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Fanfiction

Lebensfragen - Wie beim ersten Mal?

von One_of_the_Old

XVI Wie beim ersten Mal?

Als Harry erwachte, fĂŒhlte er sich wie erschlagen. Er weigerte sich seine Augen zu öffnen und versuchte die lĂ€stige Fliege zu verscheuchen, die ihn an der Nase kitzelte. „Oh verdammt, was fĂŒr eine Nacht. Ich fĂŒhle mich, als hĂ€tte mich ein Baum erschlagen und ich wĂŒrde noch darunter liegen.” „Ich hoffe doch, der Baum ist nicht allzu schwer?” Überrascht öffnete er seine Augen und sah in die glĂ€nzenden braunen Augen seiner Freundin, die ihn mit einer HaarstrĂ€hne an seiner Nase kitzelte. Ginny, die sich komplett auf ihn gelegt hatte, grinste ihn an. „Guten Morgen, Schatz. Bitte sag nicht, du hĂ€ttest gut geschlafen, denn das wĂ€re gelogen”, erwiderte er besorgt. Erschrocken sah sie ihn an. „Hab ich dich wieder getreten?” „Nein, aber ich durfte mich keinen Millimeter von dir weg rĂŒhren, dann hast du sofort nach mir gerufen. WĂ€hrend ich kurz auf war hast du sogar im Schlaf geweint, bis ich mich wieder neben dich gelegt habe.” Verlegen sah sie ihn an. „Habe ich noch mehr gesagt?” „Nein, nur meinen Namen, und jedes Mal, wenn ich geflĂŒstert habe, dass ich ja bei dir wĂ€re, hast du gelĂ€chelt und ungefĂ€hr zehn Minuten Ruhe gegeben, bis wieder alles von vorn begann. Schatz, was hast du nur Schreckliches getrĂ€umt?” „Wenn ich dir das sage, wirst du mir wohl nie wieder etwas von dir erzĂ€hlen.” „Das werde ich nur dann nicht mehr machen, wenn du mir nicht sagst, was es war.” „Ich hab immer wieder getrĂ€umt, dass uns Dementoren ĂŒberfallen und ich zu geschockt war, um meinen Patronus zu erschaffen. Ich konnte immer nur zusehen und deinen Namen rufen.” Traurig sah sie ihn an. „Dieses hilflose Dabeistehen hat mich wahnsinnig gemacht.” „Sobald Audrey und Percy weg sind, werde ich mit dir ĂŒben. Wir suchen uns einen Irrwicht und dann fangen wir damit an.” „Kindskopf, wo willst du einen Irrwicht her bekommen?” „Och, ich kenne da so einen WildhĂŒter, mit dem ich gut befreundet bin.” Ginny sah ihn fassungslos an. „Das ist wirklich dein Ernst, oder?” „Nein, denn meine grĂ¶ĂŸte Angst ist sicher kein Dementor mehr.” „Also TrockenĂŒbungen wie bei der DA?” „Jepp!” „Aber bitte allein mit dir.” „Hey, du bist eine gute Hexe, du brauchst dich nicht zu verstecken.” „Ich möchte dich dabei aber fĂŒr mich allein haben.” Sie sah ihn jetzt mit Hundeaugen an. „Alles klar, aber wirklich ĂŒben. Kein KĂŒssen, kein Kuscheln oder sonst was!” „Ja, Herr Lehrer!” „Schön, und was machen wir jetzt, so frĂŒh am Morgen?” „Das, was wir im Unterricht nicht durchnehmen werden.” Sie kĂŒsste ihn auf den Hals und kuschelte sich fest an ihn.

Kurze Zeit spĂ€ter hörten sie GerĂ€usche vor der ZimmertĂŒr. Nach einem zaghaften Klopfen sah Harry fragend zu Ginny, die ohne zögern „Herein!” rief und sich halb aufsetzte. Hermine kam ohne Umschweife ins Zimmer und zog Audrey hinter sich her. „Guten Morgen, ihr zw
” Ihr Blick fiel auf Ginny, die sich gar nicht erst die MĂŒhe machte irgendetwas zu verbergen oder zu verstecken. „Ja, bitte?” „Oh! 
 Stören wir?” „Nein Hermine, wie kommst du darauf? Ich steh drauf mir dabei zusehen zu lassen, wie ich mit meinem Freund ZĂ€rtlichkeiten austausche, weißt du?” Provokant langsam beugte sie sich ĂŒber Harry, saugte sich an seinem Hals fest und strich mit ihren FingernĂ€geln ĂŒber seine Brust. Harry, der MĂŒhe hatte nicht zu keuchen, fragte betont höflich: „Was treibt euch zwei denn morgens um sechs zu uns? Ich dachte Percy sollte nichts mitbekommen und der geht ja erst gegen neun mit Arthur zusammen ins Ministerium, soweit ich das weiß.” „Ähm, ich 
 Öh, wir 
”, stotterte Hermine. „Ja, Mine?” Ginny biss ihm in den Hals, als er Hermines Kosenamen benutze. „He, nicht so fest! Ich weiß zwar, dass du mich zum Fressen gern hast, aber es muss doch nicht gleich jeder sehen.” Er strich Ginny leicht ĂŒber den Kopf, wĂ€hrend sie „Lass das Mal meine Sorge sein.”, in seine Schulter hinein nuschelte. „Also?” Fragend sah er zu den MĂ€dchen. „Oh ja, wir wollten nur 
”, versuchte es jetzt Audrey. „Wenn ihr vor Aufregung nicht mehr schlafen könnt, dann setzt euch unten ins Wohnzimmer oder geht eine Runde spazieren oder so was.” Resignierend und mit rosa Gesichtern starrten die zwei MĂ€dchen auf Harry herab. „MĂ€dels, bitte! Ich hatte letzte Nacht verdammt wenig Schlaf. So zwei Stunden Ruhe wĂ€ren echt klasse. Wisst ihr das?” „Oh, 
 OK.” Hermine schnappte sich Audrey und zerrte sie aus dem Zimmer.

Nachdem sie draußen waren, ließ sich Ginny lachend zurĂŒck ins Bett fallen. „Du bist mir ja einer!” „Warum?” „Gestern erzĂ€hle ich noch, dass du dich nicht traust, mich auszuziehen und keine acht Stunden spĂ€ter verklickerst du ihr, dass du gern noch ein paar Stunden Ruhe hĂ€ttest, weil du wenig Schlaf hattest.” „Ist ja nicht gelogen.” Er beugte sich ĂŒber Ginny und strich die Silberkette mit seinem Finger entlang. „Was kann ich fĂŒr ihre komischen Phantasien?” „Davon habe ich auch ein paar, Harry. Lass uns lieber noch ein wenig schlafen.” Nachdem sie sich wieder an ihn gekuschelt hatte und eingeschlafen war, betrachtete er sie noch eine Weile nachdenklich. 'Was sie wohl damit gemeint hat?' Harry kam es vor, als wĂ€ren erst ein paar Minuten vergangen, als er mit einem Kuss von Ginny geweckt wurde. Er weigerte sich strikt auf den Ersten zu reagieren und hatte damit Erfolg. Nach dem Dritten öffnete er langsam seine Augen. „Aufstehen, Harry!”, lĂ€chelte sie ihm entgegen. „Hatten wir nicht von ein paar Stunden gesprochen?”, brummelte er schlaftrunken. „Die sind schon um!” „Och nö! Ich könnte die Beiden erwĂŒrgen, verdammt!” „Ich werde dir sicher nicht im Wege stehen dabei. Aber helfen tu ich dir nicht, wenn Ron ĂŒber dich herfĂ€llt.” „Der kann mich mal!” „Gestern sah das aber noch ganz anders aus.” „Gestern war gestern und heute ist heute.” „Oh, wie tiefsinnig du doch am Morgen sein kannst.” „Ich bin nicht tiefsinnig, ich bin mĂŒde und genervt.” „Dann lass das aber bitte nicht an mir aus.” „WĂŒrde ich nie tun, Schatz.” „Dein GlĂŒck!”

ÜbermĂŒtig sprang sie aus dem Bett und nahm die Decke mit. „Hey, es ist frisch hier drin.” „Sieht man aber nix von.” Grinsend glitt ihr Blick zu seinen Shorts. „Was hab ich nur verbrochen?”, gab er theatralisch zurĂŒck und verdrehte seine Augen. Ginny stand vor ihrem Kleiderschrank und zog eine Schnute. „Was zieht man denn am Besten mal an, wenn man weiß, dass der Tag in einer Arrestzelle im Ministerium enden kann?” „Wie wĂ€re es mit einem Kapuzenumhang und einer silbernen Gesichtsmaske?”, gab Harry sarkastisch zurĂŒck. „Nee, so etwas hab ich nicht”, kam abwesend von ihr. Harry, der sich inzwischen Jeans und Pullover angezogen hatte, stellte sich hinter sie und sah prĂŒfend in ihren ĂŒbervollen Schrank. „Das hĂ€tte mich jetzt auch schwer gewundert, Schatz. Ich geh dann schon mal nach unten und warte dort auf dich”, flĂŒsterte er ihr zu. „Ja, geh nur. Ich bin gleich bei euch.” Harry ging noch einmal zum Bett, suchte die Sachen aus dem Umschlag zusammen und verstaute sie in seinem Rucksack. Nach kurzem Zögern nahm er den Ring wieder heraus und steckte ihn sich an. Verwundert stellte er fest, dass dieser sich leicht erwĂ€rmte und fest um seinen Ringfinger zog. 'Kann ich das gute StĂŒck wenigstens nicht verlieren', dachte er erleichtert und ging nach einem kurzen Blick auf seine grĂŒbelnde Freundin hinunter in die KĂŒche.

Hermine und Audrey saßen mit roten Gesichtern am KĂŒchentisch und waren miteinander am Tuscheln. Mollys Erwiderung auf sein fröhliches: „Guten Morgen alle zusammen!”, war ziemlich frostig. Irritiert sah er sie an. „Ist was, Molly?” „Ich bin ein wenig enttĂ€uscht von dir, Junge.” „Aber warum denn nur?”, fragte er ehrlich verwirrt. „Weil wir dir vertraut haben in Bezug auf Ginny.” „Aber das könnt ihr doch auch!” „Den MĂ€dchen zufolge sollst du eine anstrengende Nacht gehabt haben!” Molly sah ihn komisch an. Harry ließ sich auf einen Stuhl fallen und sah jetzt fragend zu den MĂ€dchen. Beide sahen direkt zu Boden und ihre Gesichtsfarbe wurde noch dunkler. Harry kam ein schrecklicher Gedanke. „Ich weiß zwar nicht, was diese beiden Tratschtanten dir erzĂ€hlt haben, aber ich habe wenig geschlafen, weil Ginny AlbtrĂ€ume hatte, nicht mehr und nicht weniger!” An Hermine und Audrey gewandt fuhr er wĂŒtend fort: „FĂŒr diese Aktion sollte ich euch hier versauern lassen! Ich weiß zwar nicht, was in euren Köpfen im Moment vorgeht, aber von dir hĂ€tte ich ein wenig mehr Überlegung erwartet, bevor du Molly irgendwas erzĂ€hlst, Hermine!” WĂ€hrend Harry, mit Becher und FrĂŒhstĂŒcksteller, in Richtung Wohnzimmer gehen wollte, hielt Molly ihn auf. „Wenn hier einer geht, dann seid das wohl besser ihr zwei!” Molly war rot im Gesicht und sah böse zu den MĂ€dchen. Mit hĂ€ngenden Köpfen verließen sie die KĂŒche.

Nachdem sich Harry wieder gesetzt hatte, kam Molly zu ihm und setzte sich auch. „Harry Schatz 
” „Geschenkt, Molly. Du konntest ja nur auf das reagieren, was dir erzĂ€hlt wurde. Übrigens lieb von dir, dass du mir nicht gleich den Kopf abgerissen hast.” „Das hĂ€tte ich sicher nicht, aber 
” „Sicherlich wird es irgendwann zu mehr kommen zwischen Ginny und mir, aber im Moment bin ich einfach nur froh, dass ich sie wieder hab. Auf jeden Fall werde ich nichts mit ihr anstellen, das sie nicht selber will!” Molly nickte und ein LĂ€cheln glitt ĂŒber ihr Gesicht. Harry konnte große Zuneigung und Stolz in ihren Augen erkennen. „Hat Ginny dir erzĂ€hlt, wovon sie getrĂ€umt hat?” „Hat sie, aber ich glaube es wĂ€re ihr nicht recht, wenn ich was davon weitergebe.” Molly nickte und strubbelte ihm durchs Haar. Nach einer ganzen Weile kamen Arthur, Ron und Percy zum FrĂŒhstĂŒck in die KĂŒche. „Warum sitzen denn Audrey und Hermine nicht hier bei Harry?”, wollte Arthur direkt wissen. „Das, mein Lieber, werde ich dir heut Nachmittag erklĂ€ren, wenn du wieder zurĂŒck bist.” Molly stellte ihm sein FrĂŒhstĂŒck hin und zwinkerte ihm zu. Kurz bevor alle aufbrechen mussten, kam Ginny fröhlich in die KĂŒche.

Gut gelaunt nahm sie ihre Eltern in den Arm und ließ sich lĂ€chelnd neben Harry auf einen Stuhl fallen. Ron sah sie mit offenem Mund an und starrte auf ihre Brust. „Meine GĂŒte Ron, wenn du nicht mein Bruder wĂ€rst, wĂŒrde ich jetzt sonst was von dir denken!” Arthur runzelte seine Stirn, als er zu ihr hinĂŒber sah. „WĂŒrdest du mir verraten, woher die kommt?” „Die ist von Harry!”, erwiderte sie stolz. Er sah jetzt fragend zu Harry. „Die Kette und dieser Siegelring waren zusammen mit ein paar Fotos und einem Brief in dem Umschlag von meinen Eltern. Es sind ErbstĂŒcke, die wohl seit zig Generationen in meiner Familie weitergegeben werden.” Als Harry seine Hand mit dem Ring hob, gab Percy ein Keuchen von sich. Irritiert sah Harry ihn an. „Was ist denn mit dir los?”, wollte Ginny wissen. Überrascht, von ihr in einem normalen Tonfall angesprochen zu werden, blieb ihm die Antwort im Hals stecken. „Das sind Ring und Kette von Gryffindor”, erklĂ€rte Arthur ehrfĂŒrchtig. „Sicher sind sie das. Ist ja schließlich der Löwe aus dem Wappen unseres Hauses in Hogwarts.” „Nein Harry, du missverstehst mich. Es sind Ring und Kette von DEM Godric Gryffindor, dem MitbegrĂŒnder von Hogwarts.” Entgeistert sah Harry ihn an. „Willst du behaupten, dass ich mit ihm verwandt bin?” „Der Ring ist ein eindeutiger Beweis dafĂŒr”, meldete sich Percy zu Wort. „Das können genauso gut Kopien sein, Percy.” „Das lĂ€sst sich heraus bekommen, Harry. Melde dich doch nachher mal bei mir im Ministerium, dann können wir zusammen in das BĂŒro fĂŒr magische Artefakte gehen. Melvin Chorley ist ein Freund von mir. Der kann dir sicher sagen, ob es die echten GegenstĂ€nde sind oder nicht.” „Alles klar, dann werden wir dich spĂ€ter dort besuchen. Ich muss noch was fĂŒr Kreacher erledigen.” „Das passt prima. Sein BĂŒro liegt auf derselben Etage wie das ZuteilungsbĂŒro fĂŒr Hauselfen. Ich sag Bescheid, dass ihr kommt.” „Vielen dank, Percy.” Der winkte nur mĂŒde ab. „Keine große Sache, Harry. Mach ich gern fĂŒr euch.” Arthur und Percy erhoben sich und verschwanden im Kamin. Harry beugte sich zu Ginny. „Hast du dich doch dazu entschlossen ihm gegenĂŒber wieder normal zu sein?” Sie sah ihn schĂŒchtern an.

Molly setzte sich neben Ron ihnen gegenĂŒber und sah auch sehr interessiert zu Ginny hinĂŒber. „Das wĂŒrde ich jetzt auch gern wissen, wie in einer Nacht aus einer Furie wieder eine kleine Schwester wird?” „Mum, bitte!”, versuchte Ron ihr beizustehen. „Schon gut, Junge. Ich konnte sie ja verstehen. Oder was glaubst du, warum ich sie gestern habe gewĂ€hren lassen? Sie hat das alles ausgesprochen, was ich nie ĂŒber die Lippen bekommen hĂ€tte.” Molly lĂ€chelte ihrer Tochter aufmunternd zu. Ginny fing leise an davon zu erzĂ€hlen, was Harry ihr wegen Percy und Fred alles gesagt und was in dem Brief von Harrys Eltern gestanden hatte. Molly lĂ€chelte weiterhin, wischte sich aber kurz ĂŒber die Augen und Ron sah unglĂ€ubig zu Harry hinĂŒber. „Krass! Wenn ich das Hermine erzĂ€hle, flippt die total aus und kriegt hinterher noch AnfĂ€lle.” „Das wirst du schön bleiben lassen, Junge!” Ron sah verstĂ€ndnislos zu seiner Mutter. „Aber 
” „Nichts aber. Die junge Dame kann von mir aus alles essen und trinken, aber bestimmt nicht alles wissen. Haben wir uns verstanden, Ronald?” Er zog den Kopf ein und nickte nur. Wusste er doch nur zu gut, was es bedeutete, wenn sie ihn so anredete. Ginny sah vorsichtig zu ihrer Mum. „Bist du böse mit ihr?” „Mit beiden.” „Aber warum denn?” „Weil 
” „Weil sie etwas Dummes angestellt haben heute Morgen”, ging Harry dazwischen und Molly nickte nur. Überrascht sah Ginny ihn an, er schĂŒttelte aber nur seinen Kopf und schwieg. „Und, was machen die MĂ€dels und du heute?”, wollte Ron jetzt wissen, um das Thema zu wechseln. „Wir wollen in die Winkelgasse und du, Ron, wirst uns begleiten.” „Ähm 
 ich steh nicht so auf Einkaufen, weißt du? Außerdem wollte ich George 
” Harry beugte sich vor und piekste mit seinem Zeigefinger in Rons Brust. „Du wirst mitkommen und dich um Hermine und Audrey kĂŒmmern, wĂ€hrend Ginny und ich im Ministerium sind. Kapiert? Ich bin nicht der Alleinunterhalter fĂŒr die Zwei, wĂ€hrend du dich mit Scherzartikeln vergnĂŒgst.” „Is' ja schon gut, ich hab's ja begriffen.” Ron rieb sich die schmerzende Stelle an seiner Brust und sah verlegen zu Harry.

„Ihr wollt mit Audrey in die Winkelgsse?” Molly zog zweifelnd die Stirn kraus. „Meinst du, dass das so eine gute Idee ist, Harry?” „Hermine hat das mit ihr zusammen ausgeheckt. Wir stecken sie in einen von Ginnys UmhĂ€ngen und sehen zu, dass sie nicht allzu sehr auffĂ€llt, wenn sie staunend und fragend umherlĂ€uft.” „Aber, wenn sie als Einzige zwischen euch im Umhang herumlĂ€uft, ist das auch nicht so toll”, kam warnend von Molly. „Als Erstes gehen wir zu Madame Malkins. Ich habe beschlossen, fĂŒr Ginny und mich neue UmhĂ€nge zu besorgen. Hermine braucht auch wieder einen und vielleicht fĂ€llt auch noch einer fĂŒr meinen besten Freund ab.” Grinsend sah er zu Ron. Der sah Ă€rgerlich zu ihm herĂŒber, sagte aber nichts weiter dazu. Alle gingen jetzt ins Wohnzimmer und sahen abwartend zu den MĂ€dchen. „Seid ihr so weit?”, fragte Harry kurz ab. „Kann gleich losgehen”, kam schĂŒchtern von Hermine. Sie zog den verĂ€nderten Umhang hinter ihrem RĂŒcken hervor und half Audrey beim Anziehen. „TrĂ€gt sich ganz angenehm!”, stellte diese anerkennend fest. Ron trat hinter Hermine und nahm sie in den Arm. „An dir ist echt eine Schneiderin verloren gegangen”, sagte er anerkennend und gab ihr einen Kuss. „War leichter, als ich dachte. Aber trotzdem danke.” Ginny rĂŒmpfte ihre Nase. „Ist ja kein KunststĂŒck. Ich kann das schon seit ich zehn bin und das, ohne zu zaubern, nur mit Nadel und Faden!” Harrys bewundernder Blick zauberte im nu ein breites LĂ€cheln auf Ginnys Ă€rgerliches Gesicht. „Dann kann es ja losgehen. Ich wĂŒnsche euch viel Spaß, ihr beiden”, kam verhalten von Molly. Sie drĂŒckte Ginny zum Abschied und strubbelte Harry durch das Haar, bevor sie in der KĂŒche verschwand. „Also gut, Hermine, du nimmst Audrey mit. Ron folgt euch und wir bilden den Schluss”, kommandierte Harry. WĂ€hrend Audrey an ihm vorbei ging, zischte er ihr hĂ€misch grinsend ins Ohr: „Ich hoffe, du hast nicht zu viel gefrĂŒhstĂŒckt!” Als sie sich ein letztes Mal umsah, bevor sie verschwand, war sie kreidebleich. Harry sammelte noch schnell die Briefe zusammen und stieg dann mit Ginny in den Kamin.

Sie landeten in einem vollkommen leeren tropfenden Kessel. Als Tom, der Wirt, Harry erkannte, winkte er ihm freundlich zu sich. Bevor er mit Ginny zu ihm ging, sagte er zu den Anderen: „Geht schon mal vor.” „Guten Morgen Mr Potter, schon so frĂŒh unterwegs?” „Ja, Ginny und ich wollen ein wenig einkaufen und ins Ministerium mĂŒssen wir auch noch.” „Oh, dann haben sie ja einiges vor.” „Was kann ich denn fĂŒr sie tun, Tom?” „FĂŒr mich nichts, aber ich vielleicht fĂŒr sie.” „Oh, was ist denn?” „Mr Longbottom und Miss Lovegood sind seit gestern bei mir zu Gast. Ich dachte mir, sie wĂŒrden sie gerne treffen.” „Sehr gern sogar. Sind sie schon unten gewesen?” „Noch nicht.” „WĂŒrden sie ihnen ausrichten, dass sie, wenn sie möchten, gegen zwölf bei Dimitri zum Essen sein sollen?” „Gern, Mr Potter.” „Vielen dank, Tom. Bis spĂ€ter dann.” Als das PĂ€rchen bei Madame Malkins ankam, wurden sie schon erwartet. „Was wollte der alte Tom denn so Wichtiges?”, fragte Ron. „Luna und Neville sind bei ihm und ich habe ihnen ausrichten lassen, dass wir mit ihnen zu Mittag essen wollen.” „Wer, wir?” „Ginny und ich. Was ihr machen wollt weiß ich ja nicht.” Ron zog ihn etwas zur Seite. „Sag mal, Kumpel! Was ist dir denn ĂŒber die Leber gelaufen?” „Frag mal deine Freundin! Aber bitte erst, wenn ich mit Ginny im Ministerium bin.” Ron sah ihn ernst an, sagte aber nichts weiter dazu. Harry ging zu Ginny und schob sie durch den Eingang in den Laden.

Nachdem alle gefolgt waren, kam Madame Malkin auf sie zu und begrĂŒĂŸte sie mit einem freundlichen LĂ€cheln. „Guten Morgen, alle zusammen. Oh, Mr Potter. Schön sie wieder einmal begrĂŒĂŸen zu dĂŒrfen. Was kann ich denn fĂŒr sie tun?” „Ich brĂ€uchte zwei oder drei neue UmhĂ€nge fĂŒr mich und meine Freunde.” „Sehr gern, Mr Potter. FĂŒr Hogwarts oder fĂŒr private Zwecke?” „Sowohl als auch, wĂŒrde ich sagen.” „Was halten sie davon, wenn ich bei ihnen mit dem Vermessen beginne und die Damen sich eventuell schon mal die Stoff- und Farbmuster ansehen?” „Gern!” Harry stellte sich auf eines der Podeste und die MĂ€dchen gingen kichernd in den hinteren Teil, um sich weiter umzusehen. Als Harry fertig war, schob er Ron auf das Podest, der sich heftig strĂ€ubte. „Keine Widerrede! Du gehst bestimmt nicht in einem deiner alten UmhĂ€nge zu Freds Beerdigung.” Ron sah ihn komisch an, aber Harry meinte, Dankbarkeit in seinen Augen zu erkennen. Madame Malkin lĂ€chelte leicht und begann jetzt auch bei ihm mit der Vermessung. Harry drehte sich in der Zwischenzeit in Richtung des großen Schaufensters und beobachtete die wenigen Zauberer, die in der Winkelgasse unterwegs waren.

Nach ein paar Minuten hörte er hinter sich ein FlĂŒstern. Als er sich herumdrehte, glaubte er, nicht richtig zu sehen. Vor ihm stand Ginny, in einem dunkelgrĂŒnen, schulterfreien Seidenkleid, das bis zum Boden reichte, mit dazu passenden langen Handschuhen. Sie drehte sich vor ihm langsam auf der Stelle und warf ihm auffordernde Blicke zu. Er konnte jetzt sehen, dass das RĂŒckenteil aus feiner Spitze gearbeitet war, genau wie der Ausschnitt an der Vorderseite. Als sie einen Schritt auf ihn zu machte, fiel ihm der lange seitliche Schlitz auf, der dafĂŒr sorgte, dass sie in dem figurbetonten Kleid mehr Bewegungsfreiheit hatte. 'Das Kleid ist der Wahnsinn, vor allem, weil Ginny darin steckt', dachte er bei sich. Fasziniert sah er zu ihr hinĂŒber und versank in ihren glĂŒcklichen Augen. Als sie ihn leicht an der Schulter berĂŒhrte, fuhr er zusammen. Madame Malkin, die Rons erstauntem Blick gefolgt war, kam zu ihnen. „Sie sehen bezaubernd aus in diesem Kleid, Miss Weasley.” Sie zupfte noch etwas an ihr herum und sah dann zu Harry. „Bezaubernd ist gar kein Ausdruck!”, gab er etwas krĂ€chzend zurĂŒck, weil sein Hals schlagartig trocken wurde. „Na, was meinst du denn, Harry? WĂŒrdest du mit mir in solch einem Kleid vor die TĂŒr gehen?” „Von mir aus wohin du willst”, flĂŒsterte er ihr zu. Überrascht sah sie ihn an. „Was guckst du denn jetzt so ĂŒberrascht?” „Soll das etwa heißen, ich darf es haben?” Harry hatte sein Nicken noch nicht beendet, da hing sie ihm schon am Hals und kĂŒsste ihn. Mit leicht geröteten Wangen drehte sie sich herum und lief zurĂŒck zu Audrey und Hermine. Madame Malkin sah lĂ€chelnd zu Harry und wuselte hinter Ginny her.

Ron stöhnte leicht. Als Harry sich zu ihm herumdrehte, sah er komisch zu ihm herĂŒber. „Warum stöhnst und guckst du so, Ron?” „Was mache ich denn, wenn Hermine in so einem Kleid ankommt?” „Ich hoffe doch mal, du sagst ihr ehrlich, wie es dir gefĂ€llt.” „Das meine ich nicht, Harry. Ich denke daran, was so etwas kostet.” „Das lass mal meine Sorge sein. Falls es dazu kommt, regeln wir das untereinander.” Madame Malkin kam zurĂŒck und sprach Harry an: „Mr Potter, ich hĂ€tte da noch etwas, das sehr schön zu diesem Kleid passen wĂŒrde.” Sie hielt ihm eine kleine Handtasche, immer passende Schuhe mit einem kleinen Absatz und eine Seidenrose in der Farbe des Kleides entgegen, die Ginny sich in die Frisur stecken könnte. „Da fragen sie besser meine Freundin.” „Hab ich schon.” Sie zwinkerte und er nickte abermals. Sie legte die Sachen an die Seite und beschĂ€ftigte sich dann weiter mit Ron. Nachdem sie fertig war, rief sie: „DĂŒrfte ich sie dann auch vermessen, meine Damen?” Langsam kamen Audrey und Ginny zu ihnen. Hermine hielt sich merkwĂŒrdigerweise etwas zurĂŒck.

Ron, der ja etwas grĂ¶ĂŸer war als Harry flĂŒsterte leise: „Ich habs doch geahnt!” „Mach jetzt keinen Fehler!”, zischte Harry zurĂŒck, der aufgrund von Rons Reaktion wusste, was los war. Er ging, ohne Hermine anzusehen, zu Ginny und fĂŒhrte diese zu einem der Podeste. Audrey stellte sich mit einem leichten LĂ€cheln auf Harrys Platz und sah aus dem Fenster. Ron ging langsam zu Hermine, die ein dunkelrotes langes Seidenkleid mit langen Ärmeln, schwarzem Spitzenbesatz und einem dezenten Ausschnitt trug. „Ich wollte nur mal wissen, ob ich das tragen könnte.” SchĂŒchtern sah sie zu ihrem Freund, dem es, genau wie Harry bei Ginny, die Sprache verschlagen hatte. Nach einem RĂ€uspern sagte Ron leise: „Wieso könnte? Du musst einfach!” „Aber Ron, ich weiß doch 
” „Das lass mal meine Sorge sein, Mine! George zahlt ganz gut dafĂŒr, dass ich ihm im Laden helfe.” GlĂŒcklich nahm sie ihn in den Arm und drĂŒckte ihn fest. „Das musst du aber nicht tun!” „Ich will aber!” „Na gut, dann bezahle ich aber meine UmhĂ€nge selber.” „Kannst es mir hinterher wiedergeben.” „Mach ich auch auf jeden Fall. Noch sind wir ja nicht verheiratet!” Ron wurde rot und Hermine grinste ihn frech an, bevor sie sich hinter einem Vorhang wieder umzog.

Als sie soweit war, konnte sie direkt mit Ginny den Platz tauschen. Nachdem Hermines Maße feststanden, sah Madame Malkin in ihr kleines Notizbuch und meinte nachdenklich: „Ist schon so eine Sache mit der Zeit. Man soll nicht glauben, wie schnell aus Kindern Leute werden.” Als sie Audreys fragenden Blick bemerkte, setzte sie hinzu: „In diesem BĂŒchlein vermerke ich jeden einzelnen Kunden. Vom ersten Hogwartsumhang bis hin zum letzten Kleid oder Festumhang.” Nachdenklich sah sie zu Audrey. „Sie waren noch nicht hier, stimmts?” „Nein, ich komme nicht von hier.” „Ah ja, kann ich denn auch etwas fĂŒr sie tun?” „Nein 
” „Doch!”, unterbrach Harry sie. „Bitte einmal nur vermessen, geht das?” Madame Malkin lĂ€chelte und nickte ihm freundlich zu. „Wollen sie eventuell einen Satz UmhĂ€nge gleich mitnehmen, Mr Potter?” „Das wĂ€re schön. Wir mĂŒssen nachher noch ins Ministerium und Muggelsachen sind da ja nicht so angesagt.” „Einen kleinen Moment bitte.” Nach einer knappen halben Stunde war Audrey vermessen und Madame Malkin stand mit vier mitternachtsblauen UmhĂ€ngen vor ihnen. Sie ĂŒberreichte sie dem jeweiligen Besitzer und besah sich ihr Werk. „Sehr schön. Wohin soll ich die restlichen Sachen schicken?” „Bitte in den Fuchsbau.” „In Ordnung, Mr Potter. Kann ich noch etwas tun?” „Danke, da wĂ€re noch etwas. MĂ€dels geht doch schon mal vor? Ron und ich regeln den Rest hier allein.” Nachdem die MĂ€dchen vor der TĂŒr und Madame Malkin am Verpacken war, sprach Ron Harry an: „Glaubst du, zu dem Kleid gĂ€be es auch noch was passendes, wie bei Ginny?” „Frag doch einfach!” Madame Malkin, die Rons Frage geahnt hatte, kam wieder hinter ihrem Ladentisch hervor, unter den sie sich direkt gebeugt hatte. Mit einem breiten LĂ€cheln zeigte sie Ron ihre Auswahl. Dieses Mal waren es eine schwarze Handtasche, schwarze Schuhe und eine rote Einsteckrose. Ron sah Harry fragend an. „Deine Entscheidung!”, gab er zurĂŒck. „Gut, ich nehme die Sachen dazu.” Nachdem alles eingepackt war, wandte sie sich an Harry.

„Was sollte es denn noch sein?” „Ich brĂ€uchte noch sieben von diesen UmhĂ€ngen und zwar fĂŒr Arthur, Molly, Charlie, Percy, Bill, Fleur und George Weasley, sowie fĂŒr Audrey, die sie gerade vermessen haben, Madame Malkin. Die Daten der erwachsenen Weasleys mĂŒssten noch stimmen.” „Audrey 
?” „Eventuell bald auch Weasley”, gab Harry vorsichtig zurĂŒck. Sie sah ihn fragend an, aber als Harry ihr zuzwinkerte trug sie nur den Vornamen ein. „Mr Potter, ich kann ihnen gar nicht sagen, wie ich mich freue, sie gesund und munter hier wieder zu sehen.” „Danke, Madame Malkin.” „Mr Weasley, ich brĂ€uchte noch die Nummer ihres Verlieses bei Gringotts fĂŒr die Abbuchung.” „Die gesamte Summe können sie aus meinem Familienverlies nehmen lassen, Madame Malkin. Ron hatte noch keine Zeit sich ein eigenes zu besorgen.” „Oh ja, stimmt ja, sie sind ja jetzt volljĂ€hrig, dann werde ich das in den Kundendaten vermerken. Vielen Dank fĂŒr ihren Besuch und weiterhin alles Gute fĂŒr sie!” „Danke und bis zum nĂ€chsten Mal.”

WĂ€hrend er aus der TĂŒr trat, hörte Harry eine bekannte ölige Stimme. „Na, wenn das mal nicht das Potterliebchen mit seinen Freundinnen ist!” Harry hielt Ron, der etwas rufen wollte, zurĂŒck. „Traust dich also auch ohne deinen BeschĂŒtzer in die Öffentlichkeit?”, schnarrte der picklige junge Mann weiter. „Sicher! Was dachtest du denn, du Aushilfszauberer?” „Ganz schön große Worte fĂŒr so ein zierliches Persönchen!” Ginny verbiss sich eine Antwort. Audrey und Hermine sahen ihn nur angewidert an. Harry hatte sich jetzt hinter Borage geschlichen und gab den MĂ€dchen ein Zeichen, nichts zu verraten. „Was ist los, PĂŒppchen? Bis eben hattest du doch noch so eine große Klappe?” „Sie redet halt nicht mit jedem dahergelaufenen Mistkerl, Borage. Was treibst du hier?” Harry legte ihm seine Hand auf die Schulter und der Junge fuhr zusammen. Borage hatte sich so sehr erschrocken, dass sich seine Blase schlagartig entleerte. Die MĂ€dchen brachen in schallendes GelĂ€chter aus. Ron, der sich jetzt breit grinsend hinter Hermine gestellt hatte, zeigte mit dem Finger auf ihn. Borage drehte sich langsam um. Mit hochrotem Kopf und wutverzerrter Stimme schrie er Harry an: „Das werden deine beiden Lieblingskumpel bĂŒĂŸen, Potter!” „Wenn du Nicolas oder Laura auch nur verkehrt ansiehst, wirst du das bitter bereuen!” Harrys Stimme war eiskalt, aber ruhig. „Wie willst du das schon heraus bekommen? Du bist ja gar nicht mehr an der Schule! Außerdem kann ich, dank meines Vaters, in der Schule tun ud lassen, was ich will!”, spie der Slytherin ihm entgegen. „Oh, glaub mir! Ich kann und werde es wissen. Ich wĂŒnsche dir noch einen schönen Tag, mein Freund!”

Die Gruppe ging gemeinsam weiter und ließ Borage mitten auf der Winkelgasse stehen. „War der das, mit dem du dich angelegt hast?”, wollte Audrey wissen. „Ja, das war er. Kommt mal mit in den kleinen Gang zwischen den HĂ€usern.” „Was ist denn los, Harry?”, wollte Ron wissen. „Ich muss McGonagall warnen!” „Und wie willst du das hin bekommen, bevor der Typ wieder in eurer Schule ist?”, wollte Audrey wissen. „Pass mal auf! Kreacher, komm bitte sofort zu mir!” Nach einem Moment ploppte es leise und Kreacher stand vor Harry und verbeugte sich. „Sir Harry wĂŒnscht?” „Geh bitte zur Direktorin und warne sie davor, dass Borage mit Nicolas und Laura etwas vorhat.” „Gern, Sir Harry. Sollen wir die Überwachung verstĂ€rken?” Entschlossen sah der Elf ihn an. „Geht das denn?”, wollte Ginny wissen. „Sicher, Miss Weasley. Die Beiden sind eh ganz vernarrt in Tammy und Timmy.” „Gut, dann tut das bitte.” „Sehr wohl, Miss.” „Noch einen Wunsch, Sir Harry?” „Ja, da wĂ€re noch etwas. Sollte es ihm trotzdem gelingen den Beiden zu schaden, dann sorgt dafĂŒr, dass diese kleine Ratte bis zu seinem Abschluss im St. Mungo landet.” „Das wĂ€ren noch mindestens zwei Jahre, Sir Harry.” „Das ist mir egal. Er soll merken, wo es weh tut, hörst du?” Mit einem fiesen Grinsen verbeugte sich der Elf und verschwand. Nachdem sich Harry herum gedreht hatte, sahen ihn alle, bis auf Ginny, fassungslos an.

„Von mir aus können wir mit dem Bummel fortfahren”, ignorierte er sie fröhlich. Er drĂ€ngte sich an den Anderen vorbei und zog Ginny mit sich. „Ich glaube als NĂ€chstes sollten wir die Briefe los werden, bevor Ginny und ich ins Ministerium aufbrechen.” Als sie die Eulerei betraten, stand Audrey mit großen Augen da und staunte ĂŒber dir große Anzahl der verschiedenen Eulen. „Was fĂŒr eine riesige Menge!”, staunte sie leise. Hermine fing direkt an, ihr leise alles ĂŒber die Zaubererpost zu erzĂ€hlen. Harry ging zum Ladentisch. „Guten Morgen, Mr Midgeon, wie geht es ihnen und ihrer Familie?” „Oh, guten Morgen Mr Potter. Sehr gut. Danke! Und der eigenen?” Ohne auf den verlegenen Ausdruck zu achten, der sich jetzt wegen der versehentlichen kleinen Taktlosigkeit auf dem Gesicht des Mannes abzeichnete, antwortete Harry lĂ€chelnd. „Ginny und mir geht es sehr gut. Danke der Nachfrage.” „Wer ist denn die junge Dame bei ihnen, Mr Potter?” „Das ist ein verkleideter Muggel, der unbedingt in die Winkelgasse wollte!”, flĂŒsterte Harry und zwinkerte ihm zu. „Oh, ich glaube ich bin mal wieder etwas neugierig heute.” Harry nickte nur lĂ€chelnd und schob ihm die Briefe zu. „Eilt es sehr mit den Briefen?” „Nur die beiden obersten, Mr Midgeon, die anderen haben Zeit.” Harry legte die geforderten MĂŒnzen auf den Tisch und verabschiedete sich freundlich.

Nachdem sie wieder draußen waren, sah Harry abwartend zu den Anderen. „Na, wo soll es jetzt hingehen?” „Wie wĂ€re es denn, wenn wir zu Ollivander gehen und sehen, ob er schon wieder geöffnet hat?”, kam von Ginny. Langsam gingen sie bis zum Ende der Winkelgasse. Die meisten Zauberer sahen sie etwas komisch an, wenn sie auf das GrĂŒppchen mit den identischen UmhĂ€ngen stießen, das von einer neugierig drein blickenden Hexe begleitet wurde. Aber wenn sie Harry erkannten, winkten sie ihnen zu und gingen lĂ€chelnd weiter. Bei Ollivanders angekommen, konnten sie erfreut feststellen, dass der Laden geöffnet war. Leise betraten sie ihn und der Klang der TĂŒrglocke hatte etwas Anheimelndes fĂŒr Harry. 'Wie beim ersten Mal!', ging ihm durch den Kopf. Wie gewohnt dauerte es eine ganze Weile, bis Mr Ollivander aus dem Labyrinth von Regalen und Schachteln auftauchte. „Oh, Mr Potter, ich freue mich sehr, sie hier wieder einmal begrĂŒĂŸen zu dĂŒrfen.” Der damals schon alte Mann sah aus, als wenn Jahrzehnte vergangen wĂ€ren seit ihrem letzten Treffen. „Die Freude ist ganz auf unserer Seite! Geht es ihnen wirklich gut, Mr Ollivander?” Harry sah ihn sehr besorgt an. „Nun, es gibt VorfĂ€lle im Leben, die einen besonders prĂ€gen oder zeichnen. Ihnen brauche ich davon ja nichts zu erzĂ€hlen, Mr Potter. Sie kennen das ja aus eigener Erfahrung.” Harry nickte und sah ĂŒberrascht an Mr Ollivander vorbei, als es irgendwo im hinteren Teil des Labyrinthes einen lauten Knall gab. „Bitte entschuldigen sie die Unruhe. Ich arbeite gerade meinen Neffen ein, der den Laden in ein oder zwei Jahren ĂŒbernehmen soll.” Die Gruppe sah ihn verstĂ€ndnisvoll an. „Er begreift einfach nicht, dass man Drachenherzfaser und Einhornhaar nicht in einem Stab verarbeiten kann! Irgendjemand hat ihm wĂ€hrend seines Studiums diesen Floh ins Ohr gesetzt, doch er versucht es unermĂŒdlich.” Mr Ollivander schĂŒttelte lĂ€chelnd seinen Kopf. „Der Forscherdrang der Jugend. Gut, dass wir ihn haben.”

Sein freundlicher Blick glitt jetzt ĂŒber jeden Einzelnen und blieb bei Audrey hĂ€ngen. „Sie haben ihren Stab aber nicht von mir.” Er ging freundlich auf sie zu. „Ich kann nicht zaubern”, flĂŒsterte Audrey errötend. „So eine hĂŒbsche Hexe und dann ohne KrĂ€fte? Wollen wir es nicht doch einmal versuchen, ob ich den richtigen Stab fĂŒr sie finde?” „Meinen sie, dass das eine gute Idee ist?” „Naja, vermessen kann ja nicht schaden, junges FrĂ€ulein. FĂŒr Hogwarts ist es sicher zu spĂ€t, aber mit ihren Freunden hier als Lehrern könnten sie sich zumindest den Alltag etwas erleichtern.” Mit gemischten GefĂŒhlen nahm sie seine Hand und er fĂŒhrte sie an die Stelle, an der er bisher jeden seiner Kunden vermessen hatte. Er kramte umstĂ€ndlich sein Maßband heraus und begann mit seiner Arbeit. Alle in der Gruppe hielten den Atem an, bis er sich lĂ€chelnd zu ihnen herumdrehte und Harry mit seinem blasssilbernen Blick fixierte. „Da ich nicht davon ausgehe, dass sie mir einen Streich spielen wollten, Mr Potter, werden sie mir sicher etwas verraten, das ich schon weiß.” Harry sah ihn offen an. „Nein, einen Streich wĂŒrde ich ihnen nie spielen. Audrey ist ein Muggel und die Freundin von Percy Weasley. Sie ist völlig begeistert von unserer Welt und ich habe großes Vertrauen zu ihr.” Der Zauberstabmacher sah Audrey prĂŒfend in die Augen. „Ich kann große Neugier sehen, aber auch etwas, das mich nicht an ihren Worten zweifeln lĂ€sst, Mr Potter.” Er ging hinter seinen Ladentisch und kam mit mehreren Schachteln wieder zum Vorschein. „Nun Miss, es soll niemand sagen können, bei Ollivander nicht das Richtige gefunden zu haben. Mögen sie lieber Lakritze, Schokolade oder BlumendĂŒfte?” „Ich liebe Veilchen”, gab sie schĂŒchtern zurĂŒck. „Sehr schön, die Blume der Feenkönigin und der Bescheidenheit.” Er beugte sich noch einmal hinunter und ĂŒbergab ihr eine schmale Schachtel. „FĂŒr diesen Stab braucht es keine Magie. Er verströmt seinen Duft, wenn ihn eine warme Hand berĂŒhrt. Probieren sie es doch einmal aus.” Sehr vorsichtig nahm Audrey den glĂ€nzenden, violetten Stab in die Hand. Nach ein paar Sekunden roch der ganze Raum dezent nach Veilchen.

„Wie funktioniert das und warum haben sie diese StĂ€be im Sortiment?”, wollte Hermine mit einem Leuchten in den Augen wissen. „Wie es funktioniert werde ich sicher nicht verraten, aber das Warum können sie gern erfahren, Miss Granger.” Als er wieder vor seinen Tresen getreten war, sahen sie ihn gespannt an. „Wie sie sicher wissen, gibt es in unserer Gemeinschaft immer mal wieder solche, die ohne oder nur mit sehr geringen KrĂ€ften geboren werden. Daher auch meine Annahme, ihnen eventuell doch helfen zu können.” Er sah dabei freundlich zu Audrey. „Viele Eltern, die einfach nicht wahr haben wollen, dass ihren Kindern das Wichtigste fehlt, um normal in unserer Gemeinschaft leben zu können, kommen zu mir und machen ihnen vorher große Hoffnungen. In meinem langen Leben habe ich schon in so viele enttĂ€uschte Kinderaugen sehen mĂŒssen, dass ich anfing, diese StĂ€be zu entwickeln. Sicher sind sie fĂŒr echte Zauberer nur Spielzeug. Oder fĂŒr ihren Bruder nur ein Scherzartikel, Mr Weasley. Aber fĂŒr ein gerade einmal elfjĂ€hriges Kind ohne KrĂ€fte sind sie etwas, das ihm ĂŒber die erste große EnttĂ€uschung hinweg helfen kann. Ist es doch damit in der Lage, direkt einen Zauber zu wirken, den andere erst in Hogwarts erlernen.” „Wie lang funktioniert der Stab denn?”, wollte Audrey wissen. „FĂŒr einen Nichtzauberer wie sie wird es wohl ein Leben lang reichen. Außerdem können sie oder einer ihrer Freunde ja wieder kommen, falls er an Wirkung verlieren sollte.” „Ich habe aber leider kein Zauberergeld dabei.” „Das macht gar nichts. Warum sollte ich von ihnen Geld nehmen, wenn ich sie sonst an Kinder verschenke?” „Vielen dank, Mr Ollivander.” „Gern und richten sie Percy bitte aus, dass ich froh bin, dass er wieder zu seiner Familie gefunden hat.” „Ja, das werde ich tun.” Der freundliche alte Zauberer winkte ihnen zum Abschied, bevor sie wieder auf die Winkelgasse traten.

„Was fĂŒr ein netter Herr!”, kam fröhlich von Audrey. „Ja, das ist er. Leider musste er wegen seines Könnens und seines Wissens eine Menge durchmachen”, kam dumpf von Harry. Ginny legte ihren Arm um seine HĂŒfte. „Alles OK mit dir?” „Ich habe mich nur erschrocken, wie sehr er sich Ă€ußerlich verĂ€ndert hat.” Sie sah ihn verstĂ€ndnisvoll an und gab ihm einen Kuss. „Was hĂ€ltst du davon, wenn wir nachher zu Eeylops gehen und dir eine neue Eule besorgen? Dann musst du nicht immer zur Post laufen wegen jedem Brief.” „Gute Idee, aber vorher zeigen wir Audrey noch Gringotts.” Als sie vor der Bank standen, kriegte Audrey den Mund nicht wieder zu. „Was fĂŒr ein riesiges GebĂ€ude und das haben alles diese kleinen Kerle, wie der da in der Uniform gebaut?” Hermine setzte ihr Lehrergesicht auf und redete eine viertel Stunde ĂŒber die Bank und ihre Eigenheiten. „Schade, dass ich dein Verlies nicht sehen kann”, meinte Audrey nach dem Vortrag. „Ich möchte dir diese Achterbahnfahrt eigentlich gern ersparen!” „Ich fahre sehr gern Achter
” Ginnys und ihr Blick trafen sich und Audrey schwieg sofort. „Wir können dir aber die Schalterhalle zeigen, wenn du willst?”, schlug Hermine vor. Sie gingen die Marmortreppe hinauf und standen vor dem Bronzetor. Der Portier grĂŒĂŸte Harry und sah wieder anzĂŒglich zu Ginny, die ihm daraufhin keck die Zunge herausstreckte und ihm zuzwinkerte. Sofort sah der Kobold stur auf die Winkelgasse hinaus.

Kaum hatten sie die riesige Schalterhalle betreten, kam ein junger Kobold auf sie zu und blieb vor Harry stehen. „DĂŒrfte ich sie kurz in eines unserer BĂŒros bitten, Sir?” Harry drehte sich um und wandte sich an Hermine. „Nur kurz schauen und keine langen VortrĂ€ge, Hermine! Sollten Ginny und ich nicht bis dahin wieder zurĂŒck sein wartet draußen auf uns”, flĂŒsterte er ihr zu. Besorgt sah sie ihn an. „Passt auf euch auf!”, wisperte sie. Harry nickte, drehte sich wieder zurĂŒck und legte einen Arm um Ginny. „Wir kommen gern mit.” Sie folgten dem Kobold in ein kleines BĂŒro, dessen Zugang sich in der Seitenwand direkt vor den AufzĂŒgen befand. Als sie eintraten, setzte sich der Kobold hinter seinen Schreibtisch und bot ihnen an sich auch zu setzen. Das BĂŒro war der totale Gegensatz zu dem von Slipknot. Die BesucherstĂŒhle waren aus einfachem Holz und auch die Einrichtung war Ă€ußerst kĂ€rglich und eher abweisend, als einladend. Nach einem angewiderten Seitenblick auf Ginny, begann der Kobold zu sprechen: „Sir, sind sie sicher?” „Meine Freundin bleibt hier!” Der Kobold schĂŒttelte sich und begann erneut. „Wir haben ihre Listen fertiggestellt, Sir.” „Warum haben sie mir die nicht wie gewĂŒnscht in den Fuchsbau gesandt?”, fragte Harry Ă€rgerlich. „Nun Sir, es sind sensible Dinge, die in ihrem Verlies lagern, wir dachten also 
” „Das Denken sollten sie in Zukunft einem Hippogreif ĂŒberlassen. Die besitzen eindeutig mehr Menschenkenntnis als sie und ihre Kollegen!”, brauste Harry auf. Der Kobold zog seinen Kopf ein und reichte Harry zwei UmschlĂ€ge. Harry schnappte sie sich und stand auf. „Sollte es noch einmal vorkommen, dass sie meine Anweisungen nicht wortgetreu ausfĂŒhren, sehe ich mich gezwungen erneut mit Mr Slipknot ĂŒber unsere GeschĂ€ftsbeziehung zu diskutieren!” Er reichte Ginny seine Hand und zog sie galant zu sich hoch. „Komm Schatz, fĂŒr heute sind wir hier fertig.” Grußlos verließen sie das BĂŒro. WĂ€hrend sie in der Schalterhalle ankamen, war Hermine gerade fertig mit ihrem Vortrag. Alle zusammen traten erleichtert hinaus auf die Treppe und gingen langsam weiter durch die Winkelgasse.


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Fiona Weir schaute sich alle 15.000 MĂ€dchen an und reduzierte die Auswahl schließlich auf 29, die sie auf DVD filmte – diese Aufnahmenschickte sie uns. Sie erwĂ€hnte, wir sollten auf ein MĂ€dchen besonders achten – sagte aber nicht, welches. Ich kam bis Nummer neun, rief Fiona an und sagte: ,Es muss die Neun sein.‘ Ich hatte Recht. Es war Evanna. Sie war absolut fantastisch.
David Barron, ausfĂŒhrender Produzent, ĂŒber das Casting fĂŒr Luna Lovegood