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Fanfiction

Jessy - Veränderungen

von Blue

Die Sonne erhob sich langsam und kämpfte gegen die dicken Nebelschwaden an, die kalt und dicht in den Straßen Londons hingen. Durch die gespenstischen weißen Schleier wirkte sie wie eine flache Scheibe ohne jede warme Strahlung, mit der sie sonst die vom Regen feuchten Gassen trocknete. Der Wind blies leicht und schließlich brachen ein paar Strahlen golden durch den Nebel wie ein kleines, kitschiges Zeichen der Hoffnung. Die handvoll Menschen, die um diese frühe Uhrzeit den Bürgersteig entlang schritten, waren nur an ihrer dunklen Kleidung auszumachen, die sich gegen die weißen Schleier abhob. Doch die schwachen, noch jungen Sonnenstrahlen erreichten die Personen nicht.
Jessy stand in Unterwäsche am Fenster, ihren schwarzen Blazer übergezogen, drei Fingerspitzen an der Scheibe. Ihr Kopf lehnte am Fensterrahmen und sie spürte den kühlen Luftzug, der von draußen her hereindrang. Die Kälte, die von der Scheibe ausging wanderte über ihre Finger, in ihre Hand und bis hinunter in ihren Ellbogen. Das Bisschen Wärme, das von ihrem ruhig und gleichmäßig schlagenden Herzen produziert wurde schien sich mehr und mehr in sich zurückzuziehen. Schon als sie vor ein paar Minuten aufgewacht war, hatten sich ihre Hände eiskalt gegen den Rest ihres Körpers abgewandt. Sie hatte oft kalte Hände. Doch im Moment fühlte sich auch ihr Herz bedrückend und fremdartig kalt an.
Jessica seufzte und blickte lautlos über die Schulter zum Bett hin. Tom lag ihr zugewandt auf der Seite, seine Augen waren entspannt geschlossen, die Decke reichte ihm bis zum Bauchnabel. Sein Atem ging ruhig und gleichmäßig, beinahe schon kontrolliert. Eigentlich hätte sie bei diesem Bild gelächelt, doch sie konnte es nicht. Er sah so friedlich aus. So vertraut, wie er ihr all die Jahre gewesen war. Er war ihr bester Freund, fast so etwas wie der Bruder, den sie nie hatte. Sie wandte den Blick ab und starrte wieder aus dem Fenster. Augenblicklich kamen ihr Erinnerungen an ihre gemeinsame Zeit in Hogwarts wieder in den Sinn.
Ihre allererste Begegnung, als sie mal wieder die Schülertische im Raum von Professor Standfield putzen durfte, weil ihre damalige Freundin Rose sich einfach nicht mit dummen Streichen hatte zurückhalten können. Ganz deutlich sah sie den kleinen Jungen mit dem dichten schwarzen Lockenkopf und der Slytherinkravatte um den Hals vor sich. Er war unter einen der Tische gekrabbelt, mit der kurzen Erklärung, dass er ein Buch suche, welches sie kurz darauf entdeckt und ihm so plötzlich und laut davon Bescheid gesagt hatte, dass er hochgefahren und mit dem Kopf mit voller Wucht gegen die Tischkante geknallt war.
Sie hörte den dumpfen Prall noch und sah sein wütendes Gesicht vor sich, als sie es gewagt hatte, ein wenig über seinen Unfall zu kichern. Als er ihr das Buch aus der Hand gerissen und die Kerkertür hinter sich zugeschlagen hatte, hatte sie eigentlich Antipathie für ihn empfunden. Hatte sich nicht einmal bedankt, war einfach davon gerauscht.
Einen Tag darauf, sie hatte ihn schon wieder völlig vergessen, hätte sie beinahe Standfields Rohrstock auf ihrer Handfläche zu spüren bekommen. Sie erinnerte sich genau, Rose hatte ein Tintenfässchen auf dem Lehrerpult verschüttet und hatte sich köstlich darüber amüsiert, während Jessy schon ein mulmiges Gefühl bekommen hatte. Und ihre Befürchtungen waren bestätigt worden, als der grobe, gemeine, schmierige Professor für Verteidigung gegen die dunklen Künste mit strengem Blick vor ihrer Bank stehen geblieben war.
Rose hatte geschwiegen. Sie hatte geschwiegen. Die gesamte Klasse hatte geschwiegen.
„Ihre Hand, Miss Whiteman.“ Jessica spürte wieder die nackte Angst, die im ganzen Raum geschwebt hatte. Die Ausweglosigkeit ihrer Situation. Und dann war da plötzlich eine Stimme hinter ihr und sie hörte, wie sich ein Mitschüler von seinem Platz erhob.
„Nein! Sie war es nicht! Ich war’s!“ Er hatte dort gestanden, in kerzengerader Haltung, die Augen provozierend weit offen auf Standfield gerichtet, ohne eine Spur der Furcht.
Sie hatte stumm, durch heftiges Kopfschütteln protestiert, doch er hatte sich davon nicht beeindrucken lassen. Er hatte ihre Strafe getragen. Sechs Schläge auf die Handinnenfläche mit dem Rohrstock. Und er hatte es stumm ertragen.
Im Nachhinein hatte sie sich erkenntlich gezeigt, indem sie ihn die geschundene Hand mit einem ordentlichen Verband verarztet hatte. Hatte sie ihn je nach dem Grund für sein Verhalten gefragt? Sie wusste es nicht mehr. Dabei hatten sie so wenig voneinander gewusst. Bloß den Nachnamen. Riddle. Und wie sie später von ihm selbst erfahren hatte: Tom Marvolo Riddle. Tom Riddle. Tom Marvolo Riddle.
Jessica wiederholte den Namen immer und immer wieder, als wollte sie sich daran festklammern, wie ein kleines Kind an der Mutter. Etwas Vertrautes, das man schon beinahe sein ganzes Leben lang kannte. Ernüchternd musste sie feststellen, dass jenes Gefühl nun der Vergangenheit angehörte. Alles war neu. Die jetzige Situation war ihr derart fremd, dass sie das Gefühl hatte, maßlos überfordert zu sein. Sie überlegte, ob sie sich vielleicht komplett anziehen und aus der Wohnung verschwinden sollte. Aber dann würde sie ja schließlich wieder weglaufen, nicht wahr? Aber wenn sie blieb… Was wäre dann? Es war nicht schwer gewesen, sich bis jetzt ruhig zu verhalten. Er schlief und als Jessy vorhin auf ihre Taschenuhr geschaut hatte, war es kurz nach sechs gewesen. Mit etwas Glück würde er noch eine Weile schlafen. Innständig hoffte sie, er möge weiter schlafen, andererseits wollte sie von ihm wissen, wie es nun weiterging, was er von ihr wollte, was er in ihr sah. Und was wollte sie von ihm? Gestern hatte sie gesagt, sie liebe ihn, aber traf das auch wirklich zu? Natürlich, sie liebte ihn seit Jahren, aber auf einer anderen Ebene. Und er? Er hatte gesagt er würde sie auf die Art lieben, wie er Liebe verstand. Was sollte sie von dieser Aussage halten?
Das Sonnenlicht brach endlich durch die dünner gewordenen Nebelschwaden hindurch und berührte das Fenster. Das helle Licht schien ihr auf die Brust und ihr wurde langsam warm.
„Lass das Nachdenken.“, ertönte eine sanfte Stimme plötzlich hinter ihr. Sie wandte sich um und erblickte Tom, der noch immer im Bett lag und sie musternd betrachtete. Zuerst wollte sie zu ihm gehen, doch sie blieb unsicher stehen. Es schien, als würde sich eine Barere zwischen ihnen aufbauen. Doch er zerschlug diese Trennung sogleich, als er den Arm hob und ihr deutete wieder zu ihm zu kommen. Lächelnd setzte sie sich auf die Bettkante und strich ihm mit der Hand übers Kinn. „Ich wollte dich nicht wecken“, sagte sie entschuldigend, doch er lächelte. „Hast du auch nicht.“ Sie lächelte zurück, wusste jedoch nichts zu sagen. „Komm her“, sagte er, zog sie mit sanfter Gewalt nach unten und küsste sie. Sie legte sich neben ihn, mit dem Gesicht ihm zugewandt. Eine Weile betrachteten sie einander wortlos, lauschten dem Atem des anderen. Sie nahm seine Hand und strich mit dem Finger über die noch relativ gut sichtbaren Narben, die der Rohrstock hinterlassen hatte. Tom beobachtete sie dabei, entzog ihr seine Hand jedoch nicht. „Warum hast du’s getan?“, fragte sie, ohne ihn anzusehen.
„Was meinst du?“, war seine Gegenfrage. Darauf hob sie den Blick und zog die Augenbrauen nach oben, als wollte sie sagen: Du weißt genau, wovon ich rede. Er verstand ihre Mimik.
„Das habe ich dir bereits gesagt, Jessy. Ich habe lediglich meine Schuld dir gegenüber beglichen.“ Seine Stimme war kühl und beinahe schon distanziert. Jessica schluckte und für einen kurzen Moment glaubte sie, dass ihr das Herz in die Magengegend sank. Dieser im Grunde völlig harmlose Kommentar hatte sie irgendwie getroffen. Warum? Sie wusste es nicht. Nur, dass es unangenehm gewesen war. Doch sie ignorierte das mulmige Gefühl großzügig. Sie ließ seine Hand los und stützte sich auf ihren Ellenbogen. „Ich habe damals bloß dein Buch gefunden. Das war nichts im Gegensatz zu….“ Aber er unterbrach sie. „Es war mein Tagebuch.“ Sie verstummte und schaute ihn verdutzt an. „Du schreibst Tagebuch?“
„Schrieb.“, korrigierte er. „Nach unserem Abschluss habe ich festgestellt, dass es naiv und fahrlässig ist, sein Leben und seine Gedanken in einem Buch festzuhalten.“ Dabei starrte er abwesend ins Leere und streichelte sanft ihren Unterarm. Als sie seinen Blick suchte, bemerkte er dies sofort und sah zu ihr auf. „Wieso hast du mir das nie erzählt?“, fragte sie und es kam ihr vor, als wäre es ein Schwerverbrechen seinerseits. Toms Kiefer arbeitete, er schien zu überlegen, sagte jedoch nichts darauf. Als sähe sie sich in einem verletzenden Punkt bestätigt, zog Jessica die Augenbrauen hoch und sah weg. Er stützte sich auf seinem Unterarm ab und küsste sie. Sie ließ es geschehen. Sie hatte keine andere Wahl, als es geschehen zu lassen. Es war schon längst um sie geschehen. Als sich ihre Lippen wieder trennten, raunte er: „Ich mag es nicht, wenn du auf mich hinab siehst.“ Im nächsten Moment fand sie sich auf dem Rücken wieder und sein Gesicht erschien über ihrem. Er küsste sie wieder, zog sie in seine Arme. Die Kälte, die zuvor noch in ihren Händen und Armen vorgeherrscht hatte, wurde langsam aber sicher von einer angenehmen Wärme erstickt.
Sie standen etwas später auf und zogen sich an. Jessica musste ins Ministerium und wahrscheinlich musste sie wie sie war, in ihrem schwarzen Abendkleid zur Arbeit gehen. Tom und sie hatten einfach die Zeit vergessen, vorsätzlich vergessen. Zuvor nahm sie sich noch die Freiheit, seine Dusche zu benutzen und ihre Haare waren noch klamm, als sie sich an der Haustür von ihm verabschiedete. Sie küsste ihn kurz und hatte ihren Zauberstab schon gezückt, als er ihr Handgelenk griff, sie zu sich zog und sie so überraschend leidenschaftlich küsste, dass sie vor Schwindel leicht schwankte. „Hab einen schönen Arbeitstag, Jessy.“, flüsterte er gegen ihre Lippen und ließ sie los. Verwirrt blinzelte sie und drehte sich im nächsten Augenblick auf der Stelle.


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Ich habe Toms Zweitnamen in allen Kapiteln in die englische Version geändert. Ich hasse den Namen Vorlost einfach!! *irreguck* ^^
KOMMIS?


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