
von schneewittchen
Hallo meine lieben :)
ich hoffe das chap wird heute noch freigeschaltet, damit ihr es noch am wochenende lesen könnt ;)
@Jane-Do: *dichganzfestzurückknuddel* unsere hermine wär ja nicht unsere Hermine wenn sie nicht sofort nachforschen würde, leider war sie ja dann etwas abgelenkt *ggg* dankeschön, dass dir gefallen hat wie ich hollys situation beschrieben habe und dass du meine FF liebst, lässt mich gleich rot werden, so geschmeichelt fühl ich mich :) tja draco und harry stehen wieder mal vor einem neuen problem, doch sie werden heute versuchen eine lösung zu finden :) und der letzte abschnitt im vorigen chap steht wieder mal unter dem motto: warum einfach wenns auch kompliziert geht *gg*
@Sorena: schön mal wieder von dir zu hören ;) tja zur zeit läuft alles drunter und drüber... hmmm ob dumbledore von der beziehung erfahren wird, lass ich noch eine weile offen :) freut mich, dass du dem neuen chap so entgegenfieberst :)
@Bexy_Potter: *gg* ich mag es wie immer lieber kompliziert als einfach, ich hoffe du verzeihst mir ;)
@fanfanfan!!!: hmm....ob und wie sich holly, hermine und severus zusammenraufen werden, bleibt zur zeit noch mein geheimnis :) tja, hermine sollte sich wirklich konzentrieren, wenn sie luna helfen möchte :)
und soooooooo jetzt viel spaß mit dem neuen chap :)
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Als sie aus der Kerkertür hinaus stolperte, musste sie sich zunächst an der kühlen Mauer abstützen. Ihr Kreislauf spielte verrückt und ihre Beine drohten ihr, zum wiederholten Male an diesem schicksalshaften Tag, den Dienst zu versagen.
Holly bemühte sich ihre Atmung und ihr hämmerndes Herz unter Kontrolle zu bringen, doch es wollte ihr nicht gelingen. Zu schrecklich war die soeben mit angesehene Szenerie, sodass sie sie einfach hätte vergessen können.
Ihr Vater, der allseits verhasste Zaubertranklehrer, schlief mit Hermine Granger, ihrer besten Freundin. Dieses Bild, das sich für immer in ihre Erinnerung eingebrannt hatte, führte dazu, dass die Übelkeit nun ganz Besitz von ihr ergriff und sie sich hinter eine Ritterrüstung erbrach, welche sie daraufhin mit einem angeekelten Blick musterte und mit der Lanze bedrohte.
Sie flüsterte ein leises „Tschuldigung“ und rannte weiter den Gang entlang. Sie wollte einfach nur weg. Weg aus den Kerkern, weg vom Schloss, weg von seinen gesamten Bewohnern, einfach weg von allem.
Ziellos bahnte sie sich ihren Weg, der erst unterbrochen wurde, als sie in jemanden hineinlief. Dieser Jemand hatte wohl ihre vollkommene Verstörtheit und Planlosigkeit bemerkt und sie aufgefangen.
Es war ihr egal, wer es war, ihre Knie gaben endgültig nach und sie begann unter der Last der letzten Ereignisse heillos zu schluchzen. Sie brach zusammen, ihrer gesamten Kraft beraubt, gab sie sich ihrer Trauer hin.
„Was ist denn bloß los, Schatz?“, fragte die vertraute Stimme ihres Freundes, Patrick.
Oh Patrick, du bist es.“, schluchzte sie. Das Schicksal hatte wieder einmal voll zugeschlagen. Natürlich musste sie von den tausend Personen, die das Schloss bewohnten, genau von Patrick gefunden werden.
„Ja ich bins.“, sagte er liebevoll. „Was ist denn passiert, Holly? Sag mir bitte was dich so zum Weinen bringt.“
Er ließ sich mit ihr in den Armen zu Boden sinken und streichelte ihr unentwegt über den Kopf.
Erst jetzt fiel ihr auf, wo sie eigentlich waren. Sie saßen direkt in der Mitte der herrlich schiefen Brücke, die zu den Ländereien von Hogwarts führte. Sie wurde zart von etlichen umher schwebenden Lichtkugeln erhellt.
„Ich…ich kann nicht…ich kann es dir nicht sagen.“
„Aber warum denn nicht? Du kannst mir alles sagen. Ich liebe dich, schon vergessen?“
„Ich habe aber A-A-Angst… dass sich d-d-dass ändert.“, presste sie an dem dicken Kloß in ihrem Hals vorbei.
„Das wird sich nie und nimmer ändern, ich versprech es dir.“ Etwas in seiner Stimme klang so endgültig, so ehrlich, dass Holly den Mut gab, ihr Geheimnis mit ihm zu teilen.
„Ich bin schwanger.“, flüsterte sie so leise sie konnte, in der Hoffnung er würde es vielleicht doch nicht hören.
Sie spürte wie er hart schluckte und nicht fähig war irgendetwas zu sagen. Seine Hand hatte mitten in ihrer Bewegung inne gehalten und ruhte jetzt auf ihrem Kopf.
Sie konnte es ihm nicht verübeln. Was für eine Reaktion hatte sie erwartet? Jubelschreie und Luftsprünge? Sie machte sich bereits darauf gefasst, dass er seine Meinung von vorhin ändern würde.
„Bist du sicher?“, fragte er schließlich behutsam.
„Ja, hundertprozentig.“
Er schwieg wieder eine Weile, bis er mit ängstlicher Stimme sagte: „Oh Merlin, Snape wird mich umbringen.“
„Keine Sorge, der ist viel zu sehr damit beschäftigt, meine beste Freundin zu beglücken.“
„Hermine?“, fragte Patrick ungläubig.
„Jap.“
„Beglücken? Du meinst…“
„Jap.“
„Oh…“
„Ja…oh…ich hab sie gerade in flagranti erwischt…naja nicht ganz…aber sie schienen noch nicht lange fertig zu sein.“
Sie schwankte in diesem Augenblick zwischen Wut, Trauer, Zorn und Enttäuschung. Ihr Körper konnte sich einfach nicht entscheiden, was er fühlen wollte.
„Scheiß Hormone!“, dachte sie erbost.
„Das war bestimmt schlimm für dich, hmm? Sie haben beide irgendwie dein Vertrauen missbraucht und dich außen vor gelassen.“, sagte er mitfühlend.
Das liebte sie so an Patrick. Er brachte es immer genau auf den Punkt, versuchte nichts schönzureden, nannte das Kind beim Namen. Apropos Kind…
„Was machen wir denn jetzt wegen…wegen…“ Sie zeigte etwas unbeholfen auf ihren Bauch.
„Wir…wir schaffen das schon.“ Er küsste sie zärtlich auf den Mund und drückte ihre Hand.
„Ich weiß nicht wie…“, entgegnete sie ihm.
„Zusammen finden wir eine Lösung, du bist nicht allein.“
Er sah ihr tief in die Augen und sie glaubte ihm. Sie hätte ihm in diesem Moment einfach alles geglaubt.
„Danke, Patrick. Ich liebe dich.“, sagte sie und kuschelte sich tief in seine Halsbeuge.
„Ich dich auch, Holly.“, erwiderte er ohne zu zögern und drückte sie fest an sich.
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„Phönixfeder.“, flüsterte Draco dem Portät der fetten Dame, die den Eingang zum Gemeinschaftsraum der Gryffindors verbarg, zu.
Sie sah ihn zweifelnd an und runzelte misstrauisch die Stirn, als sie das Grün auf seinem Umhang ausmachte.
„Kein Zutritt für Slytherins.“, sagte sie mit hochmütiger Stimme.
„Bitte es ist wichtig.“, bat er in flehendem Ton.
„Das, mein lieber Junge, kann jeder sagen. Was wäre ich für eine Hüterin des Gemeinschaftsraumes, wenn ich einfach jeden durchlassen würde?“
„Aber ich weiß das Passwort, also bin ich der Freund eines Gryffindors, mit dem ich wirklich, wirklich dringend reden muss.“
„Tut mir leid, ich kann keine Ausnahme machen. Gute Nacht, das ist mein letztes Wort.“ Sie schloss demonstrativ die Augen und hoffte wohl, dass Draco des Wartens schon irgendwann überdrüssig werden würde.
Doch dieser zog seinen letzten Joker. Er räusperte sich merklich.
„Es…es geht um die Liebe.“, flüsterte er und betete, dass er damit das Herz der fetten Dame erweichen konnte.
Und tatsächlich. Sie schwang, wenn auch etwas zögerlich, zur Seite.
Er sprach noch ein leises „Danke“ in ihre Richtung und kletterte so schnell er konnte, durch das Porträtloch. Er war noch nie im Gemeinschaftsraum eines anderen Hauses gewesen und musste zugeben, dass zumindest dieser hier weit gemütlicher wirkte, als der slytherinsche.
Doch er hatte jetzt keine Zeit ihn in seiner gesamten Schönheit zu erfassen. Er lief geradewegs hindurch und erklomm im Eilschritt die steinerne Treppe, die zum Jungenschlafsaal führte. Draco drückte die Tür einen Spalt breit auf und lugte vorsichtig hinein.
Es schienen alle zu schlafen. Longbottom schnarchte laut vor sich hin, Finnigan sabberte sein Kissen voll, Thomas hatte alle viere von sich gestreckt, Weasleys Bett war leer und Harry schlummerte still vor sich hin.
Draco schlüpfte durch den Spalt und war mit drei Schritten an Harrys Bett. Er setzte sich so still er konnte ans Fußende und ließ mit einem Schlenker seines Zauberstabes die Vorhänge des Himmelbettes zu schnellen.
Dann belegte er sie noch mit einem „Muffliato“, damit sie niemand hören konnte und einem Zauber, der bewirkte, dass sie sich nicht aufziehen ließen.
Draco warf einen Blick auf Harry, der ihn immer noch nicht bemerkt zu haben schien und musste lächeln. Ihn so friedlich daliegen zu sehen war Balsam für seine Seele. Fast war er versucht wieder zu gehen, Harrys Welt nicht augenblicklich in Trümmer zu stürzen.
Doch er hatte sich bereits in dem Moment dazu entschieden, ihm die Wahrheit zu sagen, als ihn seine Mutter auf den neuesten Stand der Dinge brachte. Er beugte sich nach vor und rüttelte leicht an Harrys Arm. Dieser bewegte sich zwar kurz, doch machte keine Anstalten aufzuwachen.
„Harry, wach auf.“, versuchte Draco es und rüttelte ihn abermals. Diesmal hatte er Glück. Harry schlug die Augen auf und dachte vermutlich er würde träumen, da er sich energisch die Augen rieb, als er Draco erblickte.
„Dray, was machst du denn hier?“, fragte er müde und schleppend während er sich aufsetzte. „Wenn das ein Traum ist, will ich, dass er nie wieder aufhört.“
Draco beugte sich vor und drückte dem Schwarzhaarigen einen Kuss auf die Lippen.
„Du träumst nicht, ich muss mit dir reden.“
„Hat das nicht bis morgen Zeit? Es ist doch erst…ähm…wie spät?“, gähnte er.
„Knapp Mitternacht. Und nein es hat nicht bis morgen Zeit.“ Die Ernsthaftigkeit in Dracos Stimme ließ sofort alle Müdigkeit von Harry abfallen.
„Was ist denn los?“, flüsterte er.
„Du musst nicht flüstern… - er deutete auf die Vorhänge - …Muffliato. Meine Mutter war hier.“
„Was???“
„Ja, gerade eben. Sie hatte Dumbledores Erlaubnis zu apparieren.“
Harry schluckte. „Was wollte sie?“
„Mich warnen. Der Brief von dem ich dir erzählt habe…“
„Ja, die Zeremonie…“ Er spie das letzte Wort voller Verachtung hervor.
„Es gibt keine Zeremonie, Voldemort will mich nicht zum Todesser machen.“
„Aber das ist ja phänomenal.“, strahlte Harry.
„Nein, ist es nicht. Ist es ganz und gar nicht.“
„Wie…wie meinst du das?“
Der Blonde schloss ergeben die Augen. „Er hat, weiß Merlin wie, von uns erfahren und will mich nun als Druckmittel einsetzen, um dich zu bekommen.“ Er vergrub das Gesicht in den Händen und wartete auf Harrys Reaktion.
„Aber wie…wie…kann das möglich sein?“, fragte er schockiert. Draco hob den Kopf und zuckte die Achseln. „Ich weiß es nicht…ich weiß es einfach nicht.“
„Wir haben es doch niemandem gesagt, außer…“
„…Holly.“, beendete Draco Harrys Satz.
„Nein. Ein dickes, fettes Nein. Holly würde so etwas nie, nie, niemals tun. Nie im Leben. Hörst du? Sie hat und nicht verraten. Dafür würde ich meine Hand ins Feuer legen.“
„Aber wer war es dann?“
„Jemand muss uns gesehen haben. Vielleicht als wir unter der Tanne gesessen haben oder damals im Innenhof.“
Harry raufte sich die Haare.
„Gut möglich. Aber wer es war, ist jetzt nicht so wichtig. Wir müssen überlegen, was wir jetzt machen.“
„Was haben wir denn für eine Option? An der Tatsache, dass Voldemort es weiß, können wir sowieso nichts mehr ändern. Und eine Trennung zu inszenieren würde nichts bringen, weil wir eben nicht wissen, vor wem wir sie inszenieren sollen. Ich…ich bin ratlos.“
„Und wenn ich einfach nicht erscheine? Die „Zeremonie“ ignoriere…?“
„Dann weiß er erst recht, dass wir wissen, was er vor hat und außerdem wären deine Eltern in Gefahr.“
Sie schwiegen eine Weile, bis Draco Harrys Hand nahm. „Flucht.“, sagte er tonlos.
Harry dachte einen Moment über dieses eine Wort nach. Was blieb ihnen auch anderes übrig? Sie hatten keine Wahl. Er nickte.
„Du…du musst nicht mitkommen, wenn du nicht willst. Voldemort braucht MICH, um dich zu ihm zu locken…ohne mich bist du sicher und…“
„…du bist ein Idiot, Dray. Was soll ich denn ohne dich? Wenn das die einzige Möglichkeit ist mit dir zusammen zu sein, dann ist sie mir recht.“
„Wann?“, fragte Draco zögernd.
Harry überlegte kurz. „In einem Monat, wenn die anderen wieder nach Hogsmeade gehen. So haben wir genug Zeit, um alles zu planen und handeln nicht überstürzt.“
Draco nickte und schloss Harry in die Arme. „Also fliehen wir.“
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Wie versteinert saß er am Fuße der Treppe, die zum Astronomieturm führte. Eigentlich durften sich die Schüler der Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei um diese Uhrzeit nicht außerhalb des Bettes herumtreiben, doch nur die Wenigsten schienen diese Regel auch wirklich zu respektieren.
Auch Ron war diese Vorschrift schon immer herzlich egal gewesen. Schon oft hatte er mit seinen besten Freunden Harry und Hermine des Nachts das Schloss erkundet und so manches Abenteuer erlebt.
Hermine… Bereits der bloße Gedanke an sie ließ seine Augen brennen und die Stelle in seiner Brust, wo er sein Herz vermutete, schmerzhaft zusammenkrampfen.
Er blinzelte ein paar Mal heftig, als könnte er so die Gedanken an das Mädchen mit den haselnussbraunen Augen vertreiben und richtete seinen Blick auf die lange, steinerne Treppe, die zart in das milchige Licht des Vollmondes getaucht war, der heute so strahlend hell am Himmel stand uns sich seinen Weg durch die hohen Bogenfenster bahnte.
Die Winkel und Ecken, die er mit seinem Schein nicht erreichte, waren jedoch in vollkommene, undurchdringliche Dunkelheit gehüllt.
Ron hatte diesen melancholischen Ort rein zufällig entdeckt. Es war, als hätten ihn seine Füße hierher getragen, als wäre dieser Teil des Schlosses genau das, was er jetzt brauchte.
Abgeschiedenheit, Ruhe und ein Platz, um mit sich selbst und der verfahrenen Situation ins Reine zu kommen. Er hatte hier Gelegenheit gehabt seiner Trauer sowie seiner Wut uns seinem Zorn Luft zu machen. Er hatte geweint, geschrien und auf die Steinmauer eingeschlagen, ohne sich vor irgendjemandem rechtfertigen zu müssen.
Er wusste nicht warum, aber nicht einmal Filch und seine hinterhältige Katze Mrs. Norris kamen hierher. Schon die dritte Nacht infolge hatte es ihn ans Ende dieser Treppe verschlagen, ohne das ihn jemand erwischt hätte.
Ron lehnte seinen Kopf zurück und genoss die angenehme Kälte, die den Schmerz in seinem Kopf kurzzeitig vergehen ließ. Er schloss resigniert die Augen. Der mangelnde Schlaf war doch nicht ganz so spurlos an ihm vorübergegangen, wie er gedacht hatte.
Er war nicht mehr weit davon entfernt in einen tiefen Schlummer abzudriften, als ihn ein Geräusch zusammenzucken ließ.
Ein Geräusch? An seinem Rückzugsort?
Das konnte doch nicht sein. Hier ließ sich doch nachts nie jemand blicken, außer wenn Prüfungszeit war. Er lauschte angestrengt in die Dunkelheit hinein und hörte es wieder.
Es war ein Lachen, ein leises Lachen, doch er konnte hören wie die Schritte der Person, der es gehörte, immer näher kamen. Ron überlegte fieberhaft, was er nun tun sollte und beschloss sich einfach im Schutz der Dunkelheit versteckt zu halten.
Flucht wäre ohnehin zwecklos gewesen, denn dann wäre er der näherkommenden Person geradewegs in die Arme gelaufen. Er hielt sogar die Luft an, damit nichts seinen konkreten Standpunkt verraten konnte und sah zu, wie die schattenhaften Umrisse der Person den Durchgang passierten.
Sie schritt langsam durch den Raum und hielt dann im Licht des Vollmondes inne, welches ihre Identität offenbarte.
Dort im milchig weichen Mondlicht stand eine ziemlich knapp bekleidete Luna Lovegood, die Wallemähne zu einem hohen Zopf gebunden und die Lippen purpurrot.
Sie starrte aus dem Fenster, als hätte sie der Mond an etwas Fernes, weit Zurückliegendes erinnert, und umklammerte mit aller Kraft das schwere Medaillon, das auf ihrer Brust ruhte.
Dann schüttelte sie energisch den Kopf, als wollte sie eine lästige Fliege vertreiben und steuerte wieder auf die Treppe zu. Damit hatte er nicht gerechnet, doch es war zu spät. Luna stolperte über den am Boden kauernden Ron und fiel direkt auf die Treppe zu, wo sie unsanft aufschlug. Ron sprang sofort auf und hielt ihr eine Hand hin, um ihr aufzuhelfen.
„Es tut mir leid…das…das wollte ich nicht…hast du dir was getan?“, stammelte er unsicher.
„Oh, du Idiot!“, donnerte sie und schlug seine Hand weg. „Was lungerst du denn hier so blöd rum? Hättest du dich nicht bemerkbar machen können? Dich räuspern vielleicht?“
„Tut mir wirklich leid…“
„Das kann es auch, du hättest beinahe den ganzen Feurewhiskey verschüttet.“, schrie sie wütend. Erst jetzt bemerkte er die Flasche mit der rot glänzenden Flüssigkeit in ihrer linken Hand.
„Na da hast du dir ja ganz schön was vorgenommen.“, sagte er abwertend. „Du weißt schon, dass wir hier keinen Alkohol trinken dürfen.“
„Und du weißt schon, dass wir nachts nicht in den Gängen umher streunern dürfen?“, konterte sie.
Er seufzte und ließ sich wieder an der Wand hinab gleiten. Zu seiner Überraschung setzte sie sich neben ihn.
„Was machst du überhaupt hier?“, fragte sie, jedoch nur mäßig interessiert.
„Vergessen.“, war seine knappe Antwort.
Er hörte wie sie die Flasche öffnete und sie ihm entgegen hielt. „Hier, damit geht’s besser.“, sagte sie mit dem Anflug eines Lächelns in der Stimme.
Er schüttelte entschieden den Kopf. „Ich trinke nicht.“
„Oh, bitte. Ein Schluck wird dich schon nicht umbringen. Glaub mir, Vergessen geht leichter und vor allem schneller mit dem Zeug.“
Sie trank ihrerseits aus der Flasche und hielt sie Ron abermals entgegen. Diesmal nahm er sie zögernd. Er setzte an und ließ den Whiskey seine Kehle hinab laufen. Sofort breitete sich ein wärmendes, leicht brennendes Gefühl in seiner Brust aus, was ihn dazu veranlasste, noch einmal zu trinken.
Dann gab er die Flasche Luna zurück, die ihn von der Seite her gemustert hatte.
„Und was genau willst du vergessen?“
„Das ist meine Sache.“
„Ach, komm. Ich hab sowieso nur aus Höflichkeit gefragt. Das Bibliotheksmädchen hat dich für den Lehrer mit der erotischsten Stimme der Welt verlassen.“
„Woher…“
„Das sieht doch ein blindes Huhn mit Bindehautentzündung. So wie die mich damals angeschrien hat, als ich sagen wollte, dass ich ihn gern mal vernaschen würde…“ Sie gab ein sehr mädchenhaftes Kichern von sich.
Ron riss ihr die Flasche aus der Hand und trank erneut. „Jackpot.“, sagte er traurig.
„Und jetzt versinkst du in Selbstmitleid.“, stellte sie belustigt fest.
„Ja, ist klar, dass du das nicht verstehst, du männerverschlingendes Biest!“
Sie lachte lauthals auf. „So ein schönes Kompliment hab ich schon lange nicht mehr bekommen.“
Jetzt konnte auch Ron ein Lachen nicht unterdrücken. Sie war schlagfertig, das musste man ihr lassen.
„Und was willst DU vergessen?“, fragte er, um nicht mehr über seinen Liebeskummer sprechen zu müssen.
Sie nahm die Flasche zurück und stürzte eine beachtliche Menge Feuerwhiskey hinunter.
„Ein Foto.“, sagte sie schließlich ohne Umschweife.
Ron sah sie fragend an, was sie dazu veranlasste fortzufahren. „Ein Foto, das mir deine Ex gezeigt hat. Es war ein Mädchen darauf und sie hat behauptet, das wäre ich. Die spinnt doch.“
„Aber trotzdem…“
„…geht es mir nicht aus dem Kopf, ja.“
„Luna…“
„Es bedeutet nichts. Ich werde wohl am besten wissen, wer ich bin. Und ich mag mich so wie ich bin. Ich bin sexy, weißt du?“, lachte sie und gab ihm einen Stoß in die Rippen.
„Hab ich gemerkt.“, grinste er.
„Du bist eigentlich gar nicht so uncool wie ich dachte.“
„Und du nicht so arrogant und selbstgefällig wie ich dachte.“
„Autsch.", sagte sie gespielt beleidigt.
Eine Weile lang saßen sie einfach nur da, schwiegen und tranken abwechselnd Feuerwhiskey, bis Luna die Stille brach.
„Eigentlich solltest du es dem Bibliotheksmädchen heimzahlen, oder nicht?“, grinste sie.
„Wie meinst du das?“, fragte er verwirrt.
Zur Antwort beugte sie sich ihm entgegen und berührte sanft mit ihren Lippen die seinen. Dann sah sie ihm wieder in die Augen und biss sich auf die kribbelnde Unterlippe, als überlegte sie, ob sie noch einen Kuss riskieren konnte, doch Ron nahm ihr die Entscheidung ab.
Er zog sie erneut an sich und ihre Lippen verschmolzen. Es war ein zärtlicher Kuss, der jedoch immer leidenschaftlicher wurde. Es schien als würde die Zeit still stehen und nichts außer ihnen beiden existieren. Es dauerte eine Ewigkeit bis sie sich voneinander lösten.
Plötzlich sprang Luna wie von der Tarantel gestochen auf und packte Ron bei der Hand.
„Komm.“, sagte sie lächelnd.
„Was hast du vor?“, fragte er irritiert.
Doch sie zog ihn wortlos die Treppe hinauf und sie kamen vor einer verschlossenen Tür zu stehen.
„Alohomora.“, flüsterte Luna, nachdem sie ihren Zauberstab gezückt hatte und sie traten in die kalte Nachtluft hinaus. Luna schloss die Tür hinter ihnen und legte einen Wärmezauber über sie beide. Dann schloss sie die Arme um Rons Hals.
„Keine Verpflichtungen, keine Ansprüche, keine Fragen. Nur wir und die Sterne.“, lächelte sie und streifte sich ihr Kleid vom Körper.
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lasst mir ein kommi da und sagt mir wies euch gefallen hat :)
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