von schneewittchen
hey meine lieben :)
diesmal hats nicht so lange gedauert mit dem chap ;) ich war die woche zwar krank, aber hab meine bettruhe genutzt und das neue chap geschrieben :) ich hoffe, ich hab auch was anständiges zusammengebracht :)
@Bexy_Potter: Du hast recht, wurde wirklich Zeit, dass Harry mal zu Dumbledore geht. Vielleicht kann er ihnen ja helfen ;)
@Shakes: Wow, schon fünf mal?? hui, das ist ja cool, dass dir meine FF so gut gefällt ;) ich freu mich auch, dass dir die pairings gefallen :) diesmal hab ich mich mit dem chap auch extra beeilt ;)
@Petz410: juppie, schon wieder ein neues gesicht in unserer runde :) ich freu mich, dass dir meine story gefällt :)
@Sorena: Ich geb dir vollkommen recht, mit: wer kann sich nicht in snape verlieben ;) Für das mit dem Blut gibts heute übrigens die Erklärung ;)
@Maddyleen: Dankeschön für dein Verständnis :) weiterschreiben tu ich auf jeden Fall, ich weiß nur nie wies die Zeit zulässt, aber ich hoff länger als zwei wochen wirds nie dauern :) Freut mich, dass dir das kapi gefallen hat :) tja, wenn peeves auftaucht, dann kann das ja eigentlich nie was gutes bedeuten *gg* wie dumbledore auf harrys neuen freund und das mit der narbe reagiert, erfährst du heute ;) und ich finds sooooooooooooo toll, dass dir draco+harry bei mir gefällt :)
@fanfanfan!!!: tja, peeves bedeutet eigentlich immer ärger *gg* supi, dass dir mein kleines lied gefallen hat, da musst ich echt lang nachdenken, bis mir was passendes eingefallen ist ;) hmm...vielleicht bring ich heut ein klein wenig licht in die sache mit ginny ;)
so und jetzt wie immer viel spaß :)
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Wütend, wie schon so oft in letzter Zeit, machte sich Ron auf den Weg zum Astronomieturm. Er fühlte sich gekränkt und alleingelassen, was der Stein, den er unentwegt vor sich her kickte, deutlich zu spüren bekam.
Zum ersten Mal seit Wochen hatte er Gelegenheit gehabt, sich ausgiebig mit Harry zu unterhalten und dabei bemerkt, wie sehr er seinen besten Freund eigentlich vermisste.
Es hatte unbeschreiblich gut getan, jemandem, dem er vertraute, von der Nacht mit Luna zu erzählen. Sich einfach alles von der Seele zu reden, ohne dass jemand ein vorschnelles Urteil fällte. Harry hatte sein Handeln zwar nicht verstanden, aber er war sachlich geblieben und was am Wichtigsten war: Er hatte sich für ihn interessiert.
Das wäre ja alles schön und gut gewesen, wenn Harry nicht plötzlich wie von der Tarantel gestochen aufgesprungen wäre und ihn mir nichts dir nichts sitzen lassen hätte. Und das nur, weil er ihn nach seinem Liebesleben gefragt hatte. Fast so, als hätte er etwas zu verbergen.
Früher hatten sie kein einziges Geheimnis voreinander gehabt, dieses Wort war ihnen gänzlich unbekannt gewesen. Doch jetzt…jetzt waren da zig unausgesprochene Dinge zwischen ihnen, die schwer auf ihrer Freundschaft lasteten.
Sie überschatteten wie eine dunkle Gewitterwolke, die sich immer weiter ausdehnte, gefüttert mit einer Unmenge an Geheimnissen, von denen jedes einzelne wie ein greller, leuchtender Gewitterblitz war.
Ron ließ dabei vollkommen die Tatsache außer Acht, dass es für Harry heute das erste Mal gewesen war, dass er Ginny nach ihrem Selbstmordversuch gesehen hatte. Für ihn war vollkommen klar, dass Harrys plötzliches Verschwinden einzig und allein mit ihm zu tun hatte.
Vielleicht hielt Harry IHN ja nicht mehr für vertrauenswürdig. Ein erneuter Wall unbändiger Wut kochte in ihm hoch und er verpasste dem Stein einen so heftigen Tritt, dass er ihn außer Sichtweite schoss.
Er hatte das ungute Gefühl für etwas bestraft zu werden, das er gar nicht getan hatte. Ihm fiel nur beim besten Willen nicht ein, welche schlimme Tat diesen Trümmerhaufen, der sein Leben darstellte, rechtfertigte.
Hermine hatte ihn für die überdimensionale Fledermaus namens Snape verlassen, seine Schwester wollte sich auf grausame Muggelweise das Leben nehmen und seinen besten Freund bekam er fast gar nicht mehr zu Gesicht. Dazu kam noch, dass er seine Jungfräulichkeit an eine Person verloren hatte, die weder sie selbst war, noch jemals im Stande sein würde Gefühle für ihn aufbringen zu können.
Und das alles in den letzten zwei Monaten! Das konnte doch nur ein ziemlich schlechter Scherz sein. So viel Unglück konnte doch kein einzelner Mensch in so kurzer Zeit haben.
Ron beschleunigte unwillkürlich seine Schritte, da er seinem gesamten Frust einfach nur Luft machen wollte. Er hatte die ersehnte Treppe schon fast erreicht, konnte bereits die ersten Stufen erkennen, als ihn ein nur allzu bekanntes Kichern wie versteinert stehen bleiben ließ.
„Oh, Cormac.“, hörte er eine verruchte Stimme stöhnen, die ihm seit gestern Nacht mehr als vertraut war. Nun sah Ron endgültig rot. Wie ein Stier in der Arena, dem der Torero soeben das verhasste Tuch vor die Augen gehalten hatte, stürmte er durch den Durchgang und direkt auf Luna und Cormac zu, die in einen gierigen Kuss vertieft waren.
Er stürzte sich mit erhobener Faust auf Cormac und fing an wie ein Verrückter auf ihn einzuschlagen. Wie aus weiter Ferne hörte er Luna im Hintergrund schreien, dass er aufhören solle, doch er dachte nicht im Traum daran. Viel zu vernebelt war sein Gehirn vor Zorn, als dass er noch Kontrolle über seinen Körper gehabt hätte.
Irgendwo in einem dunklen Winkel seines Kopfes wusste er, dass es falsch war, was er hier tat, dass das hier nicht die Lösung war, doch er konnte nicht aufhören. Er schlug und schlug, bis er mit gewaltiger Wucht von Cormac heruntergerissen wurde.
Um seinen Körper hatte sich ein Seil geschlungen, welches so festgezurrt war, dass er sich keinen Millimeter mehr rühren konnte. Er war durch die plötzliche Bewegungsunfähigkeit nach hinten gekippt und sein Blick fiel auf Luna, die ihn mit erhobenem Zauberstab musterte.
„Mach mich sofort los! Dieser dreckige Kerl soll die Finger von dir lassen.“, presste Ron hinter zusammengebissenen Zähnen hervor.
Luna überbrückte den Abstand zwischen ihnen und verpasste ihm eine schallende Ohrfeige.
„Schau dir an, was du gemacht hast!“, keifte sie ihn an und deutete auf den bewusstlosen Cormac, dessen Gesicht blutüberströmt war. „Du hast ihn beinahe umgebracht!“
Ron sah nun fassungslos in die ihm gewiesene Richtung und konnte nicht glauben, was er da angerichtet hatte. Cormac lag vollkommen regungslos da. Er war wirklich völlig außer Kontrolle gewesen, unfähig auch nur einen ansatzweise klaren Gedanken zu fassen.
„Es tut mir so leid.“, flüsterte er beschämt und schuldbewusst zugleich.
„Nun, das macht es auch nicht mehr rückgängig, oder?“, fragte Luna gereizt und eilte zu dem verletzten Cormac zurück. Sie murmelte etwas Unverständliches und tippte den Bewusstlosen kurz mit der Spitze ihres Zauberstabes an, woraufhin sein Körper vor ihr in der Luft schweben blieb.
„Ich bring ihn jetzt in den Krankenflügel und vielleicht, wenn ich bessere Laune habe, sage ich jemandem, wo er dich findet. Aber ich glaube, das könnte sehr sehr lange dauern.“, sagte sie mit einem boshaften Grinsen auf den Lippen.
„Aber…du…du kannst mich doch nicht so einfach hier lassen!“, sagte Ron aufgebracht.
„Das hättest du dir vorher überlegen sollen.“
„Aber das hab ich doch nur gemacht, weil…“
„Nichts würde das hier rechtfertigen, Ron.“
„Ich habs getan, weil ich dich mag, verdammt!“, schrie Ron nun erzürnt.
Sie wirkte für einen Moment, als hätte man ihr eine Ladung eiskaltes Wasser über den Kopf geschüttet, doch dann erwiderte sie mit kühler Stimme: „Und genau das ist dein Fehler.“ Sie bedachte ihn noch mit einem letzten bösen Blick und stolzierte dann erhobenen Hauptes Richtung Krankenflügel davon.
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„Herein.“, konnte man Dumbledores ruhige Stimme vernehmen, nachdem Harry geklopft hatte. Er warf noch einen letzten Blick auf Draco, der unruhig von einem Fuß auf den anderen trat und sichtlich nervös wirkte.
„Es ist alles gut.“, flüsterte Harry seinem Freund zu, bevor er entschlossen die Tür aufdrückte. Dumbledore saß wie immer hinter seinem Schreibtisch und las gerade einen Brief, den er höflich zur Seite legte, als sein Besuch eintrat.
„Harry.“, sage Dumbledore freundlich, aber auch mit ein wenig Besorgnis in der Stimme. „Was führt dich her?“
Harry war ein wenig verwundert, dass Dumbledore nu ihn ansprach, als wäre er allein, und drehte sich noch einmal um. Draco stand noch immer im Schatten der Tür und war wohl hinter seinem Rücken nicht zu sehen gewesen. Er rollte mit den Augen und zog Draco mit einem Ruck an seine Seite.
Feigling, dachte Harry bei sich.
„Mister Malfoy?“, fragte Dumbledore in dem selben freundlichen Ton, doch klang er auch sichtlich überrascht.
Seine Augen wanderten bedächtig zwischen den beiden ungleichen Jungen hin und her, und er bedeutete ihnen schließlich ihm gegenüber Platz zu nehmen. Harry und Draco folgten dieser Einladung stumm.
„Nun, eine ungewöhnliche Konstellation.“, sagte Dumbledore ruhig und beobachtete sie über die Kuppen seiner Fingerspitzen hinweg. „Geht es um einen Streit?“
„Äh…nein…wir…wir streiten nicht mehr.“, sagte Harry verlegen und wurde rot. Draco schüttelte zur Bestätigung den Kopf. Offenbar hatte er beschlossen das Reden voll und ganz Harry zu überlassen, was dieser mit einem bitterbösen Blick quittierte.
„Tatsächlich?“, gluckste Dumbledore. „Ich muss ehrlicherweise gestehen, ich bin wahrlich überrascht, dass ihr das Kriegsbeil nach all den Jahren begraben habt. Doch auch durchaus erfreut.“, schloss er.
„Ja, Sir.“, sagte Harry und zupfte nervös an den Ärmelsäumen seines Umhanges herum, da er nicht wusste, wie er das Nächste, was er sagen wollte, in Worte fassen sollte.
„Harry und ich lieben uns.“, platzte es plötzlich aus Draco heraus und Harry konnte nicht anders, als ihn verblüfft anzusehen.
Im entscheidenden Moment konnte man sich eben doch auf Draco verlassen. Dumbledore räusperte sich und nickte genau auf die wissende Art und Weise, die Harry schon vorausgesehen hatte.
„Nun, es ist immer schön, wenn der Hass seinen Platz für die Liebe räumt.“
„Ja.“, strahlte Harry und legte seine Hand auf Dracos, der, verlegen aufgrund seines Gefühlsausbruches, zu Boden starrte.
„Aber ich muss zugeben, dass ich mich doch frage, wie ich euch beiden helfen kann.“
„Naja, Sie können sich sicher vorstellen, dass unsere Beziehung etwas…kompliziert ist. Wir haben Informationen, dass Voldemort Draco als Druckmittel einsetzen will, um mich zu kriegen.“
Dumbledore nickte. „Narzissa Malfoy, nehme ich an.“
„Ja, Sir.“, bestätigte Draco.
„Ähm…Draco hat einen Brief von seinem Vater bekommen, dass es eine Zeremonie geben würde, bei der Draco das Dunkle Mal eingebrannt werden soll. Natürlich nur ein Vorwand um…“
„Entschuldige, dass ich dich unterbreche, Harry, aber wenn Voldemort Draco als Druckmittel einsetzen will, muss er von eurer Beziehung wissen. Er muss eine Quelle haben.“, sagte Dumbledore ruhig.
Harry wusste, dass es jetzt an der Zeit war, den unangenehmen Teil zu erzählen.
„Professor… - er holte noch einmal tief Luft - …ich…meine Narbe…sie hat…geblutet.“
„Was?“, rief Draco sofort und sah Harry mit weit aufgerissenen Augen an.
Auch Dumbledore war sichtlich bemüht, es Draco nicht gleich zu tun und vor Entsetzen aufzuschreien, doch er wäre nicht Dumbledore gewesen, wenn er nicht Herr der Lage geblieben wäre.
„Hat es dafür einen Grund gegeben, Harry? Einen Auslöser?“, fragte er fest.
„Ich…nun ja…Ginny, sie…sie ist heute zurückgekommen. Ich saß mit Ron im Gemeinschaftsraum, sie ist durchs Porträtloch gekommen…und hat mich angesehen. Ich habe dabei eine unfassbare Kälte gespürt und als sie wieder weggesehen hat, hat meine Narbe geblutet. Aber nur für einen Augenblick.“
„Ginny Weasley?“, fragte Dumbledore, als Harry geendet hatte.
„Ja.“, nickte Harry.
„In der Tat, das ist durchaus beunruhigend. Nun, ich habe schon davon gehört. Natürlich hielt ich es zunächst für reine Spekulation, aber was du mir eben so treffend beschrieben hast, nennt sich: Der Dementorenblick.“
„Der Dementorenblick?“
„Erinnere dich an die Kälte, die du gefühlt hast. War sie mit der, die ein Dementor erzeugt, vergleichbar?“
„Ja.“, sagte Harry schockiert, nachdem er sich das Gefühl von vorhin in Erinnerung gerufen hatte, und feststellte, dass es übereinstimmte. „Aber wie…“
„Dementoren geben ihre Fähigkeit diese unnatürliche Kälte zu erzeugen normalerweise nicht weiter. Aber wenn der seltene Fall eintritt, dass sie sich jemandes Befehl unterwerfen, wie sie es zurzeit für Voldemort tun…dann kann es vorkommen.“
„Das heißt alle Todesser…?“
„Nein.“, unterbrach ihn Dumbledore sanft. „Nur einer. Ihre „Großzügigkeit“ ist nach wie vor bemessen.“
„Wollen Sie damit sagen, dass Ginny eine…eine Todesserin ist?“, fragte nun Draco ungläubig.
„Ich will niemandem auch nur irgendetwas unterstellen, Draco. Ich erläutere schlichtweg die Tatsachen. Nun, was das Bluten deiner Narbe angeht, Harry, so kann ich nur vermuten, aber wie du ja schon weißt, irre ich mich äußerst selten. Ich glaube, dass sie ihren schlimmsten Moment, nämlich als sie sich das junge Leben nehmen wollte, auf dich projiziert hat. Ich glaube, sie wollte dir deutlich machen, dass du ihrer Meinung nach ihr Blut an deinen Händen kleben hast. Warum es aus deiner Narbe kam? Vielleicht dachte sie, es würde einen dramatischen Effekt abgeben. Wir haben jedoch keinerlei Beweise, dass sie es auch wirklich war.“
„Aber Professor…“, wollten beide Jungen gleichzeitig protestieren, doch Dumbledore brachte sie mit einer erhobenen Hand zum Schweigen.
„Jemand des Daseins als Todesser zu bezichtigen ist ein schwerwiegender Vorwurf, der nicht leichtfertig gemacht werden sollte. Bis jetzt wissen wir nur, dass sie den Dementorenblick verwenden kann. Nicht mehr und nicht weniger. Denn wenn ich es richtig verstanden habe, hast du ihr Dunkles Mal nicht gesehen. Oder Harry?“
„Nein.“, gab er geknickt zu.
„Dennoch höre ich aus euren Worten heraus, dass ihr euch in Gefahr glaubt und um ehrlich zu sein, zweifle auch ich nicht an dieser Tatsache. Ich werde Ginny Weasley überwachen lassen. Eine Befragung wäre zu offensichtlich, sie darf schließlich keinen Verdacht schöpfen, dass ich eingeweiht bin.“
„Danke, Sir.“, sagte Harry erleichtert.
„Danke.“, schloss sich auch Draco an.
„Gibt es sonst noch etwas, dass ich erfahren sollte?“, fragte Dumbledore ruhig.
Harry dachte bei dieser Frage sofort an ihren ursprünglichen Plan zu fliehen. Doch er beschloss diese Maßnahme vorerst für sich zu behalten, da er ohnehin nicht wusste, ob sie noch notwendig war. Das musste er zuerst mit Draco alleine besprechen.
„Nein, Sir.“, sagte er deshalb und auch Draco schüttelte den Kopf.
„Gut, meine Herren. Ich werde mich gleich um alles kümmern. Vielleicht solltet ihr nun in die Große Halle gehen, es gibt schließlich bald Mittagessen.“
Harry und Draco verstanden den Wink, erhoben sich aus ihren Sesseln und gingen zur Tür. Dort angekommen drehte sich Harry noch einmal um.
Er öffnete den Mund, um noch etwas zu sagen, doch Dumbledore winkte ab, als wollte er ihm damit „schon gut“ bedeuten und er meinte auch ein leichtes Zwinkern gesehen zu haben.
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Auch Holly und Hermine hatten nach dieser turbulenten Zaubertrankstunde beschlossen in den Streik der Gryffindors mit einzusteigen und spazierten nun um den vereisten See herum anstatt sich in „Geschichte der Zauberei“ zu langweilen.
Beide waren überaus froh die beste Freundin wieder zu haben und genossen es, wieder unbeschwert und ohne jeglichen Austausch von Feindseligkeiten, miteinander reden zu können.
Es war ein ziemlich milder Wintertag und die Sonne tanzte auf ihren Gesichtern, als wollte sie ihre neugewonnene Freundschaft mit ihnen feiern.
Hermine hatte ihnen heiße Getränke organisiert, die in den Bechern, die sie in ihren Händen hielten, köstlich vor sich hin dampften. Hermine ließ sich genüsslich ihren Milchkaffee schmecken, während aus Hollys Tasse der süße Duft heißer Schokolade drang, da sie seit ihrer Schwangerschaft Kaffee regelrecht verabscheute.
„Na dann reden wir mal Klartext.“, schnitt Hermine das Thema an und ihre Wangen wurden rot.
Holly nickte nur. Sie hatte geduldig gewartet bis Hermine dazu bereit war, die Sache anzusprechen. Nach ihrem kindischen Verhalten wollte sie Wiedergutmachung leisten und ihre Freundin zu nichts drängen.
„Also, das…das mit mir und Severus hat zu Beginn des Schuljahres angefangen und ich wusste nicht, dass er dein Vater ist, da du es zu diesem Zeitpunkt ja selbst noch nicht wusstest. Ich…ich hab meine Gefühle zu Anfang verdrängt, ich wollte es nicht wahr haben. Du kennst mich, ich hab natürlich nach einer logischen Erklärung für mein Verhalten gesucht.“ Hermines Stimme begann zu zittern und Holly ergriff ihre Hand, die nicht die Tasse hielt.
„Ist schon okay.“, sagte Holly beruhigend, was Hermine dazu veranlasste weiterzusprechen.
„Es war der totale Schock für mich, als du uns von deiner Entdeckung, dass Severus dien Vater ist, erzählt hast. Das machte das Ganze natürlich noch um ein Vielfaches komplizierter und ich war entschlossen wie nie, meine Gefühle nicht zuzulassen. Und dann…dann kam der Weihnachtsball und…ich…konnte nicht länger so tun, als wäre da nichts. Weißt du, ich konnte meinem Glück einfach nicht mehr länger davonlaufen. In mir hatte all die Wochen dieser ständige Konflikt geherrscht, doch an diesem Abend hab ich einfach nur an mich gedacht.“
„Und Ron?“, fragte Holly zaghaft.
„Keine Sorge, er…er weiß es. Er war am Boden zerstört, aber ich wollte fair zu ihm sein. Er ist doch mein bester Freund.“
„Mann, das ist ja alles andere als leicht, hmm? Und dann komm ich unsensible Zicke noch dazu, die euch die Hölle heiß macht.“
Hermine lachte lauthals auf. „Schön ausgedrückt.“, grinste sie. „Man kann echt Angst vor dir haben, weißt du das?“
„Ja, ich spiel in letzter Zeit echt verrückt. Bin irgendwie aus dem Gleichgewicht geraten.“
„Was meinst du damit?“, hakte Hermine nach, die hinter dieser Formulierung anscheinend mehr vermutete.
„Hermine, du darfst es niemandem sagen und schon gar nicht meinem Dad.“
„Oje, nicht noch ein Geheimnis.“
„Bitte, ich sags ihm heute ohnehin noch, aber der Punkt ist: Ich will es ihm selbst erzählen.“
„Gut.“, nickte Hermine.
„Vorhin in der Zaubertrankstunde…der Schwangerschaftstest…der…hat nicht Lavender gehört…es war meiner.“, sagte Holly nervös.
„WAS?“, platzte es aus Hermine heraus. „Das ist doch jetzt ein Scherz, oder nicht?“
„Nein.“, sagte Holly schlicht.
„Aber wie…?“
„Weihnachtsball.“
„Und Patrick…“
„…weiß es. Er hält zu mir.“, strahlte sie.
„Oh Merlin, Severus wird ihn umbringen.“, sagte Hermine besorgt.
„Komisch, das war auch sein erster Gedanke.“, grinste Holly zurück.
„Und…und wie geht’s dir damit?“
„Keine Ahnung. Am Anfang war ich total fertig mit den Nerven, ich mein…wer wär das nicht? Und ich hab auch jetzt noch ständig Momente, in denen ich denke, dass ich das Baby nicht will, aber ich würde nie…du weißt schon.“
„Ich weiß.“, bestätigte Hermine. „Also auf mich könnt ihr auf alle Fälle zählen.“
„Na klar, du bist ja dann sowas wie seine oder ihre Oma.“, lachte Holly.
Hermine lief puterrot an. „Das nimmst du zurück.“
„Wieso? Stimmt doch!“
„Tante Hermine reicht mir vollkommen.“
„Er wird sich furchtbar aufregen, nicht wahr?“
„Definitiv.“
„Vielleicht sollte ich es jetzt gleich hinter mich bringen…?“
Es war keine richtige Frage, sondern eher eine Feststellung, die um Bestätigung verlangte. Die beiden Mädchen blieben stehen und sahen sich einen Moment einfach nur an.
„Ich denke schon. Es bringt schließlich nichts es noch länger aufzuschieben, du machst dich nur selbst verrückt.“, ergriff Hermine das Wort.
„Okay.“ Die Panik in Hollys Stimme war nicht zu überhören.
„Ach, Süße. Soll ich mitkommen?“, fragte Hermine mitfühlend.
„Nein, nein schon gut. Ich werd Patrick mitnehmen. Er ist schließlich genauso an der Sache beteiligt wie ich. Aber es wär schön, wenn du dich später mit Dad versöhnen würdest, damit der Tag wenigstens etwas Positives für ihn hat.“
„Ist gut.“ Ein glückliches Lächeln umspielte Hermines Lippen bei ihren Worten.
Holly umarmte ihre Freundin noch flüchtig und lief dann eilig Richtung Schloss davon. Das Herz klopfte ihr bis zum Hals, woran auch Hermines nachgerufenes „Viel Glück“ nicht viel ändern konnte.
Sie bahnte sich ihren Weg durch die schneebedeckte Landschaft und nahm nur das Knirschen unter ihren Füßen wahr, welches sie auf seltsame Weise zu beruhigen schien.
Sie war nun so in Gedanken an das bevorstehende Gespräch vertieft, dass sie Patrick erst bemerkte, als er sie zu sich umdrehte und ihr einen Kuss auf die Lippen drückte. Sie war so perplex, dass sie zunächst gar nichts sagen konnte.
„Was ist denn los, Prinzessin? Geht’s dir nicht gut?“
Sie schüttelte energisch den Kopf, um wieder klar denken zu können. „Doch…doch mir geht’s gut.“
„Ist etwa was mit dem… - er senkte seine Stimme soweit, dass nur sie das nächste Wort hören konnte - …Baby?“
Sie konnte förmlich die Angst, die dieser Gedanke ihm bereitete, in seinen Augen sehen und ein unglaubliches Gefühl der Wärme umfasste ihr Herz.
„Nein, es ist alles in Ordnung, ehrlich. Aber genau genommen geht es wirklich um das Baby. Ich bin auf dem Weg zu Dad. Ich sags ihm.“
„Oh, Merlin.“ Was vorher Angst in seinen Augen gewesen war, grenzte jetzt an nackte Panik. „Ich bin tot.“
„Spinner! So schlimm wird’s schon nicht sein. Weißt du nicht mehr? Gemeinsam schaffen wir alles.“
„Das hab ich dir versprochen.“
„Und hältst du es?“
„Was ist denn das für eine Frage? Du weißt, dass ich kein Versprechen, dass ich dir gebe, jemals brechen würde.“
„Ja, ich weiß“, lächelte sie.
„Na dann, komm.“ Er nahm ihre Hand und führte sie weiter Richtung Eingangshalle. „Lass uns mein Todesurteil unterschreiben gehen.“
„Patrick!“
„War doch nur ein Scherz, Holly.“
Sie bewunderte ihn wahrhaftig dafür, dass er sich so schnell wieder gefangen hatte und diesen Weg, trotz seiner Furcht, mit ihr gemeinsam beschritt.
„Sag mal Schatz…Woher weißt du eigentlich immer genau, wann ich deine Hilfe brauche? Du tauchst jedesmal genau zum richtigen Zeitpunkt auf.“
Er lächelte in sich hinein. „Keine Ahnung, das hab ich einfach im Gefühl.“
Und Hand in Hand machten sie sich auf in die Kerker, um Severus Snape zu beichten, dass er bald Großvater werden würde.
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so das war chap nummer 26. :) Nächstes Mal gibts endlich die große langersehnte aussprache zwischen holly und sev :)
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