von Paddy_4
Kapitel19 ist vermutlich das letzte, eigentlich sollte dieses Kapitel das Letzte werden, doch ich konnte einfach nicht aufhören, und es sollte nicht zuviel werden :DD Viel Spaß beim Lesen und lasst Kommis da und Vorschläge ;)
Harry sank beim Anblick von Ron und Ginny, wie sie da in der Tür standen, das Herz, das gerade noch in der Nähe seines Adamapfels schlug, schlagartig in die Nähe des Bauchnabels. Auch Hermine starrte wie gebannt zu den beiden.
„Ähm, tut uns Leid, wenn wir stören. Wir gehen dann mal wieder“, stammelte Ginny.
Sie drehte sich, mit dem Kopf zum Boden gewandt, wieder zur Tür um.
Doch sie wurde aufgehalten, denn Ron verweigerte ihr den Weg. Er hatte den Arm ausgestreckt und starrte noch immer wie gebannt zu Harry und Hermine hinüber.
„Nein, wie gehen nicht einfach wieder.“, sagte er.
„Nein, nein…das müsst ihr auch gar nicht.“, sagte Hermine rasch und rutschte dabei von Harrys Schoß und ließ seine Hand los.
Sie stand auf, womöglich zu abrupt, denn sie schwankte und drohte hinzufallen.
Harry reagierte instinktiv und wollte aufstehen, doch auch Ron hatte sich geregt.
Er war einen Schritt vorgegangen, hatte den Brief fallen gelassen und hatte die Arme ausgestreckt.
Hermine fing sich wieder und blickte abwechselnd von Ron zu Harry.
Eine ohrenbetäubende Stille drückte auf den Raum ein.
Harry stand langsam auf und wollte Hermine wieder zurück zum Bett drängen, wo sie sich hinsetzen sollte, doch sie winkte ihn ab, bevor er auch nur einen Schritt auf sie zu gehen konnte.
„Nein, Harry. Ist schon in Ordnung. Es geht mir gut.“, sagte sie.
Ginny, die dieses seltsame Schauspiel beobachtet hatte, kniete sich hin, um den Brief vom Boden aufzuheben.
„Hier, den hat uns McGonagall gegeben. Der ist für dich.“, sagte Ginny und überreichte Hermine den Brief. Dann ging sie zu der Kommode neben dem Bett und stellte die weiße Rose, die sie in der Hand hielt in eine Vase. Sie hatte Harry nicht einmal angesehen.
Hermine war inzwischen mit dem Brief beschäftigt, während Ron die Tür hinter sich schloss und sich dann auf einen kleinen Stuhl aus Chintzholz setzte, der neben einem kleinen Tisch in der Ecke stand. Er blickte mit leerem Gesicht zu Boden und zwirbelte am Reißverschluss seines Pullovers herum. Ginny stellte sich neben ihn und blickte zu Hermine, die wie gebannt den Brief las. Auch Harry beobachtete sie.
Ihr Gesicht hellte sich auf und eine Träne lief ihr die Wange herunter.
Harry stand auf und trat vorsichtig näher.
„Hermine? Ist etwas passiert?“, fragte Harry.
„Nein, es ist alles in Ordnung. Der Brief ist von Kingsley! Ich habe in darum gebeten,
ob er… ob er meine Eltern ausfindig machen kann. Und, nun ja. Er hat sie gefunden!
Sie sind in Sydney!“, sagte sie und ihre Stimme klang schon fast hysterisch.
Sie drehte sich um, und warf sich um Harrys Hals. Sie fing an zu schluchzen.
Harry tätschelte ihr den Rücken und strich ihr durchs Haar.
Plötzlich löste sie sich aus der Umarmung und wandte sich nicht Harry, sondern Ron und Ginny zu.
„Vielen Dank, für den Brief und die Rose “, sagte sie leise.
Ron stand auf und lief zur Tür: „Keine Ursache. Wir sind nur hierher gekommen, weil McGonagall uns darum gebeten hat. Die Rose war Ginny´s Idee.“
Hermine schluckte und lächelte matt. „Nun ja, trotzdem danke.“
Sie blickte zu Ginny. Diese kam langsam näher, und als sie vor Hermine stand, legte sie die Hand auf Hermines linke Schulter. Hermine fing wieder an zu schluchzen.
Plötzlich zog Ginny sie in eine Umarmung.
Harry und Ron stand der Mund halboffen, während sie die beiden schluchzenden Mädchen beobachteten. Ron blickte wieder grimmig drein.
„Hey, Ginny. Können wir dann gehen.“, fragte Ron gereizt, die Hand schon in der Nähe des Türgriffs. Hermine fing sich wieder und ließ Ginny los. Dann blickte sie zu Ron.
Ron stöhnte auf und drückte den Griff, doch Hermine eilte auf ihn zu und hielt seine andere Hand fest. Ron hielt inne.
„Nein, geh nicht. Ich… ich würde gern noch mit dir reden. Bitte…“, flehte sie ihn an.
Harry ergriff die Möglichkeit. „ Ich geh dann mal, um… ich muss noch was erledigen. Ich komm später wieder.“
Hermine nickte ihm dankend zu, während Ron sich wieder umdrehte und Hermine ansah.
„Ich geh mit dir Harry.“, sagte Ginny und folgte ihm zur Tür hinaus. Die Tür fiel hinter ihnen langsam ins Schloss.
Harry schaute noch einmal zur Tür, drehte sich dann um und ging, vorbei an Ginny, zum Krankenflügel hinaus. Ginny folgte ihm. Im Gang vor dem Krankenflügel, setzte er sich auf eine Steinbank an der Seite. Ginny setzte sich zu ihm. Harry kam es vor, als sei eine kleine Ewigkeit vergangen, bis Ginny sich zu ihm wandte.
„Wird langsam aber auch mal Zeit, dass sie reden können, nicht wahr?“, fragte sie.
Harry nickte. Er wusste, dass es wichtig war, dass sie reden konnten, doch es behagte ihm nicht Hermine mit dem gereizten Ron alleine zulassen. Er machte sich Sorgen, dass Ron sie anbrüllen oder sie irgendwie anders verletzten könnte.
„Mach dir keine Sorgen um die beiden. Die schaffen das schon.“, sagte Ginny.
Sie hatte ihn aus den Augenwinkeln heraus beobachtet. Harry blickte auf.
„Meinst du?“, fragte er. Sie nickte.
„Ginny, … ich versteh nicht, wie du mir auch nur ins Gesicht schauen kannst?“, sagte Harry nach einer schweigenden Minute. Er blickte wieder auf.
Ginny lächelte matt: „ Das geht schon. So hässlich bist du nun auch nicht.“
Harrys Mundwinkel verwandelten sich langsam zu einem stillen Lächeln.
Harry hob den Kopf und blickte sie an. Ginny war hier an seiner Seite, nach allem, was er ihr angetan hatte, und doch war sie hier und redete und lachte mit ihm.
„Es tut mir Leid…“, sagte Harry.
Ginny´s Lächeln gefror und sie blickte ihn eine Zeit lang an. „Ich weiß…“, flüsterte sie schließlich. Ihre Augen wurden wässrig und eine einzelne Träne lief ihr die Wange runter.
Harry wurde ganz übel bei dem Anblick.
Ginny blinzelte kurz und wischte sich die Träne schleunigst von der Wange.
Harry wollte etwas sagen, irgendetwas tun. Sie zum Lachen bringen, doch er brachte keinen Laut heraus. Ihm war bewusst geworden, wie sehr er Ginny wehgetan hatte.
Die Tür zum Krankenflügel öffnete sich langsam. Ron kam heraus. Das Gesicht zum Boden geneigt, rieb er sich die Stirn.
Harry stand auf. Auch Ron blickte zu ihm auf. Er nickte leicht und lief dann davon.
Harry blickte ihm nach, bis er um die Ecke am Ende des Gangs verschwand.
„Ich seh wohl mal nach ihm.“, sagte Ginny leise und ging ihm nach.
Hermine saß auf ihrem Bett, als Harry eintrat.
„Geht´s dir gut?“, fragte Harry vorsichtig. Sie nickte, blickte ihn aber nicht an.
Harry schloss die Tür hinter sich und setzte sich neben sie. Er nahm ihre Hand und streichelte ihr sanft über den Handrücken. Sie legte den Kopf auf seine Schulter.
„Harry? Was haben wir ihnen da bloß angetan?“, hauchte sie leise. Harry ließ ihre Hand los, und umarmte sie. Sie legte die Arme fest um ihn und vergrub ihren Kopf an seiner Schulter.
Plötzlich fing sie an zu schluchzen, erst leise, dann etwas lauter. Harry streichelte er ihr durchs Haar. Er spürte wie seine Jacke feucht von ihren Tränen wurde.
Hermine schluchzte weiter und erst nach einer Weile beruhigte sie sich wieder.
Harry ließ sie los, legt die Hände an ihren Hals und küsste sie.
Als die Mittagssonne den Krankenflügel in ein warmes Licht versetzte, beschlossen Harry und Hermine in die Große Halle zu gehen, um dort zu essen.
Es war Hermines erstes Mittagsessen in der Großen Halle, seit dem Morgen vor der Trauerfeier. Sie war nervös, ebenso wie Harry.
„Lass sie nur reden und denken, was sie wollen.“, sagte Harry, als Hermine fast panisch wurde auf dem Weg zur Großen Halle. Sie nickte und nahm seine Hand, als sie auf der Türschwelle zur Großen Halle standen.
Sie versuchten so schnell wie möglich durch die Reihen zu kommen, möglichst ohne von allen Seiten beglotzt zu werden, doch die Schüler der Hogwarts Schule waren fast so gut wie die Journalisten des Tagespropheten. Die meisten Schüler wandten sich um, als sie Harry und Hermine sahen. Viele fingen an zu tuscheln, doch bevor Harry auch nur ein Wort davon verstehen konnte, saßen sie schon am Ende des Gryffindortisches.
Hermine stöhnte erleichtert auf.
„ Hermine, mach dir keine Sorgen. Das war alleine unsere Entscheidung, und wir sind niemandem hier etwas schuldig. Diese Assgeier geht das gar nichts an.“, sagte Harry.
Hermine lächelte und drückte Harrys Hand etwas fester, bevor sie seine Hand los ließ.
Da sie recht spät in die Große Halle kamen, saßen sie fast alleine am Gryffindortisch, nur etwas weiter oben, saßen ein paar Erstklässler, die immer wieder verstohlene Blicke zu ihnen warfen und dann hastig miteinander tuschelten, doch Harry bemerkte es gar nicht.
Er sah Hermine beim Essen zu. Wie sie da saß, und ihr Haar im Sonnenlicht leicht schimmerte. Er konnte sein Glück kaum fassen. Nach allem hatten sie es doch noch geschafft zusammenzukommen, und Harry konnte sich kaum glücklicher fühlen.
Plötzlich wandte sich Hermine zu ihm.
„Harry?“, fragte sie zögernd.
„Hmm?... Ähm was?“, sagte Harry, der immer noch seinen Gedanken nach hing.
Sie blickte zu den hohen Fenstern vor ihnen, und dann wieder zu ihm.
„Ich würde gerne meine Eltern aus Australien zurückholen.“
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