von Blue
Ja, der Name des Kapitels ist der Song von Miley Cyrus!
Ich mag sie nicht sonderlich, aber dieses eine Lied von ihr liebe ich! Es hat Tiefgang und es übermittelt eine ganz klare Botschaft. Soetwas ist in diesen Tagen in der Musik überaus selten geworden, leider! :(
Wie auch immer, ich finde, dieses Lied passt sehr gut.
(Ist ja auch nur ein Tipp. ^^)
Viel Spaß! :)
Blue
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Jessica schlief sehr schlecht in dieser Nacht. Was auch immer sie in der Bibliothek gejagt hatte, es war noch hier im Schloss. Und sie hätte ihr Leben darauf verwettet, dass es etwas mit der toten Gryffindor zu tun hatte.
Ihren Zauberstab hielt sie unter der Decke fest und drehte ihn nervös in den schwitzigen Händen.
Falls etwas in den Schlafraum kommen sollte, war sie bereit. Jedesmal, wenn sie über eine der drei Kerben im Holz ihres baiken Zauberstabes fuhr, erschauderte sie. Innerlich zitterte Jessica und wurde das Gefühl nicht los, beobachtet zu werden.
Das widerliche Gefühl der Angst hatte ihren gesamten Körper eingenommen und sie glaubte, sich übergeben zu müssen.
Ihr war übel vor Angst. Sie litt unter Schweißausbrüchen und zitterte nun auch äußerlich. Verzweifelt presste sich Jessica die Hand vor den Mund und kniff die Augen ganz fest zusammen. Und nun hatte sie Angst, sie wieder zu öffnen. Hier in der Dunkelheit konnte sie unmöglich bleiben. Sie wagte kaum mehr zu atmen, geschweige denn, sich zu bewegen. Und doch richtete sie sich jetzt langsam auf und setzte ihr Füße lautlos auf dem Boden ab.
Es war ihr egal gewesen, dass sie ohne Morgenmantel hier im Gemeinschaftsraum saß. Immerhin war hier das wärmende Feuer, dessen Licht ihr ein wenig Sicherheit gab. Und doch.......sicher fühlte sie sich noch lange nicht und ihre Angst war nur ein bisschen gedämpft.
Den Zauberstab in den Händen und die Beine an die Brust gepresst saß sie auf dem Boden, vor dem Sofa und starrte in die orange-roten Flammen.
Sie fühlte die leichte Wärme auf ihrem Gesicht und für einen Moment verschwand ihre chronische Gänsehaut.
Jessica verdrängte den Gedanken, dass sich die mordende Bestie vielleicht ganz in ihrer Nähe befand.
Ansonsten wäre sie wahrscheinlich durchgedreht.
Sie schloss gerade die Augen und lockterte ihre verspannten Schultern ein wenig, als sie plötzlich ein Knacken hinter sich vernahm.
Sofort drehte sie sich wie der Blitz um, blieb hinter dem Sofa hocken und richtete ihren Zauberstab nach vorne.
Ihr Atem setzte aus. Ihre Spannung glich der einer jagenden Schlange, die nur auf den besten Moment wartet, um aus irgendeinem Versteck hervorzuschnellen und sich ihr Opfer zu schnappen. Nur, dass sie in diesem Fall hier das Opfer war.
Doch es passierte nichts.
Das Schlimmste ist die Ruhe vor dem Sturm. hatte Jessica festgestellt.
Diese unerträgliche Stille glich ihrer Ungewissheit über die Identität des Mörders. Es war zum verrückt werden!
Immer noch nichts.
Langsam entspannte sie sich wieder und drehte sich zum Kamin um.
Ich hab wohl zu viel Fantasie.
"Jessy!"
"Expelliarmus!" rief sie, ohne zu überlegen und sprang dabei auf.
Ihr bester Freund knallte zwei Meter weiter mit dem Rücken gegen die Mauer. Ein dumpfer Schlag und ein Schmerzensschrei ertönten.
"Au! Was hab ich gemacht?!" rief Tom empört und rappelte sich wieder auf.
Jessica war so perplex, dass sie nicht antwortete.
Doch als er zu ihr kam und sie mit einem besorgten Blick musterte, platzte es aus ihr heraus:
"Wie kannst du mich so erschrecken, he?!" rief sie aufgebracht und sie spürte, wie ihr das Blut in den Kopf stieg. "BIST DU VÖLLIG VON SINNEN?!! ICH STERBE FAST VOR ANGST!!" Ihre Wut hatte sich mittlerweile in pure Verzweiflung verwandelt. Laut schluchzend brach sie vor ihm auf dem Boden zusammen und hielt sich die Hand vor Mund und Nase.
Sie spürte die heißen Tränen, die ihr Gesicht unaufhaltsam herunterrannen, die Nachwirkung von dem Schock, die sich in einem heftigen Zittern ausdrückte.
Doch plötzlich war da noch etwas anderes. Ein warmer Körper, an den sie sanft gedrückt wurde. Ein beruhigend langsamer Herzschlag, den sie hörte. Ein langsam gleichmäßiger Atem, der ihr Gesicht streichelte und ihre Tränen trocknete. Und ein wohlbekannter Duft. Tom hatte sich neben sie gekniet, sie in seine Arme gezogen und strich ihr nun tröstend und gleichmäßig über die schwarzen Locken.
Er sagte nichts, berührte sie einfach nur.
Jessica fühlte sich auf einmal gehalten. Als hätte er sie in ihrem ewig langen Sturz endlich aufgefangen. Da war sie, die Geborgenheit, die Sicherheit, die Wärme.
Sie schluchzte noch immer, aber die Tränen liefen nicht mehr. Es fiel ihr schwer, gleichmäßig zu atmen. Es schnürte ihr die Kehle zu.
"Tut....mi.........leid." stotterte sie.
"I........hab.......solch........a..Angst."
Die Tränen kündigten sich wieder an und es schmerzte, sie zu unterdrücken.
Nun fand auch Tom die Sprache wieder und sie spürte seinen Hals vibrieren, während er sprach.
"Ist ja gut." murmelte er beruhigend.
"Jessy. Jessy, ich mach, dass es aufhört. Ich werde das beenden. Du musst dich nicht fürchten."
Seine Worte hätten sie eigentlich wundern müssen, aber sie hörte sie nicht. Sie lauschte nur dem Klang seiner Stimme. In diesem Moment vergaß sie ihre Angst.
So sicher wie jetzt hatte sie sich noch nie gefühlt.
Es war, als würde nichts und niemand an Tom vorbeikommen. Nichts konnte ihr etwas anhaben, solange er bei ihr war.
"Ich werde es beenden, Jessy. Versrochen! Ich beende es! Ich werd's für dich beenden!" er klang verzweifelt, wehmütig und ebenfalls traurig. Seine Worte waren gepresst.
Sie schloss die Augen, drückte ihren Kopf gegen seine Schulter und hörte seine letzten Worte, bevor sie vor Erschöpfung einschlief:
"Es tut mir Leid, Jessy."
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