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Fanfiction

Ich bin da..., wenn du willst - Angeklagt!

von Blue

Liedtipp: "All the things she said" von Tatu Viel Spaß :*
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Emily hatte sich noch bis zum späten Abend mit Katherine unterhalten. Und es war merkwürdig, ihre Mutter verstand sie. Auch, wenn ihr Vorschlag sehr unangenehm und schwer war, sie hatte letzten Endes Recht. Emily musste mit Patrick reden. Und mit Severus. Vor allem mit Severus.
„Rede mit ihm, Schatz!“, hatte ihre Mutter ihr geraten. „Sonst ist er für immer verschwunden und du weißt, das willst du nicht, oder?“ Ihre Tochter hatte daraufhin nur genickt und hatte es sich zum ersten Mal selbst eingestanden. Sie wollte nicht, dass er wegging! Sie wollte, dass er bei ihr blieb und zwar nicht, um sich fortwährend mit ihm zu streiten. Bei ihm fühlte sie etwas, was ihr seit Jahren fremd war. Ihr Herz raste dann immer und ihr Magen schien Achterbahn zu fahren. Es waren keine Schmetterlinge, die in seiner Gegenwart in ihrem Bauch umher schwebten. In ihrem Bauch flogen Hippogreife herum! Hippogreife und Thestrale! „Tja, dass ich das noch erleben darf!“, hatte Katherine überraschend freudig gemeint. „Meine Tochter ist verliebt!“ Daraufhin hatte sie übers ganze Gesicht gestrahlt und war gegangen, nicht ohne noch einmal deutlich zu machen, dass die Entscheidung ganz und gar bei ihrer Tochter läge.
Nun lag Emily auf dem Rücken und starrte die Decke an. Morgen würde Severus verschwunden sein. Wenn sie nichts unternahm, würde er gehen. Verliebt? Hatte Katherine verliebt gesagt? War sie denn verliebt? Jedenfalls war sie nicht länger in Patrick verliebt, das wusste sie. Na wenigstens ein Punkt, indem sie sich sicher war. Der Regen klopfte noch immer gegen ihr Fenster und ab und an blitzte es auch. Eine Eule bei diesem Wetter fliegen zu lassen, wäre unverantwortlich gewesen. Der Regen trommelte laut gegen ihr Fenster. Es schien, als wollte er sie auffordern, aufzustehen, in die Kerker zu marschieren und an eine gewisse Tür zu klopfen, um gewisse Dinge zu einer gewissen Person zu sagen. Aber das waren wahrscheinlich auch nur gewisse Wunschgedanken, die sie sich selbst machte. Sie konnte aber jetzt unmöglich zu ihm gehen. Das alles war noch zu frisch und außerdem war sie mal wieder sauer auf ihn. Gut, Letzteres war ja eigentlich ein Dauerzustand. Trotzdem. Sie war müde und ratlos. Außerdem hatte Severus für diesen Tag die Nase voll von ihr.
Emily zog sich um, putzte sich die Zähne und ließ sich in einen traumlosen Schlaf fallen. Sie wusste es nicht. Sie wusste es einfach nicht!

Am nächsten Morgen wachte sie erst spät auf, was nicht weiter schlimm war, denn sie würde ohnehin heute nur am Nachmittag unterrichten und das für bloß drei Stunden. Emily duschte, zog sich an, ließ das Frühstück ausfallen und ging zu ihrem Klassenzimmer. Dort angekommen, ordnete sie ihre Sachen und stellte fest, dass sie noch eine Stunde Zeit hatte, bevor die ersten Schüler hier auftauchen würden. Ein guter Zeitpunkt, um mit einem gewissen Kollegen zu sprechen!, sagte eine Stimme in ihrem Unterbewusstsein. Doch die Muggelkundelehrerin schüttelte den Kopf und fuhr sich nachdenklich durch die langen, braunen Wellen. Ihre Haare sahen nach ihrer Morgendusche wieder um einiges besser aus, als gestern. Bei dem Gedanken an den vergangenen Tag, an dem sie sich bis aufs Äußerste mit Severus gestritten hatte, musste sie grinsen. Obwohl es im Grunde doch zum Weinen war! Beide kamen aneinander nicht vorbei, konnten sich aber auch nicht aufeinander einlassen. Sollte sie jetzt mit ihm reden? Nein! , entschied Emily und klatschte mit beiden, flachen Händen auf die Tischplatte. Es ging nicht! Es ging einfach nicht! Anstatt also mit dem Mann, den sie wahrscheinlich liebte, zu reden, verbrachte sie die freie Stunde damit, sich neue Aufgaben für ihre Schützlinge auszudenken.
Der Unterricht gestaltete sich im Nachhinein wesentlich schwerer, als sie angenommen hatte. Erstens, schweifte sie andauernd ab, verlor den Faden und erklärte die Dinge zur Sicherheit doppelt und dreifach. Zweitens, ihre Schüler hatten ihren peinlichen Auftritt von gestern natürlich nicht vergessen. Demzufolge kicherten sie ununterbrochen, steckten die Köpfe zusammen und tuschelten. Man spürte die Gerüchteküche förmlich aufbrodeln. Das ganze drohte in einem Spießroutenlauf zu enden. Deshalb versuchte Emily ihre Schüler mit ordentlicher Schreibarbeit zur Ruhe zu bekommen, was aber auch nicht wirklich funktionierte. Sie ging durch die Reihen und konnte nicht verhindern, dass ihr einige Kommentare an die Ohren drangen. „Snape steht doch voll auf sie.“ – „Auf wen?“ – „Na auf Summers, du Blödi!“ – „Ich dachte, der würde auf Brown abfahren.“ – „Bist du irre, die könnte seine Tochter sein! Außerdem ist Brown doch total überge..“
„Das reicht, Mister Hinnigan!“, fuhr Emily ihrem Schüler dazwischen und sah ihn tadelnd an. Der Junge senkte den Kopf und schrieb schweigend weiter. Da hörte sie wieder Getuschel, zwei Reihen weiter hinten. „Pscht. Ruhe!“, sagte sie deutlich und setzte sich zurück an ihr Lehrerpult. Dort angekommen, stützte sie ihren Kopf auf ihre Hände und beobachtete die Schüler bei ihrer Arbeit. Die ganze Situation war einfach unmöglich. Wofür war sie Lehrerin geworden? Etwa, um die Kinder mit solch überflüssigem Zeug zu langweilen? Aber was sollte sie sonst tun? So, wie es im Moment war, konnte es unmöglich bleiben.
Emily machte es sich so bequem wie möglich und verbrachte die folgenden zwei Schulstunden damit, über die Ungerechtigkeiten ihrer Welt nachzudenken.


Später als sie frei hatte, ging sie runter zum See. Es wurde Frühling. An den Bäumen bildeten sich die ersten Knospen, der Wind war mild und so reichte ihr bloß eine Jeansjacke zum drüber ziehen. Sie musste nachdenken. Ob es ihr egal war oder nicht, Severus sollte nicht gehen. Aber musste sie ihm das wirklich sagen? Sie beschloss, es erst einmal vor sich her zu schieben. Zu ihrem Unmut fand sie am Ufer des Sees auch Lavender Brown, die gedankenverloren aufs Wasser hinausstarrte. Gerade wollte Emily wieder umdrehen, als ihre Kollegin sie entdeckte. „Emily!“, rief sie überraschend freundlich aus und kam auf sie zu. Diese verschränkte sofort die Arme und blickte sie kalt an. Was wollte die kleine Prinzessin? „Was machst du hier, Lavender?“, fragte sie mit hochgezogenen Augenbrauen. „Warum bist du nicht bei Severus, oh, Verzeihung, Seviii!“ Sie deutete Gänsefüßchen an. Die blonde Hexe schien etwas verwirrt und fragte: „Wieso? Du meinst, weil er weggehen will? Warst du denn noch nicht bei ihm?“ Als Emily nichts in ihrem Gesicht veränderte, machte sich Entsetzen auf Lavenders breit. „Hast du ihm denn nicht gesagt, dass er bleiben soll?“ Sie schien völlig schockiert. Die Brünette verstand nicht, was das Püppchen von ihr wollte und zuckte bloß mit den Schultern.
Lavender schlug die Hände über dem Kopf zusammen. „Oh, mein Gott! Emily!“, rief sie ein paar Oktaven zu hoch. „Hast du ernsthaft geglaubt, ich hätte ihn dir wegschnappen wollen?“ „Okay, ich habe keine Ahnung…“. Doch Lavender unterbrach sie. „Oh, mein, Gott!! Du hast das echt gedacht! Oh, Mann! Ich habe das doch alles niemals ernst gemeint! Und glaub mir, wenn ich sage, dass ich ihn nicht will, der ist doch vieeel zu alt! Merlin, er war mein Lehrer!“
Emily war nun sichtlich verwirrt. „Aber…was..“ Lavender schien nun völlig auszurasten. „Ich habe mich doch nur an ihn rangeworfen, damit du endlich kapierst, was du an ihm hast! Du musstest eifersüchtig werden, von allein kapierst du das ja nicht! Severus liebt dich! Warum checkst du das nicht?! Ihr zwei gehört zusammen!!“ Verwirrt zuckte ihre Kollegin mit den Augenbrauen. Lavender Brown hatte das alles nur geplantum…
„Bist du wahnsinnig, ihn einfach gehen zu lassen?!“, schrie die Blonde und hüpfte wütend auf und ab. Ihre Wangen färbten sich rosa. „Ihr zwei habt doch nichts weiter zu tun, als endlich mal euren dummen Stolz zu überwinden und das zu sagen, was ihr fühlt! ABER SCHAFFT IHR DAS?! BEI ALLEM, WAS MIR PINK IST! NEIN! SCHAFFT IHR NICHT! MAN MUSS EUCH BEIDEN ECHT ALLES VORMACHEN, ODER?!“ Noch nie hatte sie die junge Hexe so aufgebracht gesehen. Sie regte sich auf, als hätte man sie gefeuert. Doch sie schien wieder herunterzufahren und sprach leiser weiter: „Ihr gehört zusammen. Du und Severus. Auch, wenn ich es nicht verstehe, was du an ihm findest, wenn du doch Patrick hast, aber jeder sieht, dass ihr euch liebt! Ehrlich, und über mich sagen alle, ich sei dumm, pah!“ Emily wusste nicht, was sie davon halten sollte. Lavender hatte ihr also die ganze Zeit über helfen wollen, sie war ihr immer eine Freundin gewesen und hatte schon lange vor ihr selbst erkannt, was Sache war? „Worauf wartest du?“, rief die Blondine aus. „Na los, mach! Geh zu ihm!“ Und sie deutete mit beiden Händen in Richtung Schloss. Emily drehte sich um, dann wieder zu Lavender. „Ich…“ Sie war sprachlos.
„Jetzt hau endlich ab!“, rief die Jüngere. „’N bisschen was müsstet ihr auch selber auf die Reihe kriegen!“ Emily, noch immer völlig perplex, stand da wie angewurzelt. Das alles wurde wirklich immer seltsamer und sie hatte das Gefühl, dass das alles gar nicht wahr sein konnte!

Nur wenige Minuten später rannte sie durch die Kerker. Ihre Augen hatten sich noch nicht ans Dunkel gewöhnt, deshalb lief sie halb blind durch die Gänge, bis sie an seinem Zimmer angekommen war. Ohne zu zögern, klopfte sie gleich mehrmals heftig gegen die Tür. Ihr Herz raste, wie verrückt und sie hatte so viel Angst wie noch nie zuvor in ihrem Leben.
Sie hatte keine Ahnung, was sie ihm sagen wollte. Ihre Wortwahl würde sich wohl spontan ergeben, was bei ihnen beiden eigentlich bisher immer zu fürchterlichen Streitereien geführt hatte. Diese Tatsache jagte ihr noch mehr Angst ein und sie fühlte sich unsagbar klein, als die Tür sich öffnete und Severus, wie immer komplett in schwarz gekleidet dahinter zum Vorschein kam. Sein Blick war abschätzend, kalt und sie konnte nicht leugnen, dass es ihr wehtat. „Willst du mir wieder die Schuld an deiner Lebenskrise geben?“, fragte er trocken und blieb drohend mächtig im Türrahmen stehen. Emily hob das Kinn und wollte gerade wieder zu einem spitzen Kommentar ausholen, als sie sich selbst zurück pfiff. Sie durfte das hier jetzt nicht vermasseln! „Ich…nein.“, brachte sie hervor und gab sich Mühe, ein nettes Gesicht zu machen. Dann herrschte Schweigen. Auf ihrer Zunge brannten so viele Sätze, die sie gerne gesagt hätte, es aber einfach nicht über sich brachte. Severus schien der ganzen Situation nach einer Weile überdrüssig zu werden und entgegnete genervt: „Was willst du dann, Emily? Warum kommst du zu mir? Willst du mir endgültig den Todesstoß versetzen?“
Empört holte sie Luft, schloss ihren Mund dann aber wieder. Was sollte sie sagen? Was, bei Merlinsollte sie sagen? Plötzlich hörte sie hinter sich Schritte, die Treppe hinunter poltern.
„Hier entlang!“, rief jemand und Emily erkannte die Stimme beim ersten Wort.
Ungläubig riss sie die Augen auf, als Patrick mit zwei Männern im Schlepptau auf sie zukam, sein Blick kalt und sein Schritt entschlossen. Als er sie registrierte, stockte er kurz, ging dann aber weiter und stellte sich neben sie vor die Tür. Die beiden Männer hinter ihm waren beide mit auffälligen Umhängen gekleidet und machten sehr arrogante Gesichter.
„Patrick“, entfuhr es ihr, „was machst du hier?“ Der Vampir lächelte sie gutmütig an und antwortete: „Ich habe hier etwas zu erledigen, Schatz. Du erinnerst dich sicher an den Fallauf den ich angesetzt worden bin?“ Und viel sagend deutete er auf Severus, dessen Blick eine Uhr zum Stehen hätte bringen können. Als wäre das ein Stichwort gewesen, drängten sich die beiden Männer ohne ein Wort an Emily vorbei und griffen Severus jeweils an einem Arm. „Was fällt euch ein?“, fragte dieser empört. Als er sich wehrte, murmelte einer der Männer nur kalt: „Crucio“ und Severus brach mit einem Stöhnen zusammen. Sein Gesicht verzog sich schmerzvoll, Emily schlug die Hand vor den Mund und starrte Patrick entsetzt an. „Patrick, was…was soll das?!“ Ihre Stimme zitterte und sie erschauderte. „Severus Tobias Snape“, begann der Anwalt, als würde er eine Rede halten wollen, „hiermit verhafte ich Sie wegen versuchten Mordes. Diese beiden Gentlemen werden so freundlich sein, Sie nach Askaban zu bringen. Ihren Aufenthaltsort bis zu ihrem Prozess, in unabsehbarer Zeit. Der Zaubereiminister übermittelt Ihnen seine Grüße und hofft, Sie mögen eine angenehme Zeit dort verbringen.“ Er grinste bösartig und Emily hätte am Liebsten geschrieen. Askaban? Severus sollte nach Askaban? Patrick wollte ihn an diesen grausamen Ort bringen? „Patrick, hör auf damit!“, zischte sie ihm eindringlich zu. „Ich habe dir gesagt, dass es keinen Grund gibt,…“ Doch er unterbrach sie, indem er weiter zu Severus sprach: „Das Ministerium hat allen Grund zu der Annahme, dass Sie eine Unschuldige so lange und grausam gefoltert haben, bis sie halbtot war!“ Was? Emily glaubte nicht, was sie da hörte. „Wen soll ich gefoltert haben?“, fragte Severus zähneknirschend und sah Patrick hasserfüllt an, während er vergeblich versuchte, sich zu befreien. Doch der Blonde beachtete ihn nicht weiter, lächelte Emily stattdessen beruhigend zu und fuhr fort: „Meine Herren Auroren, wenn Sie nun so freundlich wären.“ Er trat zur Seite und deutete mit dem Arm in Richtung Ausgang. „Patrick!“, rief Emily, „Hör sofort auf damit! Er..er…“. Ihr Blick hing an Severus fest, der sie mit einem beschämten Gesicht ansah. Aber in seinen Augen stand noch etwas ganz anderes, was sie erst jetzt erkannte: Liebe. Die Auroren zerrten an ihm und traten hinaus auf den Gang. Sie würden ihn wegbringen! Er würde nach Askaban gebracht werden! Askaban! Der Ort, den ein jeder Zauberer und eine jede Hexe fürchteten! Wie aus einem Impuls heraus stellte sie sich den dreien in den Weg, während Patrick sie verwundert von der Seite ansah. „Halt! Stopp! Lassen Sie ihn, lassen Sie ihn!“ Doch die Auroren richteten ihre Zauberstäbe auf sie, was Severus noch mehr zum Zucken brachte. „Nehmt sofort eure dreckigen Stöcke von ihr, ihr armseligen Ratten!“, zischte er wütend und versuchte, sich einigermaßen aufzurichten, was ihm offensichtlich große Schmerzen bereitete.
Er wollte sie beschützen! Emily hätte eigentlich darüber gerührt sein müssen, wenn es nicht so schrecklich gewesen wäre. Die Auroren versetzten ihm erneut einen schmerzhaften Fluch und er keuchte. „Nein! Hören Sie auf! Er ist unschuldig, er ist unschuldig!“ – „Gehen Sie zur Seite, Miss!“, blaffte sie einer der Auroren an, „Oder wir müssen Sie wegen Behinderung festnehmen!“ In ihren Augen sammelten sich Tränen, als sie ganz nah an Severus herantrat, ihm in die Augen sah und so leise flüsterte, dass nur er es hören konnte: „Ich werde warten.“
Seinen Blick konnte sie nicht mehr sehen, denn gleich darauf wurde er von ihr weggezerrt und bloß einige Schritte weiter schleppten die Auroren Severus die Treppe hinauf, als er noch einmal über die Schulter zu ihr zurückblickte. Emily zögerte kurz. Sie war so schockiert und vor den Kopf gestoßen, dass sie sich zunächst nicht rühren konnte. Dann lief sie ihnen mit großen Schritten nach. Sie sah und hörte nichts mehr, sie musste laufen! Auf gar keinen Fall durfte sie das zulassen, das konnte nicht sein! Als sie oben angekommen war, konnte sie die drei wieder sehen, die nun über die Schwelle der Eingangstür traten. Sofort beschleunigte sie ihr Tempo und versuchte, zu ihnen aufzuschließen. Doch aus irgendeinem Grund waren sie viel schneller als gedacht an der Brücke und im nächsten Moment ertönte ein kurzes Rauschen. Sie waren verschwunden! Es war, als wären sie nie da gewesen. Ungläubig und schockiert starrte Emily in den Hof, wo sie eben noch gestanden hatten. Severus war fort! Askaban! Ihre Welt schien sich zu verdunkeln und ihr wurde auf der Stelle eiskalt am ganzen Körper. Sie war allein. Da bemerkte sie Patrick, der sich nun vor sie stellte und ein mindestens genauso entsetztes Gesicht machte, wie sie. Sie hatte ihn überhaupt nicht hinter sich kommen gehört. Ihr rannen die Tränen über die Wangen. „Patrick,“, stieß sie hervor, „wa…was…ha-hast du getan?“ Der Vampir nahm sie an den Schultern und drückte leicht zu.
„Er ist ein Todesser!“, knurrte er. „Severus Snape hat eine Frau noch vor dem zweiten Krieg derart verstümmelt, dass sie nur noch anhand ihrer Fingerabdrücke zu identifizieren war. Ihr gesamter Körper war zerschnitten!“ Emily erzitterte, befreite sich hektisch aus seinem Griff und wich einige Schritte zurück. „Nein!“. Sie schüttelte abwehrend den Kopf. „Nein, das hat er nicht getan! Niemals! Und das weißt du auch!“ Patrick kam näher und sein Gesicht verzog sich zu einer Grimasse, während seine Augen begannen, rot zu glühen.
„Woher willst du das wissen, Emily?“, grollte er bedrohlich. „Warum kümmert dich das so sehr, hm?“ Sie antwortete nicht und begann leise zu schluchzen. Patrick nickte wissend. „Ich hab gesehen, wie er dich ansieht, Emily. Aber ich dachte immer, zwischen uns sei alles klar.“
Betroffen sah sie zu Boden. Das hier war der weitaus unangenehmere Teil an der ganzen Sache. Es war furchtbar und sie konnte nichts sagen. In ihrem Kopf gab es gerade nur noch Severus. „Patrick, ich…Du weißt es und ich weiß es auch. Wir beide, wir….Da ist schon lange nicht mehr alles klar.“ Ihre Schläfen pochten und ihre heißen Tränen flossen unaufhörlich weiter. „Also stimmt es.“, sagte der Vampir trocken. „Dass er dich geküsst hat, ist dir nicht egal.“ Erschrocken starrte sie ihn an und er nickte bestätigt. „Patrick, ich wollte nicht…“ Doch er blockte ab und hob abwehrend die Hand. „Schon gut. Ich hab’s verstanden. Du hast mich mit diesem Arschloch betrogen!“ Emily holte wieder Luft, doch sie konnte nichts erwidern. Er hatte ja Recht. Sie hatte Severus geküsst. Sie liebte ihn und sie hatte Patrick belogen. Er hatte allen Grund, sie zu hassen. Also blieb sie stumm.
„Du hast den Todesser gewählt, fein!“, meinte Patrick sarkastisch. „Mal sehen, wie lange du Spaß an ihm haben wirst, wenn du ihn niemals wieder sehen wirst!“ Es war eine Drohung. Er wünschte ihr etwas Schlechtes. Alles, was er je für sie empfunden hatte, schien auf ewig verschwunden zu sein. „Er wird Askaban nicht überleben!“, zischte er und sein Blick war wahnsinnig. „Ich werde ihn vor Gericht derart zerreißen, dass nicht einmal mehr ein Stück von ihm übrig sein wird. Ich sage dir, er wird draufgehen! Er wird elendig verrecken!“
Damit wandte er sich ab, um zu gehen. Emily ließ ihn einige Schritte tun, bis sie ihm nach schrie: „WIE KONNTEST DU NUR?! DU ELDENDER BLUTSAUGER, WAS HAST DU GETAN?!“
Sofort schoss er zu ihr zurück und packte sie am Hals. Sein Griff war so fest, dass sie glaubte, auf der Stelle zu ersticken. Sie krallte sich in seine Hand und versuchte, ihn von sich wegzustoßen. „Das wirst du mir büßen“, versprach er mit leuchtend roten Augen. „Du und er, ihr werdet bluten, bis ihr leer seid!“ Emily hatte in diesem Moment den schrecklichen Verdacht, dass er das nicht bloß metaphorisch meinte. Ganz plötzlich ließ er von ihr ab und verschwand in Überschallgeschwindigkeit über den Hof, über die Brücke und nach wenigen Sekunden flog über dem Wald eine Schar Raben auf, die laut krächzend davon glitten. Emily sackte hustend auf dem Boden zusammen und hielt sich ihren schmerzenden Hals. Er hatte es schon wieder getan. Sie starrte in die Ferne und begann, laut zu schluchzen. Severus war in Askaban! In Askaban! Und das war ihre Schuld! „Oh, oh mein Gooott!“ Ihr Oberkörper kippte vornüber und sie weinte so laut, dass es an Hogwarts' Mauern wiederhallte. Zwischendurch schrie sie laut auf, als würde man ihr ein Messer in die Kehle rammen. Severus war fort. Sie hatte es nicht geschafft, es ihm zu sagen und nun war alles verloren! Sie hatte ihn verloren! Für immer verloren!
In diesem Moment grollte es laut von oben und innerhalb der nächsten Augenblicke begann es zu regnen.

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