Vor ihr stand Malfoy. Das übliche Feixen im Gesicht, sie mit den stahlgrauen Augen abschätzend betrachtend.
„Weißt du, du bist ein Halbblut … wenn ich mich mit dir abgebe, könnte ich Rassenschande begehen.“, erklärte er gelangweilt.
„So? Rassenschande also, ja?“, erwiderte Blaise ruhig und stellte sich vor Mina. So sehr er auch in Malfoy „verliebt“ sein wollte, so sehr ergriff er auch Partei für Mina, wann immer es darauf ankam.
„Halt du dich mal schön raus, Zabini. Man weiß ja nicht mal, wer dein Vater ist.“
„Na und?“, Blaises Stimme wurde leiser, die Augen noch schmaler.
„Von wegen na und. Du könntest ebenso ein Halbblut sein …“
„Ist doch egal, oder?“
„Ihr seid fast so schlimm, wie diese Schlammblüter.“ PLATSCH!
Malfoys Gesicht war auf einmal klatschnass, das blütenweiße Hemd färbte sich orange vom Kürbissaft und Daphne grinste, einen leeren Krug in der Hand, während Malfoy, Blaise und Mina sich verdutzt umsahen.
„Mann, das kann man sich ja nicht mit anhören, ohne dass einem das Frühstück von vor zwei Jahren hochkommt. Kommt, wir gehen.“ Seelenruhig stellte sie den Krug zurück und rollte die Zeitung zusammen.
„Du … Greengrass.“, keuchte Malfoy und streckte den Finger aus.
„Halt die Schnauze, Malfoy.“ Jeder stutzte, denn es war das erste Mal, das Blaise Malfoy angeblafft hatte. Der dunkelhäutige Junge schob den völlig verdutzten Malfoy zur Seite, sodass er von Crabbe und Goyle aufgefangen werden musste und verließ die Große Halle. Hinterdrein Mina, mit nachdenklichem Blick. In all dem Chaos hatte sie doch tatsächlich vergessen, wer so hinreißend war. Daphne klopfte Malfoy mit der zusammengerollten Zeitung auf die Schulter: „Mach dir nichts draus … Das Hemd kann man waschen, ebenso wie Haare, Gesicht und Umhang … Nur wirst halt du heute mal der „Kürbiskopf“ sein. Was hältst du davon?“
Als Antwort knurrte Malfoy nur. Daphne kicherte zufrieden und begann dann lauthals zu lachen.
„Habt ihr … Habt ihr sein Gesicht gesehen …? Es war …“, sie schnappte nach Luft.
Blaise, ebenfalls am Lachen, schlug ihr sanft auf die Schulter: „Es war göttlich. Daphne, du bist ein echter Schatz. Ich könnt dich knutschen!“ und damit drückte er der völlig verdutzten Daphne einen Kuss auf die Wange. Dann klatschte er in die Hände: „Also, wer macht heute Abend mit?“
Mina hob die Hand.
Blaise hob die Hand.
Beide sahen zu Daphne.
Diese nickte mechanisch.
Blaise, offensichtlich nicht verstehend, was Sache war, schüttelte den Kopf: „Daphne, du solltest nicht so viel Lachen. Das tut dir nicht gut, schau mal, du bist ja puterrot !“
Mina trat vor: „Blaise du …“
„Nein, nein, nein. Erzähl mir nichts, das ist keineswegs eine gesunde Hautfarbe und sie sollte dringend zum Doktor …“
„Blaise …“
„Lass nur, Mina.“, der verlegene Klang von Daphnes Stimme war kaum hörbar, so leise sprach sie. „Ist schon okay … Wir machen dann also heute Abend Lockharts Büro unsicher?“
„Ja, klar.“, erwiderte Mina.
Blaise konnte nur ein verwundertes: „Öhm … ja … sicher.“, herausbringen, fasste sich jedoch schnell wieder.
„Nein, lasst es uns morgen machen.“, warf Mina ein.
„Morgen, warum?“
„Ganz einfach. Morgen ist Halloween.“
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