
von schneewittchen
hey meine lieben :)
endlich nach fast 2 wochen das neue chap... es tut mir sooooooooo leid, dass ich nicht früher dazu gekommen bin, aber ich war beruflich so eingespannt, da bin ich leider nur selten zum Schreiben gekommen. Aber jetzt hab ichs ja zum Glück geschafft :)
@Bexy_Potter: Freut mich, dass dir das mit Luna und Ron gefällt. :) Ich hab mir gedacht, das wär die beste Wahl, um ihn ein bisschen auf andere gedanken zu bringen :)
@fanfanfan!!!: hmmm...wie das mit Ron und Luna weitergeht, behalt ich (überraschung) wie immer noch für mich ;) ich freu mich, dass dir meine kleinen witzigen details so gut gefallen :) jaja, meine figuren haben allesamt ein Talent dafür, alles immer schlimmer zu machen, aber ich werd sie mal so richtig ausschimpfen, dass sie sich gefälligst zu benehmen haben *hihi*
@Maddyleen: Ich freu mich sehr, dass du endlich mal dazu gekommen bist, mir ein kommi zu schreiben :) Ich finds toll, dass dir meine FF so gut gefällt und ich hoffe, du hast weiterhin spaß dabei :) da wird auf jeden Fall noch so einiges kommen *gg*
so und jetzt gehts los *mindestenszehnbutterbierfürjedenhinstell*
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„Setz dich hin.“, sagte Hermine nun schon zum gefühlten millionsten Mal, doch Severus schien sie gar nicht zu hören.
Als Holly zornestrunken den Raum verlassen hatte, war er sofort in seine charakteristische, wehende Robe geschlüpft und schritt seitdem mit verschränkten Armen hinter dem Rücken das gesamte Schlafzimmer ab. Hin und zurück. Hin und zurück. Immer und immer wieder.
Hermine konnte förmlich sehen wie sein Hirn arbeitete, fieberhaft nach einer Lösung suchend. Nach einem Ausweg, um die Situation für alle Beteiligten wenigstens erträglich zu machen.
„Severus, setz dich endlich hin!“, schrie sie nun, um sich endlich Gehör zu verschaffen und fügte, als er sie mit seiner berühmt berüchtigten hochgezogenen Augenbraue bedachte, etwas kleinlaut hinzu: „Bitte, du machst mich ganz nervös.“
„Ich denke, Hermine, falls es dir nicht aufgefallen ist.“
„Und das geht besser, wenn du einen Graben in den Fußboden läufst?“
„Ich bin zu angespannt, um zu sitzen.“, kam es von ihm. Doch als er ihren flehenden Blick sah, ließ er sich mit einem Seufzen, das seinen Unmut nur allzu deutlich machte, in den grünen Ohrensessel neben dem Bett fallen.
„Naja, ein Gutes hat die ganze Sache ja. Jetzt weiß sie es.“, versuchte Hermine der Situation etwas Positives abzugewinnen.
„Aber sie sollte es doch nicht so erfahren.“, gab er zurück und massierte sich angestrengt die Schläfen.
„Glaubst du im Ernst, dass sie anders reagiert hätte, wenn sie es auf eine andere Weise erfahren hätte?“, fragte sie behutsam und legte eine Hand auf sein Knie.
„Wahrscheinlich nicht.“, gab er zu. „Und was schlägst du vor, machen wir jetzt? Du weißt doch ansonsten immer alles.“
„Du wirst es mir wahrscheinlich nicht glauben, aber ich bin total ratlos.“ Sie ließ sich in die weichen Kissen zurückfallen und durchstöberte ihr Gehirn.
Vielleicht hatte sich die Lösung in einem dunklen Winkel versteckt, der nicht erreicht werden wollte.
„Vielleicht…“, kam es nun zaghaft von Severus, dessen dunkle Augen nun leer ins Nichts starrten.
„Ja?“
„Vielleicht sollten wir uns eine Weile nicht sehen.“, beendete er mit fester Stimme seinen Satz.
„WAS?“, fragte sie ungläubig und setzte sich wieder kerzengerade hin. „Das meinst du doch jetzt nicht ernst, oder? Jetzt wo wir uns gerade erst gefunden haben.“
Severus erhob sich aus dem Sessel und nahm seine Tätigkeit durch den Raum zu schreiten erneut auf.
„Das ist das Beste, vorerst.“, sagte er knapp.
„Und wie lange soll diese Weile deiner Meinung nach dauern?“
„Bis sich Holly wieder beruhigt hat.“
„Und wenn sie sich nie beruhigt.“
„Ach, das ist doch lächerlich, Hermine.“
„Ähm…nein ist es nicht. Die Holly, die ich kenne ist ziemlich nachtragend und temperamentvoll.“
„Sie wird uns nicht ewig böse sein.“
„Warst du vorhin nicht im Raum? Sie hat mir die Freundschaft gekündigt und dir die Vaterschaft aberkannt. Also für mich hört sich das nach einer ziemlich langen Weile an und da mach ich nicht mit.“
„Hermine, bitte zwing mich nicht zu wählen.“ Er betonte jedes einzelne Wort und schloss die Augen, als könnte er sich nur mühsam beherrschen.
„Warum nicht?“, fragte sie nun kampfeslustig.
„Weil du verlieren würdest.“, antwortete er mit leiser Stimme, aber für Hermine war es, als würde er ihr diesen Satz entgegen schreien. Er hallte in ihrem Kopf wider, so oft wie bei einer hängengebliebenen Platte.
„Das musst du doch verstehen, sie…sie ist mein Kind. Mein Fleisch und Blut. Jeder Vater, der seine Tochter liebt, würde an meiner Stelle so handeln.“
Sie konnte nichts darauf sagen. Sie versuchte in ihren Gedanken einen Satz zu formen, doch sie sah nur unzusammenhängende Wortfetzen vor ihrem geistigen Augen vorüberziehen. Er kam nun auf sie zu und nahm ihre Hände in die seinen.
„Jetzt sag doch was, irgendwas.“
Sie schüttelte den Kopf.
„Du…du zwingst mich doch nicht zu wählen?“
„Nein.“, hauchte sie und Tränen ließen sie blind werden. „Ich nehme dir die Entscheidung ab.“ Sie riss ihre Hände weg und fing an ihre Kleidung vom Boden aufzulesen.
„Was machst du denn jetzt?“, fragte er ungläubig.
„Hab ich doch gerade gesagt, ich nehme dir die Entscheidung ab. Ich verlasse dich.“
„Nein.“, sagte er mit einem Anflug von Panik in der Stimme. Sie war nun schon halb angezogen, ihm blieb also nicht mehr viel Zeit.
„Hermine, bitte. Das heißt doch nicht, dass ich…dass ich dich nicht…liebe. Ich will nur meine Tochter nicht verlieren, ich hab sie doch gerade erst kennengelernt.“
In seinen Augen lag ein eindeutiges Flehen, doch Hermine kannte in diesem Moment kein Erbarmen. Ihr Bewusstsein war so eingenommen von Wut und Trauer, dass sie gar nichts anderes mehr fühlen konnte und schon gar nicht verstehen.
Sie zog sich noch eilig ihren Umhang über, den Blick emotionslos auf Severus gerichtet. „Bis morgen in Zaubertränke, Professor Snape.“, sagte sie kalt und dann war sie weg.
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„Wusstest du, dass Hermine es mit Snape treibt?“, fragte Holly etwas angriffslustiger als beabsichtigt, als sie sich am nächsten Morgen zu Harry an den Frühstückstisch setzte.
Dieser trank unglücklicher Weise in diesem Moment von seinem Kürbissaft und verschluckte sich prompt. Es dauerte beinahe fünf Minuten, bis er sich wieder einigermaßen gefangen hatte.
„Hermine tut was?“, stieß er mit unverhohlenem Unglauben hervor.
„Bitte zwing mich nicht es zu wiederholen, sonst kotz ich hier gleich alles voll.“ Und das meinte sie todernst.
„Du verarscht mich doch…das ist doch bestimmt ein Witz, oder?“
„Ich wünschte, es wäre so...Was isst du da überhaupt?“, fragte sie und riss ihrem perplexen Zwillingsbruder seinen Toast aus der Hand.
Sie hatte plötzlich das dringende Bedürfnis verspürt, etwas essen zu wollen, war aber zu faul, sich selbst etwas zu machen. Holly stopfte sich hastig ein Stück davon in den Mund, nur um gleich darauf angewidert das Gesicht zu verziehen.
„Iiiih, was ist denn das? Schmeckt ja fast wie Snargaluffschleim.“
„Toast mit Erdbeermarmelade.“, antwortete Harry verwundert.
„Eklig, ich hasse Erdbeeren.“, sagte sie und warf den angekauten Toast zurück auf Harrys Teller.
„Nein, du liebst Erdbeeren. Du bist ja völlig durch den Wind. Ich mein…ich verstehs… Hermine und Snape…gruslige Vorstellung.“ Er schüttelte sich heftig, um das Gesprochene zu unterstreichen.
„Was mach ich denn jetzt, Harry? Ich hasse sie…alle beide.“ Sie bemerkte wie ihr Tränen in die Augen stiegen und verfluchte zum hundertsten Mal ihre verrücktspielenden Hormone, die sie mehrmals am Tag zu einem Übersensibelchen mutieren ließen.
Harry zauberte ihr mitfühlend ein Taschentuch herbei, welches sie dankend annahm. Sie trocknete sich die Augen und verwandelte es dann aus einer Laune heraus in einen hübschen Schmetterling, der eilig in die Eingangshalle davon flog.
„Kann ich sonst irgendetwas tun, damit es dir besser geht, Schwesterherz?“, fragte Harry sanft.
„Schokolade.“ Die Antwort kam ihr so leicht und schnell über die Lippen, als wäre das der einzig logische Grund, warum sie hier beim Frühstück war.
Harry grinste belustigt und ließ ein Glas Nutella vom anderen Ende des Tisches herüber schweben, welches elegant vor Holly zum Stehen kam.
Wie eine hungrige Löwin stürzte sie sich darauf und begann sich mit einem Esslöffel haufenweise davon in den Mund zu schaufeln.
„Warum schockiert dich das mit Hermine und Dad…ich meine Snape… nicht? Zumindest nicht für allzu lange?“, fragte sie zwischen zwei Löffeln.
„Weißt du… - er beugte sich etwas näher zu ihr hinüber, damit auch ja niemand lauschen konnte - …seit ich mich in meinen Erzfeind verliebt habe, wundert mich absolut gar nichts mehr.“
Harry ließ seinen Blick für eine Millisekunde zum Slytherintisch schweifen und hatte sofort ein strahlendes Lächeln ins Gesicht gemeißelt.
„Dir geht’s also gut?“, fragte Holly und empfand ein wahres Hochgefühl, als sie das pure Glück in Harrys Gesicht sehen konnte.
„Ja, uns beiden geht’s gut. Wir sind glücklich, verdammt glücklich. Nur…nur andere Dinge machen es…kompliziert.“ Das Lächeln war mit einem Schlag von Harrys Gesicht gewischt, als er an die bevorstehende Flucht dachte und an diejenigen, die er zurücklassen würde.
„Was sind das für Dinge, Harry? Wenn du darüber reden willst…“
„Nein…nein, nicht jetzt. Du hast im Moment schon genug Probleme am Hals, da brauche ich dich nicht auch noch mit meinen belasten.“
„Aber…“
„Kein aber. Vielleicht wenns dir besser geht. Solltest du dich nicht eventuell beeilen, um rechtzeitig zu Zaubertränke zu kommen?“
„Du denkst doch nicht wirklich, dass ich mich da blicken lasse? So gut müsstest du mich mittlerweile schon kennen.“
„Die Holly, die ich kenne, geht normalerweise keinen Problemen aus dem Weg, sondern stürzt sich geradewegs in die Schlacht.“, grinste Harry.
Sie dachte eine Weile über diesen Satz nach und stellte fest, dass ihr Bruder Recht hatte. Sie war nie vor Konfrontationen davongelaufen, sondern hatte sie eher gesucht.
„Weißt du was, da liegst du vollkommen richtig. Ich werde ihm eine Zaubertrankstunde bereiten, die er nicht so schnell vergessen wird.“
Sie konnte nicht umhin, als ein böses Grinsen aufzusetzen, nachdem sie sich von Harry verabschiedet hatte und die Große Halle verließ.
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Ein zarter Sonnenstrahl streifte tastend über den Jungen und das Mädchen, die, in eine dicke Decke gewickelt, mitten auf dem Dach des Astronomieturms lagen.
Er arbeitete sich immer weiter nach vor, kroch langsam ihre Füße hoch, wanderte über ihre Hände und kitzelte frech ihre Gesichter. Er vermochte sie zwar nicht zu wärmen, dazu war er noch zu schwach, dennoch schaffte er es, zumindest den Jungen aufzuwecken.
Das plötzliche Licht hatte ihn aus seinem tiefen Schlummer gerissen und seine wirren Träume durchbrochen. Ron kniff die Augen fest zusammen und tastete mit der Hand nach seinem Kopf.
Ein unterschwelliger aber doch unbestreitbarer Schmerz tobte unter seinem roten Haar, den er jedoch nicht einzuordnen wusste. Vielleicht war er einfach nur von seinem seltsamen Traum überfordert.
Er musste zugeben, dass sein Unterbewusstsein ihm da heute Nacht einen ziemlich abstrusen Film in sein Gehirn projeziert hatte.
Ron hatte geträumt, dass er wie jeden Abend an seinem Rückzugsort gesessen hatte. Er war jedoch alles andere als alleine gewesen. Luna Lovegood hatte ihm Gesellschaft geleistet und er hatte sich überraschenderweise überaus gut mit ihr verstanden. Sie hatte seine gesamte Traurigkeit mit ihrer lockeren Art aus seinem Sinn gewischt. Sie hatten Feuerwhiskey getrunken und sie hatte ihn schließlich auf dem Astronomieturm verführt.
Das Ganze war zwar mehr als abwegig, doch er musste zugeben, dass der Traum auch etwas Reizvolles und Schönes an sich hatte. Vor allem war ihm alles so real vorgekommen, so wirklich, so echt. Konnte es also sein, dass…
Wie zur Bestätigung seiner Gedanken regte sich plötzlich etwas an seiner Brust. Er hatte vorher gar nicht bemerkt, dass etwas auf seinem Oberkörper gelegen hatte.
Zu sehr war er mit sich selbst beschäftigt gewesen. Er öffnete rasch die Augen und erblickte wahrhaftig das noch schlafende Antlitz von Luna, umrahmt von einer wilden, zerzausten Mähne aus blondem Haar.
Er musste schmunzeln. Im Schlaf sah sie fast unschuldig aus, doch seit gestern Nacht wusste er nur allzu gut, dass der Schein trog. Ihr Ruf war ihr natürlich vorausgeeilt gewesen, es selbst mitzuerleben war jedoch etwas ganz anderes.
Er hatte nicht ein Mal an Hermine gedacht und auch jetzt, wo ihr Name erneut in seinem Kopf nachhallte, tat es erstaunlicherweise weniger weh. Er kniff sich kurz aber heftig in den Oberschenkel, um die letzten Zweifel, dass das hier tatsächlich Wirklichkeit war, ein für alle Mal auszumerzen.
Ron drehte vorsichtig den Kopf zur Seite, damit keine hektische Bewegung Lunas friedlichen Schlaf störte, und stellte verwundert fest, dass es über Nacht geschneit hatte. Das gesamte Dach des Astronomieturms war mit einer feinen Schicht Pulverschnee überzuckert, die wundersamer Weise einen großen Bogen um sie beide gemacht hatte.
Da kam ihm plötzlich wieder der Wärmezauber in den Sinn, den Luna über sie gelegt hatte, bevor sie sich ihrer Leidenschaft hingegeben hatten. Das musste auch der Grund dafür sein, warum er sich so behaglich fühlte, obwohl noch immer Minustemperaturen herrschen mussten. Er ließ seinen Blick wieder zu Luna zurückschweifen, die ihn nun verschlafen aus ihren klaren blauen Augen anschaute.
„Morgen.“, gähnte sie.
„Guten Morgen.“, lächelte er.
„Normalerweise bleib ich nicht über Nacht, aber ich war einfach zu müde und bin eingeschlafen.“, sagte sie mit einem erneuten Gähnen in der Stimme.
Ron verspürte bei Lunas Worten zwar ein ungutes Gefühl in der Magengegend, versuchte sich aber möglichst nichts anmerken zu lassen. Sie hatte ihm nicht umsonst von Anfang an klar gemacht, was sie sich von dieser Sache erwartete.
„Jetzt kuck nicht so. Keine Verpflichtungen, schon vergessen?“, sagte sie, als hätte sie seine Gedanken gelesen. Sie rappelte sich auf, um ihm besser ins Gesicht sehen zu können.
„Ja, das haben wird doch gestern schon geklärt, oder?“ Er rang sich ein mattes Lächeln ab, worauf sie weniger misstrauisch schien.
„Ähm…ich werd dann jetzt mal gehen…also bis dann…“, stammelte sie und wollte schon aufstehen, doch Ron hielt sie am Handgelenk fest.
„Luna, das war…ich meine du warst…phänomenal, danke.“, sagte er verlegen und seine Wangen nahmen ein hübsches zartrosa an.
„Glaub mir Schätzchen, das brauchst du mir nicht zu sagen. Das hör ich oft genug.“, schmunzelte sie.
„Nein, du verstehst mich falsch. Ich…ich meine nicht den Sex, obwohl das natürlich der absolute Wahnsinn war, ich will dir dafür danken, dass du mich gestern Nacht, ab dem Zeitpunkt an dem du dich zu mir gesetzt hast, auf eine Art vergessen hast lassen, die ich nicht für möglich gehalten hätte. Ich…tja…einfach…ein überdimensionales Dankeschön.“
„Äh…schon gut…keine Ursache…Ron.“
Luna war nun reichlich verwirrt. Normalerweise hatten ihr die Männer danach nicht viel zu sagen gehabt und sie war auch mehr als froh darüber gewesen.
Doch bei Ron war irgendetwas anders. Er hatte etwas an sich, dass sie zum Bleiben einlud. Nicht körperlicher Bedürfnisse wegen, sondern einfach um hier bei ihm zu sein. Als wäre hier der richtige Ort für sie, um zu existieren.
Sie war schon im Begriff gewesen seine Hand zu nehmen, als sie ein sengender Schmerz an ihrer Brust zurückzucken ließ. Das Medaillon hatte sich in ihre Haut gebrannt, sie konnte es deutlich fühlen. Ihre Hand schnellte blitzschnell zu der schweren Kette und der Schmerz fing an langsam abzuklingen.
Das hier war gefährlich, sie war schwach gewesen. Sie hatte für den Bruchteil einer Sekunde so etwas wie Gefühle verspürt, das war absolut inakzeptabel. Sie sprang augenblicklich auf.
„Ich geh jetzt. War ne einmalige Sache. Ciao.“, hörte sie sich selbst sagen, während sie sich eilig ihr Kleid überstreifte und die Treppen in rasender Geschwindigkeit hinab sprintete. Zurückgelassen hatte sie jedoch einen völlig verdutzten Ron, der die Welt nicht mehr verstand.
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Im Gemeinschaftsraum der Gryffindors war es brechend voll. Fred und George Weasley, die von ihrer Mutter gezwungen wurden ihr siebtes Jahr in Hogwarts nachzuholen, obwohl sie bereits stolze Besitzer eines gewinnbringenden Scherzartikelladens waren, hatten zur allgemeinen Belustigung zu einem Schülerstreik ausgerufen, dem fast das ganze Haus Gryffindor bereitwillig gefolgt war.
Nur einige wenige wie Holly und Hermine hatten sich strikt dagegen geweigert. Hermine, weil sie niemals freiwillig eine Unterrichtsstunde verpassen würde und Holly, weil sie ihren neuen beiden Lieblingsfeinden, ihrer Ex-besten Freundin und ihrem „ehemaligen“ Vater, kräftig den Tag versauen wollte.
Mittlerweile war auch Harry vom Frühstück zurückgekehrt und hatte die Chance auf einen freien Tag sofort ergriffen.
Er hatte sich gerade in einem Sessel, der ziemlich abseits des Geschehens stand, niedergelassen und ein Buch mit dem Titel „Quidditch im Wandel der Zeiten“ aus seiner Tasche geholt, als das Porträt der fetten Dame zur Seite schwang und ein etwas verpeilter Ron auf ihn zusteuerte. Dieser zog sich einen nahestehenden Stuhl herbei und setzte sich Harry gegenüber.
„Alter, wir haben uns doch immer alles erzählt, oder nicht?“, fragte er Harry direkt heraus, der sofort einen ziemlich ertappten Gesichtsausdruck zur Schau trug. Ron schien jedoch nichts davon bemerkt zu haben.
„Äh…ja schon…auf was willst du hinaus, Ron?“, fragte er zögernd zurück.
„Gibt…gibt es etwas, dass dir auf dem Herzen liegt?“
„Ron, du hast mich noch nie gefragt, ob mir „etwas auf dem Herzen liegt“ – er zeichnete bei seinen Worten Gänsefüßchen in die Luft – echt jetzt, was ist los mit dir?“
„Naja…du bist mein bester Freund und wir haben schon lang nicht mehr miteinander geredet.“
„Ich weiß, wir hatten in den letzten Wochen nicht viel Zeit für unsere Freundschaft. Es…es tut mir leid. Ich mein auch das mit Hermine…ich war einfach nicht für dich da, Kumpel.“
Ron machte eine wegwerfende Handbewegung. „Ich hatte doch auch keine Zeit für dich, Harry. Wir sind beide zu gleichen Teilen schuld daran. Und das mit Hermine, ich mein der Schock sitzt noch tief, aber…“
„Aber?“
„Ich muss dir was erzählen.“
„Ja?“ Harry sah ihn fragend an und nickte, um ihn zum Weitererzählen anzuspornen.
„Ich hab gestern mit Luna geschlafen.“, flüsterte er so leise er konnte.
„Du hast WAS?“, platzte es aus Harry heraus, woraufhin sich einige Köpfe zu den beiden umwandten.
„Scht, nicht so laut. Mann, das braucht keiner zu wissen, vor allem nicht Fred und George.“
„Warum hast du das gemacht?“, fragte er betont leiser.
„Weil…weil…ach ich weiß auch nicht. Es ist einfach so passiert. Es hat nichts bedeutet.“
„Für dich oder für sie?“
Als Antwort zuckte er nur mit den Schultern.
„Ron, du und Hermine, ihr seit sogar nach einem Jahr nicht weiter gegangen, als Knutschen und Händchen halten, und jetzt springst du einfach so mit Luna Lovegood, deren Neues Ich alles andere als beziehungstauglich ist, ins Bett? Ich versteh das nicht.“
„Was Hermine kann, kann ich schon lange.“, sagte er trotzig.
„Also sollte das etwa eine Retourkutsche für Snape sein?“, fragte Harry ungläubig.
„Snape…dieses Riesenarschloch. Ich darf gar nicht an ihn denken.“ Er ballte die Hände zu Fäusten. „Hör zu, zuerst sollte es nur eine Retourkutsche sein, aber ich wollte es auch und Luna…sie ist gar nicht so schlimm, wie wir gedacht haben. Sie ist irgendwie cool.“
„Ronald Bilius Weasley, du bist doch nicht etwa dabei dich schon wieder zu verlieben?“
„Nein.“, sagte er etwas zu schnell. „Nein, ganz und gar nicht. Das war ne einmalige Sache. Sie hat mich nur…abgelenkt.“
Harry zog in einer Geste des eindeutigen Unglaubens beide Augenbrauen in die Höhe, doch Ron hatte leicht den Kopf zur Seite geneigt und starrte angestrengt ins Feuer.
„Sie hat sich heute Morgen komisch verhalten, weißt du…Seamus hat mir damals erzählt, dass sie augenblicklich danach verschwunden ist…aber sie ist bei mir geblieben…und heute hatte ich kurz den Eindruck, als wollte sie nicht weg…doch dann ist sie so schnell abgehauen, dass ich gar nicht begreifen konnte, was da eben passiert ist.“
„Klingt ziemlich verwirrend.“, meinte Harry ehrlich.
„Glaub mir, ist es auch, Alter. Und was geht bei dir so ab? Hast du schon ein anderes Mädchen ins Auge gefasst?“ Es war eindeutig, dass Ron das Gespräch von sich selbst ablenken wollte.
Harry schwankte innerlich hin und her. Sollte er es ihm sagen? Ron war doch auch ehrlich zu ihm gewesen. Wenn er es nicht einmal seinem besten Freund erzählen konnte, wäre das eine ziemlich traurige Tatsache gewesen.
Er wollte gerade sein ganzes Glück mit ihm teilen, ihm Draco nicht länger verschweigen, die Worte hatten sich bereits in seinem Kopf geformt und sein Mund war bereit sie auszusprechen, als das Porträt erneut zur Seite schwang und Ginny Weasley den Gemeinschaftsraum betrat.
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so das wars wieder mal von mir, ich hoffe es hat euch gefallen :) und vergesst mir nicht ein kommi dazulassen. *mitdenwimpernklimper*
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