von Paddy_4
Ron hatte den Turm schon verlassen, und Hermine und Harry waren nun wieder allein. Harry überkam ein seltsames Gefühl, dass er nur einmal gespürt hatte. Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor, als er Ginny und Dean rumknutschen sah. Er verspürte damals einen stärker werdenden Groll auf Dean…, er war eifersüchtig gewesen. Doch was war es diesmal? Eifersucht?
„Harry, was ist los? Geht es dir nicht gut? Du bist so blass “, fragte Hermine und sah in dabei argwöhnisch an. Sie stand auf und ging einen Schritt auf ihn zu.
„Mir fehlt nichts, ich bin nur etwas erschöpft. Ja, das wird es wohl sein. Ich geh am besten runter, und frag Kreacher, ob ich noch etwas zu essen bekommen kann“, sagte Harry schnell, bevor Hermine noch einen Schritt näher kommen konnte. Hermine blieb stehen und nickte leise.
Harry versuchte ein Lächeln aufzubringen, dann verließ er den Turm.
Im Gang vor dem Gemeinschaftsraum blieb er stehen und lehnte sich an die Wand. >> Reiß dich zusammen, es ist nur weil sie wie eine Schwester für dich ist. Es hat rein gar nichts mit …. zu tun. Sie ist die Freundin von Ron, und so sollte es auch sein. <<
Er versuchte sich mit dem Gedanken an den Sieg über Voldemort zu beruhigen.
Er dachte über die vielen Möglichkeiten nach, die ihm jetzt freistanden.
Harry war jetzt frei, und Voldemort besiegt. Er würde nie wieder morden und nie wieder eine Bedrohung für Harry und seine Freunde darstellen.
Harry verbrachte eine gefühlte Stunde mit diesen Gedanken und beschloss dann wieder in den Turm zu gehen, um sich dort seinen wohlverdienten Schlaf zu holen. Doch als Harry oben ankam, war Hermine immer noch da.
Sie hatte sich auf Harry Bett gelegt und war dort eingeschlafen. Sie atmete ruhig und gleichmäßig. Harry trat leise näher um sie zu betrachten. Ihre Hände lagen zusammengefaltet, seitlich an ihrem Kopf. Sie wirkte entspannt, doch ihr Atem wurde zittriger, als ob sie frieren würde. Harry nahm die Decke am Ende des Bettes und deckte sie zu. Ihr Atem wurde wieder ruhiger. Doch sie öffnete langsam die Augen und blickte zu Harry auf, der gerade zur Tür hinauswollte.
„Nein, Harry! Geh nicht, ich weiß dass du müde bist und schlafen wolltest. Es tut mir Leid. Ich werde dann mal …“, stammelte sie peinlich berührt. Doch Harry ging auf sie zu und drückte sie wieder zurück. Sie schien verwirrt, doch Harry antwortete auf ihre unausgesprochene Frage: „Nein Hermine, du hast dir deinen Schlaf genauso verdient, wie ich. Und da du schon hier liegst, kannst du auch hier schlafen. Dann schlafe ich eben in Rons Bett okay?“
Doch Hermine antwortete nicht. Sie schien zu überlegen, und als Harry sich zu Rons Bett umdrehen wollte sagte sie: „Nein, bleib. Ich kann besser einschlafen, wenn du hier bist.“
Harry nickte und wollte sich an den Bettrand sitzen, doch Hermine zog ihn zu sich her. Harry war total überrumpelt, als er plötzlich neben Hermine lag und sie ihre Arme um ihn legte. Sie legte ihren Kopf auf seine Brust und zog die Decke über sie beide. „ So ist es schön warm“, seufzte sie.
Harry war zwar überrascht, doch er dachte keine Sekunde lang daran, sich von ihr zu lösen. Er legte die Arme um sie und drückte sie fester an sich.
Harry genoss die Wärme und schloss die Augen.
Ihm war klar, dass er dieses Mal ohne Albträume schlafen konnte. Denn seine Albträume verschwanden in dem Moment, als Hermine ihn berührte.
Es behagte ihm nicht, dass er sich nicht von ihr lösen wollte und dass Hermine das anscheinend auch nicht vor hatte.
Er musste sich jetzt eingestehen, dass er vielleicht mehr für Hermine empfand, als ihm gut tun würde.
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