von One_of_the_Old
VI Wohin fĂĽhrt das?
Harry zog sich in Windeseile an. Leise verließ er den Raum und schlich auf Zehenspitzen hinunter in die Küche. Als er unten ankam, sah er Tommy, der sich mit ausgebreiteten Armen schützend vor der Arbeitsplatte aufgebaut hatte. Kreacher, der mit einem Nudelholz in der Hand angriffslustig dastand und Molly Weasley, die Harry den Rücken zugedreht hatte und auf die Hauselfen einschimpfte. „Wie kann man nur so halsstarrig sein? Seht euch doch nur mal an, wie das hier aussieht!” „Wir haben aber die Weisung hier nichts zu verändern!”, erklärte Tommy seinem verzweifelten Blick nach nicht zum ersten Mal. Harry, der bemerkt hatte, dass George und Mr Weasley ihn gesehen hatten, legte einen Finger auf die Lippen und schüttelte den Kopf. Beide grinsten ihn an und nickten zustimmend. Mrs Weasley war so in Fahrt, dass sie um sich herum nichts wahrnahm, auch nicht, dass Kreacher bei Harrys Auftauchen das Küchengerät in seiner Hand sinken ließ und ihn mit großen Augen ansah. Sie schimpfte weiter auf die Elfen ein. „Welcher Dummkopf von einem Dreckferkel gibt einem Hauselfen solch eine Anweisung?” Harry baute sich hinter ihr auf und rief mit verstellter Stimme „Dieser Dummkopf war ich, denn das dort sind meine Hauselfen und ich hatte meine Gründe für diese Anweisung!”
Molly fuhr mit hochrotem Kopf herum und holte bereits Luft, um dem Neuankömmling die Leviten zu lesen, was er denn im Haus von Harry Potters Verwandten zu suchen hätte und was ihm einfallen würde. Als sie Harry sah, kam aber nur ein gepresstes „Meine Güte, Junge! Wo warst du nur?” hervor. „Hier!”, gab dieser einfach nur zurück und ging zur Küchenspüle hinüber. Dort nahm er sich einen feuchten Lappen und trat an die Arbeitsplatte mit dem umgestürzten Becherbaum. Er nickte Tommy kurz zu und dieser ging wortlos zu seinem Vater und stellte sich neben ihn. Harry sammelte die Tassen zusammen, wischte das Holzgestell und die Arbeitsplatte kurz ab und hing die Becher wieder in das Gestell. Nachdem er damit fertig war, drehte er sich zu den Weasleys. „Ich glaube wir können alle eine Tasse Tee vertragen.” Als er keinen Widerspruch hörte, wies er die Elfen an Tee zu brühen. Harry ging mit den Anderen ins Wohnzimmer, aus dem inzwischen die Betten und Unterteilungen, die in der letzten Nacht als provisorische Zimmer gedient hatten, verschwunden waren. Couch, Sessel und Tisch waren wieder an ihren Platz gerückt und warteten einladend auf sie.
„Wo ist denn Percy?”, fragte Harry Mr Weasley. „Der ist schon früh aufgebrochen.” „Wohin?”, wollte Harry sofort wissen und Panik stieg in ihm auf. „Er wollte zu sich nach Hause und danach aber wieder herkommen. Warum fragst du?” „Ich bin hier her, weil ich Ruhe brauchte von dem Ganzen, weil ich mir über einiges Gedanken machen musste und das Letzte, was ich hier jetzt brauche, sind neugierige Zauberer oder noch schlimmer irgendwelche vorwitzigen Leute vom Ministerium.” Betroffen sahen die Anderen ihn an. Harry wurde rot. „Entschuldigt, ihr seid damit natürlich nicht gemeint.” Die Mienen um ihn herum hellten sich wieder auf. „Außerdem, wenn ich euch nicht hätte hier haben wollen, hätte ich sicherlich nicht so einen Aufwand betrieben.” „Wie meinst du das, Harry?”, fragte Arthur tonlos. „Ich erkläre euch gleich alles. Ich muss nur noch mal kurz in die Küche.” Harry verschwand kurz und kam nach ein paar Minuten mit einem Tablett voller Tassen und zwei Teekannen zurück. Nachdem alle versorgt waren, berichtete er von seinem Traum. Er erzählte, dass er mit den Elfen vorsichtshalber einen eigenen Rettungsplan ausgearbeitet hatte, der dann nur mit der Genehmigung von McGonagall durchgezogen worden war. Zum Glück für alle, wie sich herausgestellt hatte.
„Aber es waren doch Hogwartselfen , die uns weggebracht haben. Oder etwa nicht?”, wollte George wissen. „Nun, in gewissem Sinne schon”, antwortete Harry vorsichtig. „Aber das sollen sie selbst euch erklären. Kreacher, kommt ihr bitte?” Aus der Küche kamen vier Hauselfen, die wie gestern in der großen Halle in identische Tücher gewickelt waren. Jetzt fiel allen auf, dass es schwarze Handtücher waren, die nicht das goldene Schulwappen zierte, sondern ein großes goldenes 'H'. „Das mit dem 'H' war Kreachers Idee. Er meinte das könnte ihnen die Aufgabe erleichtern, falls ihr euch weigern würdet, mit ihnen zu kommen.” „Viel Zeit uns zu weigern hätten wir wohl eh nicht gehabt, denn der Kleine da hat Hermine ganz schön zugesetzt, soweit ich das mitbekommen habe.” Timmy senkte verlegen den Blick, verschränkte die Hände auf dem Rücken und betrachtete sehr interessiert seine großen Zehen. „Was heißt denn nun in gewissem Sinne Hogwartselfen?”, hakte Molly nach. Kreacher verneigte sich kurz und erklärte, dass die drei zur Ausbildung in Hogwarts gewesen waren, jetzt aber einem anderen Hause verbunden wären. Nach dieser Aussage verneigten sich alle vier in Harrys Richtung und verschwanden wieder in die Küche. „Aha!”, sagte Molly perplex und sah zu Harry. Der grinste sie nur schief an und sie verstand endlich. „Harry, ist das dein Ernst?” Er nickte nur und begann den Anwesenden die Zusammenhänge zu erläutern.
Als er damit fertig war, entstand eine kleine Pause, in der alle über die Neuigkeiten nachdachten und ihren Tee tranken. Mr Weasley richtet seinen Blick von seiner Teetasse auf Harry. „Sag mal Junge, wen von uns hätte es denn erwischt?” Erschrocken sah Harry ihn an, denn bisher hatte er es vermieden genau zu sagen, wen er denn in seiner Vision erkannt hatte. „Ähm … Mr Weasley …” „Bitte sag doch endlich Molly und Arthur”, schaltete sich Molly jetzt ein. „Du gehörst doch schon so lange zu unserer Familie.” Harry spürte, dass sie die Antwort fürchtete und nicht hören wollte. Er dachte kurz nach, wie er es formulieren sollte. „Nun … Arthur, es ist niemand gewesen, der jetzt hier unten sitzt.” Arthur wurde bleich und Molly verschluckte sich an ihrem Tee. „Danke, dass du es mir trotzdem gesagt hast”, gab er leise zurück. „So weiß ich, dass ich mir keine Sorgen wegen deiner Aufrichtigkeit machen muss.” Harry sah ihn verständnislos an, erwiderte aber nichts darauf. George, der sich um seine Mutter kümmerte, fragte jetzt unvermittelt: „Wo hast du denn mein Schwesterchen gelassen? Sollte ich mir etwa Gedanken um sie machen?” Er drohte Harry mit der Faust, grinste aber dabei. „Ich verstehe gar nicht, wo sie bleibt. Ich hatte ihr gesagt, wenn sie Lust hätte könnte sie zum Frühstücken nachkommen”, erklärte Harry den Anwesenden. „Tja, dann hat unsere kleine Prinzessin wohl keine Lust und wartet darauf von ihrem Prinzen erweckt zu werden.” „Aber Arthur …” „Lass mal, Molly! Oder glaubst du die Beiden hätten wirklich die komplette Nacht nur miteinander geredet? Dazu ist Harry viel zu munter und ausgeschlafen!” Er zwinkerte seiner Frau zu und die lächelte still in sich hinein. Harry wurde rot und sah zwischen den Beiden hin und her. „Ist schon in Ordnung, Junge. Schnapp dir ein Tablett und dann wieder ab mit dir nach oben! Und heute Abend treffen wir uns ganz offiziell im Fuchsbau. Um sechs Uhr, hast du verstanden?” „Ja, habe ich.” „Und sag Ron und Bill Bescheid! Die sollen auch alle vier kommen.” Arthur schüttelte grinsend den Kopf, als Harry in Richtung Küche tobte, um alles für ein Frühstück zu zweit herzurichten.
„So, Mollyschatz, George, wir haben noch einiges zu erledigen.” Frau und Sohn sahen ihn fragend an. „George, du gehst erst einmal zu Percy und lädst ihn für heute Abend in den Fuchsbau ein. Von mir aus auch mit Anhang, falls vorhanden. Danach kommst du direkt dorthin und wartest auf uns. Wir beide, Molly gehen erst nach Hogwarts und dann schnappe ich mir Kingsley.” Molly sah ihren Mann erschrocken an, sagte aber nichts weiter und nickte nur. Harry war inzwischen schwer beladen bei den Schlafzimmern angekommen. Er stellte vorsichtig das Tablett auf den Boden und zog drei Blatt Papier aus der Tasche, auf denen jeweils stand:
Hallo Ihr beiden,
Wir hoffen ihr hattet eine angenehme Nacht. Wenn ihr noch etwas braucht, wendet euch bitte an Kreacher. Sollten wir uns nicht mehr hier treffen, sehen wir uns alle heute um sechs Uhr im Fuchsbau. Arthur hat uns alle fĂĽr heute Abend eingeladen.
Liebe GrĂĽĂźe
Ginny und Harry
Jeweils einen der Zettel schob er gefaltet unter der Tür von Bill und Fleur und auch bei Ron und Hermine hindurch, in der Hoffnung, dass sie ihn nicht übersehen würden. Den Dritten stellte er wie eine Tischkarte an die Teekanne auf dem Tablett mit ihrem gemeinsamen Frühstück. Danach nahm er das Tablett wieder auf und balancierte es vorsichtig bis vor seine Zimmertür. Vorsichtig klopfte er an. Als sich nichts rührte, trat er behutsam ins Zimmer und schloss leise die Tür hinter sich. Nachdem er das Tablett auf dem Schreibtisch abgestellt hatte, steckte er vorsichtig seinen Kopf durch den Vorhang. Ginny lag quer in dem großen Bett. 'Das sind ja schöne Aussichten', dachte er bei sich und grinste. Behutsam strich er ihr über die Arme, aber nichts geschah. Als er sich weiter zu ihr hinunter beugte, griff sie plötzlich um seinen Hals und zog ihn zu sich. „Hast du endlich bemerkt, dass ich keine Lust habe?”, fragte sie vorwurfsvoll. „Ich nicht, aber dein Dad.” „Wie meinst du das?” „So, wie ich es gesagt habe.” Ginny wurde blass. „Bedeutet das etwa, sie wissen Bescheid?” „Jedenfalls nicht offiziell. Ich habe nichts weiter dazu gesagt, aber sie scheinen etwas zu ahnen, denn wir sind heute Abend alle in den Fuchsbau eingeladen. „Och nö.” Ginny sah ihn komisch an. „Ich sollte übrigens auch den anderen Bescheid geben.” „Und, hast du?” „So in etwa. Ich habe ihnen einen Zettel unter der Tür durchgeschoben.” „Was stand denn drauf?” „Rück mal ein wenig, dann kannst du gleich selber lesen.” Ginny rutschte wieder auf ihre Seite des Bettes. Harry öffnete eine Vorhangseite und holte das Tablett vom Schreibtisch. Als er mitsamt dem Tablett neben ihr im Bett saß, reichte er ihr den gefalteten Zettel. Ginny las langsam und bewegte die Lippen beim Lesen, als ob sie nicht glauben konnte, was da stand. Ihre Gesichtsfarbe wechselte beim Lesen von weiß über dunkelrot zu einem unbestimmbaren Grau. „Harry, du bist verrückt.” „Warum?” „Weil Ron ausflippen wird, wenn er das liest!” „Hermine wird ihn schon in Schach halten. Stört es dich denn, dass ich das Ganze in der Wirform aufgesetzt habe?” Sie sah ihn an und ihre Gesichtsfarbe wurde wieder normal. „Nein, natürlich nicht. Ich freue mich sogar riesig darüber”, sie legte ihren Kopf an seine Schulter. „Das ist das Wichtigste. Alles andere zählt nicht für mich! Lass uns jetzt frühstücken! Der Tee wird kalt.”
George wusste, dass Percy ein kleines Appartement in der Nähe des Ministeriums bewohnte. Er machte sich direkt nachdem er seine Tasse Tee geleert hatte auf den Weg zu seinem Bruder. Als er aber vor der Tür stand und klopfte, war er sich nicht mehr so sicher, dass das was er hier tat auch vernünftig war. Schließlich hatte er seinen Bruder jahrelang nicht mehr in seinem Heim besucht. Kurz nachdem er geklopft hatte rumorte es vernehmlich hinter der Tür. Glas splitterte und ein gedämpfter Fluch drang durch die geschlossene Tür nach draußen. Er hörte, wie eine Sicherungskette vorgeschoben wurde und sich der Schlüssel im Schloss drehte. In dem nun sichtbar gewordenen Spalt zwischen Tür und Zarge erschien Percys verquollen wirkendes Gesicht. Der Geruch von Alkohol, vermischt mit Erbrochenem schlug George aus der Wohnung seines Bruders entgegen. „Mann Alter, lass mich endlich rein! Ist verdammt unbequem hier auf dem Flur. Weißt du das?” Percy stierte aus glasigen Augen zu seinem Bruder. „Das kann nich … kann gaaanich sein, du biss … bissd doch tho … äää … tot!”Eine Träne und ein schiefes Grinsen liefen gleichzeitig über sein Gesicht. „Mann Percy, mach endlich die Tür auf! Ich bin nicht Fred, ich bin George. Verdammt, mach diese beschissene Tür auf und lass mich endlich rein!” „Komm ddoch dursch die Wann … Iehr Geischder könn dass dock, odda?” Brabbelnd und lallend schlug Percy ihm die Tür wieder vor der Nase zu. George riss der Geduldsfaden. Er sah sich kurz um, konnte aber niemanden sehen. Kurzerhand zog er seinen Zauberstab und öffnete gewaltsam die Tür.
Was er vorfand verschlug ihm den Atem. Die komplette Wohnung war verwüstet und mittendrin saß Percy, nur in Unterwäsche und sturzbetrunken. George stolperte durch das Chaos auf seinen Bruder zu, der ihn nur dümmlich anstarrte. „Percy, was hast du dir denn hierbei gedacht?” Der Angesprochene brauchte einige Sekunden, um zu realisieren, dass er gemeint war. „Isch haabb niksch gedaschd, isch will niksch mee dennge!” „Oh mann! Wie kann man sich nur in so kurzer Zeit so volllaufen lassen?” „Ooch, dasch isch gansch einfach”, nuschelte Percy und grinste breit. „Also gut, da hilft nur eine Rosskur.” George griff sich seinen älteren Bruder und schleifte ihn nach einigem suchen ins Bad, verfrachtete ihn unter die Dusche und drehte das kalte Wasser voll auf. Danach begann er die Wohnung mithilfe seines Zauberstabes wieder in Ordnung zu bringen. Percy war in die Duschwanne gerutscht und saß einfach nur so da. George, der immer mal wieder nach seinem Bruder sah, ging in die Küche der Kleinwohnung und setzte Wasser auf für einen starken Tee. Nachdem das Wasser gekocht hatte und der Tee aufgebrüht war kümmerte sich George darum, dass Percy halbwegs trocken ins Schlafzimmer kam. Dort angekommen verpasste er ihm saubere Klamotten und eine Ausnüchterungsleckerei, die die Zwillinge für solche Zwecke erfunden hatten. Percy kaute widerwillig auf der nach Anis und Chili schmeckenden Süßigkeit herum, die sein Bruder George für den Notfall immer bei sich hatte. Danach bugsierte George seinen Bruder wieder auf dessen Sofa. Percy hing voll in den Seilen und schaffte es gerade so eben die Teetasse mit beiden Händen an den Mund zu führen, um das stärkende Gebräu in kleinen Schlucken zu schlürfen. Nach einer viertel Stunde war die erste Tasse leer und George füllte direkt wieder nach. „Geht's wieder, Perce?” Percy nickte langsam und mit verzerrtem Gesicht. „Danke für deine Hilfe”, krächzte er heiser. „Kein Problem, großer Bruder!” „Sorry, dass du das miterlebt hast und dass ich dich nicht erkannt habe.” „Ich kann ja froh sein, dass du mich nicht gleich mit einem Fluch belegt hast, so weggetreten wie du warst.” George grinste aufmunternd.
„Bevor ich mich mit der Kiste Whisky angelegt habe, habe ich meinen Zauberstab im Nachtschrank verstaut.” Jetzt grinste auch Percy. „Du kannst echt nicht aus deiner Haut, Alter! Selbst wenn du über die Stränge schlägst, gehst du auf Nummer sicher.” Die beiden Brüder sahen sich wie auf Kommando an und fingen lauthals an zu lachen. Bei Percy fiel das Lachen wegen der aufkommenden Kopfschmerzen aber deutlich kürzer aus. „Lebst du allein hier?” „Audrey wohnt noch bei ihren Eltern in Enfield.” „Wie lang geht das denn schon mit euch?” „Knappe zwei Jahre.” „Habt ihr schon Pläne gemacht für später?” „Noch nicht, die Zeiten waren einfach zu unsicher dafür.” „Habt ihr heute Abend schon was vor?” „Nein, warum?” „Dad lädt zum Familientreffen in den Fuchsbau heute um sechs.” „Was gibt es denn?” „Nichts Besonderes. Dein Schwesterchen hat es nur geschafft sich den bekanntesten Zauberer von England zu angeln und Mum plant im Geiste schon die Hochzeit.” Percy sah George aus großen Augen an. „Aber er hatte sich doch von ihr getrennt?” George zog die Stirn kraus. „Woher weißt denn du von der Trennung?” Schuldbewusst zog Percy den Kopf zwischen die Schultern. „Ich gehörte zum innersten Zirkel um Thicknesse.” „Ihr habt uns überwachen lassen?” George war fassungslos. „Nicht euch! Ginny, weil sie ja seine Freundin war.” „Dann war Harrys Befürchtung und seine Entscheidung ja sogar doppelt richtig, sie mit der Trennung aus der Schusslinie zu holen.” Percy sah seinen Bruder schuldbewusst an, senkte seinen Blick und starrte in seine Tasse. „Sei bloß froh, dass du gerade noch die Kurve bekommen hast. Obwohl ich mir bei Ginny nicht so sicher bin, dass sie dir das verzeiht, wenn sie davon erfahren sollte.” Percy sah ihn jetzt fast flehend an. „Ich verrate ihr nichts davon. Keine Sorge, Percy. Sieh aber zu, dass sie es, wenn von dir selbst erfährt und nicht von irgendeinem anderen, sonst kann ich dir für nichts garantieren. Ginny kriegt es fertig und bringt dich um. Mit Harry als Rückendeckung würde sie sogar damit durchkommen und noch einen Merlinorden dafür erhalten!” „Glaubst du wirklich, Harry ist so mächtig, dass die Seinen sogar mit einem Mord davon kommen würden?” „Was ich glaube zählt nicht, aber ich weiß, dass er, würde er jetzt kandidieren direkt mit einer absoluten Mehrheit Zaubereiminister werden würde. Also gib Acht, mit wem du dich in Zukunft anlegst.” Mit seinem letzten Wort erhob sich George und ging zur Tür. Mit einem „Wir sehen uns Brüderchen!” verschwand George und ließ einen nachdenklichen Percy zurück.
Arthur und Molly waren nach einem Zwischenstopp im Fuchsbau direkt per Flohnetzwerk nach Hogwarts gereist. Sie saßen jetzt im Büro der Direktorin und unterhielten sich mit ihr über die gestrigen Ereignisse. „Soso, hat sich Mr Potter also zu seinen Verwandten zurückgezogen. Sehr schlau von ihm, denn dort hätte nicht einmal ich ihn vermutet. Wie geht es ihm denn jetzt?” Molly überlegte kurz. „Er scheint langsam zu begreifen, dass er nichts hätte anders machen können.” „Wie kommt er denn mit seinen getroffenen Entscheidungen zurecht?” „Soweit gut, zumal er die für ihn schwerste Entscheidung wieder rückgängig machen konnte. Wohl zum Glück für uns alle.” Arthur lächelte hintergründig nach diesem Satz. „Das war aber wieder in erster Linie sein eigener Verdienst und nicht der von Kingsley oder sonst wem”, setzte Molly wütend hinzu. „Molly, ich …” „Minerva, Harry hat uns alles berichtet. Sowohl dass du direkt bereit warst seinem Boten zu glauben, als auch von Kingsleys Einwänden und Befürchtungen.” Minerva McGonagall sah bestürzt drein. „Er weiß von den Einwänden?” „Ja, was hast du denn gedacht? Etwa, dass seine Hauselfen ihm nicht wortgetreu berichten, wenn sich jemand gegen die Durchführung seiner ihnen gegebenen Anweisungen stellt?” Arthur sah sie fassungslos an. „Seine Hauselfen? Ich war der Meinung, es wären Hogwartselfen”, stellte die Direktorin klar. „Harry hat uns von einer Verbindung zwischen ihnen und Kreacher berichtet. Er hat sie mit ins Vertrauen gezogen, als Harrys Hilferuf ihn erreichte”, erklärte Molly ihr. Professor McGonagall stand von ihrem Stuhl auf und blickte durch eines der Fenster auf die Ländereien von Hogwarts. „Was wohl geschieht, wenn die zwei aufeinander treffen?” Eine düstere Ahnung schwang in ihrer Stimme mit. „Ich werde Kingsley schon einen kleinen Vorgeschmack davon verpassen, sobald ich ihn in die Finger bekomme!”, stieß Arthur jetzt ärgerlich hervor.
Molly legte ihm beschwichtigend eine Hand auf den Arm und McGonagall drehte sich mit einem fragenden Blick zu ihm um. „Was ist mit dir, Arthur? So kenne ich dich gar nicht.” Als Arthur schwieg, fasste Molly sich ein Herz und antwortete für ihn. „Ist euch gesagt worden was passieren würde, Minerva?” „Mir wurde von zwei Elfen gesagt, dass während der Feierstunde etwas passieren würde und dass es Tote zu beklagen geben würde, wenn nicht schnell Vorbereitungen getroffen würden. Als Nachweis für ihre Glaubwürdigkeit gaben sie mir dies hier.” Sie reichte Arthur Harrys Umhang, der ihn direkt in einer seiner Taschen verstaute. „Zwei Elfen?” „Ja, warum?” „Weil Harry vier Elfen geschickt hatte.” „Vier?” „Zwei zu dir und Kingsley und zwei direkt in die große Halle, um sofort mit den Vorbereitungen zur Rettung zu beginnen”, erklärte Molly der Direktorin. „Dann hat er also vorausgesehen, dass entweder Kingsley oder ich nicht mitziehen würden.” Arthur nickte ernst und erwiderte leise: „Er ging wohl von vornherein davon aus, dass es Kingsley ist, denn dich musste der Umhang auf jeden Fall überzeugen. Sonst hätte er ihn dir nicht als Zeichen überbringen lassen. Aber Molly wollte wissen, ob ihr wusstet, wen es treffen würde?” „Arthur, mir wurde gesagt, dass es mehrere treffen könnte.” „Keine Namen?” Professor McGonagall holte tief Luft. „Sie nannten nur Familiennamen.” „Welche? Und lass dir nicht jeden einzeln aus der Nase ziehen!” Arthurs Stimme wurde gefährlich leise.” „Granger, Tonks und …”, sie stockte, „Weasley!” Arthur sprang auf und schrie los: „Dieser Kerl wollte die Hände in den Schoss legen, obwohl er wusste, dass Harrys beste Freundin, die Großmutter seines Patenkindes und wir in Lebensgefahr sind, weil es nicht in sein politisches Konzept passte?” McGonagall machte einen Schritt rückwärts. „Arthur, … bitte …” „Nichts bitte! Ich kann dir sagen, wen es getroffen hätte. Harry sah, wie Andromeda, Ron, Hermine, Bill, Fleur, Percy und Ginny gestorben sind!” Die beiden Frauen wurden kreidebleich. „Woher weißt du das so genau er hat doch nur ...” Molly brach den Satz ab, als die Erkenntnis sie wie ein Faustschlag traf. „Es ist niemand gewesen, der hier unten sitzt”, flüsterte sie und ihr Gesicht wurde zornig.
McGonagall sah sie verständnislos an. „Arthur hatte Harry gefragt, wen es getroffen hätte und das war seine Antwort darauf.” „Aber wie könnt ihr euch so sicher sein?” „Ganz einfach, an dem Tisch saßen nur George, Harry, Molly und ich. Die anderen Geretteten waren schon fort oder noch in ihren Betten und schliefen.” Jetzt musste sich auch Professor McGonagall setzen. „Das wäre eine Katastrophe von unglaublichem Ausmaß gewesen”, stöhnte sie entsetzt. „Ich werde umgehend Kingsley unterrichten, damit er weiß, was auf ihn zukommt.” „Das wirst du nicht!”, entgegnete Arthur bestimmt. Empört sah sie ihn an. „Und warum nicht?” „Ich will, dass er lernt, was es bedeutet sein Leben und das seiner Freunde der Politik zu opfern!” „Aber Harry …” „Harry ist im Moment genug mit sich selbst beschäftigt. Der stellt für Kingsley keine Gefahr dar.” „Wenn du ihm schon eine Nachricht schicken willst, dann bestelle ihm doch bitte, er möchte heute gegen acht im Fuchsbau sein, wenn er Lust hat”, schaltete sich Molly ins Gespräch ein. McGonagall nickte, beschwor ihren Katzenpatronus herauf und trug ihm die Nachricht für Kingsley auf. Als der Patronus verschwunden war, ergriff Molly das Wort. „Du bist natürlich auch herzlich eingeladen. Aber so gegen sechs, wie alle Anderen auch.” Molly lächelte grimmig und Minerva glaubte zu verstehen.
Was war übrigens in diesem Paket, das uns fast erschlagen hätte?”, fragte Arthur jetzt, um von dem Thema abschwenken zu können. „Ein riesiger Eisblock, in den zwei Leichen eingefroren waren.” „Wer war es?” „Alastor Moody und Florean Fortescue”, antwortete Minerva McGonagall bedrückt. „War da noch mehr?” „Ja, dieses Stück Pergament steckte in Moodys leerer Augenhöhle.” Sie griff in eine ihrer Schubladen im Schreibtisch und holte ein kleines schmuddeliges Stück Pergament heraus, das auf der Vorderseite offensichtlich mal ein Steckbrief gewesen war. Auf der Rückseite war die Nachricht verfasst worden.
An alle, die glauben der dunkle Lord wäre tot!
Diese beiden waren nicht die Ersten. Sie werden aber auf keinen Fall die Letzten sein, die aus Rache für unsere gefallenen und eingekerkerten Kameraden ihr Leben verlieren werden. Wir werden kämpfen, bis Potter endgültig vernichtet ist. Aber er ist es, der vorher euch alle sterben sehen wird!
Arthur gab das Papier angewidert an Molly weiter, die nur einen flüchtigen Blick darauf warf, bevor sie es an McGonagall zurückgab. „Was hältst du davon, Minerva?” „Ich glaube schon, dass es ernst zu nehmen ist. Andererseits sind doch eine große Anzahl an Todessern gefangen oder gefallen. Und da Mr Potter offensichtlich alles dafür getan hat Voldemort endgültig zu töten würde ich sagen es ist ein letztes Strohfeuer, um den übrig gebliebenen das Untertauchen zu erleichtern, denn wenn das Ministerium seine letzten Kräfte aufbietet, um die Schule zu schützen, haben sie nicht annähernd genug Leute für die Jagd nach den Entflohenen.” „Leider wahr und die Schule braucht wohl auch noch einiges an Arbeit, bis der Unterricht wieder aufgenommen werden kann.” „Ich habe schon den Schulrat zu einer Zusammenkunft bestellt. Wir werden dann gemeinsam entscheiden, wie mit der Situation umzugehen ist.” „Wann ist die Sitzung?” „In zwei Wochen.” „Was glaubst du, wie es mit den Schülern weiter geht?” „Nun, ich schätze alle, die noch mindestens ein Schuljahr vor sich haben werden direkt in die nächste Klasse versetzt und die Prüfungsjahrgänge werden diese wohl erst in den Sommermonaten ablegen können.” „Was wird denn jetzt mit Harry, Ron und Hermine?”, schaltete sich Molly besorgt ein. „Was Miss Granger angeht, wird sie wohl in Ginnys Jahrgang das Jahr nachholen wollen. Für die Herren kann ich aber nicht sprechen, deren Ambitionen lagen ja noch nie wirklich an einem Schreibpult.” Professor McGonagall lächelte und setzte in Gedanken ein 'glücklicherweise' hinzu.
Nach einer kurzen Pause kam Arthur noch ernster als zuvor auf den Hauptgrund ihres Besuches hier zu sprechen: „Minerva, welche Planungen habt ihr wegen der Bestattung der Toten?” „Colin habe ich heute persönlich seinen Eltern übergeben. Die Bestattung findet am Freitagmittag statt. Seine Eltern wollen ihn in ihrer Nähe bestatten lassen. Andromeda hat sich bei mir gemeldet. Auch sie will Remus und Nymphadora in ihrer Nähe haben.” „Gut, dann sind wir nicht die Einzigen, die diesen Wunsch haben.” McGonagall nickte zustimmend. „Wir müssen nur klären, ob George ihn lieber bei sich in London haben möchte oder ob er auf dem Friedhof bei uns in der Nähe beigesetzt werden soll. Daher wollten wir dich bitten, ihn noch etwas bei dir im Schloss zu behalten. Geht das?” „Aber natürlich geht das! Selbst wenn ihr ihn hier bestatten wolltet, würde ich das möglich machen.” „Ich glaube das wäre ihm so gar nicht Recht, wenn er auf dem Schulgelände bestattet würde”, gab Molly abschließend zu bedenken. „Gut, dann können wir ja jetzt nach Hause zurück, denn George wird sicher schon auf uns warten. Außerdem haben wir ja in ein paar Stunden Gäste zum Essen.” Die drei Zauberer erhoben sich. Die Weasleys verabschiedeten sich von der Direktorin und traten nacheinander in den Kamin, um in den Fuchsbau zurückzukehren.
Als Arthur und Molly aus ihrem Kamin kamen, wurden sie bereits von George, Bill und Fleur erwartet. Überrascht begrüßten sie ihren Ältesten und seine Frau. „Was macht ihr denn schon hier? Hat Harry euch nicht ausgerichtet, dass wir uns erst heute Abend um sechs treffen?” „Doch, irgendwie hat er das. Aber wir wollten erst mit euch sprechen, was es mit dieser ominösen Einladung zu tun hat.” Er reichte seinen Eltern den von Harry verfassten Zettel. Arthur fing an zu grinsen und Molly errötete leicht vor Freude, als sie den Text las. „Da hat unsere kleine Hexe den armen Harry ja so richtig um den Finger gewickelt. Der Junge weiß doch gar nicht, auf welches Abenteuer er sich da mit ihr einlässt”, spöttelte George. „Isch 'offe doch für 'Arry ist Ginny mehr als nur ein Abenteuerr? Sonst muss isch ihm mal die Leviten lese' glaube isch!”, kommentierte Fleur Georges Bemerkung. „Untersteh dich! So wie ich mein Schwesterchen kenne würde sie dir ohne mit der Wimper zu zucken erst einen Fluch auf den Hals jagen und hinterher nach dem Grund der Unterhaltung fragen, falls diese länger als fünf Minuten dauern sollte”, warnte Bill seine Frau. „Oh, iest die Klein' eifersüchtig auf moi?” „Du kannst fragen meine Liebe! Jede Frau, die dich mit ihrem Mann zusammen sehen würde, wäre sofort eifersüchtig, bei deinem tollen Aussehen.” Bill gab Fleur einen Kuss und die Umstehenden grinsten breit.
„Warum seid ihr denn nicht noch bei Harry geblieben?” „Wir haben gedacht hier wäre noch einiges zu erledigen, außerdem kann es schon sehr anstrengend sein sich von vier Hauselfen bemuttern zu lassen.” „George? Hast du Percy erreicht? Kommt er auch?” „Wenn er mit seinem dicken Kopf durch die Tür passt, wird er es wohl möglich machen.” Alle sahen ihn verständnislos an und so berichtete er grinsend von den Geschehnissen, ohne jedoch wie versprochen Ginnys Überwachung mit einem Wort zu erwähnen. Alle lachten über Percys Ausrutscher. Nur Molly sorgte sich um seinen Zustand, grinste aber trotzdem.
Kingsley, der in seinem Büro im Ministerium saß und sich immer wieder mit seinen Akten beschäftigte, schrak zusammen, als plötzlich Minerva McGonagalls Stimme vor ihm ertönte. Als er aufsah, erkannte er die Katze der Schulleiterin, die ihm von der Einladung zu den Weasleys berichtete und ihn zu acht Uhr in den Fuchsbau einlud. Er sah lächelnd auf die Standuhr in seinem Büro und stellte fest, dass es gerade erst Mittag war. Nach kurzem Überlegen schob er die Papiere auf seinem Schreibtisch zusammen. „Ich könnte trotzdem nochmal zu Tom in den tropfenden Kessel, um eine Kleinigkeit zu essen.” Leise pfeifend und gut gelaunt machte er sich auf den Weg ins Atrium, um von dort aus zum tropfenden Kessel zu gelangen. Im Fahrstuhl, der gerade ankam, fand er zu seiner Überraschung den ziemlich verkaterten Percy vor, der sich immer wieder seine schmerzenden Schläfen rieb. „Hallo Percy! Nachwehen von der großen Siegesfeier gestern?” „Für einen solchen Kater war ich nicht lang genug dabei!” „Ach stimmt ja, ihr seid ja etwas überstürzt aufgebrochen. Was willst du denn hier an einem Sonntagmittag?” „In meinem Schreibtisch habe ich noch einen Rest Antikopfschmerztrank, den wollte ich gerade holen.” „Weißt du Percy, ich kenne da ein besseres Mittel gegen deinen Kater als einen Trank aus der Apotheke. Komm doch einfach mit, denn was du brauchst, gibt es beim alten Tom.” Kingsley legte Percy kumpelhaft einen Arm auf die Schulter und begab sich mit ihm zusammen zum tropfenden Kessel.
Als die beiden Männer das Lokal betraten, waren kaum Gäste anwesend und die, die da waren, waren so mit ihren Getränken beschäftigt, dass keiner Notiz von den Neuankömmlingen nahm. Der alte Tom kam an den Tisch der Zwei und fragte nach ihren Wünschen. Kingsley sah Percy fragend an „Was hattest du als Letztes zu trinken?” „Tee”, antwortete Percy wahrheitsgemäß. Kingsley verdrehte die Augen. „Tee macht keinen Kater, Percy!” Percy verstand jetzt. „Whisky.” „Also gut Tom, dann bring mir bitte ein Butterbier und ein Stück Kürbispastete und meinem jungen Freund hier ein Glas von deinem besten Whisky.” Kingsley drückte ihm direkt einige Münzen in die Hand und zwinkerte dem Wirt zu. Tom nickte kurz und besorgte das Gewünschte. Als alles an ihrem Tisch angekommen war, prosteten sie sich zu und tranken jeder zwei, drei Schlucke. „Und? Wird es langsam besser?” „Etwas!”, gab Percy einsilbig zurück. Kingsley aß seine Pastete und wartete darauf, dass Percy sein Glas geleert hatte. „Jetzt besser?” „Es wird langsam.” „Siehst du? Ich habe dir nicht zu viel versprochen! Oder?” Percy schüttelte den Kopf und schon waren die Schmerzen wieder da. „Tom? Bring mir bitte noch ein großes Glas hiervon!”, rief er dem Wirt zu und kurze Zeit später stand das neue, doppelt so volle, Glas vor ihm. „Aber nicht zu schnell, sonst bist du direkt wieder da, wo du aufgehört hast!”, warnte Kingsley ihn. Percy trank in großen Schlucken und schüttelte den Kopf.
Als auch das zweite Glas geleert war, fragte Kingsley wie beiläufig: „Sag mal, wo seid ihr denn gestern hin verschwunden?” Percy sah ihn mit schon wieder leicht glasigen Augen an. „Harry hat uns alle zu sich geholt.” „Ihr wart aber nicht am Grimmauldplatz?” „Nö!” Plötzlich hatte Percy Georges Stimme im Hinterkopf „Pass auf, mit wem du dich anlegst! Sie bringt dich um und kriegt noch einen Orden dafür!” „Wart ihr hier irgendwo in London?”, forschte Kingsley weiter. „Weiß nich', als wir ankamen, kriegten wir von den Hauselfen, die uns aus der Halle gebracht hatten, noch einen Tee serviert und wurden dann in Betten verfrachtet.” „Was hatten die Hauselfen denn an?” „Handtücher, wie alle anderen auch.” „Und was weißt du von deiner Abreise noch?” „Die Elfen haben mir Frühstück gemacht und mich danach direkt aus dem Schlafraum zu meinem Appartement gebracht.” „Hast du den Schlafraum vorher schon einmal gesehen?” „Nein, noch nie!” Enttäuscht sah Kingsley Percy sehr eindringlich an. „Da kann man wohl nichts machen.” Percy zuckte mit den Schultern und versuchte trotz des Alkohols Shacklebolt gerade in die Augen zu sehen. Kingsley wandte den Blick von ihm ab und sah auf die Uhr in der Gaststube. „Oh, schon ein Uhr, dann will ich mal wieder zurück an meinen Schreibtisch. Wir sehen uns ja dann spätestens morgen im Büro. Ich wünsche noch einen schönen Sonntag.” „Danke, gleichfalls”, erwiderte Percy abwesend. Er sah Kingsley nach, wie dieser den Rest bezahlte und das Lokal verließ.
Kurz darauf kam Tom, der Wirt, an ihren Tisch und ganz gegen seine Gewohnheit setzte er sich kurz zu Percy. Der sah ihn fragend an. „Sie sind doch einer der Weasleys, oder?” Percy nickte. „Sie sollten sich in Zukunft ihre Trinkkumpane besser aussuchen!”, flüsterte der Wirt eindringlich. „Warum?” „Sie können froh sein, dass auch ich auf ihrer Seite stehe. Außerdem bin ich Wirt und kein Giftmischer!” Tom schob ihm eine kleine Phiole mit einer klaren Flüssigkeit zu und ging wieder an seine Arbeit.
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