von Mille_Casanova
Harry stand mit Ron und Hermine an Bahnhof von Hogsmeade. Um die Rivalität von Gryffindor und Slytherin zu schlichten, hatte Professor McGonagall beschlossen, mit einigen Schülern der beiden Häuser in die Muggelwelt zu fahren. Die Wahl war auf die Siebtklässler Harry Potter, Ron Weasley, Hermine Granger und Neville Longbottom für die Löwen und Draco Malfoy, Blaise Zabini, Pansy Parkinson und Theodore Nott für die Schlangen gefallen.
Inzwischen waren alle Schüler auf dem Bahnsteig versammelt und scharrten sich um die Professoren McGonagall und Snape. Diese verkündeten gerade, dass es nach Californien gehen würde. Immerhin hatte das Ganze etwas gutes: Sie hatten keinen Unterricht und in Amerika war es wärmer als in England.
"So, da wir vollzählig sind, kann ich ja jetzt den Reiseplan verkünden: Wir fahren mit dem Hogwarts-Express nach Kings Cross und reisen von dort ganz muggeltypisch nach Amerika. Das heißt also wir fliegen mit einem sogenannten Flugzeug."
Snape zog bei den letzten Worten McGonagalls ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter und wies die Slytherins mit einer unwirschen Kopfbewegung in den Zug. Dieser hatte für die zehn Personen nur einen Wagon angehängt und in diesem mussten sie sich nun alle zurecht finden.
Sofort war klar, dass sie nach Häusern getrennt sitzenwürden. Sie konnten noch so lange in Amerika zusammen leben müssen, dass alle freiwillig in selben Raum saßen war zu viel verlangt. Harry packte, sobald der Zug angefahren war, seine Karten Snape explodiert heraus und forderte Ron und Neville zu einer Partie heraus, während Hermine sich in einem dicken Wälzer Namens "Land der unbegrenzten Möglichkeiten: Amerika für Zauberer" vergrub.
Auch die Schlangen verbrachten die Fahrt nicht mit Langeweile. Theo bewunderte die Landschaft, Blaise bewunderte seine Maniküre, Pansy bewunderte Draco und Draco bewunderte sich selbst. Keiner von ihnen wollte in die Muggelwelt, doch nachdem Snape ihnen Nachsitzen angedroht hatte, waren sie nun wohl oder übel auf dem Weg.
Die Ganze Fahrt war schneller vorüber gegangen als sonst, da kein einziger der Ankunft entgegen fieberte. Nun mussten sie sich alle auf dem Bahnsteig neun dreiviertel versammeln und warteten auf die Instruktionen ihrer Lehrer.
"So, Schüler. Da wir die nächsten zwei Wochen wie Muggel leben werden, bitte ich sie nun, mir ihre Zauberstäbe auszuhändigen. Niemand von ihnen darf von diesem Moment an bis zu unserer Rückkehr nach Hogwarts einen magischen Gegenstand bei sich haben."
McGonagall streckte fordernd einen Beutel nach vorne und murrend ließen die Schüler nach und nach ihre Zauberstäbe und so hinein fallen.
"Ist das zu Glauben, jetzt wir uns auch noch Magie untersagt", regte sich Draco auf und Pansy pfichtete ihm nickend bei .
"Toll, endlich lernen wir, wie die Muggel ihr Leben woanders meistern." Hermine hüpfte vor freudiger Erwartung von einem Bein auf das Andere.
"Wieso lernen, du hast doch dein ganzes Leben bei Muggeln verbracht?" Ron konnte nicht nachvollziehen, was seine Freundin so toll daran fand, gab aber trotzdem ohne Widerstand seine Sachen ab.
"Mister Zabini, ich würde sie bitten auch ihre magische Haarbürste und ihre selbstschminkende Kosmetika abzugeben." Prof. McGonagall funkelte Blaise wütend an, welcher anfing auszubreiten, warum er auf dies auf gar keinen Fall verzichten konnte.
Schließlich seufzte Snape und schickte die Jugendlichen einmal quer durch den Bahnhof zu einem Bahnsteig . Während die Slytherins ungläubig auf die durchrasenden Züge starrten, versuchte Snape am Schalter einige Fahrkarten zu kaufen:
"Bitte entschuldigen Sie, meine Schüler und ich brauchen solche Stempel-Dinger für eine Fahrt zum Flughafen." Die zierliche Dame hinter der Glasscheibe blickte recht erstaunt an dem Professor hinab und dann zu den Schülern hinter diesem.
"Sie wollen eine Fahrkarte für 10 Personen zum Flughafen? Sehr gerne, aber zu welchem Flughafen?"
"Welchen Flughafen? Nun, der, wo so große Metall-Vögel landen und in die Lüfte steigen und Menschen in ihrem Bauch mitnehmen." Snape legte den Kopf schief und Mrs. Lookwood, wie ihr Schild sie auswies, klopfte sich mehrmals auf's Ohr, als wolle sie sicher sein, ob sie noch richtig hörte.
"Ja, ich hab verstanden, dass sie zu einem Flughafen wollen, aber davon gibt es mehrere in der Nähe von London. Am besten schauen sie mal, was auf ihrer Flugkarte Steht."
Sofort kramte der Professor eines der Tickets heraus und begann es vor zu lesen:
"Passenger ticket and baggage check. Issue by British Airways. Date of Issue 12th september 1998..."
"Nein, nein, sie sollen nur den Flughafen vorlesen." Mrs. Lookwood massierte sich inzwischen die Schläfen und rollte den Kopf im Kreis.
"Ah, hier steht es: London LTN. Sagt ihnen das was?" Unsere Schalterdame tippte dies kurz in den computer ein und meinte dann:
"Ja, das ist der Luton Flughafen. Da fahren sie am besten mit der first Capital Connect gerade durch bis Luton. Für zehn Personen sind das 45 Pfund."
"Pfund? Von was 45 Pfund?"
"Von was wohl? Denken sie wir zahlen hier mit Muscheln?"
"Wo soll ich denn so schnell 22,5 Kilo Muscheln herbekommen?"
Inzwischen war Mrs. Lookwood an verzweifeln.
"Ich habe keine Ahnung mit welcher Währung sie normalerweise bezahlen, aber bitte geben sie mir 45 Pfund oder 54 Euro oder was auch immer in ihrer Geldeinheit."
Hermine schob den entnervten Snape aus dem weg und drückte der perplexen Schalterdame neun Galleonen in die Hand.
"Stimmt so, gnädige Frau."
Während sie die Tickets entgegen nahm und die restlichen Leute zum Bahngleis scheuchte, blickte Mrs. Lookwood auf die Münzen in ihrer Hand und kniff die Augen zusammen.
"Ich werde nie wieder Rum trinken." Das war das letzte, was sie von sich gab bevor sie ihren Kopf dreimal auf die Tischplatte knallte und ohnmächtig wurde.
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Ich hoffe der armen Frau geht es inzwischen wieder besser, aber ich würde bei diesem Dialog wahrscheinlich auch durchdrehen.
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