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Fanfiction

James Potter und andere Katastrophen - Kapitel 78

von Jojoi

Den restlichen Unterricht über beobachteten die Mädchen, wie die Jungen (zumindest die, die sie sehen konnten) die Köpfe zusammensteckten (möglichst ohne Remus zu berühren, passierte es doch, musste die eine oder andere Haarsträhne entbehrt werden) und leise diskutierten.
»Ich frage mich, was sie vorhaben.«, murmelte Emily und kaute auf ihrer Unterlippe herum.
»Irgendeinen Schwachsinn, wie immer.«, meinte Miriam schulterzuckend und kritzelte etwas auf ihren Handrücken.
Als es klingelte sprangen die drei Jungen sofort auf und stürmten aus dem Klassenzimmer. Etwas verwundert sahen ihnen ihre Mitschüler und Professor Kesselbrandt nach.
»Was auch immer sie vorhaben, ihr Plan scheint fertig zu sein.«, murmelte Lily und packte ihre Sachen zusammen. Zusammen mit Julia und Howe verließen sie das Klassenzimmer, wobei Howe eigentlich nur aus Lily heraus kitzeln wollte, ob wirklich sie James die Wolke aufgehext hatte, doch Lily schwieg beharrlich.
Beim Mittagessen fehlten die vier, was Lily gar nicht so unpraktisch fand, so musste sie nicht darauf achten vom Blitz getroffen oder an Remus kleben zu bleiben.
»Ich finde es wirklich ziemlich langweilig, dass Sirius sich nicht traut, seine weibliche Seite zu zeigen.«, murmelte Miriam und stocherte in ihrem Gemüse herum. Da mussten ihr die anderen Mädchen zustimmen, Lily hätte Sirius wirklich zu gerne gesehen.
Doch ihr Wunsch ging schneller in Erfüllung, als sie gedacht hatte.
Als die Schüler nämlich die Große Halle verließen und ins Treppenhaus gingen empfing sie James mit seinem Regenschirm und einem breiten Grinsen auf den Lippen. Er stand auf einem Treppengeländer, scheinbar ohne Gleichgewichtsschwierigkeiten zu haben und trug bunte, fast schon narrenhafte Kleidung.
»Meine lieben Mitschüler!«, rief er, verbeugte sich spöttisch, wobei das Wasser von seinem Regenschirm tropfte. »Erlaubt mir, euch eine Geschichte zu erzählen! Eine wahre Gesichte wohlbemerkt.« James kramte ein Stück Pergament aus seiner Tasche, faltete es auseinander. Irrte Lily sich, oder war es die Karte des Rumtreibers? Verwundert, aber auch neugierig sahen sich die Schüler an, blieben aber ausnahmslos stehen. Jeder wollte wissen, was James zu berichten hatte. Er ließ auch nicht lange auf sich warten, seine Augen funkelten nur ein Mal kurz zu Lily und ihren Freundinnen rüber, dann begann er scheinbar von dem Pergament abzulesen.
»Es war einmal eine Prinzessin, die war so schön, wie keine andere Frau im Lande. Ihr Haar war seidig, ihre Wangen rosig und ihre Statur von unverschämter Schönheit.«
Ein lauter Knall ertönte und aus einem violetten Neben, der auf dem Treppenabsatz über James erschien, trat Sirius in einem langen, rosarotem Kleid. Nicht nur den drei Mädchen klappte bei dem Anblick die Kinnlade runter, sondern auch allen anderen Schülern. Ein lautes Lachen brach aus, an dem Sirius sich nicht zu stören schien. Er zwirbelte sich seine langen Haare um die Finger (bekam dann den Finger für einen Moment nicht mehr frei) und klimperte mit den Wimpern.
»Doch die Prinzessin war schrecklich dumm.«, sprach James weiter und der Blick, der Sirius ihm zu warf zeigte eindeutig, dass James zu improvisieren begann – und das nicht gerade zu Sirius’ Gunsten. »Denn sie verliebte sich in ein schreckliches, unausstehliches Monster!«
Lily merkte nicht, dass Miriam von einem Zauber getroffen wurde, aber plötzlich schrie sie auf und als Lily sich zu ihr umdrehte, begann sie gerade zu wachsen, ihre Haut wurde grün und schuppig, ihr Hals und Gesicht länger. Mit einem Aufschrei wichen alle ihre Mitschüler zurück und beobachteten, wie sich das Mädchen langsam in ein grünes, echsenartiges Wesen verwandelte.
»Es war das sagenumwobene Monster von Loch Ness! Das schlimmste und gefräßigste Monster aller Zeiten, doch die Prinzessin erkannte dies in ihrer Blödheit nicht.« James grinste Sirius an, der ihm einen kurzen, wütenden Blick zuwarf, dann mit einem gespielten Lächeln auf Miriam zu hüpfte, wobei er über das Kleid stolperte und beinahe die Treppe hinunterfiel.
»Dem Vater der Prinzessin gefiel dies natürlich überhaupt nicht.«, sprach James weiter und plötzlich spürte Lily, wie sie etwas in die Schulter traf – ein Zauber! Ihr Körper begann zu kribbeln, wie immer, wenn sie von einem Verwandlungszauber getroffen wurde. Sie merkte, wie sie größer wurde und verwundert sah sie zu, wie ihre Hände breiter und kräftiger wurden. Ihre Haare färbten sich schwarz, sie bekam einen Bart und trug plötzlich edle Gewänder in Königsrot. »Oh!«, machte Emily neben ihr anerkennend, vermutlich war Lily nicht ganz so hässlich geworden wie Miriam.
James grinste sie an. »Nun, dem Vater gefiel die Verbindung nicht, und er sprach…« Auffordernd sah er Lily an.
»Ähm…« Lily runzelte die Stirn und warf einen Blick zu Sirius, der sie breit angrinste. »Dieser Narr gehört gefeuert!«, meinte sie dann mit fester Stimme und einen Augenblick später traf ein Blitz der Regenwolke James’ Regenschirm, der sofort in Flammen aufging. James schrie auf und ließ den Schirm erschrocken fallen, seine Mitschüler konnten sich vor Lachen kaum auf den Beinen halten.
»Nun, er wählte einen Retter für seine liebe Tochter aus!«, meinte James und sah Lily ein wenig erbost an. War der Blitzschlag Zufall gewesen, oder hatte jemand nachgeholfen? Lily wusste es nicht, doch sie erkannte, dass sie jetzt wieder mitspielen musste und sah sich in der Menge ihrer Mitschüler um. Ein paar drängten sich ihr entgegen, andere versuchten sich möglichst unsichtbar zu machen.
Schließlich wählte sie Frank, der mit einem breiten Grinsen nach vorne trat.
»Doch der Retter sah sich schon zu Beginn seiner Reise einem scheinbar unüberwindbaren Hindernis gegenüber: Dem großen, bösen und verwunschenem Einhorn!«
Dieses Mal war es Alice, die sich auf James’ Worte hin verwandelte und sie schien mit ihren vier Füßen irgendwie nicht so ganz zurecht zu kommen, denn schon begrub sie eine Drittklässlerin unter sich und sie wurde schnell wieder in Alice zurückverwandelt.
»Scheinbar war das Hindernis doch nicht so unüberwindbar…« James runzelte die Stirn, suchte dann anscheinend auf dem Papier nach seinem Text. »Nachdem der Held das Einhorn besiegt hatte musste er durch das Land der Zwerge wandern.« James sah auf. »Zwerge!«, rief er barsch in die Menge, als nichts passierte und ein paar Knaller später begannen die einen oder andern Schüler zu schrumpfen. Aufgeregt sprangen sie ein paar Treppenstufen hinauf in ihren nun viel zu großen Klamotten und sahen James abwartend an.
»Die Zwerge«, las James weiter, »hatten sich vorerst in ihren Höhlen vergraben, doch als sie merkten, dass der Fremde nichts weiter als ein eher jämmerlicher Zauberer war, gingen sie zum Angriff über.« Ein lautes ›Plopp!‹ ertönte und plötzlich hatte jeder Zwerg einen Hammer und Kelle in der Hand, mit der sie laut schreiend auf Frank losgingen.
»James!«, schrie dieser wütend und rannte die Treppen hinauf, an James und Sirius vorbei, die sich ein Grinsen nicht verkneifen konnten. Sie sahen einen Moment lang dabei zu, wie die Schüler sich auf Frank stürzten, dann räusperte James sich und sagte: »Endlich hatte er das Tal der Zwerge mit einigen Beulen und blauen Flecken durchquert, als er… als er auf eine Sabberhexe am Wegesrand traf!«
Dieses Mal war es Julia, die erschrocken aufschrie. Ihr Körper beugte sich, ihre Haare wurden matt und wuchsen bis zum Boden. Ihre Haut war runzlig und mit Warzen überseht. Die Schüler konnten sich ein allgemeines ›Iiihh‹ nicht verkneifen.
Julia schien sich dann in ihre Rolle doch ganz gut hineinfinden zu können und schmiss sich kreischend auf Frank, der gerade erst die Zwerge losgeworden war. Lily musste sich vor Lachen an Emily festhalten, besonders als Julia so tat, als würde sie an Franks Beinen knabbern. James fiel beinahe von seinem Geländer und sogar Miriam schien der Anblick Freude zu bereiten, obwohl man das an ihrem Echsengesicht schlecht ablesen konnte.
»Bah, schmeckt der fürchterlich!«, zeterte Julia dann auch noch, worüber sich Frank lautstark beschwerte:
»Ich schmecke überhaupt nicht fürchterlich!«
»An dir ist gar nichts dran!«
»Du hast bloß keinen Geschmack! An mir ist viel dran!«
Julia lachte. »Nur Haut und Knochen und zäh bist du!«
»Nein!«, Frank entriss ihr sein Bein. »Ich bin gut…« Er stockte, suchte nach einem Wort.
»Gebaut?«, half Sirius ihm weiter.
»Nein…«
»Bestückt?«, schlug Alice vor.
»Das auch.«, meinte Frank sofort und so mancher Schüler prustete los.
»Okay, bevor die Geschichte jetzt zu intim wird, erzählen wir lieber weiter.«, meinte James und faltete einen weiteren Teil seines Pergamentes auf.
»Ich wollte ›gut verdaulich‹ sagen.«
»Oh, mach dir darum keine Sorgen, ich hab schon schlimmeres gegessen.«, meinte Julia sofort, zeigte auf Lily. »Den da zum Beispiel.«
»Oh nein, die Sabberhexe hat den König gefressen!«, rief eine Schülerin und Lily wurde wieder nach vorne geschubst, aber bevor sie irgendetwas machen konnte, sagte James:
»Da kam dem Helden eine Idee Doppelpunkt Anführungszeichen unten!« Auffordernd sah er Frank an.
»Ähm… Wenn die Sabberhexe alte Könige frisst, dann frisst sie vielleicht auch Seemonster!«, meinte Frank, woraufhin Sirius theatralisch aufschrie und zu seiner Echse hinüberlief, um sie zu beschützen (wobei er wieder über sein Kleid stolperte).
Aber bevor irgendjemand irgendetwas fressen konnte tauchte plötzlich Filch auf der Treppe auf. »Was ist hier los!«, schrie er und die Schüler erstarrten. Mit schnellen Schritten kam Filch die Treppe hinunter und Lily wünschte sich, die Treppe würde sich doch noch für eine andere Richtung entscheiden, aber zu spät. »Was wird hier gespielt?«
»Nur ein kleiner Scherz.«, meinte James, sprang leichtfüßig von dem Treppengeländer, die Karte versuchte er hinter seinem Rücken zu verstecken.
»Was hast du da?«, fauchte Filch ihn schon an.
»Gar nichts.«
»Gib schon her!« Grob packte Filch ihn an den Schultern und entriss ihm das Pergament, wobei James heftigen Widerstand leistete. Das schien Filch aber noch mehr anzustacheln und schließlich gelang es ihm doch, es James abzuringen.
»Jaja, ihr kleinen Mistkäfer, ihr wolltet wieder mal eure tollen Streiche spielen, aber diesmal nicht!«, rief Filch und wedelte mit dem Pergament vor James’ Nase herum.
»Das ist nur ein Stück Pergament, Sir.«, quiekte Peter plötzlich, Lily hatte keine Ahnung, wo er auf einmal herkam.
»Ein Stück Pergament!?« Filch betrachtete es genauer und tatsächlich stand auf dem Pergament nichts, überhaupt nichts. Der Hausmeister atmete schwer, sah von James’ Gesicht zu Peters und wieder zurück. »Nein!«, rief er dann. »Nein, das ist kein Pergament! Ich weiß nicht, wie es funktioniert, aber dieser Unsinn«, er zeigte auf die Miriamechse, »habt ihr damit gemacht, nicht wahr?«
»Jetzt ist er total am Durchdrehen.«, murrte Sirius und Lily musste einfach grinsen, mit seiner tiefen Stimme wirkte er einfach so lächerlich.
»Es war doch nur Spaß.«, meinte James, versuchte noch mal nach dem Pergament zu greifen.
»Das hört jetzt auf!«, zischte Filch und beugte sich so weit zu James hinüber, dass der eine oder andere Wassertropfen auf seinem Gesicht landete. »Und das auch!«, fügte er dann mit einem Nicken auf die Regenwolke hinzu.
»Ja, schon gut.« Sirius verdrehte die Augen, packte James’ Arm. »Los Prongs, gehen wir und lassen unseren paranoiden Hausmeister allein. «
»Schönen Tag noch, Sir!«, rief James Filch über die Schulter zu, wobei seine Stimme ganz klar verriet, dass er es nicht so meinte. Wieder spürte Lily, wie sie von einem Zauber getroffen wurde, diesmal in den Arm und sie begann zu schrumpfen. Auch alle anderen verwandelten sich zurück, ein enttäuschtes Seufzen ging durch die Menge. Schließlich verlief sich die kleine Versammlung wieder und Lily konnte die Rumtreiber erkennen – jetzt wieder alle vier – die die Treppen hinaufgingen und in den fünften Stock abbogen.
»Wir folgen ihnen!«, beschloss Lily und zog Emily die Treppen hinauf, Miriam folgt ihr, wobei es ihr scheinbar etwas schwerer fiel, jetzt wieder das Gleichgewicht auf zwei Beinen zu finden.
»Sah ich furchteinflößend aus?«, fragte sie ihre Freundinnen mit leuchtenden Augen, als sie sie eingeholt hatte.
»Zum davonlaufen.«, versicherte ihr Emily und Lily musste über das erfreute Gesicht von Miriam grinsen.
Die Jungen waren in dem Gang mit der Buckligen Hexe zu finden, wie so oft. Noch immer trugen Sirius und James ihre seltsamen Klamotten, vermutlich konnte Sirius sie gar nicht ausziehen, so wie Lily ihre beste Freundin kannte.
»Was sollte die affige Vorstellung?«, fragte diese auch sofort und warf den Jungen abschätzige Blicke zu.
»Hat es dir nicht gefallen, Nessie?«, gab Sirius zurück.
»Wir dachten, es wäre mal was anderes.« James zuckte mit den Schultern.
»Das war es auf jeden Fall.«, bestätigte Lily und zauberte ihm einen neuen Regenschirm herbei. Seine Haare klebten ihm schon wieder auf dem Kopf und wenn er morgen nicht erkältet war, grenzte es an ein Wunder. Fast schon argwöhnisch nahm er den Schirm entgegen und inspizierte ihn genau, bevor er ihn aufspannte.
»Es war bescheuert.«, meinte Miriam kopfschüttelnd und keins der Mädchen widersprach.
»Ja. Aber es hat funktioniert.«, erwiderten die Jungs und grinsten einander an.
»Was hat funktioniert?«
»Unser Plan!«
»Filch hat euch doch mitten drinnen unterbrochen. Gebt’s zu, eigentlich hattet ihr vor Frank noch viel mehr leiden zu lassen!«, unterstellte Miriam ihnen, aber sie schien gar nicht böse, sondern ganz angetan von dem Gedanken zu sein.
»Du hast eine sadistische Ader.«, stellte auch Sirius fest. »Lily hat doch Frank ausgewählt.«
»Ich wusste nicht, dass ihr ihn verprügeln lassen würdet! Dann hätte ich…«, sie warf James einen kurzen Blick zu, »Christin genommen.«
»Ich wollte auch erst sie verwandeln, aber dann stand Julia so praktisch neben mir.«, meinte Remus schulterzuckend und Lily begriff, wo die Zauber so plötzlich hergekommen waren.
»Und was hat euch das ganze jetzt gebracht?«, hakte Emily noch einmal nach. »Ihr veranstaltet so einen Unsinn doch nicht umsonst? Vor allem kann das doch nicht euer Finalstreich gewesen sein, er war viel zu…«
»Nett.«, vollendete Miriam ihren Satz.
»Fast schon brav.«, meinte Lily und die Rumtreiber verdrehten die Augen.
»Mädchen, bitte, das war nicht nett.«, meinte James kopfschüttelnd.
»Ihr habt doch nur Frank geärgert…«
»Oh Mann, es ging doch nicht um Frank!« Sirius lachte. »Es ging um was ganz anderes!«
»Darum, dass du dich jetzt wieder unter die Menschen trauen kannst, weil du eine gute Ausrede hast, Frauenkleider zu tragen?«, vermutete Miriam. »Du musst dich dafür wirklich nicht schämen.«, fügte sie dann hinzu. »James macht das bestimmt auch!«
James bedachte sie eines abwertenden Blickes, warf dann Sirius einen wütenden Blick zu, als dieser meinte: »Nein, der trägt nur manchmal Frauenunterwäsche!«
»Ah, Lily, dann solltest du deine Glücksunterhose vielleicht mal bei Potter suchen?«
Aber Lily hatte gar nicht zugehört. »Es ging um Filch!«, rief sie und sah James aufgeregt an. »Hab ich recht?«
Das Grinsen der Jungen war Antwort genug.
»Den habt ihr wirklich schon besser geärgert.«, meinte Miriam schulterzuckend.
»Es ging nicht darum, ihn zu ärgern.«, erwiderte Sirius. »Na ja… Ein bisschen schon.«
»Ihr wolltet ihm das Pergament unterschmuggeln!« Lily grinste verschmitzt. »Soso. Und was ist das für ein Pergament? Dürfen wir uns auf ein baldiges Feuer oder eine Stinkbombe in Filchs Büro freuen?«
»Nein«, James schüttelte seufzend den Kopf, »damit kann unsere Karte leider nicht dienen. Aber sie ist auch so schon ein Meisterwerk«
»Die Karte?« Lily riss die Augen auf. »Ihr habt ihm die Karte… Aber warum?«
James zuckte mit den Schultern. »Was nutzt einem eine Karte von Hogwarts außerhalb von Hogwarts?«
»Ja, aber was ist… Wenn er sie verbrennt?«
»Das traut er sich nicht.« James und Sirius grinsten sich an. »Filch hat großen Respekt vor Magie.«
»Aber…« Lily schüttelte den Kopf. »Und was bringt einem eine solche Karte in Filchs Büro?«
»Lily, denk doch mal nach.« James legte ihr einen Arm um die Schulter und der eine oder andere Regentropfen von seinem Schirm landete auf ihrem Kopf. »Irgendwann wird es wieder ein paar so verrückte Schüler geben wie uns. Irgendwann werden auch sie in Filchs Büro sitzen. Und wenn sie so sind wie wir, werden sie nicht die Finger von den beschlagnahmten Gegenständen in seiner Schulblade lassen können.«
Lily runzelte die Stirn. »Aha?«
»Die Karte ist unser Geschenk an eine neue Generation von Rumtreibern.«, meinte Sirius feierlich, was in seiner derzeitigen Erscheinung wieder absurd schien.
»Ja, aber woher sollen sie denn wissen, wie die Karte funktioniert? Und wenn sie in falsche Hände gerät? In Slytherinhände?«, fragte Miriam und Lily sah sie überrascht an. Sie wusste von der Karte? Nur Emily sah verwirrt drein und versuchte aus dem Gerede schlau zu werden, was ihr nicht zu gelingen schien.
»Die Karte weiß sich zu helfen.«, versprachen die Jungen und grinsten sich an. »Immerhin steckt unser gesamtes Wissen und Können in ihr!«
»Na, dann kann Filch sie ja getrost verbrennen. Vor dem Fünkchen Magie braucht er ja wirklich keine Angst zu haben.«, meinte Miriam, wofür sie den Rest des Nachmittags als schreckliches Echsenmonster durch die Gänge laufen durfte. Und hätten die Jungen geahnt, wie viel Spaß ihr das bereitete, hätten sie sie vermutlich in etwas anderes verwandelt.

Wie immer zum Schuljahresende gab es ein reichliches Festmahl und alle Schüler ließen sich erwartungsvoll an den Tischen nieder. Die Halle war in den Farben von Ravenclaw geschmückt, den Siegern der Hausmannschaft. Lily fragte sich wirklich, wie die Halle wohl in rot-gold aussehen würde. Wenigstens waren sie dieses Jahr nicht die letzten, denn niemand hatte Gryffindor für den Streich der Rumtreiber Punkte abgezogen und so standen sie immer noch vor Hufflepuff und »nur« 100 Punkte hinter Ravenclaw.
Die Regenwolke über James hatte sich nach einem Gewitter vorhin, bei dem James den einen oder anderen Blitz abbekommen hatte, scheinbar ausgeregnet und schwebte nur über seinem Kopf, ohne Wasser zu lassen, weshalb James seinen Regenschirm zugeklappt und hinter sich gestellt hatte. Lily saß neben ihm, warf immer wieder einen prüfenden Blick nach oben, damit sie rechtzeitig wegrücken konnte, wenn es wieder losging.
»Ich denke, du magst Regen.«, stichelte James, der ihren Blick bemerkt hatte.
»Nicht in meinem Essen.«, erwiderte sie spitz.
Als endlich ganz Hogwarts in der Großen Halle versammelt war, trat Professor Dumbledore wie jedes Jahr an das Rednerpult. Einige Schüler tauschten genervte Blicke, viele wollten einfach nur, dass das Essen auf den Tischen auftauchte und sie sich das letzte Mal für dieses Jahr den Bauch vollstopfen konnten.
Professor Dumbledore wartete, bis Ruhe eingekehrt war, dann rief er schmunzelnd: »Ich traue mich gar nicht, ein paar letzte Worte an euch zu richten, so hungrig wie mich mancher von euch ansieht. Haben Mr Potter und seine Freunde nicht dafür gesorgt, dass ihr mit reichlich Süßigkeiten eingedeckt seid? Oder haben sie uns mal wieder in gekonnter Weise hereingelegt?« Fragend wandte sich Professor Dumbledore an den Gryffindortisch und Sirius zauberte aus seiner Lederjacke, die er über sein Kleidchen trug, einen Erdbeerlutscher.
»Zehn Sickel!« rief er und Lily warf ihm einen wütenden Blick zu.
»Nun, bei den Preisen werden wir die Rede eines alten Mannes wohl doch noch ertragen können.«, meinte Dumbledore schmunzelnd und wandte sich wieder an die Allgemeinheit. »Ein langes Schuljahr liegt hinter uns, für viele von euch liegt ein weiteres vor euch. Allen anderen wünsche ich alles Gute für ihre Zukunft. Vielleicht benötigen sie in der einen oder anderen Lebenslage doch etwas, das sie hier gelernt haben, falls sie es beim Verlassen des Schulgebäudes nicht bereits vergessen haben sollten.
Wie wir alle sicher bemerkt haben, hat sich ein Haus in diesem Jahr besonders hervorgetan. Meinen Glückwunsch an Ravenclaw für ihre beachtliche Punktzahl von 456 Punkten.« Der Ravenclawtisch jubelte und auch die einen oder anderen Hufflepuffs und Gryffindors applaudierten.
»Allerdings habe ich noch ein paar letzte Punkte zu vergeben, denn die besondere Lernleistung von Miss Lily Evans wurde bisher noch nicht angemessen gewürdigt. Ich glaube, nicht einmal ich hatte so viele Ohnegleichen in meinem Abschlusszeugnis. Fünfzig Punkte, Miss Evans. Gratulation.«
Lily verbarg ihr Gesicht in ihren Händen, weil sie inzwischen kirschrot angelaufen war, aber James wusste, dass es mehr die Freude war, als das unangenehme Gefühl im Mittelpunkt zu stehen, das Lily erröten ließ.
»Weiterhin machte mich Madam Hooch auf eine sehr interessante Veranstaltung auf dem Quidditchfeld aufmerksam. Madam?« Professor Dumbledore drehte sich zu dem Lehrertisch um und Madam Hooch erhob sich zögerlich.
»Ein großes Dankeschön an Mr James Potter«, sagte sie dann und so mancher Gryffindor – James eingeschlossen – glaubte, er habe sich verhört. Noch nie, nicht ein Mal in sieben Jahren war einer der Rumtreiber am Ende des Schuljahres gelobt worden, geschweige denn, dass ein Lehrer sich bei ihm BEDANKTE. »Dafür, dass er so hilfsbereit und geduldig war, einigen Schülern und Schülerinnen viele wichtige Tipps in Punkto Fliegen zu geben und Stunden auf dem Quidditchfeld verbrachte, um mit ihnen zu üben. Ich muss ehrlich zugeben, Mr Potter, Sie haben mir eine Menge Arbeit erspart und Ihren Mitschülern eine große Freude bereitet. Fünfzig Punkte für Gryffindor.«
Alle Gryffindors jubelten los, immerhin hatten sie jetzt hundert Punkte mehr in ihrem Stundenglas, bis auf James, der fassungslos Sirius’ Blick suchte. »Habe ich gerade wirklich Punkte BEKOMMEN?«
»Ja. Prongs, du hast gerade eine wichtige Regel im Rumtreiberkodex gebrochen!«, lachte Sirius und klopfte ihm anerkennend auf die Schulter.
»Danke, Rolanda.« Professor Dumbledore wandte sich wieder an die Schüler und wartete geduldig, bis der Gryffindortisch sich einigermaßen beruhigt hatte. »Außerdem habe ich noch ein paar letzte Punkt zu vergeben. Ich bin mir sicher, Miss Evans hätte ihre besondere Lernleistung auch erreicht, wenn sie nicht Schulsprecherin gewesen wäre und ebenso hätte Mr Potter seinen Mitschülern ebenfalls das Fliegen beigebracht, wenn ihn Miss Evans schon früher auf die Idee gebracht hätte. Deswegen möchte ich ihre Zusammenarbeit noch einmal hervorheben. Noch nie zuvor standen wir einer derartigen Bedrohung gegenüber, die uns sogar in unserem Schulalltag beeinträchtigte. Dunkle Zeiten stehen uns bevor und gerade jetzt ist es wichtig, dass wir auf alles gefasst sind. Deswegen wurden dieses Jahr zum ersten Mal in den Osterferien Zusatzstunden für die Siebtklässler gehalten, für die sich unsere Schulsprecher aktiv eingesetzt haben und ich glaube, dass es eine überaus geniale Idee gewesen ist. Sechzig Punkte für unsere Schulsprecher für ihr außerordentliches Engagement.«
Der Gryffindortisch jubelte los und in die Freude hinein rief Professor Dumbledore: »Somit ist der Punktestand wie folgt: Hufflepuff mit 290 Punkten, Slytherin mit 390 Punkten, Ravenclaw mit 456 Punkten und Gryffindor mit 461 Punkten.«
»Wir haben den Hauspokal!«, kreischte Alice und sprang auf. Die meisten Gryffindors machten es ihr nach und für einen Moment wurde es so laut in der Halle, dass Professor Rockwill mit dem Gedanken spielte, den Gryffindortisch mit einem Stillezauber zu belegen. Auf ein Klatschen von Professor Dumbledore hin wandelte sich das Blau von Ravenclaw in das satte Rot Gryffindors und endlich erschien das Essen auf den Tischen. Am Gryffindortisch wurde ausgelassen gefeiert und irgendwann zwängte sich Julia mit ihrem Stuhl noch an den Tisch, um mit zu feiern, was – und das musste selbst Miriam ihr lassen – doch eine äußerst nette Geste war. Von ein paar Gryffindors wurde sie zwar spaßeshalber samt Stuhl in die Luft gezaubert und ansatzweise zum Ravenclawtisch zurückgeflogen, aber dann ließ Lily sie doch auf einen Platz zwischen Emily und ihr schweben.
Nachdenklich wandte sich Professor Dumbledore an seine Stellvertreterin. »Wir sollten Bänke einführen statt Stühlen.«
»Das sagen Sie jetzt? Nachdem ich Mr Black sieben Jahre lang ermahnt habe, nicht mit Stühlen zu schmeißen?«
Professor Dumbledore schmunzelte. »Es war mir lieber, er schmeißt mit Stühlen, statt mit seinen Mitschülern.«, meinte er dann und machte sich vergnügt über seinen vollbeladenen Teller her. Doch er wurde je von einem ohrenbetäubenden Knall unterbrochen.
Es war nicht Sirius, der einem Mitschüler einen Stuhl übergebraten hatte. Der Knall kam von der verzauberten Decke und als die Bewohner von Hogwarts den Kopf gen Himmel streckten, zischte wieder eine Rakete nach oben in die Wolken. Bunte Funken rieselten leicht wie Schneeflocken auf die Schüler herab, ein allgemeines, staunendes ›Oh!‹ ging durch die Reihen. Auch Lily vergas beim Anblick des Feuerwerks ganz zu kauen. Schließlich schluckte sie den Riesen Happen doch herunter und beugte sich zu James herüber. »Wart ihr das?«
»Wer sonst würde das hinbekommen?«, gab er grinsend zurück.
Raketen sausten durch die Wolken, sie hinterließen einen Goldenen Glanz auf ihren Wegen und plötzlich konnte Lily die Worte ›Goodbye Hogwarts« im Abendhimmel lesen.
»Ein schöner Abschlussstreich.«, meinte Emily und da konnte ihr wirklich niemand widersprechen.

»Lily, ganz ehrlich, deine Gewitterwolke ist ja schön und gut, aber ich will heute Nacht nicht auf deine Gesellschaft verzichten. Das heißt, entweder wir schlafen unter meinem Regenschirm auf dem Boden, oder du lässt die Wolke verschwinden.«, raunte James Lily irgendwann im Gemeinschaftsraum ins Ohr, wo alle noch ausgelassen zusammen saßen und sich versprachen, in Kontakt zu bleiben.
»Ich könnte auch noch meine Bücher durch gehen und Remus’ Wasserabweisenden - Zauberspruch suchen.«, meinte Lily grinsend. »Übrigens frage ich mich, wieso er nicht an den Stühlen kleben geblieben ist. Und ob er wohl jetzt am Sofa klebt?«
Beide warfen Remus einen prüfenden Blick zu, der zwar unter einem Berg Papier und zerrissenen Umhängen verschwand, aber dennoch ziemlich glücklich zu sein schien.
»Vorhin hat Emily auch seine Hand genommen und sie ist nicht kleben geblieben. Sie muss wohl einiges an ihm rumgezaubert haben, damit das alles funktioniert.«, bemerkte James und grinste Lily an. »Gib es doch endlich zu, Evans. Ihr wart es.«
»Verdammt, Emily!«, knurrte Lily, musste aber im nächsten Moment schon wieder lächeln. »Wir könnten auch in der Badewanne schlafen!«
»Super Idee, Evans.« James verdrehte die Augen. »Du liebst es, mich zu quälen, was?«
»Beruht wohl auf Gegenseitigkeit.« Grinsend drückte sie ihre Lippen auf seine und löste sich erschrocken, als sie ein Wassertropfen auf den Scheitel traf. Seufzend hob James wieder seinen Regenschirm und spannte ihn auf. Er kam aber nicht umhin, Lily flehend anzugucken.
»Morgen früh ist alles wieder normal.«, versprach sie schließlich und James ließ zufrieden seinen Arm auf ihre Schultern gleiten.


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