von Paddy_4
Harry lief rasch. Er war sehr ungeduldig.
Er war auch immer noch mit den Gedanken bei Ginny. War er so rücksichtslos geworden? Er hatte gar nicht auf Ginny geachtet, denn er war mit seinen Gedanken bereits bei Hermine, in Hagrids Hütte.
Er stand jetzt vor der Tür und wollte sie gerade öffnen, als ein riesiges, haariges Etwas um die Ecke der Hütte kam.
„Harry!“, rief Hagrid und stürmte auf ihn los um ihn mit seinen Armen zu erdrücken. „Harry, wolltest mich besuchen was?“, fragte Harry und brach Harry fast die Rippen bei der Umarmung. „Ohh, Harry du bist´n waschechter Held!“
Harry merkte wie er rot wurde. „Ähmm, danke Hagrid… du und die ganzen anderen Kämpfer aber auch!“, sagte Harry ein wenig kleinlaut.
Hagrid strahlte. „Du, Harry. Tut mir echt Leid, aber ich habe jetzt keine Zeit für ne Tasse Tee. Ich muss nach Grawpie sehn. Er erholt sich vom Kampf und schläft auf dem Quidditchfeld. Tut mir Leid!“
Harry war erleichtert und sagte dann: „Nein! Kein Problem, Hagrid. Wir haben jetzt ne Menge Zeit für ne Tasse Tee! Schau ruhig nach Grawp, und bestell ihm liebe Grüße von mir, ja?“
Hagrid lächelte und klopfte Harry auf den Rücken, sodass Harry zu Boden fiel. Hagrid lief davon und ließ Harry wieder allein. Er stand auf, holte tief Luft und öffnete die Tür.
Es hatte sich nichts verändert, seit er das letzte Mal hier war. Fang lag in der Ecke auf einem Teppich und sprang auf, um Harry zu begrüßen. Nachdem Harry von oben bis unten beschnuppert wurde, ging er durch den Raum, auf einen riesigen Sessel zu, auf dem Hermine saß. Sie blickte auf und sagte: „Harry, ich kann das nicht. Das ist doch lächerlich! Es klappt nicht. Nicht nur bei mir, auch du versuchst es gar nicht erst richtig.“
Sie schien aufgebracht und frustriert zu sein. Harry ging es nicht anders, aber er hatte versucht, das nicht zu zeigen. „Wie wärs, wenn wir einfach ein wenig spazieren gehen würden. Wir könnten darüber sprechen, wenn du willst.“, sagte Harry. Das war das Vernünftigste, was ihm dazu einfiel.
Hermine nickte: „Aber wo denn? Auf dem Gelände sind wir vor Ron und Ginny, nicht sicher.“ Harry dachte nach. Sie hatte Recht, sie konnten nicht aufs Gelände und ins Schloss konnten sie auch nicht. Dann blieb nur noch…
„Wir gehen einfach in den Verbotenen Wald.“, sagte Harry. Hermine schien nachzudenken, doch sie nickte nach einer Weile.
Sie öffneten die Tür. Es war jetzt stockdunkel, sodass sie nicht sehen konnten, ob Ron und Ginny noch am Baum waren. Sie versuchten so leise wie möglich zu sein. Sie gingen um Hagrids Hütte herum und kehrten ihr den Rücken und gingen in den Wald hinein.
Sie liefen eine Weile schweigend nebeneinander daher, doch sobald sie ein wenig tiefer im Wald waren, nahm Hermine vorsichtig Harrys Hand. Harry entzündete seinen Zauberstab und Hermine tat es ihm nach.
„Okay, Hermine. Ich glaube ich sollte mich zuerst noch entschuldigen, für das was ich im Raum der Wünsche zu dir gesagt habe. Ich habe das nur gesagt, weil ich dir nicht weiter wehtun wollte. Ich wollte nicht, dass dich diese Sache so fertig macht wie mich. Nun ja, und mir ist nichts Besseres eingefallen und ich musste das tun…“, sagte Harry ein bisschen beschämt, doch Hermine unterbrach ihn. „Harry, du musstest gar nichts tun. Du musst dich auch nicht dafür entschuldigen, denn ich bin genauso daran „Schuld“, wie du.“, sagte Hermine mit sanfter Stimme und Harry fiel ein Stein vom Herzen, dass sie nicht sauer auf ihn war und er lächelte ein wenig. Sie waren jetzt sehr tief im Wald und die Dunkelheit drückte schon fast auf ihre Körper ein. Die Wurzeln auf dem Boden wurden größer, und Harry musste aufpassen, dass er über keine stolperte. Auch Hermine konzentrierte sich auf den Boden.
„Harry? Was machen wir jetzt? Ich kann Ron nicht glücklich machen, wenn ich ihm etwas vorspiele. Ich müsste eine Lüge leben, und dass kann ich nicht, und Ron hat dass auch nicht verdient.“, sagte Hermine traurig. Harry wusste schon, was er sagen würde, dass wusste er schon lange. „Wir werden dass auch nicht länger tun, Hermine. Du hast vollkommen Recht. Sie haben das nicht verdient, und wir auch nicht. Wir müssen ihnen die Wahrheit sagen. Oder?“
Hermine wirkte glücklicher, sie lächelte ihn an. Dann nickte sie. Harry war erleichtert, doch er hatte auch Angst, vor dem was auf sie zukommen würde. Er würde Ginny das Herz brechen müssen, nachdem sie nach sieben Jahren endlich das hatte, was sie sich wünschte. Er würde Ron, seinen besten Freund verlieren und mit ihm auch die Freundschaft zu den anderen Weasleys. Er machte sich keine Hoffnungen, dass Ron, Ginny und die Anderen ihm verzeihen würden. Er würde seine einzige Familie verlieren, die Menschen die ihn liebten.
Er hatte nicht mehr auf den Boden geachtet und stolperte über eine Wurzel.
Hermine fiel auch zu Boden und landete auf ihm. „Tschuldige…,“ stammelte Harry peinlich berührt. Doch Hermine fing an zu lachen und konnte sich nicht mehr halten. Auch Harry musste lachen.
Nach einer Weile hörte Hermine auf zu lachen, und sie starrte ihn an.
Auch Harry musst aufhören zu lachen.
Dann küsste sie ihn. Harry war überrumpelt, doch er erwiderte den Kuss.
Alles um sie herum wurde unwichtig, und ihre beiden Zauberstäbe erloschen.
Ein plötzliches Knacksen, ließ Harry aufhorchen. Auch Hermine hörte auf ihn zu küssen. Harry richtete sich auf. Wieder knackste es, dieses Mal jedoch lauter.
Harry stockte der Atem, und er hatte Angst davor seinen Zauberstab zu entzünden. Harry drückte kurz Hermines Hand und Hermine erwiderte den Händedruck. Harrys Herz schlug schneller, doch als wieder ein Knacksen zu hören war, flüsterte Harry leise: „Lumos“
Das Licht blendete ihn ein weinig. Hecktisch blickte er von der einen Seite zur anderen, doch da war nichts. Langsam erhoben sie sich. Hermine umklammerte Harrys Hand und atmete schneller. Wieder knackste es und Harry schnellte herum. Da war jemand. „Wer ist da? Zeig dich!“, rief Harry. Dann kam jemand um einen großen Baumstamm herum. Er trug einen schwarzen, langen Umhang und eine Maske. Hermine stöhnte auf: „Aber, das ist nicht möglich, wir haben alle besiegt!?“ Der Todesser lachte ein kaltes Lachen. „Das hättet ihr wohl gerne, nicht wahr?“ Harry richtete seinen Zauberstab auf den Todesser. „Du hast keine Chance, gegen uns zwei. Ergib dich! Du kannst uns nicht besiegen, du bist allein.“, rief Harry. Wieder lachte der Todesser. „Nein, ich bin nicht allein. Ganz und gar nicht. Ich hab ein wenig Unterstützung mitgebracht. Ihr werdet dafür bezahlen, dass ihr meine Frau getötet habt. Ich habe es gesehen, wie dieses rothaarige Miststück meine Frau niedergeworfen hat. Ich, Rodolphus Lestrange, werde euch vernichten.“
Ein weiteres, sehr lautes Knacken, ließ Harry zusammenzucken. Zwei riesige Spinnen, kamen zu beiden Seiten von Rodolphus um den Baumstamm herum.
Hermine schrie und schickte dann einen Fluch auf Rodolphus, dieser wehrte ihn allerdings ab. Die Spinnen stürmten auf sie zu, während Rodolphus weiter Flüche auf sie abschickte. Hermine ließ Harrys Hand los und hechtete hinter einen Baum. Die Spinnen teilten sich auf. Harry sprang davon um einen Abstand zu bekommen, doch die Spinne war schneller, und sprang auf ihn. Harry warf es zu Boden, und er konnte sich nicht bewegen. Er hörte die Zangen der Spinne klappern und Hermine schrie auf. Harry drehte sich mit all seiner Kraft um und er stach den Stab in den Rumpf der Spinne. „Arania Exuma!“, schrie Harry. Die Spinne schrie ein quiekendes Schreien, dann krachte sie über ihm zusammen und blieb reglos liegen. Hermine schrie wieder. Harry bekam Panik und drückte mit aller Kraft, die leblose Spinne von sich. Er stand auf, und rannte zu Hermine. Sie hatte die Spinne erledigt, doch sie lag auf dem Boden und krümmte sich vor Schmerzen. Rodolphus hatte den Zauberstab auf sie gerichtet und schrie: „Crucio!“ Wieder schrie Hermine. Harry schrie: „Impedimenta!“ Rodolphus wurde gegen einen Baum geschleudert, und ihm flog die Maske vom Gesicht. Er blieb reglos am Boden liegen. Harry rannte zu Hermine und hob sie auf. Er schleppte sie hinter einen Baum. Dann kam er wieder, um nach Rodolphus zu sehen. Doch er war nicht mehr da. „Avada Kedavra!“ Ein grüner Lichtblitz erhellte den Wald, und Harry hechtete zur Seite.
Der Fluch verfehlte ihn knapp. Rodolphus war hinter einem Baum herumgekommen. Er blutete am Kopf und hatte ein wahnsinniges Glühen in seinen Augen, wie einst seine Frau. Er stolperte auf Harry zu, den Zauberstab auf Harrys Brust gerichtet. „HARRY!?“, schrie Hermine und kam um den Baum herum. Rodolphus lächelte und schrie dann: „Impedimenta!“
Harry wirbelte herum. Hermine war nicht darauf gefasst gewesen, und sie wurde durch die Luft geschleudert. Sie krachte gegen einen Baum und fiel zu Boden. Rodolphus hob ein weiteres Mal seinen Zauberstab und richtete ihn auf die Baumkrone: „Diffindo!“
Ein großer Ast wurde abgetrennt und krachte mit voller Wucht auf Hermines reglosen Körper. „NEIN!“, schrie Harry und sein Verstand wurde von Wut und Panik übermannt. „Avada Kedavra!“
Rodolphus schrie kurz auf, wurde nach hinten geschleudert und blieb leblos am Boden liegen. Tot.
Harry stand auf, und rannte zu Hermine. Er stemmte den Ast von ihr, was ihm nicht schwer fiel, obwohl er sehr schwer war.
„Hermine!? Komm schon. Wach auf!“
Harry nahm sie in den Arm. Er hörte, dass sie noch atmete, doch die Panik in ihm nahm nicht ab. Er nahm ihren Zauberstab, steckte ihn in die Tasche. Dann hob er sie hoch und rannte so schnell er konnte in Richtung Gelände. Er konnte fast nichts sehn, doch er rannte sicher und schnell.
„Bitte nicht! Halt durch!“, flüsterte Harry. Nach kurzer Zeit konnte er Hagrids Hütte erkennen. Er rannte aus dem Wald heraus auf das Schloss zu.
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