
von schneewittchen
hey *verschämthinterdereckehervorwink*
ich weiiiß ich hab 3 laaange wochen gebraucht mit dem neuen chap :( ich hoffe wirklich ihr seid nicht allzu böse auf mich und freut euch trotzdem über "die nacht der nächte" :)
@Bexy_Potter: Wie ich Narzissa kenne, wird sie alles in ihrer Macht stehende tun, um ihrem Draco zu helfen, ob es ihr aber auch gelingt ist die andere Frage und erfährst du heute ^^ ich freu mich sooooooooo, dass dir Ron/Luna so wahnsinnig gut gefällt. Die beiden sind mir auch so richtig ans Herz gewachsen, besonders Luna mit ihrer „neuen“ Persönlichkeit. Mal sehen wie ihre letzte Nacht so läuft :)
@fanfanfan!!!: Ich freu mich sehr, dass dir der Teil aus Minervas Sicht so gut gefallen hat :) war ja mal wirklich nötig, dass ich die Meinung unserer Löwenmutti einbringe und ich finds toll, dass es so gut angekommen ist *gg* jaja unser dumbledore, da haben ihm die beiden vermutlich wahnsinnig leidgetan und er hat ihnen, so gütig wie er schließlich ist, noch etwas Aufschub gewährt. ;) hmmm… da hast du wohl recht, ginny ist wirklich nicht mehr zu helfen, zumindest wie sie sich im moment aufführt. Was Voldi vor hat und wie die gute Seite reagieren wird, bleibt noch mein geheimnis :)
@Maddy: hallöchen meine liebe :) dankeschön für dein zuckersüßes kommi ^^ da hast du wohl recht, schön langsam geht’s wirklich ans Eingemachte in meiner FF und es bleibt auf jeden Fall noch eine Zeit lang spannend, das kann ich versprechen ;) Ich kann dir nicht genau sagen wie lange meine FF noch werden wird, da ich irgendwie immer von Kapitel zu Kapitel schreibe und mir dann immer noch neue Ideen kommen. Zum Beispiel hatte ich anfangs nie geplant Luna einzubringen, geschweige denn in so einer Form *gg* und dann…bumm…Geistesblitz... und es war noch um ein Handlungsstrang mehr mit von der Partie ^^ Also keine Sorge, es wird noch kein abruptes Ende geben :) Ich freu mich sehr, dass dir das mit Minerva gefallen hat, war ja auch wirklich wichtig ihre Meinung zu den ganzen Enthüllungen zu hören, da sie schließlich wirklich über ihre Schützlinge wacht wie eine Löwin ;) und du hast recht, das mit Hermine und ihrem Lieblingsfeind Sev fällt ihr wirklich sichtlich schwer ^^. *thaha* jaaaaaaaron ist wirklich ziemlich oft ein gefühlsmäßiges Trampeltier, aber ich find es toll und freu mich auch, dass es dir aufgefallen ist, dass er bei der „neuen“ Luna gaaaanz anders ist. Sie scheint irgendwie einen guten Einfluss auf ihn zu haben ^^ umso trauriger ist es ja, dass sie in dieser unglaublich schwierigen situation stecken. Dumbledore hat ihnen ja nun gütiger Weise eine letzte Nacht gewährt, auf die du ja besonders gespannt wartest und auch heute etwas davon zu lesen bekommst ;) ob alles „reibungslos“ klappt… naja lies selbst *gg* hmmm…ginny… ja du hast wirklich sehr lange an ihr festgehalten, aber sie ist…nun ja…wirklich eine miese verräterin (zumindest in meiner FF ^^) Ob Narzissa ihren Draco noch rechtzeitig warnen kann, liest du übrigens auch heute ;)
@Sorena: „Wundervoll wie immer“ --> was für ein wunderwunderschönes kompliment, das springt mein autorenherz gleich höher *gg* also danke dankedankeschön dafür :) jaja es war unbedingt nötig, dass unsere Löwenmutti mal zu Wort kommt und sie hat definitiv einiges zu sagen gehabt, freut mich, dass dir ihre Reaktionen gefallen haben ^^ hach…unser gütiger Dumbledore…toll dass dir die Idee mit der letzten Nacht für Ron und Luna gefällt und jaaa du hast recht, das Medaillon ist definitiv ein Horkrux, deine Vermutung ist goldrichtig ^^ und auch damit, dass Bellatrix nicht mehr sehr hoch in der gunstvoldis steht, ihren platz hat ja jetzt ginny beschlagnahmt, und die ist einfach nur ein herzloses Miststück geworden. Hmmm… was narzissa vorhat und ob sie ihren plan in die tat umsetzen kann, erfährst du übrigens heute ;)
@Jane_Higgins: Hallo meine liebe jane :) Aber natürlich verzeih ich dir, ich weiß wie das ist, wenn man mal keine zeit zum kommentieren hat und es gerade mal so schafft mit seiner eigenen FF voranzukommen ;) Also keine Sorge, dir ist aus vollstem herzen vergeben ;) Ich freu mich, dass dir das chap so gut gefallen hat ^^ uuund was mich am meisten jubeln lässt --> ich hab es wirklich geschafft dir Drarry ans Herz zu legen *gg* ich fass das jetzt mal als RIESEN RIESEN RIESENKOMPLIMENT auf, da du slash ja eigentlich so gar nicht magst :) ich geh mal luftsprünge machen ^^ Das mit Minerva musste ja mal wirklich sein *gg* ich kann unsere löwenmutti ja nicht mundtot lassen, es passt einfach nicht zu ihr, wenn sie ihre Meinung nicht vertritt. Ich freu mich, dass es dir gefallen hat, wie ich sie ausgearbeitet habe. Uups…mit dem Altersunterschied hab ich mich wohl etwas vertan, ich werds auf jeden Fall ausbessern, dankeschön für den hinweis ;) jaaaa…Ron kann auch impulsiv sein *gg* ich schätz das ist der einfluss der „neuen“ Luna, dass er auch mal aus sich heraus kommt. Da ist es natürlich umso trauriger, dass sie in dieser verflixten situation feststecken… mal sehen ob sie ihre letzte nacht auch gut nutzen und alles reibungslos abläuft. *thaha* da hast du recht: Es verstehe einer mal die Logik von Lord Voldemort :) Aber sie hat ja ein lukratives Angebot für ihn, da macht er bestimmt gerne ne Ausnahme, wenn sie ihm hilft Harry zu bekommen. Hmmm…was ich mir noch alles so einfallen hab lassen, lass dich überraschen ^^
soooo und jetzt viiiiel spaß :)
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Ron war noch immer wie betäubt. Vor wenigen Minuten hatte er bereits abgeschlossen gehabt, die letzte Hoffnung aufgegeben und begraben. Aufgehört auf ein Wunder zu hoffen und dem Wind dabei zugesehen, wie er eine zarte, feingliedrige Pusteblume davon trug.
Doch dann war etwas passiert und das war mehr als er noch zu hoffen gewagt hatte. Es wurde ihnen ein Aufschub gewährt. Die nächsten zwölf Stunden war Luna noch die seine, bevor sie ihm für immer und unwiderruflich genommen wurde.
Es war grausam zu wissen, dass die Zeit begrenzt und jeder ungenutzte Augenblick ein vergeudeter war. Dennoch waren es kostbare zwölf Stunden, 720 Minuten oder 43200 Sekunden.
Und er würde jede davon auskosten. Schließlich gab es in ihrem Fall wirklich kein morgen mehr. Ron überließ Luna vollkommen die Führung. Sie hatte ihn an die Hand genommen und zog ihn nun wortlos durch die Gänge.
Er glaubte ihr Ziel zu kennen, denn schließlich hatte dort alles angefangen. So war es nur richtig, wenn auch dort alles endete. Ron konnte noch immer die Spuren der salzigen Tränen auf seinen Wangen spüren. Tränen, die zwar für den Moment versiegt waren, aber den Weg bis in sein Herz gefunden hatten.
Der Schmerz war tief in seinem Innersten verankert, doch er nahm sich fest vor ihn für die nächsten zwölf Stunden unerbittlich auszuschließen. Ob ihm dieses Vorhaben auch gelingen würde, war die andere Frage.
Luna beschleunigte nun ihre Schritte und Ron nahm wahr, dass sich die Umgebung um ihn herum verändert hatte. Sie wanderten nicht mehr länger durch die dunklen, steinernen Gänge, sondern standen vor einer langen, gewundenen Treppe, die milchig weiß im Mondlicht funkelte.
Kurz warf er einen Blick auf die Stelle, an der sie damals gesessen hatten. Wo sie gelacht und Feuerwhiskey getrunken hatten und das Leben auf einmal wieder ganz und gar leicht schien.
Es kam ihm vor als wäre es bereits Jahre her, eine Szene aus einer längst vergangenen Zeit. Dann löste er seinen Blick und richtete ihn wieder auf die Gegenwart vor ihm, seine Luna, die ihn nun die Treppe hochzog.
Hintergründig hörte er das Heulen des Windes, das an den Fenstern des alten Schlosses zerrte und rüttelte. Ron musste unwillkürlich lächeln. Der fürchterliche Sturm spiegelte seine Gefühlslage perfekt wider. Absolute Zerrissenheit.
Sie hatten nun die Tür erreicht und Luna öffnete sie wie beim letzten Mal mit einem „Alohomora“. Der Wind schlug ihnen fast augenblicklich entgegen, peitschte ihre Gesichter und riss an ihren Haaren. Doch seltsamer Weise bedeutete er für Ron nichts anderes als Freiheit. Als würden endlich unsichtbare Ketten von ihm abfallen und vom Wind mitgenommen werden.
Er stellte sich vor wie sie davon flogen, immer weiter und weiter weg, bis sie schließlich außer Sichtweite waren. Dann war plötzlich alles still. Das Heulen des Windes war verschwunden, die Kälte war weg und der wilde Tanz ihrer Haare hatte aufgehört. Als hätte jemand einen Schalter, der das Wetter beherrschen konnte, umgelegt.
Ron sah überrascht zu Luna, welche noch immer ihren Zauberstab leicht erhoben hielt. Sie hatte sie beide vollkommen abgeschirmt. Der Sturm konnte ihnen nun nichts mehr anhaben.
Über ihnen erblickte Ron eine blasse, fast durchsichtige Blase, die der einer Schneekugel nicht unähnlich war. Nun war ihre Freiheit zwar wieder beschränkt, doch mit Luna an seiner Seite hätte er sich in diesem Moment überall zuhause gefühlt.
Er suchte zaghaft nach ihrer warmen, weichen Hand und stellte fest, dass sie sie schon erwartungsvoll nach ihm ausgestreckt hatte. Ohne zu zögern verschränkte er seine Finger mit den ihren und fühlte sofort die Vertrautheit, die diese kleine Geste in ihm auslöste.
Als hätten sie nie auch nur etwas anderes getan. Als wäre das hier ihre Bestimmung. Einander zu lieben. Ron drehte sich nun langsam zu Luna um und sie tat es ihm gleich, ohne jedoch seine Hand loszulassen. Eine Weile blickte ihr Ron einfach nur in ihre eisblauen Augen, da sie genau die Gefühle zeigten, die auch er verspürte.
Verzweiflung, Angst, Schmerz, Verlust und vor allem eines: Sehnsucht. Er konnte ihr ansehen, dass sie sich bereits jetzt nach diesen zwölf Stunden sehnte, obwohl sie noch nicht einmal vorüber waren. Dass sie ihn schon jetzt vermisste, so wie er sie schon jetzt vermisste.
Dann wanderte sein Blick weiter zu ihren Lippen, die leicht geöffnet und rosig waren, sanft geschwungen und wie zum Küssen gemacht. Er beugte sich ihr leicht entgegen, bewegte seinen Mund auf ihren zu, bis sie sich berührten, verschmolzen und ein Feuerwerk explodierte.
Dieser Kuss war weder verzweifelt, noch für den Abschied gedacht, er war voller unbändiger Liebe. Ron versuchte seine gesamten Gefühle, die er für Luna hegte, hinein zu legen und er merkte, dass sie das Selbe tat.
Als sie sich nach einer Ewigkeit voneinander lösten, hielt er ihr Gesicht weiterhin in den Händen und liebkoste jeden Zentimeter davon. Er strich mit seinen Lippen über ihre Wangen, ihr Kinn, ihre Nasenspitze, ihre Stirn. Ihr Gesicht war so heiß, als hätte sie hohes Fieber und eine einzelne Träne perlte aus einem ihrer Augen hervor. Ron küsste auch diese weg.
„Scht, Scht. Du sollst doch nicht weinen.“, flüsterte er.
Seine Stimme klang rau und es war, als würde jemand anderes sprechen. Sie klang fast fremd aus seinem Mund. Er fühlte wie Luna nickte, sich jedoch eine weitere Träne löste. Liebevoll strich er sie mit seinem Daumen beiseite.
„Ich liebe dich.“, hauchte Luna plötzlich. So leise, dass der Wind ihre Worte davon getragen hätte, wenn sie nicht unter dieser schützenden Blase gestanden hätten. Doch Ron hatte sie gehört. Er hätte sie immer gehört. Auch wenn sie noch leiser gesprochen hätte. Denn das waren die Worte, die er herbei gesehnt hatte. Seit ihm klar war, dass er selbst so fühlte.
„Ich liebe dich auch.“, kam seine Antwort deshalb fest und entschlossen ohne die geringste Spur von Zweifel.
„Ich will dich nicht vergessen, Ron.“, sagte sie brüchig.
„Ich weiß.“, antwortete er.
„Kannst du mir noch einmal sagen, warum du mich so liebst wie ich jetzt bin?“
Ron lächelte und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
„Wie könnte ich nicht?“
„Weil ich dir weh…“
Er legte ihr einen Finger auf den Mund, bevor sie ihren Satz auch nur ansatzweise zu Ende bringen konnte.
„Ganz einfach, weil du das schlagfertigste, lustigste, ironischste, mitfühlendste, durchgeknallteste und schönste Mädchen auf der ganzen Welt bist. Noch Fragen?“
Nun musste auch Luna grinsen. „Durchgeknallt?“
„Oh ja!“
„Selber durchgeknallt.“, lachte sie und streckte ihm die Zunge raus.
„Na dann haben wir ja etwas gemeinsam.“
„Ja, das haben wir wohl.“
Luna vergrub ihre Finger nun tief in Rons rotem Haar und zog ihn abermals an sich. Diesmal stürmisch, voller Verlangen. Vollkommen im Rausch der plötzlich entbrannten Lust begannen sie sich gegenseitig ihre Kleider vom Leib zu reißen und sie achtlos zur Seite zu werfen, bis sie voreinander standen wie Gott sie einst geschaffen hatte.
Der Schmerz der vergangenen Stunden war vergessen, der bevorstehende Abschied unbedeutend. Es zählte nichts anders als dieser Moment. Ron begann nun Lunas Hals mit kleinen Küssen zu bearbeiten, worauf sie ein angenehmer Schauder erfüllte, der ihr eine Gänsehaut über den nackten Körper jagte.
Fast hätten ihre Knie nachgegeben, so wacklig war sie auf den Beinen, doch Ron erkannte die Situation noch rechtzeitig und hob sie hoch. Wie ein Bräutigam seine Braut trug er sie zu der Stelle, an der sie das letzte Mal ihr Lager aufgeschlagen gehabt hatten und bettete sie und sich selbst auf die warme, weiche Decke, die dort noch immer lag. Luna zog Rons Gesicht schon einen Sekundenbruchteil später wieder an ihre Lippen.
Sie küsste ihn jetzt fordernder und umfasste mit ihren Füßen seine Taille. Ron zögerte nicht. Die Zeit war einfach zu kurz, um alles zu hinterfragen. Als sie schließlich eins waren und ihren gemeinsamen Rhythmus gefunden hatten, stand die Welt still und explodierte gleichzeitig in den schillerndsten und buntesten Farben.
Es war völlig anders als ihr erstes gemeinsames Mal. Schöner. Bedeutender. Es war Liebe im Spiel. Als gäbe es nur sie beide auf der Welt und ihre Gefühle füreinander. Ron konnte plötzlich fühlen wie Luna unter ihm erzitterte und auch seine Lust erreichte ihren Höhepunkt.
Dann sank er erschöpft auf sie hinab und sie schlang die Arme um seinen Oberkörper. So lagen sie eine ganze Weile lang da, in der sie einzig und allein jedem Atemzug des anderen lauschten.
„Kneif mich mal.“, durchbrach Luna die Stille und Ron hob den Kopf, um ihren eisblauen Blick zu suchen.
„Was? Warum?“, fragte er belustigt und grinste sie an.
„Na, ich will sicher gehen, dass ich mir dich nicht bloß erträumt habe.
„Hast du nicht.“, versicherte er ihr.
„Scheiße, dann kneif mich.“, forderte sie ihn heraus.
Ohne weiteren Protest zwickte er ihr so fest er konnte in den Oberarm, was jedoch dazu führte, dass sie ihn mit einem lauten „Aua“ von sich herunter schubste.
„Hey! Ich hab nur gemacht, worum du mich gebeten hast.“
„Sorry, war Reflex.“, zuckte sie mit den Schultern.
„Miststück.“
„Mistkerl.“
Daraufhin mussten sie beide so lachen, dass ihnen wieder die Tränen über die Wangen kullerten und sie sich die Bäuche halten mussten.
„Hey, wir wollten doch nicht weinen.“, sagte Luna, als sie zwischen zwei Lachanfällen kurz Luft holen konnte.
„Glückstränen sind erlaubt.“, lachte Ron.
„Dann würde ich gerne noch die ganze Nacht weiter weinen.“, flüsterte sie und war auf einen Schlag wieder ernst.
Auch Rons Grinsen erstarb mitten in der Bewegung und glich jetzt eher einer grotesken Grimasse. Die zurückliegenden und bevorstehenden Ereignisse holten sie schneller wieder ein, als er bis vor wenigen Augenblicken noch gedacht hätte.
Er schluckte hart und konnte deutlich den dicken Kloß in seiner Kehle fühlen. Er versuchte seine Traurigkeit vor Luna jedoch so gut es ging zu verbergen und breitete stattdessen die Arme aus.
Luna folgte seiner stummen Einladung sofort und kuschelte sich so tief in Rons Umarmung wie nur irgendwie möglich. Gedankenverloren streichelte er ihr über ihre blonde Wallemähne und sog begierig ihren ganz eigenen Duft ein.
Kakaobutter und Kokosöl, eine traumhafte Mischung. Er schloss genießerisch die Augen und versuchte sich ihren Geruch für alle Zeit und noch länger einzuprägen.
„Erzähl mir von mir.“, hörte er da Luna leise sagen.
Er konnte nicht umhin leicht zusammen zu zucken. Er hatte gewusst, dass sie irgendwann mehr über ihr „wahres“ Ich erfahren wollen würde und dies war schließlich ihre letzte Gelegenheit dazu.
„Bitte Ron, ich…ich hab echt eine Scheißangst.“, fügte Luna noch hinzu, als sie zunächst keine Antwort bekam.
Er atmete tief durch und zwang sich krampfhaft seine Stimme nicht zittern zu lassen. Während er sprach, strich er ihr weiterhin unentwegt über ihr Haar. Es beruhigte ihn irgendwie.
„Nun, erstmal: Du fluchst eigentlich nicht.“
„Was denn? So gar nicht? Nicht mal harmlos?“
„Nein, nicht mal harmlos. Ich glaube, bevor du so ein Wort wie „Scheiße“ sagen würdest, würdest du eher von diesem Turm hier springen. Ich sollte außerdem ein Foto von deiner Kleidung machen, du wirst es mir sonst nicht glauben, was du getragen hast.“
„Warum? Was hab ich normalerweise an?“
„Zu deiner alltäglichen Ausstattung gehören Radieschenohrringe, knallbunte Strumpfhosen, nichtzusammen passende Sachen und ich bin mir ziemlich sicher, dass du kein einziges Paar High Heels besitzt.“
Nun schien Luna wahrhaftig schockiert und sprachlos.
„Keine Angst, du wirst dich ja nicht an deine geliebten Miniröcke und Lackstiefel erinnern. Du wirst dich in deinen alten Sachen pudelwohl fühlen.“
„Schwer vorstellbar.“, flüsterte sie.
„Ja, noch.“, flüsterte er zurück und küsste sie auf den Scheitel.
„Und wie bin ich?“, fragte sie zaghaft.
„Hmm…du bist wahnsinnig klug, aber das ist klar, du bist schließlich eine Ravenclaw. Du bist jedoch auch so mutig wie eine Gryffindor. Du stehst für deine Freunde ein und bist immer ehrlich, nahezu direkt. Außerdem bist du echt ziemlich verpeilt.“
Für den letzten Satz kassierte er sogleich einen anständigen Hieb in die Seite.
„Aua.“, grinste er. „Ist doch wahr. Du betrachtest deine Welt eben mit anderen Augen, bist verträumt und siehst in den Menschen stets das Gute. Du gibst jedem eine Chance. Und du bist verrückt. Du suchst in deiner Freizeit liebend gern nach Tieren, die dein Vater und du „Schrumpfhörnige Schnarchkackler“ nennen. Keine Ahnung wie ihr auf so was kommt.“
„Und…“ Sie brach abrupt ab.
„Ja? Du kannst alles fragen.“
„Und so könntest du mich nicht lieben?“ In ihrer Stimme schwangen eindeutig Tränen mit. Es zerriss Ron beinahe das Herz, so wie die Frage an sich.
Nach einer langen Pause antwortete er schließlich: „Ich werde es versuchen, doch ich weiß nicht, ob du dich dann von mir lieben lassen willst.“
„Wie könnte ich denn nicht?“
„Weil du nie mehr in mir gesehen hast als einen Freund, Luna. Du machst dir eigentlich nicht groß etwas aus der Liebe oder aus Beziehungen, weißt du?“
„Ich hatte noch nie einen Freund?“
„Soweit ich weiß, nein.“
„Dann bin ich also noch Jungfrau.“ Es war eine Feststellung.
„Naja, jetzt nicht mehr so ganz, was?“, grinste er.
„Körperlich vielleicht nicht, aber geistig werde ich wieder eine sein."
„Ich kann dich ja dann wieder verderben und zu einem bösen Mädchen machen.“, lachte Ron.
„Spinner.“, sagte sie und boxte ihm noch ein weiteres Mal in die Seite, bevor sie ihn erneut auf sich zog und das Spiel von vorne begann.
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Narzissas rechte Seite schmerzte, als würde sie jemand mit einem Messer bearbeiten und ihre Lunge brannte wie Feuer. Doch sie verlangsamte ihr Tempo nicht, sondern trieb sich lediglich noch weiter an, lief schneller und schneller, immer weiter den Hügel hinauf, der zu ihrem Ziel führte. Sie musste Hogwarts um jeden Preis noch vor Ginny erreichen und wenn es sie ihr Leben kostete.
Sie musste, musste, musste. Es gab keine andere Option. Die Angst zu spät zu kommen schnürte ihr die Kehle zu und erschwerte ihr das Atmen noch zusätzlich. Sie konnte nur mühsam die Tränen unterdrücken, die sich aus ihren Augen hervor kämpfen wollten, doch sie schaffte es.
Sie hatte keine Zeit zum Weinen. Sie hatte jetzt für überhaupt nichts anderes Zeit, als so schnell sie konnte das Schloss zu erreichen, das in der Dunkelheit aufragte wie eine Warnung und sich immer weiter zu entfernen schien, anstatt näher zu kommen.
Dennoch beschritt sie ihren Weg tapfer weiter, legte Meter um Meter zurück, Schritt um Schritt. Für ihren Sohn wäre sie sogar um die Welt gegangen, wenn es nötig gewesen wäre. Und ihre Geduld und Ausdauer wurden plötzlich belohnt, das Schloss kam endlich näher, wurde größer und größer.
Die Büsche, Bäume und Sträucher der Ländereien, die sie als Außenstehende laut Dumbledore nur betreten konnte, wenn sie gute und reine Absichten hatte, zogen jetzt nur so an ihr vorbei und verschwammen zu einer einzigen, schwarzen Masse, ohne jegliche Feinheiten.
Das Holz der Brücke quietschte etwas unter ihren rennenden Füßen, als sie diese passierte, wurde aber von ihrem rasselnden Atem übertönt. Sie hatte keine Wahl, sie musste stehen bleiben. Jetzt. Nur für einen winzigen Moment, eine Millisekunde.
Sie hatte einfach nicht mehr genug Kraft in ihren Beinen, die jetzt so weich wie Pudding waren und unaufhörlich zitterten. Vor ihren Augen begannen Lichter zu tanzen und sie klammerte sich krampfhaft an das Brückengeländer.
Sie fühlte sich als würde sie in eine unendlich tiefe Dunkelheit gesogen, die so schwarz war wie eine Mitternacht ohne Sterne. Sie durfte jetzt nicht ohnmächtig werden, sie musste gegen diese alles verschlingende Schwärze kämpfen.
Gierig füllte sie ihre stechenden Lungen mit kalter, klarer Luft, bis sie ein Geräusch zusammen zucken ließ. Es war ein leiser Knall gewesen, leicht zu überhören und schwer zu deuten. Doch Narzissa wusste genau was dieser Laut bedeutete: Ginny war nun ebenfalls angekommen.
Die blonde Frau zögerte keine weitere Sekunde. Obwohl sie noch immer schwach war und ihr gesamter Körper protestierte, lief sie weiter. Noch schneller als zuvor. Sie musste ihren Vorsprung ausbauen, sie durfte nicht verlieren. Sie durfte ihren Draco nicht verlieren. Ihr ein und alles.
Es dauerte eine Ewigkeit bis das Schlossportal in Sicht kam und die Brücke endete, doch schließlich hatte sie es geschafft. Sie stand nun mitten in der durch Fackeln erleuchteten Eingangshalle. Plötzlich ergriff sie eine grauenhafte Panik. Was nun? Wo sollte sie suchen? Wo zuerst hingehen?
Denk nach, Narzissa, denk nach. Da war doch irgendetwas…“, versuchte sie sich zu erinnern und blickte wie ein gehetztes Tier in der Eingangshalle umher, bis sie das rettende Wort durchzuckte wie ein Blitz.
Krankenflügel!
Sofort wurden ihre Füße wieder angetrieben und in die richtige Richtung gelenkt. Sie musste ihr Tempo nun verdoppeln, denn sie hatte kostbare Minuten ihres Vorsprungs eingebüßt. Wenn sie sich nicht irrte, müsste Ginny mittlerweile in etwa in der Mitte der Brücke sein.
Narzissa hatte keinen Zweifel daran, dass sie sich ebenfalls auf den Weg zum Krankenflügel machen würde. Sie kannte den Dunklen Lord schließlich gut genug, um zu wissen, dass er nicht gern wartete.
Narzissa veranlasste diese Erkenntnis jedoch nur dazu, noch schneller zu sein. Zum Glück kannte sie den Weg in den Krankenflügel blind. Sie war zu Schulzeiten oft genug dort gewesen, da sie immer sehr zierlich gewesen war und unter Schwindelanfällen gelitten hatte. Der Krankenflügel war praktisch ihr zweiter Schlafsaal gewesen. Früher hatte sie diese Tatsache oft verflucht, heute empfand sie eine unbändige, wilde Dankbarkeit.
Plötzlich machte ihr Herz einen Hüpfer. Stimmen. Sie hörte Stimmen. Und sie sah zwei Schatten. In etwa gleich groß, verbunden durch ihre Hände und definitiv männlich.
Oh Merlin, sie kamen ihr sogar entgegen! Sie hatte ihr Ziel gefunden und das, obwohl sie den Krankenflügel noch nicht einmal halb erreicht hatte. Sie wäre am liebsten vor Erleichterung auf die Knie gefallen, doch sie zwang sich aufrecht stehen zu bleiben.
„Draco!“, rief sie so laut sie konnte. Es war ein Schrei purer Verzweiflung. Er ging durch Mark und Bein. Die zwei Schattengestalten stockten.
„Mom?“, kam es da zögerlich aus der Dunkelheit.
„Ja, ja Liebling. Ich bin hier.“ Sie nahm die letzten Meter Distanz zwischen ihnen und ließ sich in die Arme ihres Sohnes sinken.
Dann nahm sie sein Gesicht in die Hände. Während sie sprach, gestattete sie sich endlich zu weinen. Sturzbäche. Wasserfälle.
„Draco. Ihr müsst weg! Fort! So weit euch eure Füße tragen! Sie kommt. Oh Merlin, sie ist bereits hier! Ihr…bitte…du und…und Harry…flieht…hörst du…ihr müsst fliehen.“
„Wer, Mom? Wer?“, fragte Draco voller Furcht, doch die Antwort blieb ihm verwährt.
Denn dann ging alles ganz schnell, als sich die Ereignisse überschlugen. Narzissa Malfoy wollte gerade die Lippen öffnen, als ein unerträglich helles, grünes Licht aufblitzte und sie direkt im Rücken traf.
Für einen Moment sah sie einfach nur überrascht und ungläubig aus, die letzten Tränen noch immer auf den Wangen, dann sackte ihr lebloser Körper einfach zusammen.
Harrys Instinkte begannen sofort zu arbeiten, währenddessen Draco einfach nur da stand, unfähig zu begreifen, dass seine Mutter tot war. Der Gryffindor packte die Hand des Slytherins fester und wollte ihn mit sich ziehen, doch dies war der Augenblick, in dem wieder Leben in den Blonden strömte.
„NEIN! NEIN! NEIIIIIIIN!" Es waren Schreie tiefster Qual, die Draco ausstieß. Er wehrte sich nun mit voller Kraft gegen Harry, der ihn mittlerweile um die Taille gefasst hatte.
Es brach dem Schwarzhaarigen fast das Herz, doch er lockerte seinen Griff nicht, packte noch fester zu. Das Adrenalin peitschte durch seinen Körper und er schaffte es Draco wegzuziehen.
„Bitte Draco, lauf! Wir müssen fort! Willst du, dass deine Mutter umsonst gestorben ist?“
Die letzte Frage schien ausschlaggebend zu sein. Draco hörte auf sich gegen seinen Freund zu stemmen und zog ihn nun seinerseits voran, während weitere, grüne Lichtblitze über ihre Köpfe hinweg schossen.
Einige verfehlten sie nur um Haaresbreite. Harry konnte Draco neben sich schluchzen hören. Er hätte ihn am liebsten in die Arme genommen und getröstet, doch das musste warten bis sie in Sicherheit waren. Harry konnte Ginny hinter sich schreien hören.
Es waren Verwünschungen und Flüche voller Hass. Er übernahm wieder die Führung, da er schließlich von all den Geheimgängen wusste, die Draco und auch Ginny völlig unbekannt waren.
Der Blonde ließ ihn ohne Widerworte gewähren. Sie stürmten die Gänge entlang, planlos, einfach nur weg vom sicheren Tod, der ihnen im Nacken saß. Harry beschloss den ersten Geheimgang zu nehmen, der zufällig auf dem Weg lag.
Schmerzlich wurde ihm auch bewusst, dass sie noch immer barfuss waren und nichts als Bademäntel trugen. Keine besonders guten Voraussetzungen für eine Flucht.
Doch darauf konnten sie jetzt ohnehin keine Rücksicht nehmen, die Statue der buckligen Hexe kam in Sicht, deren Geheimgang sie in den Honigtopf bringen würde. Doch Ginny durfte auf keinen Fall sehen, wohin genau sie verschwanden. Harry hob seinen Zauberstab und feuerte einen Brandzauber auf sie ab.
Ein jäher Schmerzensschrei und ein dumpfer Aufschlag verrieten ihm dass er wundersamer Weise getroffen hatte. Sie waren jetzt an der Statue angelangt. Harry murmelte „Dissendium“ und klopfte ihr mit seinem Zauberstab drei Mal auf den krummen Rücken, woraufhin sich die verborgene Tür öffnete und Draco und er hindurch schlüpfen konnten.
Sie schlitterten die lange Treppe dahinter hinunter, nahmen immer mehrere Stufen auf einmal, bis sie auf erdigem Boden auftrafen.
Ein modriger Geruch schoss Harry in die Nase und er konnte die eigene Hand vor Augen kaum noch sehen, so dunkel war es hier unten.
„Lumos.“, keuchte er. Das Atmen fiel ihm nun außerordentlich schwer. Draco hingegen schien wie in Trance. Harry wusste, dass er unter enormem Schock stehen musste. Er konnte ihn nur allzu gut verstehen. Doch sie mussten weiter.
Sie waren noch längst nicht in Sicherheit. Er packte abermals Dracos Hand und gemeinsam bahnten sie sich einen Weg durch den unterirdischen Tunnel.
Harry fühlte sich als wäre er in einen seiner Albträume gefallen und unfähig jemals wieder aufzuwachen. Die schlimmste aller Begebenheiten war nun eingetroffen. Doch er konnte nicht leugnen, dass sie übermenschlich schnell waren und ihm diese Tatsache ungeheure Hoffnung verlieh.
Der Boden unter ihren Füßen flog nur so dahin. Die spitzen Steine, die sich ab und an in ihre nackten Füße bohrten waren nebensächlich. Ihr Überlebenswille ließ sie keine Anstrengung und keinen Schmerz mehr spüren.
Nach knapp zehn Minuten hatten sie es schließlich geschafft. Sie stiegen die wacklige, aus Holz gefertigte Treppe hoch, Harry drückte gegen den lockeren Stein an der Decke und sie krabbelten durch die entstehende Luke in den Keller des Honigtopfes.
Darauf bedacht kein Geräusch zu machen, das ihren Standpunkt verraten würde, schlichen sie in die obere Etage und stellten fest, dass ihre Sorge vollkommen unbegründet war. Der Laden war dunkel und verlassen.
„Los, greif dir alles, was du auch nur irgendwie tragen kannst!“, rief Harry gehetzt.
Draco verstand sofort und füllte seine Taschen und Arme mit so viel Proviant wie nur möglich. Beladen mit Bergen von Essen traten sie schlussendlich in die windgepeitschte Nacht und disapparierten.
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