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Fanfiction

Ich bin da..., wenn du willst - Schmerzen und ihre Linderung

von Blue

Ich habe heute einen Schub! Ich fürchte, dass ich diesen frühestens nächstes Wochenende fortsetzen kann. Zumindest für diese FF.
Liedtipp: "Stay" von the Hurts

@sweetdark: Ich weiß, ich hab dir endlich mal was zu tun gegeben! ^^ Keine Bange, so lange Pausen wie in den letzten Wochen habe ich nicht vor, zu wiederholen!

Viel Spaß, Blue
*******************************************


Emily hatte sich blitzschnell in ihr Zimmer verzogen und sich völlig entnervt auf ihr Bett fallen gelassen. Das alles wurde ihr einfach zu viel. Am Liebsten hätte sie ihn umgebracht, obwohl sie genau das niemals geschafft hätte. Ihre Wut schwoll langsam ab und machte Platz für Erschöpfung, Trauer und Enttäuschung über sich selbst. Sie wusste nicht, was sie wollte. Das war verdammt ungewohnt und sie fühlte sich so unglaublich machtlos, wie noch nie. Eines war ihr allerdings klar: Sie musste mit Patrick reden! Ganz dringend, am besten sofort! Aber er war in London. „Jetzt stell dich nicht so an, Emily Summers!“, sagte sie zu sich selbst. „Schließlich gibt es Briefe und Eulen!“ Wie aus einem spontanen Impuls heraus sprang sie auf und machte sich gleich daran, etwas auf das Pergament zu kritzeln. Es war Zeit, etwas zu tun! Jeder ist seines Glückes Schmied! Aber, was sollte sie schreiben?
Lieber Patrick…
Lieber? Konnte sie das so schreiben? Wenn das ganze auf eine Trennung hinaus lief, dann war das ganz und gar unpassend, oder? Aber was sollte sie stattdessen schreiben??
Emily grabschte nach dem Pergament, knüllte es zusammen und schmiss es über ihre Schulter nach hinten. Pan, der in seinem Käfig saß, krächzte fragend, doch seine Besitzerin bemerkte ihn gar nicht. Sie begann von neuem:
Patrick,…

Severus war gerade wieder in den Kerkern angelangt und hatte die Tür mit einem lauten Knall hinter sich zugeschmissen, als es im gleichen Augenblick donnerte. Es klang, als würde da oben jemand mit voller Wucht gegen alles schlagen, was ihm im Weg war. Das hätte er am Liebsten jetzt auch getan! Doch er lehnte sich bloß matt gegen die Tür und schloss die Augen. Wie sollte das nur weitergehen? Emily konnte oder wollte ihm keine wirkliche Antwort geben, vielleicht war das auch besser so, denn auf diese Weise konnte er dem Schmerz entgehen. Nein, anders, dachte er. Auf diese Weise kann ich noch mehr Schmerz entgehen, zumindest für eine Weile. Das ganze war total feige von ihm und armselig dazu. Was war nur mit ihm passiert? Er war zu weit gegangen. Er hätte sie niemals so nahe an sich heranlassen dürfen! Niemals hätte er sie küssen dürfen, er hätte sie wegstoßen sollen, als es noch möglich gewesen war. Im Grunde hätte er sie im Raum der Wünsche davonjagen müssen. Dann wären sie beide jetzt nicht in dieser aussichtslosen Lage. Hatte er hier irgendwo einen Zeitumkehrer? Minerva musste doch noch einen haben! Severus schüttelte den Kopf und verbannte diese absurde Idee aus seinen Gedanken. Doch eine Sache, oder besser gesagt, eine Frau blieb darin. Emily Summers. Die Hexe, die ihn auf Dauer wirklich derart auf die Nerven fiel, dass er sie manchmal eigenhändig hätte erwürgen können. Doch im nächsten Moment wollte er sie nur noch küssen, sie nur noch festhalten. Es war zum Verrücktwerden! Er hasste es, dass er sie liebte! Warum hatte er überhaupt Gefühle? Das war doch einfach nur ermüdend und unnötig. Der dunkle Lord hatte keine Gefühle gehabt und hatte um einiges leichter gelebt. Voldemort war ein Psychopath, du Idiot! Solche „Menschen“ können nichts fühlen, weil sie krank sind! Das macht sie ja so gefährlich und irre! Und außerdem: Selbst Warner fühlt etwas, und der ist TOT! Du bist am Leben! Also benimm dich doch endlich mal so!!
„Sei ruhig!“, zischte er wütend und ging ins Badezimmer, um sein Gesicht von Tinte zu befreien. Und wieder stellte sich ihm die Frage, ob es wirklich gut war, noch am Leben zu sein. Wäre er doch damals einfach in der Heulenden Hütte liegen geblieben und hätte sich selbst verbluten lassen. Dann wäre er jetzt keine Ahnung wo, vielleicht sogar bei Lily und endlich frei. Ob du’s glaubst oder nicht, Feigling! Wenn du mal etwas netter zu ihr wärst, dann hättest du vielleicht sogar eine Chance gegen Warner! Severus klatschte sich eiskaltes Wasser ins Gesicht und versuchte, die Stimme zu vertreiben. Sie störte ihn und er wollte nicht hören, was sie meinte, sagen zu müssen. Er blickte in den Spiegel und sah das Gesicht eines Todessers. Ein alter Mann, der sein Leben vergeudet, seine Chancen auf Frieden jedes Mal verspielt und die zwei einzig wichtigen Frauen in seinem Leben zurückgestoßen hatte. Er zog seinen Ärmel hoch und betrachtete seinen linken Unterarm. Das dunkle Mal war verblasst, seit der dunkle Lord gefallen war, aber es war dennoch deutlich zu erkennen. Zumindest bewegte es sich nicht mehr unter der Haut. Dieses Gefühl würde er niemals vergessen. Dieses widerliche Geschlängel, der schmerzende Stich, wenn er nach ihm rief. Der größte Fehler seines Lebens zierte seinen Arm und würde auf ewig zu sehen sein. Wie die tiefe Narbe an seinem Hals. Narben erinnerten daran, dass die Erinnerungen real waren. Er hatte Menschen getötet. Es war ihm egal gewesen. Er konnte seine Gefühle auf Kommando abstellen, wenn er wollte. Ach, ja?, fragte die nervige Stimme plötzlich. Dann stell jetzt mal die Liebe zu Emily ab! Na los, mach doch!
Severus blickte wieder in den Spiegel und stellte überrascht fest, dass sich auf seiner Wange ein roter Striemen gebildet hatte. Richtig, sie hatte ihn geschlagen! Was zum Teufel ging hier vor? Er hatte zugelassen, dass sie ihn schlug? Jeder andere hätte dafür einen Folterfluch von ihm kassiert! In diesem Moment fiel ihm ein, dass sein Zauberstab ja noch irgendwo im Büro der Schulleiterin liegen musste. Er hatte ihn ganz vergessen, hatte einfach nur noch weg gewollt. Entschlossen fuhr er herum und machte sich auf den Weg, seinen Zauberstab zu holen.

Patrick,
es tut mir Leid, aber ich glaubemeine Liebe zu dir ist nicht mehr stark genug.


Genervt schüttelte Emily den Kopf, knüllte das Pergament zusammen und schmiss es hinter sich auf den Boden. Draußen krachten noch immer Donner und Blitze zerschnitten den Himmel. Emily wollte sich gerade Licht machen (sie hatte die ganze Zeit über im Halbdunkeln geschrieben)als ihr auffiel, dass ihr Zauberstab nicht in ihrer Hosentasche war. Verwirrt blickte sie auf dem Tisch herum. Sie knipste die Lampe mit der Hand an und suchte weiter. Hier war er auch nicht. Wo war ihr Zauberstab? Da fiel es ihr wieder ein. Sie hatte ihn gleichgültig bei Minerva im Büro vergessen, sie war zu beschäftigt damit gewesen, abzuhauen. „Verdammt!“ Wütend über sich selber stand sie auf und ging zur Tür. Dabei mussten sich ihre Füße durch ein wahres Meer an Pergamentknollen kämpfen, das sich mittlerweile auf ihren Teppich gebildet hatte.

Sie kam gerade an die Tür, als sie jemanden dahinter sehr aufgebracht sprechen hörte. Sie erkannte die Stimme sofort und wollte gleich wieder umdrehen, als sich die Tür von allein öffnete. Minerva stand auf den Steinstufen, in ihren Händen zwei Zauberstäbe. Einer davon war ihrer. Minerva winkte sie herein und Emily kam nur sehr zögernd dem Wunsch der Schulleiterin nach. Sie festigte ihren Blick auf den Boden, doch sie konnte aus dem Augenwinkel eine groß gewachsene Person in schwarz erkennen. „Gut, dass du gekommen bist“, begann Minerva in einem tadelnden Tonfall. „Ich habe es gerade Severus verkündet und dir sage ich es jetzt auch.“ Sie wird einen von uns rauswerfen!, schoss es Emily durch den Kopf. Nein, das darf sie nicht! Bitte, bitte nicht! Sie hielt den Blick noch immer gesenkt und kam sich vor wie eine Angeklagte im Gerichtsaal. Minerva fuhr fort: „Da ich befürchte, dass ihr beiden euch sonst noch wohlmöglich umbringt, werde ich eure Zauberstäbe vorerst einmal in meinem Gewahrsam behalten.“ Emily blickte schockiert auf. Was wollte sie? Hatte sie das gerade richtig verstanden? „Außerdem werdet ihr euch die nächsten zwei Wochen frei nehmen, beide! Hiermit suspendiere ich euch für zwei Wochen vom Unterricht. Ihr werdet diese Zeit nutzen, um euch zu beruhigen und vielleicht sogar, um euch zu vertragen. Was ihr damit macht, ist eure Sache, aber eins sage ich euch beiden:..“ Sie kam von den Stufen herunter und stellte sich vor ihre Professoren. „Solltet ihr euch nach diesen zwei Wochen noch immer derart angiften, dann werde ich euch feuern und zwar euch beide!“ Emily brauchte einen Moment, um das eben Gehörte zu begreifen. Dann protestierten sie plötzlich beide wie aus einem Mund: „Das kannst du nicht machen!“
Als hätten sie sich verbrannt, starrten sie einander erschrocken an. Minerva, die ebenfalls wieder etwas überrascht war blickte zwischen den beiden hin und her. Doch endlich schien sie zu begreifen, was es zwischen den beiden war und nickte wissend, als Emily sie mit bittendem und zugleich empörtem Blick ansah. Severus hingegen fokussierte den Fußboden.
„Mein Entschluss steht fest“, verkündete die alte Hexe und fügte noch hinzu: „Vielleicht solltet ihr beide mal etwas an euren Dickköpfen arbeiten.“ Emily machte ein beleidigtes Gesicht und wandte sich schon zur Tür. „Nein!“, kam es da plötzlich von Severus und sie blieb abrupt stehen. „Du musst keine Entscheidung treffen, Minerva.“, sagte er. „Ich kündige freiwillig und zwar fristlos!“ Emily fuhr herum und sah ihren Kollegen mit entsetzten Augen an, doch er beachtete sie gar nicht. Minerva McGonagall starrte ihn ebenso entsetzt an und schien nicht zu wissen, was sie darauf antworten sollte. „Bist du dir da auch ganz sicher, Severus?“, fragte sie ihn eindringlich. Was machte sie da, zum Teufel? Wollte sie ihn wirklich gehen lassen? „Das kannst du nicht machen!“, schoss es erneut aus ihrem Mund, dieses Mal an Severus gerichtet. Er bedachte sie nur mit einem gleichgültigen Blick und wandte sich dann wieder an Minerva. „Ja, ich bin sicher. Gib mir einen Tag und ich bin verschwunden.“, sagte er völlig unberührt. „Nun“, begann die Schulleiterin, noch immer geschockt. „Ich weiß nicht, ob ich in den nächsten Tagen so schnell einen Ersatz für dich finden werde.“ Während Emilys Fassungslosigkeit ihr den Verstand zu rauben drohte, sprach Severus ganz entspannt weiter: „Zaubertranklehrer gibt es wie Sand am Meer und die Schüler und auch die Kollegen werden im Übrigen froh sein, mich los zu sein.“ Emily spürte, wie ihr seine Worte die Kehle zuschnürten. Ihr Magen schien ganz plötzlich ins Bodenlose zu stürzen. „Nun gut, ich…“ McGonagall kam langsam auf die beiden zu und reichte ihnen ihre Zauberstäbe. Severus ergriff seinen blitzschnell, doch Emily war unfähig, irgendetwas zu tun. Sie stand bloß da und starrte ihn an. Das konnte er unmöglich ernst meinen! „Ich werde dir eine Tag geben, Severus. Ich bedauere es sehr, aber…ich werde schon jemanden finden.“, meinte Minerva mit einem traurigen Blick. Severus nickte und sagte noch: „Danke für alles, Minerva.“ Dann drehte er sich um und verschwand, ohne Emily noch eines weiteren Blickes zu würdigen. Die beiden Frauen blieben fassungslos zurück. Die Schulleiterin musste sich nun auf die Suche nach einem neuen Tränkemeister begeben und noch dazu den Verlust eines jahrelangen Kollegen und Bekannten verdauen. Noch schlimmer jedoch stand es um Emily Summers. Sie erwachte endlich aus ihrer Erstarrung, sah ihre Chefin unverständlich an, riss ihr ihren Zauberstab aus der Hand und rannte ihm nach.

Severus war unten an der Treppe angekommen, als er hinter sich Schritte über die Treppe poltern hörte. Völlig kalt ging er forschen Schrittes den Gang entlang und hoffte, dass sie nicht schnell genug sein würde. Aber er würde nicht rennen. Das wäre nun wirklich lächerlich und viel zu auffällig gewesen. Er hatte sich soeben den Rest seines Lebens verdorben. Die Stimme in seinem Kopf hatte Protest geschrieen, hatte lauter gepoltert, war mehr ausgerastet, als er es jemals hätte tun können, doch er hatte sie ignoriert. Genau wie Emily, deren schmerzvoller, fassungsloser Blick ihm das Herz brach. Sag mal! Bist du bescheuert?! Was machst du, du Vollidiot?!! Was machst du? Bleib stehen!! Geh zurück!! LOS, GEH ZURÜCK!!!
Aber er hörte nicht darauf und ging weiter, drückte seinen Zauberstab fest in der Hand.
Da hörte er Schritte hinter sich, die sich unglaublich schnell näherten. In diesem Moment wünschte er sich, zu disapparieren. Emily schaffte es unglücklicherweise, ihn einzuholen, stellte sich vor ihn und versperrte ihm den Weg. Er sah sie an, gleichgültig. Sie sollte verstehen, dass sie ihm egal war. Emily starrte ihn eine Weile ohne ein Wort an. Als er dann einfach an ihr vorbeigehen wollte, zischte sie wütend: „Was fällt dir eigentlich ein?!“
Gespielt fragend sah er sie an und meinte: „Wenn du mir nichts zu sagen hast, dann vergeude ich auch nicht länger meine Zeit.“
„Du willst einfach so abhauen?“, fragte sie und ihre Stimme wurde etwas lauter. „Du willst Minerva im Stich lassen? Du willst die Schüler im Stich lassen?“
Severus ließ die Gleichgültigkeit in seinem Gesicht stehen und tat weiterhin, als berührte ihn das Ganze nicht. „Wie schon gesagt, die sind alle froh, wenn sie mich los sind. Es gibt nichts, was mich hier noch hält.“

Mit diesen Worten blickte er an ihr vorbei und ging weiter. Emily blieb kurz stehen und sah ihm verzweifelt hinterher. Sie wollte nicht, dass er ging! Sie lief ihm wieder nach, brachte ihn ein paar Meter weiter zum Anhalten. „Die Schüler brauchen dich, das wissen sie nur noch nicht. Minerva braucht dich, wie soll sie die Schule ohne dich halten?“ Irgendwie musste sie ihn überzeugen, bloß wie? „Ich…du wirst gebraucht, Severus!“ Die Gleichgültigkeit in seinen Augen verschwand für einen kurzen Moment und sie glaubte, Schmerz erkennen zu können.
„Ach, tatsächlich?“, fragte er und fügte unbarmherzig hinzu: „Vom wem?“ Emily wusste, was er hören wollte. Aber das konnte sie nicht sagen. Unmöglich, es ging nicht! Alles in ihr schrie: Von mir! Von mir!! VON MIR!! Aber die Worte blieben ihr in der Kehle stecken und sie brachte keinen Ton heraus. In seinem Gesicht machte sich Enttäuschung breit und er nickte wissend, bevor er sie stehen ließ. Emily blieb zurück und sah ihm nach. Ihre Augen füllten sich mit Tränen und sie konnte nichts tun, außer dazustehen und zuzusehen, wie er sich immer weiter von ihr entfernte. Sein schwarzer Umhang war das Letzte von ihm, was sie sah, ehe er hinter einer Ecke verschwand. „Von mir, du Trottel!“, wisperte sie und ging in die andere Richtung, zurück zu ihrem Zimmer. Und wieder grollte ein Donner.

Zu ihrer Überraschung stand dort ihre Mutter, die sich mit dem kleinen Zauberer auf ihrer Tür unterhielt. „Komm schon, ich bin ihre Mutter, du kannst doch mal eine Ausnahme machen!“, sagte sie gerade. „Kommt nicht in die Tüte!“, entgegnete der weißbärtige Mann stur. „Katherine!“, entfuhr es Emily, „Was machst du hier?“ Ihre Mutter sah sie freudig an und antwortete: „Ach, hallo. Ich wollte dich besuchen und in deinem Zimmer auf dich warten, aber dein kleiner Merlin hier…“ – „Ich heiße Hermann!“, zickte der kleine Zauberer empört, doch Emily brachte ihn mit dem Wort „Flyte“ zum Schweigen. Die Tür öffnete sich und die beiden Summers-Frauen traten ein. Als die Ältere den Papierhaufen auf dem Boden bemerkte, sah sie ihre Tochter fragend an, doch diese winkte gleichgültig ab und deutete ihrer Mutter, sich auf die kleine Couch zu setzen. Emily ließ sich ihr gegenüber auf ihr Bett sinken und blickte sie erwartungsvoll an. „Was ist mit dir?“, fragte die grauhaarige Hexe misstrauisch. Es klang eher nach Tadel, als nach Besorgnis, aber ihre Tochter wusste, dass es nicht so rüberkommen sollte, wie es gerade rüberkam. „Ich…“ Sie zögerte. Sie brauchte jemanden zum Reden, aber ob Katherine wirklich die richtige Ansprechpartnerin dafür war? Auf der anderen Seite, wen hatte sie sonst? Also begann sie, ihr davon zu erzählen. Im Laufe der Zeit redete sie sich heiß, wurde hektisch und schließlich sprudelte es nur so aus ihr heraus, was sich alles in den vergangenen Monaten zwischen ihr und Severus Snape abgespielt hatte. Sie ließ nichts aus. Kein Wort, keine Geste, kein Blick und kein Kuss blieben unerwähnt. Katherine hörte sie an, ohne sie zu unterbrechen. Gegen Ende, als sie auf das jüngste Ereignis zu sprechen kam, konnte Emily nicht verhindern, dass ihr die Tränen kamen. Ihre Mutter reagierte für sie ziemlich ungewohnt, indem sie sich plötzlich zu ihr setzte und ihr den Arm um die Schultern legte. Nun kamen ihr endgültig die Tränen und sie ließ sich in die Arme ihrer Mutter sinken. Die Stütze, die sie nie gehabt hatte, war jetzt endlich da. „Schhh, schhhh, schon gut, Schatz.“, versuchte Katherine ihre Tochter zu beruhigen. „Du musst ihm die Wahrheit sagen. Patrick und Severus. Sie müssen es erfahren.“ Emily nickte zwar, doch zwischen ihren Tränen schluchzte sie: „Ich kann nicht! Ich…ich kann nicht!“

Severus war dabei, seine Kleidung in seinem Koffer zu verstauen. Eigentlich hatte er noch gar nicht so wirklich begriffen, was er eben getan hatte. Er würde hier weggehen. Er würde Hogwarts verlassen und nie wieder zurückkehren. Morgen Abend würde er nach Spinner’s End flohen. Warum ging er nicht gleich? Würde er es aushalten, so lange noch im selben Gebäude zu sein wie sie? Wahrscheinlich nicht. Aber er musste. Minerva hatte schließlich schon seiner Kündigung zugesagt, da musste er sich wenigstens an die zeitliche Abmachung halten. Die Stimme in seinem Kopf hatte nichts mehr gesagt, seit er Emily auf dem Gang zurückgelassen hatte. Eigentlich hätte er darüber froh sein müssen. Aber er war nicht froh. Die Stimme war ganz offensichtlich beleidigt. Ja, bin ich!, ertönte es plötzlich und Severus schloss genervt die Augen. „Ich hab’s gewusst!“ Du hast mich ignoriert und sie hast du verletzt!! Du bist so ein unverbesserlicher Trampel! Und du willst diese Frau lieben??
Er hatte keine Lust, sich Vorwürfe anzuhören. Die würde er sich selbst noch früh genug machen. Im Moment war er abgelenkt. Vom Packen, vom Wütendsein und von seiner Sturheit. Auch wenn es ihn innerlich vielleicht zerstören würde, er musste gehen. Er musste sich von ihr lossagen. Sie hatte Warner und damit hatte sie ein gutes Los gezogen, das hatte sie ja selbst gesagt. Leicht schwermütig schloss er seinen Koffer und blickte sich um. Und er hatte gedacht, er würde nie hier weggehen. Er hatte beinahe sein gesamtes Leben hier verbracht und diesem vertrauten Ort, der ihm immer eine Zuflucht geboten hattewürde er nun den Rücken kehren. Es war der Anfang vom Ende. Der Anfang vom Ende seines Lebens.


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