ein Gespräch, dem Mio nicht ganz folgen konnte - immerhin beherrschte sie kein Bulgarisch. Sie bemerkte, dass die beiden anderen Schüler aus Durmstrang dasselbe rote Outfit wie auch Bojan trugen. Sie schaute sich nochmals um - alle Schüler aus Durmstrang trugen dieses Outfit. Das machte es ihr ja nicht gerade einfach, ihre Begleitung zu finden, sollte Bojan sich im Laufe des Abends zu seinen Kameraden gesellen …
Lautes Klatschen ertönte ringsum, als die Musik des Orchesters plötzlich verstummte und einige, Mio unbekannte, Hexen die Bühne betraten und nach Musikinstrumenten griffen.
„Das sind die Schwestern des Schicksals“, erklang Padmas Stimme neben ihr. Mit ihrer Schwester, Harry und Ron setzte sie sich ebenfalls an den Tisch, immerhin waren die meisten anderen schon besetzt oder es war kein Platz mehr für vier Schüler. „Cool, dass sie hier spielen, oder?“ Wirklich begeistert klang Padma jedoch nicht, was aber nicht an der Band lag.
Mio schmunzelte etwas und nickte dann. Bevor sie jedoch etwas sagen konnte, erloschen sämtliche Lampen auf den Tischen in der gesamten Halle. „Was ist denn jetzt los?“
Parvati sprang auf und zog Harry hoch. „Komm mit, wir sollen doch tanzen!“
Padma wandte sich an Mio. „Die Champions tanzen den Eröffnungstanz.“
„Oh, verstehe.“ Sie blickte zur leuchtenden Tanzfläche hinüber, auf der die vier Paare nun, als die Band anfing zu spielen, jenen Tanz tanzten, den Mio mittlerweile richtig gut beherrschte … und das nur, weil …
Bojan erhob sich und reichte ihr seine Hand. „Darf ich um diese Tanz bitten?“
Mio zögerte kurz, nickte dann jedoch. Wäre doch schwachsinnig - genau für diesen Abend hatte sie diesen Tanz doch gelernt. Sie ergriff seine Hand, erhob sich und ließ sich nach vorne zur Tanzfläche führen, die nun nicht mehr ganz so leer war. Als Bojan seine Hand auf ihre Hüfte legte, fuhr ihr plötzlich ein unangenehmer Schauer über den Rücken …
Er bemerkte ihre Unsicherheit und seufzte leise, jedoch alles andere als genervt. „Hör zu … Es geht mir dabei nicht nur um mich.“
Etwas irritiert schaute sie nun wieder zu ihm auf. „Was?“
Malfoy ging auf sie zu und kam dicht vor ihr zum Stehen. „Du willst dich selbst doch sicher auch nicht blamieren, oder?“
„Naja … Natürlich nicht“, murmelte Mio und konnte seinem Blick kaum standhalten.
„Gut.“ Er legte seine rechte Hand auf ihre Hüfte und wartete darauf, bis Mio nach einem kurzen Innehalten mit ihrer Hand nach seiner griff. Als sie sichtlich nervös zu ihm aufschaute, musste er leicht schmunzeln. „Ich hoffe, es stört dich nicht, dass wir keine Musik haben.“
Sie schüttelte bloß den Kopf.
„Müssen wir die Schritte nochmal wiederholen?“
Ohne auf eine Antwort zu warten, tat er bereits den ersten Schritt des Walzers. Sie tat es ihm nach - erstaunlicherweise erinnerte sie sich sogar an die einzelnen Schritte, was aber längst nicht hieß, dass sie sie beherrschte. Unbeholfen tänzelte sie ihm also einfach nach, mehr oder weniger, sowie es auch damals im Tanzkurs war.
Aber es war nicht wie damals. Es hatte sich etwas verändert … Jedes Mal, wenn Mios Blick hinauf zu Malfoy huschte, hatte er den Blick nicht entnervt in die Luft gerichtet, sowie er es im Tanzkurs tat. Nein, er hielt den Blick stets auf sie gerichtet, zwar leicht amüsiert, aber alles andere als genervt oder verärgert. Und das gab Mio nach und nach ein sichereres Gefühl, was die ganze Sache betraf - das Tanzen und, was noch viel wichtiger war, die (freundschaftliche) Beziehung zu ihm.
Nach und nach achtete sie weniger darauf, ihm nicht auf die Füße zu treten, sondern viel mehr darauf, alles richtig zu machen. Und nach einer Weile tanzten sie einen Walzer, der zwar längst nicht perfekt, aber annehmbar war.
„Geht doch“, sprach er leise. „Alles in Ordnung?“
Mio blinzelte und schaute irritiert zu Malfoy auf.
Nein - nicht Malfoy …
„Oh! Äh, ja … natürlich. Entschuldige.“ Mio atmete tief durch, ehe sie ihre linke Hand auf seine Schulter legte und sie begannen, zu tanzen. Auch, wenn Mio mit dem Tanz an sich keine Probleme hatte - schnell wurde ihr bewusst, dass sich dieser Tanz komplett anders anfühlte als mit … mit Malfoy. Mio schüttelte in Gedanken leicht den Kopf - jetzt war wirklich nicht der geeignete Augenblick, um an Malfoy zu denken. … Ob er gerade hier war? Auf der Tanzfläche? Oder sie von einem der Tische aus beobachtete …?
Als der Song endete, gingen die beiden zurück zum Tisch. Mio hoffte, dass Bojan nichts davon bemerkte, dass sie mit ihren Gedanken ganz woanders war - aber naja, selbst wenn … Überrascht bemerkte sie, dass Padma und Ron immer noch am Tisch saßen. „Wart ihr nicht tanzen?“, fragte Mio verwundert, als sie sich neben ihre Freundin setzte.
Diese schüttelte wortlos den Kopf und warf Ron einen wütenden Blick zu, doch dieser wandte sich direkt an Harry, als dieser ebenfalls mit Parvati den Tisch erreicht hatte.
Mio hob die Augenbrauen und biss sich auf die Lippen. Einer der anderen Durmstrang-Schüler brachte eine Flasche Butterbier an den Tisch und füllte damit die Gläser. Nachdem sie angestoßen hatten, nahm Mio einen kleinen Schluck, stellte das Glas dann ab und erhob sich. Sie blickte zu Bojan hinunter. „Entschuldigst du mich kurz?“ Dann wandte sie sich an Padma. „Komm mit.“
Padma wandte sich an Ron, öffnete den Mund, um etwas zu sagen - seufzte dann jedoch bloß und stand ebenfalls auf, um mit Mio die Große Halle zu verlassen. Sie gingen durch die Eingangshalle und landeten schließlich draußen im Hof, wo der Schnee auf die herab fiel.

Draco fand es schrecklich, mit Pansy zu tanzen.
Nicht, weil er Pansy nicht sonderlich leiden konnte - naja, nicht nur - sondern … Als er mit Mio Tanzen übte, fühlte es sich einfach anders an. Besser. Er wusste auch nicht, wie er sich das erklären konnte, aber das mit Mio war nicht einfach nur ein Tanz, es war viel mehr. Wenn man es denn Tanz nennen konnte, so schlecht wie sie anfangs noch war …
Dracos Augen verengten sich zu bedrohlichen Schlitzen, jedes Mal, wenn er über Pansy hinweg Mio mit ihrem dämlichen Durmstrang tanzen sah. Und Mio … Sie sah umwerfend aus. Würde er nur sie alleine sehen, wäre der Abend wenigstens etwas gerettet. Aber dieser Durmstrang …
Er bereute es. Er bereute, dass er sich so sehr von seinem Vater hat beeinflussen lassen und Mio abgesagt hatte. Ob Mio jemals wieder mit ihm reden würde? Draco lag es nicht besonders, sich für irgendetwas zu entschuldigen. Und wenn Mio nicht von selbst zu ihm kommen würde, was blieb ihm dann anderes übrig? Aber es musste doch einen Weg geben, dass Mio auf ihn zu kam … irgendeinen … Vielleicht, wenn sie wütend wäre. Ja - das war es! Er musste sie irgendwie wütend machen, nur wie?
Der Song endete, und Draco sah, wie Mio und der Durmstrang-Idiot von der Tanzfläche verschwanden.
„Ich brauche erstmal eine Erfrischung“, erklang Pansys Stimme an seinem Ohr.
Erschrocken schob er sie von sich und schluckte. „Ja. Gut. Komm.“
Pansy schien gar nicht bemerkt zu haben, wie grob er sie gerade von sich gestoßen hatte - sofort hakte sie sich bei ihm ein und ging mit ihm zurück zu ihrem Tisch, wo Crabbe und Goyle auf sie warteten.
Draco dachte scharf nach. Vielleicht … wenn er Mio eifersüchtig machen würde … Aber war sie denn der Typ für sowas? Würde sie aus Eifersucht eine Szene machen? Er bezweifelte es, aber es wäre ein Anfang. Früher oder später würde sie vor Wut platzen und ihn zur Rede stellen. Ein fieses Lächeln umspielte seine Lippen. Nein, es war absolut nicht die feine englische Art. Aber was sollte er machen? Er war nunmal Draco Malfoy.

„Ätzend, oder?“, murmelte Mio.
Überrascht blickte Padma zu ihr. „Das sagst du? Du wurdest immerhin zum Tanz aufgefordert …!“
Mio zuckte mit den Achseln. „Und wenn schon. Ich glaube, ich langweile ihn - und umgekehrt ist das übrigens nicht anders …“
Padma blickte sie einen Moment lang stumm an, ehe sie seufzend nickte. „Irgendwie haben wir uns den Ball wohl beide anders vorgestellt, was?“
„Mhm … allerdings.“ Mio ging in die Hocke, griff nach dem Schnee und formte einen kleinen Schneeball. Die eisige Kälte draußen war nach dem Tanzen ziemlich angenehm. „Wir können nur hoffen, dass dich irgendjemand rettet und zum Tanz auffordert.“
„Und was ist mit dir?“, entgegnete Padma.
„Mit mir? Ich räume das Buffet und gehe schlafen.“ Mio zuckte abermals mit den Achseln. „Auf noch einen Tanz mit diesem Bojan bin ich nicht sonderlich scharf, und auf jegliche Konversation auch nicht … um ehrlich zu sein.“
„Ich dachte wirklich, Parvati und ich hätten das große Los gezogen“, murmelte Padma. Sie strich sich über die nackten Arme, über die sich eine Gänsehaut zog - im Gegensatz zu Mio hatte sie schließlich leider nicht getanzt. „Aber mit den beiden ist ja wirklich gar nichts anzufangen … Harry wirkt auch nicht sonderlich begeistert, warum auch immer.“
Mio musste lachen. „Habe ich dir nicht schon immer gesagt, dass er nur ein ganz normaler Junge ist?“
„Ja, ja“, seufzte Padma. „Nun lass uns bitte wieder reingehen, da ist es zwar nicht viel spannender als hier, aber wenigstens warm.“
„Von mir aus.“ Mio warf den Schneeball gegen Padmas Hüfte und erhob sich.
Padma starrte sie an. „Spinnst du?“ Und ehe Mio darauf antworten konnte, hatte sie innerhalb weniger Augenblicke einen viel größeren Schneeball in der Hand und jagte ihre Freundin damit zurück in die Große Halle.
„Na warte!“, hörte Mio sie hinter sich rufen, und plötzlich schoss der Schneeball neben ihr vorbei - und traf Professor Snape am Hinterkopf. Sofort schlug sich Mio erschrocken die Hände auf den Mund und verschwand so schnell sie konnte in der Menge, so wie auch Padma. Sie wagten es gar nicht erst, einen Blick auf ihren Zaubertrank-Lehrer zu riskieren, und erst, als sie wieder sicher an ihrem Tisch saßen, konnten sie ihr Lachen nicht mehr zurück halten.
Parvati warf ihnen einen irritierten Blick zu - ihre Laune schien bereits ebenfalls gesunken zu sein. In diesem Moment jedoch wurde sie von einem Schüler aus Beauxbatons zum Tanzen aufgefordert. Erst jetzt bemerkte Mio, dass Bojan und die anderen ebenfalls weg waren - nur Harry und Ron waren noch da und starrten angeödet vor sich hin.
„Wollen wir uns was zu Essen holen?“, fragte Padma, als sie langsam aufhörten zu lachen.
Mio, die immer noch grinste, nickte. Gemeinsam erhoben sie sich, als plötzlich Terry Boot erschien.
„Hey! Hat einer von euch Lust, mit mir zu tanzen?“
„Wo hast du denn deine Begleitung gelassen?“, fragte Mio verwundert. „Bist du nicht mit …“
„Mandy hier, ja, genau“, sagte Terry. Er seufzte. „Hat sich eben mit Lisa verdrückt. Aber der Song, den die gerade spielen, ist so genial - ich muss einfach tanzen. Also?“
Padma blickte zu Mio. „Eigentlich wollten wir gerade …“
„Ach, geh schon“, unterbrach Mio. „Ich warte auf dich, so lange wird das Lied schon nicht gehen.“ Sie warf Terry einen vielsagenden Blick zu.
„Nein, nein, ich leihe sie mir nur kurz aus“, versicherte er ihr und eilte mit Padma zur Tanzfläche.
Der Song endete jedoch sofort - stattdessen wurde nun eine ruhige Melodie gespielt. Es folgte eine Ballade. Da Terry und Padma gerade erst nach vorne gingen, kamen sie noch nicht zurück. Mio wollte sich gerade wieder setzen, als sie, zum ersten Mal an diesem Abend, Malfoy erblickte …
Er hatte gerade die Tanzfläche betreten, an seiner Hand - Mio zog scharf die Luft ein - zog er Pansy Parkinson zu sich. Eine eisige Kälte, kälter als der Schnee draußen, lief ihren Rücken hinunter, und sie biss sich fest auf die Lippen. In diesem Moment blickte Malfoy zu ihr - Mio schluckte, wandte aber nicht ihren Blick von ihm ab. Vielleicht würde er nun die Tanzfläche wieder verlassen, jetzt, wo sie ihn zusammen mit Pansy gesehen hatte. Oder vielleicht würde er Rücksicht auf sie nehmen und wenigstens einen Platz suchen, von dem aus Mio die beiden nicht mehr sehen konnte.
Vielleicht war Mio aber auch einfach nur komplett bescheuert.
Malfoy trat an Pansy heran und zog sie dicht zu sich. Auch wenn es eine Ballade war, die gespielt wurde - dafür, dass sie nur miteinander tanzten, war der Abstand definitiv zu gering. Mehr noch, Malfoy reichte es anscheinend nicht, ihr seine Hand einfach nur auf die Hüfte zu legen - bevor er dies nämlich tat, strich er Pansy erstmal langsam über den nackten Rücken.
Mio weitete ihre Augen. Sie hatte den Drang, sofort zu ihm auf die Tanzfläche zu stürmen, Pansy aus seinen Armen zu zerren und ihm eine reinzuhauen, so, wie sie es schon einmal getan hatte. Sie wollte ihn anschreien, ihm die Augen auskratzen, ihn verfluchen, und das mit sämtlichen Flüchen, die sie aufsagen konnte.
Sie tat jedoch weder das eine, noch das andere.
Sie wandte sich um und verließ, so schnell sie nur konnte, den Weihnachtsball - dabei spürte sie Malfoys Blick in ihrem Rücken, aber das war ihr egal.
Mio lief mit schnellen Schritten durch den Innenhof, und kurze Augenblicke später befand sie sich wieder auf der überdachten Brücke, sowie vor einigen Tagen. Die Wut auf Malfoy führte sie an die ungewöhnlichsten Orte, entweder in den Eulenturm oder nun hierher. Das Problem war - Malfoy war anscheinend genauso oft im Eulenturm wie sie. Daher führte es sie nun eher hierher als nach oben.
Sie spürte ein unangenehmes Stechen in ihrem Brustkorb und fasste sich ans Herz. Ihr Atem ging schnell, und sie hob ihren Blick - abermals lehnte sie sich über die Brüstung und schrie, so laut sie konnte: „Malfoy, du Idiooot!“ Sie schlug vor Wut mit der Faust gegen einen Pfosten neben ihr und schrie direkt nochmal auf, diesmal jedoch vor Schmerz.
Ein ruhiges Lachen ertönte. „So nennst du mich?“
Erschrocken schaute Mio auf und erblickte tatsächlich Malfoy. Sie weitete ihre Augen, fing sich aber schnell wieder und wandte sich zur Brüstung. „Was willst du?“
Er antwortete ihr nicht, sondern ging mit langsamen Schritten zu ihr und lehnte sich dann rücklings an die Brüstung. „Ist dir nicht kalt?“, fragte er nach einer Weile. „Es schneit.“
„Wir sind unter einem Dach, Malfoy“, entgegnete sie bloß, ohne zu ihm aufzuschauen.
„Draco.“
Mio runzelte die Stirn.
„Ich mag es nicht, wie du mich ständig bei meinem Nachnamen nennst.“
Nun schaute sie doch zu ihm auf. „Ach, und wann hast du mich bei meinem Vornamen genannt?“
„Wahrscheinlich noch gar nicht“, antwortete er ehrlich und zuckte leicht mit den Achseln.
Mio lachte spöttisch auf und wandte den Blick wieder auf den vereisten Bach tief unter ihnen.
„Mio“, sagte er plötzlich.
Sie hielt den Atem an. Es war ein komisches Gefühl, ihn ihren Namen sagen zu hören. Mio wollte nicht zulassen, dass es ihr gefiel. Sie wollte nicht zulassen, dass sich eine angenehme Wärme um ihr Herz legte und sie wieder nervös in seiner Gegenwart wurde …
Und er tat es nochmal. „Mio.“
… zu spät.
Dennoch schaute Mio wütend zu ihm auf. „Was …“ Weiter kam sie nicht, denn auf einmal wurde sie auf etwas ganz anderes aufmerksam, was direkt über ihr und Malfoy hing. Entsetzt weitete sie ihre Augen.
Malfoy folgte ihrem Blick skeptisch - und ihm klappte der Mund auf.
Über ihnen hing ein Mistelzweig - wieso bemerkten sie ihn erst jetzt?! Sofort wandten sie sich voneinander ab und sprangen auseinander, doch keine Chance. Kaum waren sie auseinander gesprungen, knallten ihre Rücken auch wieder aneinander, als würde ein unsichtbares Seil sie unter diesen Mistelzweig ziehen.
Malfoy stöhnte entnervt auf. „Wessen schwachsinnige Idee war es, diesen verdammten Ast zu verzaubern?!“
„Ich finde es niedlich …“, bemerkte Mio.
Er unterbrach sie. „Ja, ich finde es auch unglaublich niedlich, unter diesem Gestrüpp gefangen zu sein.“
Mio verdrehte ihre Augen und beendete den Satz. „… wäre ich nicht selbst davon betroffen.“
Malfoys Miene verfinsterte sich. Er lachte kalt auf. „Tja … Dir wäre es wohl lieber, mit diesem Idioten aus Durmstrang hier zu stehen, was?“
„Oh ja, allerdings!“, entgegnete sie sofort. Und dann wurde ihr wieder bewusst, weswegen sie eigentlich so wütend war … naja, weswegen sie momentan wütend war, immerhin war es nicht das erste Mal. „Und du, mit Madam Parkinson?!“ Ihr war bewusst, wie trotzig sie womöglich klang. Aber er hatte angefangen …! Gut, das machte die Sache nicht besser, aber …
Sie schwiegen eine Weile lang, ehe Malfoy plötzlich leise lachen musste. Mio runzelte die Stirn und wollte gerade fragen, was so lustig wäre, doch Malfoy kam ihr zu vor.
„Dummkopf“, sprach er leise.
Empört wandte Mio sich zu ihm um, und auch er drehte sich nun langsam zu ihr. Mio öffnete schon ihren Mund, um etwas zu sagen, doch sein ernster Blick ließ sie sofort inne halten. Und ohne, dass sie etwas dagegen tun konnte, fühlte sie sich auf einmal wieder so … so wohl in seiner Gegenwart. Ihre Gesichtszüge lockerten sich wieder, und sie konnte ihren Blick nicht von ihm abwenden.
Malfoy schmunzelte etwas. „Und jetzt? Wenn wir noch länger hier stehen, wirst du krank.“
„Ist mir egal“, murmelte sie leise.
Er hob seine Augenbrauen in die Höhe. „Ach, ja? Mir aber nicht.“ Er sprach ziemlich leise und beugte sich plötzlich langsam zu ihr hinunter. „Tun wir ihm diesen einem Gefallen …“
Mio schluckte und wollte zurückweichen, was logischerweise ja nicht möglich war. „Wem …?“
Er lachte abermals leise auf. „Dem Mistelzweig, du Dummkopf.“
„Nenn mich ni-“
Malfoys Lippen landeten auf ihren und brachten sie zum Schweigen. Es war … ein kurzer Kuss. Nur ein kurzes Berühren ihrer Lippen. Malfoy löste seine Lippen wieder von ihr.
Mio wandte ihren Blick ab. „Ähm … Ich … ich bin müde, also … jetzt, wo wir wieder frei sind, sozusagen … Gute Nacht.“ Sie wollte an ihm vorbei eilen, immerhin war der Zauber gelöst - naja … der Zauber des Mistelzweigs vielleicht, aber dafür lag nun ein ganz anderer Zauber zwischen ihnen.
Malfoy packte sie am Arm und hinderte sie daran, weiter zu gehen.
Sie schaute überrascht wieder zu ihm auf, als er plötzlich vor sie trat.
„Geh noch nicht, Mio“, flüsterte er. „Bitte, nicht jetzt.“
Mio blinzelte und öffnete den Mund, doch als er ihr plötzlich seine freie Hand in den Nacken legte, wusste sie schon gar nicht mehr, was sie eigentlich sagen wollte. Und wieder näherte er sich ihr, doch diesmal war es anders. Ein Kribbeln durchfuhr Mios gesamten Körper, ihr wurde wärmer als ohnehin schon - und das, obwohl sie im Abendkleid mitten im Winter auf einer Brücke stand.
Jegliche Wut, jegliche Gedanken verflogen, als sie Dracos Atem auf ihren Lippen spürte - und nur einen Moment später, zum zweiten Mal an diesem Abend, berührten sich ihre Lippen. Und dieses Mal nicht nur für ein paar wenige Sekunden.


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Luna ist auch eine Person, in die ich mich von Anfang an verliebt habe. Sie gibt der Handlung einen wichtigen, neuen Anstrich und sie lässt Harry Dinge anders betrachten. Ich war ihr wirklich von Anfang an verfallen.
Michael Goldenberg