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Fanfiction

Ich bin da..., wenn du willst - Verschiedene Gefühlslagen, die gleichen Sympthome

von Blue

Verwirrt lief sie die Treppen herunter. Nein, sie rannte! Sie wollte einfach nur noch weg. Weg vom Astronomieturm, weg von ihrer Wut und vor allem weg von Severus.
Doch sie hörte, dass dieser ihr folgte.
Er ging forschen Schrittes hinter ihr her, er musste sich wahrscheinlich nicht mal anstrengen, um schneller als sie zu sein. Im Nu stand er plötzlich vor ihr.
Eine Stufe tiefer, Augenhöhe auf Augenhöhe und versperrte ihr den Weg.
Emily rang einen Moment mit sich, ob sie versuchen sollte, sich an ihm vorbei zu drängen. Allerdings verwarf sie diesen Gedanken schnell wieder. Das wäre nur unnötige Kraftverschwendung gewesen und die Kraft brauchte sie, um sich mit ihm zu streiten.
Also blickte sie beleidigt und trotzig an ihm vorbei.
Er sah sie ernst und zugleich entschuldigend und reumütig an.
"Emily, es tut mir leid. Was ich gesagt habe, habe ich nicht gemeint."
Sie schnaubte verächtlich und lächelte sarkastisch auf.
Jetzt sah sie ihn an.
"Was du gesagt hast, hast du nicht gemeint, ja? Interessant. Das scheint zu deinen Freizeitbeschäftigungen zu gehören, oder? Erst posaunst du lauter Beleidigungen raus und dann kommst du dich entschuldigen?
Du machts es dir wirklich ziemlich leicht! "
Severus wusste natürlich genau, worauf Emily anspielte.
Ja, so war es gewesen.
Lily hatte er genau das selbe gesagt, damit sie ihm verzieh. Vergeblich.
Aber dieses Mal würde er nicht aufgeben!
"Ich weiß, dass ich, wenn ich wütend bin, Dinge sage, die furchtbar unverschämt und verletzend sind."
Er machte eine Pause. Und legte ihr die Hände auf die Schultern.
Emily ließ es zu. Sie wollte ihm wenigstens eine Chance geben.
"Aber was ich gesagt habe, war in keinster Weise wahrheitsgemäß und einfach nur unüberlegt."
Die Muggelkundelehrerin senkte den Kopf.
In ihrer Brust kämpften gerade zwei Seiten miteinander.
Sie spürte, dass seine Reue echt war, aber er hatte sie auf jede ihm nur mögliche Art beleidigt und verletzt.
Wie kommt dieser ungehobelte Arsch dazu, sich über mein Privatleben zu äußern?

Lily hatte er damals auch nicht wirklich als Schlammblut angesehen!

Es gab genug Männer, die mehr als nur interessiert an mir waren! Elender Taugenichts!

Da sie zu keinem Schluss kam, beschloss sie es spontan zu entscheiden, ob sie ihm verzeihen sollte oder nicht.
Sie hob den Kopf.
In seinen Augen stand wieder Schmerz und Reue und auch....... Trauer? Sie glaubte, zu erkennen, dass sein Blick leicht traurig wirkte.
Ihn so zu sehen, ertrug sie nicht.
Sie hatte ihn schon einmal furchtbar verletzt und zerstört gesehen. Wegen Lily.
Diese hatte sich damals nicht darum geschert, wie es ihm ging. Emily hätte es sich nie im Leben verziehen, wenn er ihretwegen in sein altes Muster zurückgefallen wäre.
"Wie kommst du darauf, dass Männer an mir kein Interesse haben?" fragte sie jetzt wieder lachend.
Severus atmete hörbar aus.
Merlin, sei Dank!!
"Ich sagte, doch, es waren irgendwelche Lügen, die ich dir da ins Gesicht geschleudert habe."
Eigentlich hätte meine Frage lauten müssen: Wer könnte schon so selten dämlich sein,nicht mit dir ausgehen zu wollen?!
Emily nickte. Sie hatte verstanden. Offenbar wollte Severus weder über seine Verletzbarkeit, noch über Lily Eveans reden. Das war ja auch sein gutes Recht.
"Lass uns besser nie wieder über die Vergangenheit reden." schloss sie.
Er lächelte und nickte.
Dann trat er auf der Treppe zur Seite, damit sie vorbei kam.
Gentleman lässt grüßen!
Emily wollte gerade auf die nächste Stufe hinabsteigen, als sie plötzlich über ihren zu langen Bademantel stolperte.
Sie fiel vorwärts.
Ihre Stimme versagte, sie war zu überrascht.
Sie sah sich selbst schon mit Schürfwunden auf der Stahltreppe liegen.
Doch sie wurde aufgefangen.
Da waren seine beiden straken Arme, die sie vor dem Absturz bewahrten.
Sie hielt sich reflexartig an ihm fest.
Er war eine Stufe über ihr.
Er sah ihr direkt in die Augen.
Die beiden Lehrer befanden sich in der wohlbekannten Tanzposition, in der der Mann die Frau, an dieser Stelle, in jedem guten Tanzfilm küsste.
In diesem Moment setzten Emilys Gedanken komplett aus.


Sie hatte ihre Arme um seine Schultern geschlungen.
Er hielt sie am Rücken und ihrer schlanken Taille fest.
Sie schwieg. Er konnte ihren Atem hören. Er konnte ihren Duft riechen.
Magnolie.
Auch er sagte kein Wort.
Und allein das kostete ihn mindestens soviel Kraft, wie damals auf dem Schlachtfeld nicht zu sterben.
Alles in ihm schrie:
Küss sie! Küss sie!! KÜSS SIE ENDLICH!!!
Doch seine Vernunft siegte.
Emily war vergeben, an Patrick Warner.
Vergiss diesen elenden, Blutsauger! Der ist nicht hier!!
Aber er war unfähig, sich zu rühren.
Er fürchtete, dass jede noch so kleine Bewegung diesen wunderbaren Moment zerstören könnte.
Er wagte nichteinmal, zu atmen.
Doch dann registrierte er einen Blick ihrerseits zur Seite.
Ganz langsam richtete er sich, mit ihr in seinen Armen, auf. Sie standen auf einer Stufe. Emily hatte festen Boden unter den Füßen. Sie war sicher.
Doch er ließ sie nicht los.
Warum, das konnte er selbst sagen. Jetzt sah sie zu ihm auf und lächelte. Noch immer war er unfähig, sich zu bewegen. Langsam legte Emily ihre Hände auf seiner Brust ab. Severus merkte, dass er wieder atmete, denn sein Atem stockte. Diese Berührung war wie ein Schock. Er begann leicht zu zittern und betete, dass sie davon nichts bemerkte. Emily beendete die Umarmung nun, indem sie ihn leicht mit den Händen nach hinten schob. Er ließ es geschehen. In diesem Moment hätte sie ihn sogar die Treppe hinunter stoßen können, ohne dass er sich gewehrt hätte. Er konnte nicht.
Severus wusste nicht, wie lange er Emily wirklich im Arm gehalten hatte. Auf jeden Fall lange genug um, nachdem er sie losgelassen hatte, fluchtartig die Treppe hinunter zu flüchten. Zurück blieb eine leicht irritierte Emily, die sich auf der Stufe hinsetzte.
Wow! Das war.........intensiv gewesen.

Bei Merlin!! Das konnte doch nicht wahr sein!!
Severus Snape war alles andere als erfreut, als er in seinen Gemächern in den Kerkern ankam.
Wie konnte es sein, dass diese Frau ihn so aus der Fassung brachte?
Warum hatte er den gottverdammten Wunsch gehabt, sie zu küssen, sie nie wieder loszulassen?!
Warum fand er plötzlich den Duft von Magnolie so unglaublich anziehend?
Er würde sich sein Leben lang keiner Frau mehr hingeben, das war Fakt!
Und schon garkeiner Frau, die erstens, vergeben und zweitens eine Kollegin war!
Aber......
Vorhin, als sie ihre Hände auf seiner Brust abgelegt hatte, war ihm die Luft weggeblieben.
Dazu hatte sein Herz ihm bis zum Hals geschlagen.
Diese "Sympthome" hatte er nicht mehr gespürt, seit....
Nein! Nein, das konnte unmöglich wahr sein !
Konnte er überhaupt noch empfinden?
Natürlich, du Dummkopf! Sonzt wärst du eben nicht fast durchgdreht!
Nein! Nein! Nein!
Den letzten Funken Kraft, den er noch in sich hatte, verwendete er dafür, sich mit allen Mittel gegen sich selbst zu wehren.
Diesen Frust musste er irgendwie loswerden.
Ihn rauslassen.
Er ging zu seinem Schreibtisch und schlug urplötzlich hart mit der Faust darauf.
Ím nächsten Moment spürte er, wie sich der Schmerz über die gesamte Hand, bis hoch zum Ellenbogen ausbreitete.
Verdammt!!
Er blutete zwar nicht, aber wahrscheinlich würde seine Faust bis Morgen furchtbar angeschwollen sein.
Was, wenn Emiy das sah?
Moment mal,......!
Er wollte doch garnicht, dass Emily sich kümmerte.
Nein, es war ihm egal!
Ja! Emily Summers war ihm vollkommen EGAL!!
Obwohl er keine Alpträume hatte, konnte Severus in dieser Nacht kein Auge zutun.




Emily hatte die Nacht auf dem Astronomieturm in ihrem Kopf längst nach hinten geschoben.
Es hatte keine Bedeutung für sie gehabt.
Warum machte sie sich darüber überhaupt Gedanken?
Sie war mit Patrick zusammen. Und sie liebte ihn.
Besagter Vampir hatte jetzt allerdings schon seit einer Woche nicht auf ihren letzten Brief geantwortet.
Eigentlich war es bisher nur ein Zeitaufwand von zwei Tagen gewesen, bis Patrick zurückgeschrieben hatte.
Aber er hatte im Ministerium wahrscheinlich viel zu tun.
Patrick Warner war einer der angesehensten Anwälte in der gesamten Zaubereiwelt, obwohl er ein Vampir war.
Die meisten seiner Kollegen behandelten ihn ganz normal, allerdings gab es natürlich auch jene Höhergestellte, die ihn ausspionieren ließen.
Einmal hatte er sich sogar einer Befragung unterziehen müssen. Ob er denn auch wirklich nur Tierblut trank, wann und wie oft, von welchen Tieren bevorzugt.
Die ganze Sache war absurd, aber Emily konnte es auch in gewisser Weise nachvollziehen, dass man einem Vampir nicht so ohne weiteres vertraute.
Nach dem Krieg hatten sich die Vampire immer heufiger öffentlich gezeigt. Fast alle ihrer Art besahsen einen Mondstein. Dieser Stein ermöglichte es Vampiren, sich im Sonnenlicht aufzuhalten, ohne dabei in Flammen aufzugehen.
Patrick zum Beispiel trug diesen Stein, eingefasst in einem Ring am Finger. Die meisten Vampire hatten in der Nachkriegszeit viele Menschen getötet. Es war ein wahres Schlaraffenland für sie gewesen. Überall verzweifelte, einsame Menschen. Das waren für sie die perfekten Opfer gewesen. Mittlerweile hatte es das Ministerium für Zauberei geschafft, beinahe alle menschenblutliebenden Vampire auszurotten.
Patrick wurde sogar extra dafür bezahlt, wenn er seinesgleichen in seiner Freizteit umbrachte. Und hin und wieder half Emily ihm sogar dabei. In Schnelligkeit stand sie den Vampiren kaum nach. Mit ihrer großen Kraft kam sie noch nicht ganz so zurecht, aber immerhin hatte sie schon acht Vampire gepfählt.
Mit Patricks Hilfe war sie in ihrer Freizeit hin und wieder zur Vampirjägerin geworden. Aber mittlerweile waren die meisten Blutsauger auf Tierblut umgestiegen oder sie waren tot.
Sie schüttelte den Kopf, um klar denken zu können.
Ihre Schüler schrieben gerade einen Test und sie musste bei den Zweitklässlern noch höllisch aufpassen, dass auch ja keiner schummelte. Ausserdem hatte sie heute morgen einen Brief von Minerva auf ihrem Pult gefunden, indem die Schulleiterin sie für den Posten der Vertrauenslehrerin anfragte. Emily hätte diesen Posten wahrlich gern übernommen, allerdings war sie sich nicht sicher, ob es das Richtige für sie sein würde. Sie beschloss Minerva aber dennoch eine Zusage zu schicken.
Dass Severus ihr Schreiberling werden sollte, hatte Minerva allerdings nicht erwähnt.




Wie er es erwartet hatte, war Severus' Hand am nächsten Morgen blau vor lauter Blutergüssen.
Na, großartig!
Wie sollte er das verstecken?
Er zog einfach seinen Ärmel noch weiter nach unten, sodass die ganze Hand nicht mehr zu sehen war.
Als er kurz bevor er nach oben gehen wollte, nocheinmal in den Spiegel sah, bekam er einen Schreck.
Er sah aus wie ein Zombie!
Seine Haut war furchterregend blass und er hatte dunkle Augenringe. Er versuchte es mit einem Abschwellungszauber. Das half einigermaßen.
Was stellte er sich so an? Als er noch jede Nacht Alpträume gehabt hatte, hatte er noch schlimmer ausgesehen.
Wieder meldete sich die nervige Zweitstimme in seinem Kopf, die die gute und ehrliche Seite seiner Seele zu sein schien.
Stimmt. Du hast schon schlimmer ausgesehen, aber da war auch Emily noch nicht hier!
Severus knirschte genervt mit den Zähnen.
Er zwang seine Erststimme, dazwischen zu funken.
Verdammt noch mal! Jetzt reiss dich zusammen!
Er nickte seinem Spiegelbild zu und ging zu seinem Klassenraum.
Der Unterricht und das Schülerschikanieren lenkte ihn kurzfristig ab. Er musste gestehen, dass er Gefallen daran hatte, die Angst in den Augen seiner Schüler zu sehen, die Wut, wenn er mal wieder ein paar viele punkte von ihrem Haus abzog. Und nicht zuletzt liebte er es, Slytherin zu bevorzugen und sie als wahre Genies zu bezeichnen. Aber das Brauen von Zaubertränken lag den Slytherins einfach im Blut.
Wenn ein Slytherin schlecht im Brauen war, war er dafür herrausragend in der Theorie.
Hufflepuffs taten sich oft sehr schwer. Sowohl in der Theorie, als auch in der Praxis.
Da war zum Beispiel wieder so ein hoffnungsloser Fall.
Heather Helpers.
Er sah, dass sich die Fünftklässlerin ziemlich damit abmühte, den besagten Text im Buch zu verstehen.
Das war natürlich ein gefundenes Fressen für seine Schikanenleidenschaft.
"Miss Helpers", sagte er kühl. Erschrocken fur Heather zusammen und blickte vorsichtig fragend zu ihm auf.
"Ähm....... Ja, Sir?"
Severus blickte sie bewusst von oben herab an, nicht nur weil sie auf ihrem Platz sahs und er vor ihrer Bank stand.
Prüfend zog er eine Augenbraue hoch.
"Erklären sie der Klasse doch bitte den Text, welchen sie soeben lesen sollten."
Augenblicklich wich alle Farbe aus dem Gesicht der 14-jährigen.
Triumphierend lächelte Severus.
Ganz langsam begann die Schülerin:
"Ähm,.......also... es.... es geht um.........."
Hilfesuchend schaute sie zu ihrem Sitznachbarn, der allerdings auch nur mit den Schultern zucken konnte.
Schließlich atmete Heather Helpers hörbar aus.
Ein klassischer und zugleich erbärmlicher Versuch, sich zu beruhigen. Jetzt würde sie wahrscheinlich das Geständnis ihrer Unwissenheit ablegen.
"Es...... es tut mir leid, Sir. Ich........ich habe den Text nicht verstanden." Beschämt senkte sie den Kopf.
Severus nickte und ging durch die Sitzreihen.
"Das ist bereits das zweite Mal, dass Sie mit ihrer Unwissenheit auffallen, Miss Helpers." sagte er trocken in den Raum hinein.
"Ich weiß ja nicht, ob man Sie bereits darüber aufgeklärt hat, aber wenn man etwas nicht versteht, hat man die verdammte Pflicht, nachzufragen. Auch Sie." Er machte eine Pause, um zum finalen Schlag auszuholen.
"Oder halten Sie sich etwa für etwas Besseres und denken daher das Fragen nicht nötig zu haben?"
Er stand wieder vor ihr.
Sie hatte die Augen niedergeschlagen und antwortete nicht.
"Auf Fragen antwortet man, Miss Helpers. Auch dann, wenn man sich für etwas Besseres hält!" sagte er energisch.
Heather fuhr erneut zusammen.
"Doch, ich weiß, dass ich nachfragen sollte und nein, ich halte mich nicht für......" Weiter kam sie nicht.
"Wenn Sie es angeblich wissen, dann scheinen Sie einfach unfähig zu sein, ihr Wissen in Taten umzusetzten." polterte der Tränkelehrer.
Er ging zu seinem Pult und notierte sich etwas.
Die ganze Klasse schwieg.
Severus konnte die Angst, die sich im ganzen Raum breit machte, förmlich spüren.
Alle warteten sie ab.
Was würde jetzt kommen?
Es war aber wie immer.
"15 Punkte Abzug für Hufflepuff." verkündete er trocken.




Am Ende des Tages korrigierte sie diese Tests in der Bibliothek. Dort fühlte sie sich irgendwie wohler, als in ihrem Zimmer. Hier in der Bibliothek war sie nicht allein.
Und trotzdem war es ruhig.
Da Emily selbst einen Muggelvater gehabt hatte und ihre Mutter Katherine bei Muggeln aufgewachsen war, kannte sie sich im heutigen Zeitalter der Menschen bestens aus.
Vom Haushalt mal ganz abgesehen (Bügeleisen).
Vollkommen in ihre Arbeit vertieft, bemerkte Emily garnicht, dass plötzlich jemand neben ihr auftauchte.
Da spürte sie eine Hand auf ihrer Schulter.
Sie blickte auf und sah Professor Trelawny, die geistesabwesend neben ihr stand.
"Sybill? Ist alles in Ordnung?" fragte sie besorgt.
Aber Trelawny antwortete nicht.
Sie bewegte die Lippen, vermochte aber nichts zu sagen.
"Folge....!"begann die Wahrsagerin plötzlich.
"Folge! Folge deinem Herzen!!" Emily sah sie überrascht an. Was war denn nun schon wieder in Sybill gefahren?
Diese fuhr fort: "Alles andere wäre ein fataler Fehler, den du einmal schrecklich bereuen würdest!!"
Noch immer starrte Emily ihre Kollegin erstaunt an.
Was zum Teufel war das?
Doch augenblicklich erwachte Sybill Trelawny aus ihrer Vision und nahm ihre Hand von Emilys Schulter.
"Oh,...... Emily? Was machst du in meinem Büro?" fragte sie überrascht.
Diese musste lächeln.
"Ähm,Sybill? Sieh dich mal um." Sie deutete mit den Augen von links nach rechts.
Trelwany blickte in den Raum und dann wieder zu ihrer Kollegin.
"Oh. Wie bin ich denn hier gelandet?"
Emily sammelte die Tests zusammen und stand auf.
"Diese Frage kann ich dir leider auch nicht beantworten." Sie lächelte Sybill noch einmal zu bevor sie zur Tür hinaus verschwand.
Sie machte sich auf den Weg zu ihrem Klassenraum.
Dort konnte sie die Tests zu Ende korrigieren und sie schonmal in die Pultschublade legen.
So würde sie auch morgen nicht Gefahr laufen, sie in ihren Gemächern zu vergessen.
Als Emily in ihrem Büro ankam, war dieses stockdunkel.
Mit ihrem Zauberstab machte sie sich Licht und ging zu ihrem Pult. Leicht müde warf sie ihre Umhängetasche auf den Boden und legte die Tests auf der Tischplatte ab.
Sie zündete die weiße Kerze darauf mit einem kleinen Feuerzauber an und setzte sich hin.
So, nur noch fünf Tests zu korrigieren, dann war's das für heute.
Emily nahm sich ihre Feder und fing an, den Test von Marcia durchzugehen.
Bei der Frage: Wofür wird ein Bügeleisen gebraucht?
musste sie schmunzeln.
Sie hatte dort schon so einige kreative Ideen der Schüler gehabt, nur nicht die richtige Antwort.
Aber Marcia gab dem ganzen den Rest!
Ein Bügeleisen nutzt man, um Kleidungsstücke zu reinigen und zusammen zu falten.
Völlig in ihre Arbeit vertieft, merkte Emily garnicht, wie sich ihr jemand näherte.
Plötzlich spürte sie die Anwesenheit einer Person hinter ihr. Blitzschnell fuhr sie herum. Doch sie konnte niemanden sehen.
"Hallo?" fragte sie in den Raum.
Keine Antwort.
Langsam stand sie auf.
Plötzlich huschte eine düstere Gestalt an ihr vorbei.
Blitzschnell drehte Emily sich um.
Nichts.
Es war dunkel und kühl hier drin.
Nur die weiße Kerze warf einen leichten Lichkegel auf ihr Pult.
Mit einem geräuschlosen, eleganten Schritt kniete sie bei ihrer Tasche.
Ein Griff hinein und sie erhob sich wieder.
Mit dem Zauberstab in der linken, dem Holzpflog in der echten Hand wandte sie sich ein paar Mal um.
Zwar konnte sie im Dunkeln um einiges besser sehen, als andere Hexen, aber hier war überhaupt nichts zu sehen.
Und wie Sie sehen, sehen Sie nichts.
Emily wollte es gerade als Phantasie abtun, als erneut etwas an ihr vorbeihuschte.
Vampir!
war ihr erster Gedanke. Aber, hier, in Hogwarts? Wie sollte er oder sie sich Zutritt verschafft haben?
Vampire mussten in jedes Gebäude hereingebeten werden, um dort, wie bekannt, munter ein und ausgehen zu können.
Und wenn dieser Vampir hereingebeten worden war?
Möglich war es.
Emily gefror das Blut in den Adern, als sie ihre Chancen, hier heil wieder raus zu kommen, abwägte.
Über lange Strecken konnte sie einen Vampir zwar einholen, aber hier, in einem geschlossenen Raum?
Zur Tür waren es ungefähr zehn Meter.
Über kurze Distanzen vor einem Vampir zu fliehen, war ungefähr so erfolgreich, wie der Versuch in der afrikanischen Steppe vor einem Löwen davonzulaufen.
Eigentlich war es noch hoffnungsloser.
Wenn ein Vampir Jagd machte, lief er zur Höchstform auf.
Seine Schnelligkeit erinnerte an Überschallgeschwindigkeit.
Sie atmete ganz flach, obwohl ihr der Atem bereits stockte.
Sie beschloss sich ein wenig mehr Licht zu zaubern.
Lumos. , sagte sie in Gedanken.
Langsam leuchtete die Spitze ihres Zauberstabes auf.
Sie drehte sich ein paar Mal um, konnte jedoch nichts entdecken.
Alles, was sie hörte, war ihr Herzschlag.
Mit der Lautstärke eines Schusses, aus einem Revolver.
Und Emily hatte keine andere Wahl, als zu warten.
Sie musste dem Vampir den Vortritt lassen.
Er war angreifbarer, wenn er sie anfiel.
Und dann musste sie um ihr Leben zu kämpfen.
Alles in ihr schrie:
Lauf! Lauf, gleich ist es zu spät!! LAUF!!
Doch sie rührte sich nicht.
Sie durfte nicht in Panik verfallen.
Sie musste Ruhe bewaren.
Nur dann hatte sie eine Chance.
Warten auf den Angriff eines Vampirs!
Je öfter Emily diesen Gedanken in ihrem Kopf duchspielte, desto schlimmer wurde ihre Angst.
Doch sie riss sich zusammen.
Angst ist zu riechen!
Emily roch ihre eigene Angst!
Das kam ihr so schwach und erbärmlich vor, dass sie im Nachhinein mehr Wut als Angst empfand.
Eigentlich hätte sie mit ihm rechnen müssen und doch war sie geschockt, als sie plötzlich am Nacken gepackt und auf den Fußboden geschleudert wurde.
Unangenehm hart landete sie auf dem Rücken.
Das Licht, ihres von ihr um einen Meter entfernten Zauberstabes, war schwach.
Aber er reichte aus, um die fürchterliche Dämonenfratze, die im nächsten Moment über ihr auftauchte, zu erkennen.
Die Augen des Vampirs waren blutrot gefärbt und sein Teint hatte eine leicht graue Farbe.
Seine langen Reisszähne hatte er entblößt.
Es erinnerte an eine Kreatur aus der Hölle.
Aus der Unterwelt.
Allein der Anblick, den ein jagender, hungriger Vampir bot, ließ manche Opfer vor Angst erstarren.
Emily erschauderte und versuchte, mit dem Holzpflog nach ihm zu schlagen, aber der Vampir war schneller und drückte ihr den Arm auf den Boden.
Wütend knurrte er sie an.
Wie ein Löwe, der kurz davor war eine Gazelle anzuspringen und ihr die Kele aufzureissen.
Dabei riss er seinen Mund weit auf und sah somit noch fürchterlicher aus.
Aus Reflex fauchte Emily ihn an, was sich allerdings, verglichen mit seinem lauten Geknurre, lächerlich anhörte.
Doch mit einem Mal wurde der Vampir still und legte seine Teufelsmaske ab.
Seine Augen wurden bernsteinfarben und seine Haut nahm eine gleichmäßige Blässe an.
Auch seine Reisszähne verschwanden und er setzte ein Lächeln auf.
"Hi, Schatz." sagte er mit munterer Stimme.
"Patrick!" rief Emily erschrocken und zugleich erfreut.
Jetzt musste auch sie lächeln.


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