von Blue
Erstmal ein großes Dankeschön an Carly Snape und Selena für eure Kommentare. Würde mich über weitere jeglicher Art freuen! (Damit meine ich auch DICH, jeden, der das hier gerade liest!!) ;-) An Selena: Keine Sorge. Du wirst nicht enttäuscht werden! Eure Blue
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Dieses....... Mädchen machte sie wahnsinnig! Das Abendessen war seit über einer Stunde vorbei, alle anderen Lehrer waren in ihre Gemächer gegangen und die Schüler hatten sich schon längst zurückgezogen. Nur Emily sahs mit Lavender Brown noch am Lehrertisch und hörte ihrem fussligen, unaufhörlich weiterplapperndem Mundwerk zu. Naja, eigentlich hörte sie nur ihren eigenen Gedanken zu.
Meine Güte, der müsste doch schon der Hals wehtun!
"........und dann sagte ich nur, er solle sich verziehen und dass ich mein Blut behalten wollte. War das gut? Ich meine, sollte man so einen Vampir abwimmeln? Du kennst dich doch mit sowas aus, bei..........."
Großer Merlin, hol mich hier raus!
"......Das stimmt doch, oder? Das mit dir und diesem Patrick?"
Was, wenn ich sie einfach stehen lasse? Daraus würde sie sich bestimmt nichts machen!
"Emily?"
Nun war ihre Geduld entgültig am Ende.
Aber sie entschloss sich, freundlich zu bleiben.
"Tut mir leid, Lavender. Ich bin schrecklich müde, lass uns doch morgen......"
Stopp!! Was machst du?! Dann wirst du die Nervernsäge auf ewig am Hals haben!
".......lass uns doch schlafen gehen."
Puh! Gerade noch die Kurve gekriegt!
Lavender schien sich davon nicht enttäuschen zu lassen.
"Ja, du hast recht. Ich sollte wirklich schlafen, sonzt bin ich morgen nicht fitt. Du weißt ja, ich hab meine erste Unterrichtsstunde und......"
"Ja! Ich weiß, Lavender." unterbrach Emily sie ruhig aber bestimmt.
"Gute Nacht."
Damit stand sie auf und ging davon.
"Schlaf gut!" rief ihr ihre neue Kollegin noch nach.
Das veranlasste Emily dazu, noch schneller zu gehen.
Lauf!
Offenbar wusste Emily noch nichts von Flitwicks und Minervas Absichten, sie als Vertrauenslehrerin einzuspannen, sonzt hätte sie ihm gegenüber doch etwas erwähnt,oder?
Aber wie hätte sie das schaffen sollen?
Sie war ja den ganzen Abend von Lavender Brown zugetextet worden.
Aber, sie hätte ja noch gestern zu ihm kommen können, wenn sie gewollt hätte.
Was sollte das? Er wusste ja nicht einmal, ob sie Bescheid wusste.
Severus Snape war mehr als überfragt in dieser Angelegenheit.
Als Spion war es einer seiner Aufgaben gewesen, Menschen auf den ersten Blick abschätzen und lesen zu können. Es dürfte garkein Problem für ihn darstellen, Emilys Gedanken zu kennen. Alle Menschen, denen er bisher begegnet war, waren offene Bücher für ihn gewesen. Menschen waren so berechenbar!
Wenn es um ihr eigenes Leben ging, verrieten sie einem alles, was man von ihnen wissen wollte. Selbst, wenn sie wussten, dass man sie ohnenhin, so oder so, töten würde.
Wenn ein Mensch log, blickte er einem niemals in die Augen und wurde zudem auch noch leicht nervös.
Es war so einfach, die Menschen zu durchschauen! Das hatte er sehr oft und sehr schnell getan.
Doch bei Emily Summers stand er vor einem Rätsel.
Diese Frau schien nie etwas anderes zu sein, als freundlich und ehrlich. Allein ihre Aura strahlte nur Freundlichkeit aus. Wie ein Engel.
Ha! Damit glaubt sie wohl, jeden um den Finger wickeln zu können.
Ohne seine Absicht stellte sich bei Severus Snape sofort wieder Misstrauen ein. So war es doch bei allen gewesen!
James Potter, Sirius Black, Remus Lupin! Alle miteinander, waren sie nur schleimige, hinterhältige, berechnende Heuchler gewesen! Vor den Lehrern waren sie die Lieblinge und die Unschuldsengel. In Wirklichkeit hatten sie es geliebt, ihn zu quälen! Selbst Lily war genauso gewesen! Als sie noch befreundet waren, war sie Everybody's Darling gewesen.
Und was war passiert? Sie hatte ihn links liegen gelassen!
Er erinnerte sich noch, als er sie einmal gefragt hatte, warum sie überhaupt noch mit ihrer Schwester Petunia reden würde. Petunia hatte sie immer fies behandelt und hatte keine Gelegenheit ausgelassen, sie ihren Hass spüren zu lassen. Darauf hatte Lily ihm geantwortet:"Man muss anderen auch verzeihen können." Pah! Das war eine dreiste Lüge gewesen! Jeder Mensch war ein Lügner!
Aber konnte er so über jemanden urteilen, den er nichteinmal richtig kannte? Konnte er so über Emily denken?
Es wäre wahrscheinlich klüger, ihr ersteinmal eine Chance zu geben.
Aber was, wenn er enttäuscht würde?
Dann war es eben so!
Nein! Noch eine Enttäuschung würde er nicht ertragen!
Jetzt sei doch nicht so ein elender Feigling!
Es war einfach verdammt schwer, jemandem zu vertrauen, wenn man zu oft enttäuscht worden war.
Das liegt daran, dass man dir sehr lange besser auch nicht vertraut hätte! Du hast dir ja nichtmal selbst vertraut!
Ganz tief, in der dunkelsten Ecke seiner Seele, wollte er versuchen, sich auf andere Menschen einzulassen.
Doch er hatte es nie gewagt, seine Mauern, die er sich über die Jahre selbst gebaut hatte, zu überwinden.
Dann wird es mal so langsam höchste Zeit dafür!
Er war schon 47. Seine besten Jahre waren bereits lange vorbei! Was Frauen anging, hatte er nie wirklich Interesse gehabt. Es hatte einige Frauen, nach seinem Schulabschluss gegeben, aber er hatte noch nie wirklich geliebt (ausser Lily).
Es hatte sich mit den Gefühlen einfach nie ergeben. Das hatte auch daran gelegen, dass er als Spion, stehts keine Gefühle gebrauchen konnte. Er durfte gar keine Gefühle haben. Zu was hatte Dumbledore ihn da nur verdammt?
Aber er war es gewesen, der damals freiwillig zugestimmt hatte. Was hatte er damals schon zu verlieren gehabt?
Erst jetzt erkannte er die Ausmaße. Erst jetzt, viel zu spät erkannte er diesen grausamen Fehler. Ob er jetzt überhaupt noch im Stande war, irgendetwas zu fühlen? Ausser Wut? Wut und Verzweiflung? Was war das für ein Leben? War das überhaupt ein Leben?!
In Momenten, wie diesen, wünschte er sich oft, er wäre damals in der heulenden Hütte einfach liegen geblieben und hätte auf seinen Tod gewartet.
Was denkst du da bloß?! Dein Lebenswille war zu stark, um dich sterben zu lassen! Das hatte einen Grund!
Vielleicht, weil er es nie ertragen hätte durch die Hand eines anderen zu sterben? Er hatte sich für das Leben entschieden und fragte sich oft, ob das nicht doch ein Fehler gewesen war. Das war zu viel! Er brauchte Luft!
Sie konnte nicht schlafen. Sie wusste selbst nicht, warum.
Vielleicht, weil sie nochimmer Lavenders nerviges Gequatsche in den Ohren hatte. Emily kam nicht umhin, festzustellen, das sie darüber nachdachte, was Barbie alles zu ihr gesagt hatte. Sie suchte in ihren Erinnerungen nach irgendeinem Kommentar von diesem Mädchen, der irgendwie nicht dumm geklungen hatte. Aber sie fand keinen. Tat ihre neue Kollegin nur so, oder war sie wirklich so dämlich, wie sie sich gab? Sie hatte mal über Frauen gelesen, die soetwas wirklich taten. Es waren dann meistens Frauen, die in "Männerberufen" tätig waren. Damit waren Berufe gemeint, wo Männer immer am längeren Hebel sahsen und viel ernster genommen wurden, als Frauen. Zum Beipiel der Beruf der Anwältin, oder der Aurorin. Diese Frauen setzten sich eine Maske auf. Sie taten nur dumm, um ihre Kollegen jedes Mal aufs Neue zu überraschen. Ob sie dadurch aber erfolgreicher waren? Das wusste Emily nicht und es war ihr eigentlich auch egal. Jedenfalls würde es nichts bringen, sich hier stundenlang im Bett hin und her zu wälzen. Sie hatte das dringende Bedürfnis, aufzustehen. Aber was dann? Kurz überlegte sie. Dann fiel ihr ein, dass sie seit sie hier war, noch nicht einmal auf dem Astronomieturm gewesen war.
Gut, eigentlich hatte sie eine gewisse Angst, dort hinauf zu gehen. Immerhin war Albus Dumbledore auf diesem Turm umgebracht worden, von........ Sie brach diesen Gedanken apprupt ab. Ja, es stimmte. Severus Snape hatte Albus Dumbledore getötet, aber sie hatten das vorher so besprochen. Severus hatte nur die Wahl zwischen seinem Leben und dem des Schulleiters gehabt.
Auf den ausdrücklichen Wunsch von Dumbledore hin, hatte er sich für sein Leben entschieden. Aber machte es das besser? Machte es das leichter? Leichter für ihn?
Er musste ein furchtbar schlechtes Gewissen haben. Er müsste sich innerlich vor lauter Schuldgefühlen zerfleischen.
Bei Merlin!
Emily wurde ganz übel zu Mute, als sie so darüber nachdachte.
Trotzdem beschloss sie, dort hinauf zu gehen.
Ich kann mich ja nicht, bis zum Ende meiner Tage vor einem Turm fürchten!, sagte sie sich.
Sie streifte sich über ihr weßes Nachthemd einen hellblauen, enganliegenden Bademantel, band ihn zu und schlüpfte kurzerhand in ihre schwarzen Stiefel. So würde sie zumindest nicht an den Füßen frieren. Im Licht ihres Zauberstabes machte sie sich auf den Weg.
Als sie die stählerne Wendeltreppe hochstieg, wurde ihr wieder schlecht. Noch fünf Stufen. Sie blieb stehen. Konnte sie das? Sie hatte es ja nichteinmal gesehen, sondern nur über den Tagespropheten erfahren. Und doch, wäre sie am Liebsten wieder nach unten gegangen.
Du meine Güte, jetz reiss dich mal ein bisschen zusammen!
Sie ließ das Geländer los und nahm die letzten fünf Stufen.
Sie war oben. In der Mitte. Geradeaus, direkt vor ihr, war das Geländer, an dem es passiert war. Sie schluckte.
Ihren Zauberstab verstaute sie in der Innentasche ihres Bademantels. Der Vollmond war hell genug, dass man wirklich alles erkennen konnte.
Ganz langsam ging Emily zum Geländer. Sie umfasste es vorsichtig, mit beiden Händen. Nach unten zu sehen, wagte sie nicht. Aber das musste sie auch garnicht. Die Aussicht auf ihrer Augenhöhe war viel beeindruckender.
Die Spitzen von Hogwarts Türmen zeichneten sich klar gegen den Vollmond ab. Der See glänzte. Nein, er schien förmlich zu leuchten! Emily konnte sich noch erinnern, wie es war, als sie zum letzten Mal hier gestanden hatte.
Es war an ihrem Abschlussball gewesen, ein warmer, klarer Sommerabend. Damals hatte sie von hier aus den Sonnenuntergang betrachtet. Aber das war eine Ewigkeit her. Mittlerweile war sie 42 Jahre alt. Damals war sie 18 gewesen. Aus dieser Sicht hatte sie ihre alte Schule in Erinnerung. Einfach wunderschön.
Warum er jetzt hier auf der Wendeltreppe zum Astronomieturm stand, wusster er nicht. Er war seinen Gedanken nachgehangen, er wollte nur an die frische Luft.
Und jetzt stand er hier. Er überlegte, ob er vielleicht besser umkehren sollte. Zu dem momentanen Chaos in seinem Kopf brauchte er nicht auch noch die schlimme Erinnerung an seine schrecklichste Tat in seinem ganzen Leben!
Na, großartig!
Sofort hatte er wieder alles vor Augen.
Draco, der seinen Zauberstab auf Albus Dumbledore gerichtet hielt.
Bellatrix, wie sie ihren Neffen dazu drang, Hogwarts Schulleiter endlich ins Jenseits zu befördern.
Sich selbst, wie er seinen eigenen Zauberstab langsam auf den alten Mann richtete.
Zwei Worte.
Ein grüner Blitz.
Der Schmerz in Dumbledores Augen.
Der Fall.
Der Schock.
Das jubelnde, triumphierende Gekreische von Bellatrix.
Es wäre erbärmlich, jetzt umzudrehen.
Es war vorbei.
Er hatte es sich so gut wie verziehen.
"So gut wie" bedeutet bei dir immer überhauptnicht.
Früher oder später würde er ja sowieso wieder damit konfrontiert werden. Und was machte es schon, das er ohnenhin schon vollkommen neben der Spur war?
Er atmete nocheinmal tief durch und betrat den Turm.
Emily nahm sich vor, in nächster Zeit öfter hier hoch zu kommen. Sie bereute es nicht. Im Gegenteil, es wäre ein Fehler gewesen, nicht hierher zu kommen.
Sonzt hätte sie den Astronomieturm immer als
"Turm-auf-dem-Severus-Dumbledore-ermordete" in Erinnerung gehabt. Und außerdem, hatte diese ruhige, kalte Nacht eine beruhigende Wirkung auf sie. Lavender Browns Gequatsche hatte sie vollkommen vergessen.
Ihr Kopf war urplötzlich wie leergefegt.
Sie begann, zu zittern. Nur im Bademantel war es wirklich viel zu kalt. Es waren vielleicht drei oder vier Grad. Aber immerhin, waren ihre Füße in ihren Stiefeln warm. Sie lächelte und atmete tief ein. Als die kalte Luft ihre Lungen durchströmte, musste sie leicht husten. So viel Kälte auf einmal tat fast weh. Aber, dass es weh tat, zeigte ihr, dass sie lebte. Sie lebte, gerade in diesem Moment. Das konnte Emily am ganzen Körper spüren. Und das verschaffte ihr ein Glücksgefühl.
Er erkannte sie sofort. Der hellblaue Bademantel sprach eine deutliche Sprache. Emily schien blau zu lieben. Jedenfalls trug sie diese Farbe, ob hell oder dunkel, sehr oft.
Sie sah wunderschön aus.
Ihre langen, welligen Haare fielen ihr über den Rücken und leuchteten im Mondlicht.
Schon wieder stellte Severus eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Engel an ihr fest.
Allein ihr Anblick wirkte beruhigend auf ihn.
Für einen Moment vergaß er, was er hier vor einem Jahr getan hatte.
Sie stand genau an der Stelle, an der Albus Dumbledore gestanden hatte.
Sollte er lieber wieder umkehren? Er störte sie womöglich.
Und wieder meldete sich seine zweite Stimme in seinem Kopf.
Nicht doch! Warum solltest du sie stören? Sie scheint dich doch zu mögen.
Warum war sie wohl mitten in der Nacht auf dem Astronomieturm? Weil sie sich nach Gesellschaft sehnte?
Wohl kaum!
Probier es doch einfach aus! Schon vergessen? Du wolltest auf die Menschen zugehen!!
Severus schüttelte den Kopf.
Dann fasste er sich ein Herz und ging ganz langsam und leise auf sie zu.
Sie hatte schon gehört, dass da eine Person kam, als diese auf der Treppe stand.
Jetzt war diese Person hinter ihr.
Doch sie wusste nicht, wer.
Im ersten Moment bekam sie Angst.
Oh, lieber Merlin! Lass es bitte nicht Lavender sein, lass es bitte nicht Lavender sein!!
Doch meldete sich die Person zu Wort.
"Hallo Emily."
Das war ganz bestimmt nicht die Stimme von Lavender Brown, die sie da hinter sich hörte. Es war die Stimme von Severus Snape. Langsam drehte sie sich zu ihm um und lächelte leicht. Er stand genau hinter ihr. Nur noch um Zentimeter von ihr entfernt. Er blickte sie ausdruckslos an. Dann ging er an ihr vorbei und stellte sich neben sie ans Geländer. Emily drehte sich wieder um und starrte in die Ferne.
Sie konnte ihn atmen hören. Er sagte nichts.
Er sah sie nach einiger Zeit allerdings an.
Emily ließ einige Sekunden verstreichen, ehe sie zu ihm aufschaute.
"Und," fragte er "wie lange hast du Professor Brown noch zuhören müssen?"
Er schien zu lächeln.
Emily musste grinsen.
"Bis vor einer halben Stunde ungefähr."
Sie senkte grinsend den Kopf.
Sie konnte hören, wie er leicht lachte.
Dann drehte sie den Kopf wieder in Richtung des Mondes.
"Hast schon ihren Ausführúngen über ihren Gerberagarten lauschen müssen?" fragte sie nach einer Weile, ohne ihn anzusehen.
Er blickte in Richtung See.
"Nein. Ich bin noch nicht in den Genuss gekommen."
Emily lachte auf.
"Glaub mir, du hast nichts verpasst."
Severus lächelte wieder.
Eine Weile standen sie einfach nur da.
Beide schwiegen sie.
Er sah, dass sie zitterte.
Da nahm er seinen langen, schwarzen Umhang von den Schultern und legte ihn ihr um, ohne ein Wort zu sagen.
Emily spürte plötzlich, wie eine Wärme sie umschloss.
Und sie spürte Severus ganz nah neben sich.
Überrascht sah sie ihn an.
Sie lächelte dankbar und zog seinen Umhang um sich.
Und wieder schwiegen sie.
Dann brach er die Stille.
"Im Raum der Wünsche, da......" er brach seinen Satz ab und schüttelte den Kopf.
Aber Emily hatte verstanden.
Sie blickte ihn verständnisvoll an.
"Du musst mir nichts erklären, Severus. Ich kann dich verstehen."
"Nein! Kannst du nicht!" sagte er trocken.
"Du hast keine Ahnung."
Nun war sie entgültig wütend. Die aufgestaute Wut über Lavender Brown, ihre Müdigkeit, all das kam jetzt zum Tragen.
"Glaubst du immernoch, dass du der Einzige auf der Welt wärst, der Lily verloren hat?!"
Überrascht sah er sie an.
Wie konnte sie soetwas sagen?
Er baute sich vor ihr auf und rief aufgebracht:
"Es steht dir in keinster Weise zu, über mich zu urteieln!"
Sie sah ihn fassungslos an.
"Ach, ja? Und was tust du dann? Du sagst, ich hätte keine Ahnung, obwohl du genau weißt, wie wichtig Lily für mich war!"
"Was hattest du denn in ihren letzten Jahren noch mit ihr zu tun? Du kanntest sie doch garnicht mehr!"
"Wer von uns hat hier keine Ahnung, Severus? Sie war meine beste Freundin! Auch noch nach der Schule! In unserer Studienzeit haben wir zusammen gewohnt! Und auch als sie James heiratete und Harry bekam haben wir uns so oft wie möglich besucht!"
Sie steigerte sich immer weiter in ihre Wut hinein.
Was glaubte dieser Schnösel eigentlich, wer er war?
Besagter Schnösel hingegen dachte garnicht daran, aufzuhören, geschweige denn, sich zu entschuldigen. Im Gegenteil. Jetzt drängte er sich in ihre Privatssphäre.
"Natürlich. Du hattest ja auch immer alle Zeit der Welt! Du hattest ja nie einen Partner, geschweige denn mal eine Verabredung! "
Sie konnte es nicht fassen.
"Woher willst du das wissen? Du kennst mich nicht! Du weißt nicht, wie mein Leben verlaufen ist!"
Ohne es böse zu meinen holte er nun zum vernichtenden Schlag aus.
"Das ist dich ganz logisch! Wer könnte schon so dumm sein, mit dir freiwillig ausgehen zu wollen?!"
Entsetzt starrte sie ihn an.
Sie wollte ihn anbrüllen, ihn schlagen, doch sie konnte nicht.
Zu weh hatte er ihr damit getan.
Traurig und enttäuscht schüttelte sie den Kopf.
Emily nahm den Umhand ab und drückte ihn Severus gegen die Brust, als sie sich zum Gehen wandte.
Sie war schon einen Schritt von ihm entfernt, als sie noch tonlos sagte: "Arschloch!"
Forschen Schrittes ging sie zur Treppe und verschwand.
Severus sah ihr nach. Dann betrachtete er seinen Mantel, in seiner Hand. Den hatte sie eben noch um ihre Schultern getragen. Was hatte er bloß getan?
Verdammt. Verdammt! VERDAMMT!!
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