von schneewittchen
hey meine lieben :)
ich hoffe ihr seit alle wohlbehalten im Jahr 2011 angekommen und habt euch inzwischen vom Silvester feiern erholt *g* ich meinerseits bin wieder fit und stell euch das nächste kapitel on :) ich hoffe es gefällt ;)
@Jane-Do: ui schon wieder so ein laaaanges kommi *freu* jaja dieser vorweihnachtsstress ist mir nur zu gut bekannt :) aber jetzt ist es ja vorbei. hmm...über die sache mit Luna will ich noch nicht zu viel verraten, aber im nächsten chap gibts einen winzigen Anhaltspunkt ;) Und was Seamus angeht: ich hab mir gedacht, dass der das wohl am besten rüberbringen könnte, das Schreiben dieser kurzen Szene hat viel spaß gemacht :) hmmm...eine auseinandersetzung mit ron & snape...du bringst mich auf eine interessante idee :)
@Bexy_Potter: hmm... ob sich deine Vermutungen über Hollys "Krankheit" bestätigen, erfährst du heute :) und dankeschön für dein Kompliment, was die Entwicklungen meiner FF angeht, das freut mich wirklich sehr :)
@fanfanfan!!!: dankeschön dass du meiner FF riesenkommis gönnst, aber ich freu mich natürlich über jedes kommi gleichermaßen :) jaja ich hab immer einen leichten hang zum drama, lang kann ich es nie bei einem happy end belassen :)
so und nun, gute unterhaltung :) *butterbierverteil*
************************************************
Der über die Maßen pompöse Salon des alten Herrenhauses wurde einzig und allein von einer überschaubaren Menge aus Kerzen erleuchtet.
Man sollte meinen, dass ihr Licht eine angenehme, behagliche Atmosphäre schaffen würde, doch ihr Schein tanzte gespenstisch über die teuren Wandbehänge und unzähligen Porträts hochmütig dreinblickender Hexen und Zauberer.
Der große Raum wurde durch einen langen, schwarz polierten Esstisch dominiert, den kunstvoll geschnitzte Stühle umringten.
Schwere, samtene Vorhänge verdeckten die riesigen Bogenfenster, damit die rot glühenden Augen, die zu dünnen Schlitzen entstellt waren, von jeglichem Tageslicht verschont blieben.
Lord Voldemort saß an dem Ende des Tisches, das gegenüber der schweren Eisentür lag, die den Raum abschottete. Auf einem Sessel, der viel eher einem schwarzen Thron glich.
Die knochigen, kalten Hände drehten unentwegt den Zauberstab, der ihm schon so einige Dienste erwiesen hatte, der bereits so viele Gegner ausgeschaltet hatte, aber den Einen nicht zu töten vermochte.
Er grub seine langen, klauenartigen Fingernägel wütend in das Holz des Tisches, als er an den Jungen-der-lebt dachte. Doch seine Gedanken wurden jäh unterbrochen, als seine scharfen Sinne seine treueste Dienerin am Eingang wahrnahmen.
„Was führt dich zu mir, Bella“, formte der lippenlose Mund mit seiner hohen, kalten Stimme.
Bellatrix fiel ehrfürchtig vor ihrem Meister auf die Knie. Der dunkle Lord brachte ein triumphierendes Lächeln zu Stande, soweit ein lippenloser Mund lächeln konnte.
Diese ehrliche Unterwürfigkeit schätzte er so an Bellatrix Lestrange. Sie diente ihm nicht, weil sie ihn fürchtete, sondern weil er sie faszinierte und sie seine Ideale vom reinen Blut verfolgte. Sie blickte begierig zu ihm auf.
„Es ist jemand hier, der uns helfen möchte Harry Potter zu töten, mein Lord.“, strahlte sie.
„Wie oft habe ich dir schon gesagt, dass ICH derjenige sein muss, der den Jungen tötet?!“
„Aber dazu müsste er nun einmal hergelockt werden, oder nicht, mein Lord?“, entgegnete sie, bemüht ihren Meister gnädig zu stimmen.
„Und du zweifelst an meinen Fähigkeiten dies zu tun, Bella?“
„NEIN! Nein! Mein Lord, niemals! Ich dachte mir nur, dass jemand anderes die Drecksarbeit erledigen könnte.“
Voldemort überlegte einen Augenblick. „Sprich weiter,“ zischte er schließlich. „Wer ist dieser Jemand?“
„Ich weiß es nicht, mein Lord. Die Person trägt Kapuze und Maske, sie will nicht erkannt werden.
„Bring sie mir!“, hallte die kalte Stimme durch den gesamten Salon und von den Wänden wider.
Doch bevor Bellatrix auch nur einen Finger rühren konnte, quietschte die Eisentür erneut und die Kapuzengestalt trat ein.
Sie durchquerte langsamen, aber festen Schrittes den dunklen Raum und ließ sich direkt neben der bereits knienden Frau nieder. Demütig hielt sie den Kopf gesenkt und flüsterte fast so ein ehrfürchtiges „Mein Lord“ wie Bellatrix vorhin.
„Wer bist du?“, fragte Voldemort mit einer Stimme, die einem das Blut in den Adern gefrieren ließ.
„Jemand, der das gleiche Ziel verfolgt wie Ihr, mein Lord.“ Die Stimme der sonderbaren Gestalt klang seltsam verzerrt, wahrscheinlich durch einen Zauber unkenntlich gemacht.
„Und dieses Ziel wäre?“, fragte Voldemort unbeeindruckt fort.
„Ich will, genau wie Ihr, Harry Potter leiden sehen, am Boden.“
„Ich will ihn aber töten!“ Die kalte Stimme des Lords hatte nun einen scharfen Unterton angenommen und sein, wenn auch noch geringer Zorn, beherrschte bereits jetzt den gesamten Raum.
„Das soll mir nur recht sein. Aber warum nicht ein bisschen spielen? Warum so gnädig sein und ihm gleich den Tod gewähren? Ziemlich unspektakulär und nicht sehr angsteinflößend für die Nachwelt, die Ihr zu unterwerfen beabsichtigt.“
„Du sprichst klug. Was ist das für ein Plan, um Potter herzulocken?“
„Das dürfte ein Leichtes sein, Ihr sitzt praktisch an der Quelle.“ Die Kapuzengestalt zeigte mit einer ausladenden Geste im Raum herum. „Nehmt ihm einfach das Liebste, was er hat und er wird bereitwillig kommen, um es zu retten.“
„Das Liebste, was er hat? Ist das nicht diese Blutsverräterin, das Weasleymädchen?“, warf Bellatrix ein.
„Nein! Nicht mehr!“, fuhr sie die Kapuzengestalt an.
„Wer ist es dann?“, fragte Voldemort ungeduldig. „Sag mir, wer es ist!“
„Der Auserwählte wird keine Sekunde zögern, um seine große Liebe Draco Malfoy zu beschützen.“
************************************************
Zärtlich zog er jede einzelne Linie in Dracos Handinnenfläche nach. Er musste ihn einfach berühren, um das Ganze Wirklichkeit werden zu lassen.
Manchmal befürchtete er, dass alles nur ein absurder, jedoch unbeschreiblich wundervoller Traum gewesen war. Dass Draco sich in Luft auflösen oder verblassen wurde, wenn er ihn nicht festhielt.
Draco blickte schon die ganze Zeit über auf den zugefrorenen See, ohne auch nur ein Wort gesagt zu haben. Irgendetwas bedrückte ihn, das konnte Harry deutlich spüren.
Er spähte kurz in die dicken Äste und Zweige der Tanne, unter der sie saßen, durch die sich nun ein Fünkchen Sonnenlicht brach. Sie schirmte die beiden Jungen zuverlässig vor neugierigen Augen ab, nahm ihnen jedoch nicht die Sicht auf den eisig glitzernden See.
Ein unvergleichlich romantischer Ort, der geradezu für Liebende geschaffen schien. Harry atmete geräuschvoll aus, was Draco für einen winzigen Moment aus seiner Starre löste.
„Warum siehst du nur so traurig aus, Dray? Hab ich irgendetwas falsch gemacht?“, fragte Harry besorgt und nicht mehr gewillt, den Mantel des Schweigens noch länger aufrecht zu erhalten.
Draco schüttelte langsam den Kopf und drückte Harrys Hand.
„Du hast ganz bestimmt nichts falsch gemacht, Harry.“ Die eisblauen Augen fanden nun die grünen und beschenkten sie mit so viel Liebe, dass Harry buchstäblich warm ums Herz wurde und er seine Bedenken, dass Draco ihn vielleicht doch nicht mehr wollte, augenblicklich vergaß.
„Aber was…was ist es denn dann? Ich will dich nicht so traurig sehen. Sag mir wie ich dir helfen kann.“
„Tut mir leid, Harry, du kannst mir bei dieser Sache leider nicht helfen.“ Draco schüttelte abermals den Kopf, doch diesmal lag pure Verzweiflung darin.
„Ich will es wenigstens versuchen. Du weißt, dass du mit mir über all deine Sorgen sprechen kannst. Ich bin dein Freund, dafür bin ich doch schließlich da…ich…“
Weiter ließ Draco Harry nicht sprechen. Er versiegelte die Lippen des Schwarzhaarigen mit einem stürmischen Kuss. Seine Lippen waren unleugbar fordernd, brannten regelrecht darauf, Harrys zu besitzen.
Seine Zunge forderte Einlass, den ihm Harry, vollkommen seiner Sinne beraubt, bereitwillig gewährte. Draco drückte Harry in den kalten Schnee und machte sich schon daran, dessen Winterumhang aufzuknöpfen, als Harry plötzlich wieder Herr der Lage wurde und Draco sanft von sich drückte.
„Dray, so gerne ich hier auch weitermachen würde, du schuldest mir noch eine Antwort. Und versuch mich bloß nicht noch einmal abzulenken.“, grinste er seinen Freund an, der jedoch beleidigt von ihm abrückte.
„Ich habe einen Brief gekriegt.“, sagte der Blonde tonlos, den Blick stur auf den schneebedeckten Boden gerichtet.
„Einen Brief? Von wem?“, hakte Harry nach.
„Von meinem Vater.“ Dracos Stimme war jetzt nur noch ein Flüstern.
„Aber…aber was will denn dein Vater von dir…es sind doch keine Ferien…und…“
„Voldemort erwartet mich zur Zeremonie.“
Damit hatte Harry nicht gerechnet. Er wurde totenbleich, denn er hatte nun eine dumpfe Ahnung, um welche Zeremonie es sich handeln würde. Dennoch fragte er: „Zeremonie? Welche Zeremonie?“ Er konnte seine Furcht jedoch nicht verbergen.
„Ich…ich soll das Dunkle Mal erhalten.“ Draco sah Harry nun wieder in die Augen und offenbarte somit seine gesamte Seelenqual.
„Nein…“, stieß Harry atemlos hervor.
„Ich muss Harry. Versteh mich doch, er wird sonst meine Eltern töten. Ich habe keine Wahl.“
„Aber was ist mit mir, Draco? Hast du daran schon einmal gedacht? Wenn du erst einmal das Dunkle Mal trägst, kommst du da nie wieder raus…Wenn…wenn er dich zum Todesser macht…dann…dann hast du das gleiche Ziel wie alle anderen auch. Nämlich mich zu ihm zu bringen, damit er mich töten kann!“
„Ich weiß.“, flüsterte Draco.
„Und du bist bereit diesen Preis zu bezahlen?“, fragte Harry nun kühl, was Draco dazu veranlasste, ihn erschrocken anzusehen.
Der Blonde rückte dicht zu seinem Freund auf und nahm dessen Gesicht sanft in die Hände.
„Natürlich nicht, Harry. Ich bin auf keinen Fall gewillt diesen unsäglich grausamen Preis zu bezahlen. Ich liebe dich, hörst du? Ich liebe dich mehr als mein Leben. Ich würde lieber sterben, als dich an Voldemort auszuliefern. Aber ich muss mitspielen. Er muss denken, dass ich auf seiner Seite bin. Sonst bist du in Gefahr.“
„Wann?“ Harrys Stimme war zwar noch immer angsterfüllt, jedoch lag wieder ein Hauch Wärme darin.
„Was?“
„Wann ist diese verdammte Zeremonie?“
„Erst in zwei Monaten. Vater hat geschrieben, dass es einen Neuzugang gegeben hätte, der erst einmal Vorrang hat. Du siehst, wir haben noch massenhaft Zeit, alles zu besprechen, einen Plan zu machen.“ Draco brachte ein leichtes Lächeln zu Stande, welches seine Lippen sanft umspielte.
„Ich habe Angst um dich, Dray.“, entgegnete Harry und strich seinem Freund eine verirrte Haarsträhne aus dem Gesicht.
„Ich weiß, mein Herz. Ich habe auch Angst, aber sie gilt alleine DIR.“
„Wir brauchen unbedingt einen guten Plan…wir müssen…“
Draco legte Harry einen Finger auf die Lippen. „Im Moment müssen wir nur eins: Da weitermachen, wo wir vorhin aufgehört haben.“
Und er drückte den Jungen mit den strahlend grünen Augen abermals in den Schnee. Diesmal sollten ihnen keine drängenden Fragen im Weg stehen.
************************************************
Fünf Minuten. Madam Pomfrey hatte gesagt, sie müsse fünf Minuten warten.
Immer wieder sah sie panisch auf ihre Uhr, nur um festzustellen, dass die Zeit nur so dahin schlich. Dass sich jede einzelne Sekunde, wie eine Ewigkeit anfühlte.
Noch viereinhalb Minuten.
Holly bekämpfte eine weitere Welle der Übelkeit, die jeden Moment überzuschwappen drohte. Sie schloss die Augen und versuchte sich auf ihre unstete Atmung zu konzentrieren und sich etwas zu beruhigen.
Noch vier Minuten.
Sie schielte zum Waschbecken, auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes, auf dem sie den kleinen länglichen Teststreifen abgelegt hatte. Für einen kurzen Moment war sie versucht ihn einfach zu packen und in den Mülleimer zu werfen, um sich jedoch im nächsten Augenblick ins Gedächtnis zu rufen, dass sie die Ungewissheit verrückt machen würde.
Noch dreieinhalb Minuten.
Holly fing an die Kacheln der Toilettenwand zu zählen, nur um etwas zu tun zu haben. Wie konnten Patrick und sie nur so blöd sein? Keiner von beiden hatte auch nur eine Sekunde an einen Verhütungszauber gedacht. Sie stützte ihr Gesicht in die Hände, massierte sich mit kleinen Kreisen die Schläfen, um den dröhnenden Kopfschmerz zu bekämpfen.
Noch drei Minuten.
Wie sollte sie das denn nur schaffen, wenn sich ihr Verdacht bestätigte? Sie war doch selbst noch ein Kind. Und zwar das Kind von einem leicht reizbaren Mann, der zweifelsohne zuerst Patrick kastrieren und umbringen, und dann sie töten würde. Ja, sie war sich sicher, Severus Snape würde kurzen Prozess mit ihnen machen.
Noch zweieinhalb Minuten.
Holly ließ sich langsam an der Wand hinuntergleiten und kam auf dem kalten Steinboden zu sitzen. Sie schlang sich die Hände um die Knie und fing an, sich vor und zurück zu wiegen.
Noch zwei Minuten.
Als ob ihr Leben im Moment nicht schon kompliziert genug gewesen wäre. Einen schlechteren Zeitpunkt hätte sie fast nicht erwischen können.
Noch eineinhalb Minuten.
Sie hörte ein fürchterliches Donnergrollen über den Himmel ziehen und augenblicklich fing der Regen unerbittlich an, auf Hogwarts Schlossgründe niederzuprasseln. Als würde der Himmel sie verhöhnen und ihre ohnehin schon angeschlagene Stimmung noch zusätzlich dramatisieren wollen.
Noch eine Minute.
Eine einzige Minute, in der sich entschied, ob sich ihr Leben ab jetzt grundlegend verändern würde. Eine Minute, in der sie Gewissheit haben würde. Sie spürte ihr Herz vor Aufregung hart gegen ihre Brust hämmern. Sie musste jetzt einen kühlen Kopf bewahren, sie konnte ja sowieso nichts mehr an dieser verworrenen Situation ändern.
Noch eine halbe Minute.
Holly erhob sich so schnell, wie es ihre zitternden Knie erlaubten und ging langsamen Schrittes auf den kleinen Teststreifen zu, der mittlerweile violett zu blinken begonnen hatte. Ein Zeichen dafür, dass das Ergebnis nun feststand.
Sie hatte das Waschbecken fast erreicht, nur mehr Zentimeter trennten sie von der Wahrheit. Sie streckte eine Hand nach vor und bewegte sie zitternd auf den blinkenden Streifen zu.
Sie umfasste ihn mit festem Griff und schickte noch einen flehentlichen Blick gen Himmel beziehungsweise Decke, bevor sie die Augen auf das Ergebnis richtete.
Dort war in einem kleinen rechteckigen Display, Madam Pomfrey musste den ursprünglichen Test wohl aus der Muggelwelt haben, ein rosaroter Kreis abgebildet, der noch Platz für das Wort Schwanger ließ.
************************************************
lasst mir wie immer ein kommi da :)
Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.
Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel