von schneewittchen
so da bin ich wieder :) heute gibts ein längeres kapitel von mir, ich hoffe ihr habt freude damit und lasst mir ein kommi da :)
@fanfanfan!!!: Jaja, unser lieber kluger Dumbledore, der weiß immer schon alles im vorhinein ;) und dankeschön für dein Lob :) was Snape und Mine angeht, ich glaube Teil II des Weihnachtsballes wird dich glücklich machen ;)
na dann los *weihnachtsplätzchenundkakaohinstell*
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Den gesamten Tag herrschte reges Treiben im Schloss, als es endlich so weit war und der Weihnachtsball an die Tür klopfte. Die Große Halle glich immer mehr einem Winterparadies oder Weihnachtsmärchen, wie man es eben nennen wollte.
Auf jeden Fall wurde der Anblick nach und nach bezaubernder. Hauselfen, Lehrer, sowie einige Schüler gaben sich wirklich allergrößte Mühe, die Halle festlich zu schmücken.
Überall war Kunstschnee verteilt, so dass es den Eindruck erweckte, man stünde mitten in einer traumhaften Winterlandschaft.
Hagrid schleifte gerade zwei weitere, überdimensionale Weihnachtsbäume herein, die er zu den zwei anderen stellen wollte. Jeder von ihnen sollte ein Haus repräsentieren und in dessen Farben geschmückt werden.
Vor den Professoren Flitwick und McGonnagall schwebten vier wunderschön gearbeitete Eisskulpturen in der Luft, die sich galant auf ihre zugewiesenen Plätze verteilten.
Ein Löwe, eine Schlange, ein Adler und ein Dachs.
Die verzauberte Decke rundete das gesamte Bild natürlich ab. Man hatte den Eindruck es würde wahrhaftig schneien, mitten im Raum.
Man konnte die Vorfreude auf den heutigen Abend förmlich spüren.
Holly konnte es ebenfalls schon gar nicht mehr erwarten, doch sie stand etwas unter Zeitdruck. Es schien, als würde ihr die Zeit förmlich davonlaufen. Sie drehte sich nun schon zum zehnten Mal kritisch vor dem Spiegel.
Diesmal begutachtete sie sich skeptisch in einem langen rosaroten Kleid, trägerlos und mit unzähligen pinken Diamanten bestickt. Auf ihrem Bett häufte sich ein bunter Stapel verschiedenster Ballkleider, die alle in die engere Auswahl gekommen waren.
Plötzlich gab es einen ohrenbetäubenden Knall und Holly erschreckte so sehr, dass sie rücklings zu Boden fiel. Als sie sich wieder aufrappelte, sah sie in die tellergroßen Augen einer Hauselfe, die sie mit großer Ehrfurcht betrachtete.
Sie war nur in ein schäbige, graues Tuch gehüllt, dass ihren kleinen, dürren Körper nur notdürftig bedeckte. Mit zitternden Händen hielt sie ein großes weißes Paket, das mit einer roten Schleife verschlossen war.
„Hallo, Miss. Der Master sagt, ich soll Ihnen das hier überbringen. Er hofft es gefällt Ihnen.“, sagte die Hauselfe mit zittriger, quiekender Stimme.
„Wer ist denn dein Master? Ach, und wie heißt du denn?“, fragte Holly freundlich.
„Chi…Chibbi, Miss.“, sagte die kleine Hauselfe und verbeugte sich so tief, dass sie mit ihrer langen Nase den Boden berührte. „Master…Master Snape schickt mich.“
„Hätt ich mir ja denken können, dass mein Sklaventreiber von Dad eine Hauselfe hat.“, murmelte Holly.
„Miss?“, fragte Chibbi.
„Ach, nichts. Was hast du denn da?“
„Ein Geschenk. Als Wiedergutmachung, Miss.“
Chibbi streckte ihr das Paket entgegen und Holly nahm es dankend an. Neugierig beäugte sie es und zog dann vorsichtig die Satinschleife herunter.
Sie starrte das Etwas in dem Paket fassungslos an. Dann nahm sie es heraus und entfaltete es.
Zum Vorschein kam das hässlichste Kleid, das sie je in ihrem Leben gesehen hatte. Es war bodenlang, hatte lange Ärmel und einen Rollkragen. Zudem war es über und über mit einem grauenvollen Blumenmuster bedruckt. An beiden Ärmeln und am Saum schloss es mit einer grässlichen Häkelspitze ab.
„Iiiih, was…was ist das Chibbi?“, fragte Holly unüberhörbar angewidert.
„Ihr Ballkleid, Miss.“, antwortete Chibbi freudestrahlend.
Der konnte doch nicht ernsthaft erwarten, dass sie dieses Omakleid anziehen würde. Das konnte er doch nicht wirklich glauben. Das war ja widerlich.
Wiedergutmachung…tzzz…jetzt hat er es sogar noch schlimmer gemacht.
Plötzlich wusste sie ganz genau, was sie heute Abend tragen würde. Beim Gedanken daran, musste sie grinsen. Er würde schon sehen, was er davon hatte.
„Danke, Chibbi. Sag auch deinem Master, dass ich ihm herzlich danke. Und richte ihm bitte auch aus, dass er sich wundern wird, wie hübsch ich aussehen werde.“ Sie lächelte süffisant.
„Ja, Miss. Mache ich, Miss. Auf Wiedersehen, Miss.“ Chibbi verbeugte sich noch zwei Mal aufgeregt und verschwand dann wieder mit einem lauten Knall.
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Hermine saß tief zusammengerollte in ihrem Lieblingssessel vor dem Kamin im Gemeinschaftsraum. Sie war konzentriert in ihren Tagespropheten vertieft und hörte deswegen die Schritte nicht, die sich ihr schleichend näherten. Sie zuckte etwas zusammen, als ihr unerwartet jemand die Hände auf die Augen legte.
„Äh… wer ist da?“, fragte sie kurz angebunden.
Als Antwort erhielt sie einen Kuss auf die Wange.
Für einen Moment dachte sie an den schwarzhaarigen, griesgrämigen Mann, doch sie verwarf diesen Gedanken augenblicklich wieder. Diese Lippen fühlten sich anders an. Nicht so wie jene Verbotenen, die die ihren im Kerker geküsst hatten. Die Erkenntnis, wer dieser „Fremde“ war, der ihr da die Augen zuhielt, kam nur eine Sekunde später. Sie hatte ja einen Freund!
„Ron?“, fragte sie zaghaft.
„Wer sonst?“, fragte er etwas irritiert zurück. Er zog seine Hände weg und setzte sich in den Sessel ihr gegenüber.
Er sah sie lächelnd an. „Freust du dich auf den Ball?“
„Ich wüsste nicht, dass mich jemand gefragt hätte.“, gab sie etwas zu bissig zurück.
Ron sah für einen Moment aus, als hätte man ihm gesagt, dass er nie wieder Quidditch spielen dürfte. Dann fing er sich wieder und sagte: „Ich dachte, das wär klar…ich meine…“
Sie blickte ihn zornig an. „Das ist dein Problem, Ron! Es ist für dich immer alles selbstverständlich. ICH bin selbstverständlich für dich!“ Sie war in Rage.
„Nein, das ist gar nicht wahr, Hermine.“ Er schüttelte energisch den Kopf. „Ich dachte nur …wir sind ein Paar… da wär es doch logisch, dass wir zusammen hingehen. Außerdem – er holte tief Luft – betrachtest DU MICH in letzter Zeit als selbstverständlich. Ich geb zu, ich hatte nicht so viel Zeit für dich, wegen dem Quidditchtraining. Doch du weißt genau, dass das sehr wichtig für mich ist. Du hingegen, du bist neuerdings immer in den Kerkern bei Snape.“ Er sprach seinen Namen so abwertend aus, als wäre er eine ekelerregende Krankheit. „Und normalerweise sollte das weder wichtig für dich sein, noch Spaß machen, oder?“
Er sah sie auffordernd an, doch sie wusste nicht, was sie antworten sollte. Solche Gefühlsausbrüche war sie von Ron einfach nicht gewohnt. Er war eigentlich kein Mann der großen Worte und jetzt hatte er ihr all das gleich auf einmal entgegen geknallt.
Etwas unbeholfen hob sie ihre noch leicht verletzte Hand und sah ihn mit großen Augen an.
„Ich hab mich verbrannt.“, sagt sie schließlich.
„Und?“
„Und er behandelt es.“ Sie sprach wie in Trance.
„Aha…Und wieso gehst du immer hoch wie eine Rakete, wenn Harry und ich schlecht über ihn sprechen?“, frage Ron misstrauisch.
„Weil ihr ihm Unrecht tut.“
„Er ist nun mal ein alter, fieser, schleimiger Sack. Auch, wenn er jetzt Hollys Vater ist, das ändert nichts daran.“
„Nein, ist er nicht.“, sagte sie erbost.
„Warum verteidigst du ihn denn?“
„Ich…ich…“ Sie konnte es einfach nicht in Worte fassen, deshalb sagte sie nur: „Lass uns nicht mehr über ihn sprechen, okay?“
Er nickte leicht.
„Also…also holst du mich ab, in der Eingangshalle?“, versuchte sie die Situation zu retten.
Er nickte abermals.
„Gut.“, sagte sie, meinte es aber nicht so. Sie stand augenblicklich auf und stapfte in den Mädchenschlafsaal, damit Ron nicht sehen konnte, wie weh ihr ihre eigenen Worte taten.
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Es war kurz vor halb 8. Der Ball würde in einer halben Stunde beginnen. Harry stand bereits in seinem eleganten Festumhang in der Eingangshalle und wartete auf seine Freunde.
Er war ohne Begleitung, da er mit Ginny Schluss gemacht und Draco für immer vergrault hatte.
Mit wem würde er wohl kommen? Mit irgendeinem Mädchen? Alleine? Egal!
Was zählte war, dass er überhaupt kam. Damit er ihn ansehen konnte, damit er ihn beobachten konnte, damit er jede seiner Bewegungen verfolgen konnte. Er musste versuchen mit ihm zu sprechen, alles zu erklären, auch wenn er nicht wusste, wie er das bewerkstelligen sollte.
„Hey, Alter.“, unterbrach Ron seine Gedanken, der sich neben ihn gestellt hatte.
„Hey, Ron. Diesmal sieht dein Festumhang ja nicht ganz so schlimm aus.“, sagte Harry belustigt.
„Jaaah, ich hab Charlie geschrieben, ob er mir einen von seinen leiht und da hat er mir den hier geschickt. Mit wem…wer ist deine Begleitung…jetzt wo Schluss ist…mit dir…und Ginny?“, fragte Ron vorsichtig.
Harry zuckte mit den Schultern. „Niemand.“, unterstrich er seine Geste.
„Alter, du kreuzt allein auf?“, fragte Ron mitleidig.
„Sieht wohl so aus.“
Ron klopfte ihm beschwichtigend auf die Schulter. „Mach dir nichts draus, ersparst dir jede Menge Ärger.“
Genau in diesem Moment erschien Hermine am Fuß der Treppe. Ron klappte der Mund auf. Ihr Anblick war einfach atemberaubend.
Sie hatte ihr Haar gelockt und den größten Teil mit einer funkelnden Spange zurückgesteckt. Ein paar Strähnen umspielten aber lose ihr Gesicht.
Das violette Kleid, das sie trug, war oben enganliegend und umschmeichelte ihren schlanken Oberkörper. Nach unten hin ging es jedoch weit auseinander und war mit silbernen Edelsteinen gerafft. Sie schritt langsam auf die beiden zu.
„Hey, Leute.“, sagte sie schüchtern.
„Her…Hermine…du siehst…WOW…echt…du…“ Ron brachte einfach keinen anständigen Satz zusammen.
„Ich glaube Ron meint, dass du wunderschön aussiehst, Hermine.“, sagte Harry grinsend.
„Danke.“, gab Hermine an beide gewandt verlegen zurück.
„Ich glaube, Holly und Patrick verspäten sich.“, sagte Harry nachdenklich. „Gehen wir doch schon mal rein.“ Die beiden nickten.
Die drei betraten die festlich geschmückte Halle. Voran Harry und hintendrein Hermine und Ron, der zaghaft ihre Hand in seiner hielt.
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Hogwarts‘ Lehrer hatten alle die dumbledoresche Anweisung, sich schon um sieben Uhr in der Großen Halle einzufinden.
So saßen die meisten schon um diese Uhrzeit gut gelaunt an ihrem Tisch und warteten auf den Beginn des Festes. Eigentlich alle, bis auf Severus Snape.
Er war zwar körperlich anwesend, jedoch keineswegs gut gelaunt. Er hatte solche Feste noch nie gemocht, nicht in seiner Jugend, und auch nicht jetzt. Es war ihm zuwider hier zu sitzen und zusehen zu müssen, wie sich die anderen betranken.
Außerdem wollte er Hermine auf keinen Fall sehen, schon gar nicht in den Armen von diesem Schwachkopf Weasley. Nein, das wollte er wirklich nicht mit ansehen.
Das Einzige, auf das er sich freute, war seine Tochter in diesem schönen Kleid, das alle ihre Reize fein säuberlich bedeckte. Chibbi hatte gesagt, sie hätte sich gefreut und ihm gedankt. Er gratulierte sich innerlich zu diesem grandiosen Einfall.
Die Gedanken an Holly besserten seine Laune ein winziges bisschen. Er nahm einen Schluck Feuerwhiskey und wäre fast daran erstickt, als hinter Harry Potter, Hermine Granger den Saal betrat.
Er hatte wahrhaftig noch nie so etwas Schönes gesehen. Sie glich einer Fee mit diesem bezaubernden violetten Kleid, das ihre Figur so gekonnt betonte. Die sonst so buschigen Haare trug sie als lockere Hochsteckfrisur, die ihr außerordentlich gut stand. Wie sehr er sich in diesem Moment wünschte an Ronald Weasleys Stelle zu sein.
Ihre Hand zu halten, mit ihr den Saal zu betreten, allen zu zeigen, dass dieses elfengleiche Mädchen zu ihm gehörte. An seine Seite. Er focht innerlich einen erbitterten Kampf, nicht aufzustehen und sie diesem Idioten einfach zu entreißen. Sie vor aller Augen in die Arme zu schließen und sie zu küssen, als würde es kein Morgen geben.
Nein! Er durfte das nicht, er durfte so etwas nicht fühlen. Sie war zu wertvoll. Er schloss seine Empfindungen wieder in den hintersten Winkel seines Herzens und trank den restlichen Feuerwhiskey in einem Zug leer.
Er wollte sich gerade herzhaft nachschenken, doch die Flasche fiel ihm aus der Hand und zerbrach mit einem lauten Scheppern in tausend Teile. Einige Lehrer sahen ihn kopfschüttelnd oder erschrocken an, doch es kümmerte ihn nicht.
Seine Augen waren geweitet auf den Eingang gerichtet. Hand in Hand schritt Holly mit Patrick Black die Stufen hinab. Sie schaute genau zu ihm herüber und strahlte ihn triumphierend mit ihren knallroten Lippen an.
Sie trug ein weit ausgeschnittenes weißes Kleid, das gerade mal so ihren Po bedeckte. Der obere Teil des Kleides war eine geschnürte Korsage, der untere bestand aus weißen Federn und Tüll. Dazu trug sie hochhackige rote Lackheels, in denen ihre Beine endlos aussahen.
Snape kochte vor Wut, da alle Männer im Raum, seine Tochter mit den Augen auszuziehen schienen.
„Ist ja auch nicht mehr viel da, was man ausziehen könnte!“, dachte er erbost. Und dann machte sie auch noch das „Peace-Zeichen“ in seine Richtung. Sein Kopf glühte vor Wut.
„Holly Rose Potter!“, schrie er. Doch es konnte niemand hören, da in diesem Moment die Musik einsetzte.
Holly ihrerseits genoss den Abend schon jetzt in vollen Zügen. Das schockierte Gesicht ihres Vaters war einfach zu göttlich gewesen und die ganze Sache allemal wert.
Und seinem hochroten Kopf nach zu schließen, tobte er vor Wut. Das letzte was er wollte, war schließlich, dass Männer sein kleines Mädchen, als welches er sie übrigens nie gekannt hatte, anstarrten.
Sie musste jedoch zugeben, dass ihr die lüsternen Blicke mehr als unangenehm waren. Da drückte Patrick kurz ihre Hand, sie sah ihn an und alles war gut. Sie waren nun am Tisch angekommen, an dem Harry, Ron und Hermine bereits saßen.
„Hey, ihr drei.“, begrüßte Holly ihre Freunde fröhlich, als Patrick und sie sich zu ihnen setzten. „Also, ich glaube ihr kennt meinen Traumprinzen ja schon, aber damit ich euch offiziell vorgestellt habe: Patrick, das sind Harry, Ron und Hermine. Harry, Ron und Hermine, das ist Patrick.“ Sie strahlte bis über beide Ohren, als Patrick, ganz Gentleman, aufstand und jedem ihrer Freunde die Hand gab.
„Ich hoffe, du meinst es ernst mit meinem Schwesterchen, sonst muss ich dich leider töten.“, grinste Harry.
„Harry!“, tat Holly gespielt schockiert.
Doch Patrick winkte nur lachend ab. „Ich glaube, das wird nicht nötig sein, Harry.“
„Wo ist Ginny?“, fragte Holly an Harry gewandt.
„Du weißt es noch gar nicht?“ fragte Harry verwirrt zurück.
„Was? Was weiß ich nicht?“
„Wir sind nicht mehr zusammen. Es ist aus zwischen uns.“
„Ihr habt Schluss gemacht? Das glaub ich ja jetzt nicht. Wann?“
„Naja, vor ein paar Tagen schon.“, gab er zu.
„Vor ein paar Tagen? Und du hast es nicht für nötig gehalten, es mir zu sagen?“
„Sorry, Holly. Ich stand die letzten Tage echt neben mir.“
„Oh, tut mir leid. Also hat sie Schluss gemacht?“, fragte sie mitleidig.
„Nein, ich.“
„Aber, warum denn?“
„Ich…Wenn man vom Teufel spricht…“ Er blickte beschämt in sein Glas Butterbier, als Ginny sich an den Tisch stellte.
„Können Dean und ich hier sitzen?“, fragte sie an Ron gewandt.
„Äh…klar…“, stammelte dieser nur.
"Sie war nun also mit Dean Thomas zusammen", dachte Harry bei sich.
Eigentlich gut. Dann würde sie wenigstens keine Anstalten mehr machen, um ihn zurückzugewinnen. Er hob den Kopf wieder, da er schon gut drei Minuten in sein Glas gestarrt hatte und sein Herzschlag stockte.
Nicht, weil Ginny nun so offensichtlich absichtlich mit Dean flirtete. Das interessierte ihn absolut nicht. Sondern wegen dem Jungen, der gerade die Stufen herab schritt. Er trug keinen Festumhang, so wie alle anderen männlichen Schüler im Raum, sondern einen schlichten schwarzen Anzug, mit ebenfalls schwarzem T-Shirt darunter.
Im starken Kontrast dazu stand sein weißblonder, heute nicht ganz so stark gegelter, Haarschopf. Sein Blick war arrogant und gelangweilt. Insgesamt betrachtet, wirkte er so, als hätte er sich erst im letzten Moment dazu entschieden, überhaupt aufzutauchen. Als hätte man ihn überreden müssen.
Das hatte sicher Pansy übernommen, in ein Kleid ganz in Slytherinmanier gehüllt, die sich bei ihm eingehängt hatte und freudestrahlend zu ihm hochblickte.
Harry spürte, wie seine Hände und Knie vor Aufregung zu zittern begannen. Er konnte seinen Blick einfach nicht abwenden. Plötzlich bemerkte er, dass Draco unruhig in der Halle umherblickte, als würde er etwas suchen. Oder jemanden. Seine Blicke wirkten gehetzt, fast sehnsüchtig.
Und dann fanden die blauen Augen ihr Ziel. Für den Bruchteil einer Sekunde bohrten sie sich in die grünen, schauten aber gleich darauf ertappt wieder weg.
Er hatte ihn gesucht! Oh Merlin, es war noch nicht alles verloren.
In diesem Moment setzte die Musik aus und Dumbledore begann mit seiner klaren, autoritären, aber immer freundlichen Stimme zu sprechen. Die Halle war mittlerweile proppevoll mit Schülern.
„Willkommen!
Zu unserem diesjährigen Fest der Freude und des Übermutes. Ich will mich gar nicht mit langen Worten aufhalten und deshalb nur kurz allen Hauselfen, Lehrern und Schülern für die wunderschöne Gestaltung unserer Räumlichkeiten danken. Und jetzt: Viel Spaß und haut rein.“ Er zwinkerte der Menge schelmisch zu.
Während des tosenden Applauses, der auf die Worte des Direktors folgte, fingen di unzähligen runden Tische an, sich unter den köstlichen Bergen von Essen zu biegen.
Es gab alles was das Herz begehrte. Die Hauselfen hatten wieder einmal ganze Arbeit geleistet. Nach drei üppigen Gängen hingen alle ziemlich träge in ihren Sesseln und lauschten der Musik des Orchesters, welches Dumbledore eigens für den Ball gebucht hatte.
Etwa eine halbe Stunde später rafften sich jedoch die ersten Gäste auf, um zu tanzen. Es ergab ein wahrlich wunderschönes Bild, als sich immer mehr Menschen auf der Tanzfläche drehten. Die Stimmung in der Halle wurde nach und nach ausgelassener und erreichte ihren Höhepunkt, als Professor McGonnagall um halb elf Uhr die „Schicksalsschwestern“ ankündigte.
Nun hielt es niemanden mehr auf den Stühlen, bis auf einige wenige, die ihren eigenen Gedanken nachhingen.
Auch Harry, Ron, Hermine, Holly und Patrick stürmten gut gelaunt die Tanzfläche. Ginny und Dean hingegen waren gerade in einen langen, intensiven Kuss vertieft. Harry bemerkte jedoch, dass Ginny ab und zu, zu ihm herüber schielte, um zu sehen, ob er sie beobachtete.
Das war ja so lächerlich. Sie wollte ihn wirklich um jeden Preis eifersüchtig machen. Armer Dean!
Nach einigen rockigen Nummern schlugen die „Schicksalsschwestern“ dann zu einer Ballade an.
Harry beschloss sich zu setzen, da es jetzt eigentlich nur mehr Paare auf die Tanzfläche verschlug. Holly lehnte sich sanft an Patrick und Ron zog Hermine in seine Arme.
Hermine konnte den romantischen Tanz jedoch nicht genießen, da sie über Rons Schulter genau hoch zum Lehrerpodium sah. Ihr Blick fiel natürlich sofort auf den schwarzhaarigen Mann, der am linken Ende des langen Tisches saß.
Sie hatte angenommen, dass er griesgrämig im Raum umherschauen würde, um etwaige Regelverstöße zu beobachten. Doch sie hatte sich geirrt.
Sein Blick ruhte auf ihrem Gesicht, er fixierte sie nahezu. Und er sah so offen traurig aus, dass es ihr fast das Herz zerriss. Sie sah wie er langsam aufstand und dachte schon fast, er würde auf sie zukommen, doch er rauschte genau an ihr vorbei und auf den Ausgang zu, direkt in die kalte Schneelandschaft hinaus. Sie drückte Ron leicht von sich, damit sie ihn ansehen konnte.
„Ich…ich kann das nicht.“, sagte sie kurz, hob dann ihr Kleid ein Stück und lief, so schnell es ihre Schuhe erlaubten, dem Mann hinterher, den sie liebte.
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nächstes Mal gibts dann Teil II ;)
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