
von schneewittchen
hallo meine Lieben :) das hier ist eines meiner lieblingskapitel. Ich hoffe es gefällt euch auch ;)
Dieses Kapitel widme ich meinen ersten drei Probeleserinnen, Janine, Julia und Marlene. Janine, weil sie ein mindestens genauso großer Harry Potter Fan ist wie ich und Julia und Marlene, weil sie es für mich und meine Fanfiction versuchen zu sein. ♥
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Ginny saß heftig schluchzend am Ufer des schwarzen Sees, als Holly und Hermine sie nach langer Suche endlich fanden. Die Tränen liefen ihr in Sturzbächen über die blassen Wangen und ihr Körper wurde so heftig geschüttelt, dass auch für eine vollkommen unbeteiligte Person klar sein musste, dass dieses rothaarige Mädchen im Moment Höllenqualen litt.
Holly und Hermine hatten sie schon von Weitem gehört und beeilten sich nun, zu der Stelle zu gelangen, wo sich das Häufchen Elend die Augen aus dem Kopf heulte. Holly ließ sich neben ihrer Freundin nieder und legte tröstend den Arm um sie.
„Was ist denn los, Ginny Süße?“, fragte Holly bemüht ihre Stimme ruhig zu halten und bei Ginnys Anblick nicht selbst in Tränen auszubrechen.
„Ich kann…ich kann nicht!“, stammelte diese nur zwischen zwei Schluchzern.
„Was…Was kannst du nicht?“
„Ich kann es nicht sagen, ihr würdet mich verachten.“
Verdammt, das würden sie auf jeden Fall, sie würde sich selbst verachten, dachte Ginny bei sich.
Holly war Harrys Zwillingsschwester, sie hatte ihren Bruder betrogen! Holly würde sie hassen. Ganz bestimmt!
„Aber wie könnten wir dich denn jemals verachten, Schatz?“, fragte nun Hermine, die sich nun ebenfalls neben Ginny kniete und liebevoll ihre Hand nahm.
Sie hatte die zwei überhaupt nicht verdient, sie hatte keinen verdient, sie war es nicht wert geliebt zu werden, jetzt wo sie im Inbegriff war, alles zu zerstören.
„Ich…ich weiß nicht, wie ich es sagen soll…ich fühle mich so schuldig.“
„Ach komm, so schlimm kann es ja gar nicht sein.“, sagte Holly, um Ginny die nötige Kraft zu geben, weiterzusprechen.
Doch kann es!, rief sie innerlich.
„Gestern…ich…ich war so betrunken, ich weiß nicht wie das passieren konnte…ich wollte das nicht…ich hätte doch nie…- sie atmete tief durch, und sprach die folgenden Worte in nur einem Atemzug - …mit Draco Malfoy geschlafen.“
So, jetzt war es raus. Sie erwartete, dass Hermine etwas sagen würde, dass Holly sie anschreien würde, doch stattdessen: Nichts. Stille. Zwei weit aufgerissene Augenpaare und Münder, die sie voller Überraschung und Schock anstarrten. Holly fand als erste ihre Sprache wieder.
„Weiß Harry…?“
„Nein, und das soll auch so bleiben. Ich will ihn nicht verlieren.“
Erneut ergoss sich ein Tränenschauer aus den grünen Augen. „Bitte Holly, ich weiß, er ist dein Bruder…aber bitte, ich flehe dich an…sag es ihm nicht!“
Zunächst saß Holly einfach nur da und sagte kein Wort. Ginny rechnete jeden Moment mit einem verspäteten Wutausbruch. Doch er kam nicht.
„Ok.“, sagte Holly schlicht.
„Ok?“, fragte Ginny etwas misstrauisch.
„Jaah…ich finde es zwar nicht gut, dass Harry es nicht weiß, aber ich werde mich nicht in eure Beziehung einmischen, dazu habe ich kein Recht. Und um dir deine nächste Frage gleich zu beantworten: Nein, ich bin nicht wütend auf dich. Harry ist mein Bruder, du bist eine meiner zwei besten Freundinnen, ich werde mich auf keinen Fall zwischen euch entscheiden.“
Ginny fiel ein tonnenschwerer Stein vom Herzen. Etwas leichter zumute fragte sie: „Was ist mit euch beiden, wo seit ihr gelandet?“
Hermine errötete bei dem Gedanken an ihre morgendliche Begegnung mit Snape. Sie war entschlossen diese ganze Sache für sich zu behalten. Sie fühlte sich miserabel bei dem Gedanken ihre zwei besten Freundinnen anzulügen, doch sie konnte nicht anders.
„Ich bin natürlich in meinem Bett aufgewacht, schätze ich hab früh genug wiederdie Kontrolle über mich gewonnen.“ Sie lächelte, aber ihre Stimme klang wenig glaubwürdig.
Die beiden sahen sie einen Moment zweifelnd an, schienen ihr aber zu glauben. Sie war erstaunt, dass sie nicht erleichtert ausatmete. Es folgte eine kurze Pause, doch dann konnte Holly nicht mehr an sich halten und brabbelte strahlend los.
„Also ich…Holly Potter… - sie betonte jedes einzelne Wort dramatisch - …bin bei dem zum Niederknien süßen Patrick Black gelandet. Es ist nichts passiert, also schaut mich nicht so an.“, lachte sie. „Er war ein absoluter Gentleman. Hat mich nachhause gebracht, zwar in den Gemeinschaftsraum der Slytherins aber was solls, hat sich rührend um mich gekümmert und haltet euch fest: Er-hat-mir-das-Frühstück-ans-Bett-beziehungsweise-Sofa-gebracht!“
Sie schien so glücklich, dass selbst Ginny in ihrem Zustand ein Lächeln zu Stande brachte.
„Wow, das ist ja toll, Holly!“, riefen sie im Chor.
„Ja ich weiß! Mädls, da bahnt sich was an. Ich glaub ich bin total verknallt.“
Beide fielen ihr voller ehrlicher Freude um den Hals, was Hollys Stimmung noch um einiges hob, falls dies überhaupt möglich war. Die Drei rappelten sich auf, um zurück zum Schloss zu gehen. Erst jetzt bemerkten sie die wunderschöne Szenerie, die sich ihren Augen bot.
Die Sonne dieses warmen Septembertages ließ den schwarzen See in seiner ganzen Pracht erstrahlen. Das Wasser war überhaupt nicht mehr dunkel, die Sonne tauchte es in ein tiefes Azurblau. An diesem atemberaubenden Anblick konnte man sich einfach nie gewöhnen, ihn nie als selbstverständlich hinnehmen.
Widerwillig rissen sie sich von dem nahezu perfekten Bild los und traten den Rückweg zum Schloss an.
In der Eingangshalle angekommen, kam Professor McGonnagal, die Hauslehrerin von Gryffindor und ihre Professorin in Verwandlung, schnurstracks auf sie zu, als hätte sie nur auf ihr Erscheinen gewartet. Sie blieb direkt vor Holly stehen.
„Holly könnte ich kurz mit Ihnen sprechen, es ist wichtig.“ McGonnagal lächelte sie an, ihre Absicht musste also eine freundliche sein.
„Ja natürlich Professor.“
„Ähm…wir gehen dann schon Mal vor…Abendessen…Große Halle.“, sagte Hermine.
„Ich komm gleich nach.“
Die Beiden entfernten sich. Als sie außer Hörweite waren, fing McGonnagal erneut an zu sprechen.
„Holly, mir ist zu Ohren gekommen, dass sie die Absicht haben, nach dem Schulabschluss in Hogwarts das Studium der Verwandlung anzustreben. Ist das richtig?“
„Ja Professor, das habe ich vor.“, erwiderte Holly kurz angebunden, verwirrt woher McGonnagal diese Information hatte.
„Nun, ich finde das ist eine großartige Idee. Sie sind eine meiner besten Schülerinnen, und es wäre mir eine Ehre Ihnen ein Empfehlungsschreiben für die beste Zaubereruniversität, die Sie sich vorstellen können, aufzusetzen.“
McGonnagal strahlte übers ganze Gesicht und Holly hatte wohl einen ähnlichen Gesichtsausdruck als sie antwortete.
„Professor, ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Ich bin Ihnen unendlich dankbar, das ist so toll! Danke, danke, danke!“ Sie hüpfte ein bisschen kindisch auf und ab, was McGonnagal aber nur noch mehr zu freuen schien.
„Ich bräuchte dazu allerdings Ihre Geburtsurkunde. Sie wird unnötigerweise bei der Erstellung von Empfehlungsschreiben gebraucht. Sie finden sie in der Bibliothek. Fragen Sie einfach Madam Pince danach. Ich habe sie bereits informiert.“
„Ja, toll, ich mach das gleich nach dem Abendessen. Ich verhungere! Soll ich Ihnen die Urkunde dann ins Büro bringen?“
„Machen Sie sich keine Umstände Kind, es reicht, wenn Sie sie mir morgen geben. Wir sehen uns ohnehin in Verwandlung.“ Mit diesen Worten ging McGonnagal ihrerseits in die Große Halle. Ihr Gang war irgendwie leicht, federnd. Sie hatte ihre Professorin noch nie so glücklich gesehen.
Holly stand noch eine Weile einfach nur da und grinste, bis sie ihr knurrender Magen in die Realität zurückholte. Sie hatte wirklich großen Hunger.
Als sie den riesigen Essraum betrat, waren die meisten Schüler schon wieder weg. Es war ihr ohnehin lieber, wenn nicht so viel los war. Hermine und Ginny warteten bereits mit gespannten Gesichtern.
„Was wollte McGonnagal denn?“, fragte Hermine neugierig.
Holly antwortete erst, nachdem sie sich ihren Teller mit einer Riesenportion Salamipizza, ihrem absoluten Lieblingsessen, voll beladen hatte und herzhaft davon abbiss. Der Tag lief einfach perfekt für sie, dachte sie bei sich. Sie sollte sich gewaltig irren.
„Was?“, fragte sie, um die Ungeduld der Beiden noch ein bisschen herauszufordern. Belustigt stellte sie fest, dass sie genau den Effekt erreichte, den sie erzielen wollte. Hermine und Ginny zersprangen fast vor Neugierde.
„Sie hat mir ein Empfehlungsschreiben für die beste Zaubereruni angeboten, die es gibt, quasi Harvard für Zauberer und Hexen. Im Fach Verwandlung übrigens.“
„Das ist ja phänomenal.“, platzte es aus Hermine heraus, obwohl man ihrem Blick entnehmen konnte, dass auch ein wenig Neid die Freude trübte.
„Ja, ich freu mich so.“
„Herzlichen Glückwunsch!“, grinste Ginny.
Das Lächeln ihrer rothaarigen Freundin erstarb jedoch, als sich Harry neben sie auf die Bank setzte. Merlin sei Dank saß er mit dem Rücken zum Slytherintisch und nahm somit die verstohlenen Blicke Draco Malfoys in Richtung seiner Freundin nicht wahr. Harry hatte einen riesigen Strauß rote Rosen in der Hand, was Ginnys Miene noch schuldbewusster aussehen ließ. Ihr Freund interpretierte dies jedoch einfach als Verwirrung.
„Es tut mir leid, Ginny! Alles. Ich bessere mich, ich verspreche es. Keine Eifersuchtsdramen mehr! Ich schwörs auf meinen Trimagischen Pokal, echt. Ach, ja…ähm…die hier sind für dich, Schatz.“ Er streckte ihr zaghaft die Blumen entgegen.
„Oh, Harry…die…die sind wunderschön…aber das wär doch…ich hab das doch gar nicht…“
„Verdient? Du hast nur das Allerbeste verdient.“
Er beugte sich zu ihr hinüber. Natürlich, er erwartete einen Kuss. Ginny saß zunächst einfach nur da.
„Was, verzeihst du mir nicht?“, fragte Harry ein wenig beleidigt. Sie gab sich einen Ruck.
„Doch…doch…natürlich verzeih ich dir. Wie könnte ich nicht?“ Sie kam ihm entgegen und drückte ganz fest ihre Lippen auf seine.
„Ich bin zufrieden.“, sagte er schelmisch grinsend. „Ron und ich haben jetzt noch Quidditschtraining, ich muss los. Bis später.“
Hermine war erleichtert, als sie hörte, dass sie jetzt nicht auf Ron treffen musste. So konnte sie nur für sich sein und die Begegnung mit Snape, überhaupt alles was mit ihrem Lehrer für Zaubertränke zu tun hatte, in seine Einzelteile zerlegen und es genauestens analysieren.
„Ich…bin echt müde. Werd mich jetzt schon mal hinlegen. Ich will fit für morgen sein. Ihr wisst schon, Doppelstunde Snape.“ Bei der Erwähnung seines Namens, spürte sie ein leichtes Ziehen in der Magengegend. Wieder ein unbekanntes Gefühl. Was war denn das schon wieder? Als würde sie mindestens fünf Runden Muggelachterbahn gefahren sein. Sie durfte sich auf keinen Fall etwas anmerken lassen, also lief sie einfach.
„Was ist denn mit der neuerdings los?“, fragte Holly Ginny. Doch diese sah nur teilnahmslos auf ihr kaum angerührtes Stück Toast.
Die Arme.
„Naja ich werd dann auch mal losgehen, ich muss noch in die Bibliothek.“, sagte Holly unsicher, ob sie Ginny überhaupt gehört hatte.
Also stand sie einfach auf und ging. Ginny würde es schon bemerken, sie war ja schließlich kein kleines Mädchen mehr und fand den Gemeinschaftsraum ohne Zweifel alleine.
Es dauerte eine Ewigkeit, bis sie in der Bibliothek ankam. Sie klopfte sachte, bevor sie eintrat. Madam Pince saß vor einem dicken Wälzer und schien vollkommen vertieft.
„Ähm, Madam Pince…Professor McGonnagal schickt...“
Madam Pince erschrak leicht, fing sich aber recht schnell wieder.
„Ah, ja…Minerva hat mich bereits informiert. Kommen Sie meine Liebe.“
Sie führte Holly vorbei an unzähligen Regalen mit tausenden Büchern, direkt zu einer überdimensionalen Vitrine. Madam Pince hantierte geschickt mit einer Reihe verschiedener Schlüssel herum, kramte sich eine Weile durch unzählige Papiere und ließ schließlich ein leises „Ah, da ist sie ja“ hören.
Sie reichte Holly eine Mappe aus Pergament, auf der vorne das rote Hogwartssiegel prangte.
„Sie ist verschlossen.“, sagte Holly verwundert.
„Na wollen Sie, dass jeder sie lesen kann?“, fragte Madam Pince, als wäre diese Tatsache vollkommen klar.
„Sie müssen sie mit Ihrem Zauberstab berühren, sie wird Sie erkennen, Liebes.“ Sie lächelte mütterlich.
Holly verzog sich in eine ungestörte Ecke mit gemütlichen Lesesesseln und tippte mit ihrem Zauberstab gegen das Siegel. Es verschwand sofort und die Mappe öffnete sich. Doch was sie dort las, ließ ihr das Blut in den Adern gefrieren.
Geboren am: 31.7.1991
Blutstatus: Halbblut
Haus: Gryffindor
Mutter: Lily Potter
Vater: Severus Snape
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hmm...was meint ihr dazu?? würd mich über kommis freuen *ganzliebschau*
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