von Mille_Casanova
Traurig trottete Hermine zurück zum Wartebereich. Da hatte sie sich so gefreut, dass sie endlich mal ein gut aussehender Mann angesprochen hatte. Und dann auch noch in einem solchem Befehlston. So sprach Ron nie mit ihr.
Zwar bestand sie immer darauf, eine starke, unabhängige Frau zu sein, aber dass ihr jemand sagte, wo es langging... Das war insgeheim ihr Traum. Ihr rieselte es kalt den Rücken runter, wenn sie daran dachte, was er alles mit ihr machen konnte.
Hart schluckte sie und streckte den Rücken durch. Mit festen Schritten ging sie den Gang entlang und bog auf die Toiletten ab...
Währenddessen hatte Cox die begleitenden Lehrer in sein Büro zitiert.
"So, Mrs. McGonagall. Erklären Sie mir doch bitte, wie eine nicht existierende Pflanze in den Magen Ihres Schülers kommt. Das Labor hat in allen bekannten Datenbanken nach diesem Stoff gesucht, ohne Ergebnis."
McGonagall schaute betreten zu Boden und zupfte an ihrem Rock herum.
"Nun?", hakte Cox nach und wandte sich dann Snape zu. Dieser zuckte nur mit den Schultern und fing dann an, in seinen Taschen zu wühlen.
Cox lehnte sich seufzend zurück und trank einen Schluck Scottch.
"Nun hören Sie mal zu. Solange Sie mir nicht sagen, was das für eine Pflanze ist, kann ich Ihnen nicht helfen. Also strengen Sie jetzt mal ihre wenigen Gehirnzellen an und animieren Ihr Gedächtnis, das Niveau einer Eintagesfliege zu überschreiten. Was hat Ihr Schüler gegessen?"
Doch alles drohen, schreien und finsterdreinblicken brachte bei den beiden wenig.
Inzwischen hatte man Harry und Turk getrennt und beide gingen ihren mehr oder weniger wichtigen Beschäftigungen nach.
Harry lief durch das ganze Krankenhaus und erzählte jedem, dass ER der Auserwählte sei und nicht irgendwer anders. Nachdem er dies auch Cox erzählt hatte, wurde er schließlich mit Morphin betäubt und neben Draco gelegt.
Turk stritt sich derweil mit den anderen Chirorgen, ob man eine Schneeeule in den OP mitbringen durfte. Schließlich einigten sie sich darauf, dass nur Patienten in den OP durfte, und so operierte Turk neben seinen menschlichen Patienten heute auch den gesamten Tag über nebenher die Eule, welche nie wieder fliegen können sollte.
Als Snape und McGonagall von Cox entlassen worden waren und sich davon überzeugt hatten, dass sowohl Draco als auch Harry ausreichend versorgt würden, beschlossen sie, wieder zurück zu Oma Polly zu fahren. Darüber waren alle mehr oder weniger froh, da Blaise' Nagellack alle war und Pansy ihr Make-up unbedingt auffrischen musste.
Zu Hause angekommen wurden die "Kleinen" auf ihre Zimmer geschickt, um schön ins Bettchen zu gehen, damit sie nicht auch krank wurden. Da Dracos Zimmer Pollys Meinung nach verseucht war, musste umsortiert werden. Pansy kam zu Hermine, Blaise und Ron wurden zusammen geschmissen und Neville und Theo mussten sich wohl oder übel ein Zimmer teilen.
Aus dem Mädchenzimmer drang ziemlicher Streit, da eine Privatbibliothek UND ein Schminkimperium nicht zusammen in ein Zimmer passten. Natürlich wollte keins der Mädchen nachgeben. Schließlich wurde die Privatbibliothek in einen separaten Raum verlagert und Pansy gab Blaise einige Schminksachen zur Aufbewahrung.
Dieser hatte sich derweil an Ron vergangen. Nun ja, nicht wirklich vergangen, zumindest nicht im sexuellen Sinn. Er hatte sich an Rons Fingernägeln mit Nagellack vergangen. Wobei man nicht weiß, wer mehr gelitten hatte, Ron oder der Nagellack.
Denn verständlicherweise hatte Ron sich gewehrt und dabei das kleine Fläschchen runter geschmissen. Blaise war so wütend gewesen, dass er den Übeltäter an den Stuhl gefesselt hatte und das kleine Pinselchen so fest aufdrückte, dass es abbrach. Nach einigem Hin und her hatte Ron nun kleine Kätzchen plus passendem Wollknäul als Nagelverzierung. Und fragt mich bitte nicht, wie man das hinbekommt.
Während sich das Drama bei Oma Polly langsam beruhigte, war im Sacred Heart Hospital die Hölle los.
Man hatte Draco und Harry zusammen in ein Zimmer gesteckt und wie für alle Eingeweihten vermutlich zu erwarten gewesen war, konnte das nicht gut aus gehen. Wobei das Ganze in eine etwas andere Richtung tendierte.
Zwar war der Auserwählte noch immer oder schon wieder außer Gefecht gesetzt worden, doch Draco störte es nicht, dass niemand zuhörte, wenn er sich lautstark über alles mögliche beschwerte. Seine Themen begannen bei Dumbledores Homosexualität gingen über den Lippenstift von Coco Chanel und endeten so ungefähr beim Klima in der Sahara. Alle die aus den Themen einen Schluss ziehen können, gratuliere ich herzlich, denn weder die Nachtschwester, noch der sich inzwischen nur noch schlafend stellende Harry konnten das.
Schließlich gab es uns mehr oder weniger Held auf, Draco durch Nichtbeachtung dazu zu bringen, zu reden aufzuhören, und rollte sich stöhnend auf den Rücken.
"Hör mir jetzt mal ganz genau zu, Malfoy. Mich interessiert es nicht, wie oft du Zabini oder Pansy in eueren Schlafsaal entführt hast, und das wird mich auch nie interessieren."
Harry schnappte sich ein Glas Wasser vom Nachttisch und trank gierig einige Schlucke, während er versuchte, seine Haare aus seiner Stirn zu streichen.
"Das bringt nichts, Potter. Deine Zottel können nicht mal mit einem Rasenmäher gebändigt werden.
Und nur damit du es weißt, mit Blaise war es 17 Mal und bei Pansy..."
Harry wirbelte herum und schüttete ein wenig Wasser in Malfoys Richtung.
"Okay, okay, reicht schon. Ich habe wirklich kein Interesse daran. Solange du das Ganze nicht bei mir versuchst, ist es mir schnuppe, und deshalb halt einfach deine Klappe."
Da leuchteten Dracos Augen sofort gefährlich auf.
"Das heißt, wenn ich es mit dir treibe, darf ich weiter erzählen?"
Harry klappte der Unterkiefer runter und er starrte seinen Zimmergenossen entsetzt an.
"Okay, das ist es mir wert. Komm her Potter, ich muss dir noch soooooo viel erzählen."
Draco streckte die Hand aus und strich über den Arm des Auserwählten, welcher daraufhin wie von der Tarantel gestochen aufsprang und zum anderen Ende des Zimmers lief.
"Das wagst du nicht, Draco." Draco??? DRACO??? Hatte Harry James Potter, geboren am 31. Juli 1980, Wohnort unbekannt, Beruf Schüler, nicht verwandt oder verschwägert mit dem Opfer , soeben Draco Malfoy, seinen Erzfeind, beim Vornamen genannt??!! Scheinbar.
Dieser war nun ebenfalls auf den Beinen und schlich auf unseren Versprecher/Versprochenen zu.
"Und wie ich das wage. Ich kann es gar nicht erwarten.", schnurrte er und drückte Harry gegen die Wand. Wie ein gefangenes Rehkitz stand der Angesprochene nun da und versuchte, nicht zu heftig zu atmen, was ihm nicht ganz gelang.
Draco beugte sich vor und streifte mit seinen Lippe die von Harry, woraufhin dieser schreiend aus dem Zimmer rannte.
"Warte, Liebster! Ich muss dir noch erzählen, wie ich es das erste mal mit Pansy trieb."
Malfoy seufzte und nahm die Verfolgung auf.
Na dann, eine gute Nacht.
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