„Meinst du, sie lebt?“
„Liegt da wie tot.“
„Ob sie wirklich schläft?“
„Weiß nicht. Stups sie doch an, dann weißt du es.“
Mina hörte erst die leisen Stimmen, dann wachte sie auf. Erschrocken schlug sie das Zaubertrankbuch des fremden Gönners zu und sah dann in die Gesichter einiger Slytherinmädchen.
„Ah, du bist aufgewacht, Mina. Wir haben schon gedacht, du bist entschlafen, weil du durch nichts wach zu bekommen warst.“, Daphne lächelte sanft.
„Wieso in aller Welt redest du so wie Blaise? Entschlafen, sowas würde sonst doch nur der sagen …“, murrte Mina. Sie sah sich um. Wie viel Uhr war es um Himmels Willen?
„Tja, irgendwie färbt das ab.“, erwiderte Daphne.
„Hm. Wie viel Uhr ist es eigentlich?“
„Es ist zehn Uhr morgens. Du hast ganz schön verschlafen.“
„WIE BITTE!“, schrie Mina schrill und in einem Satz war sie aus dem Bett, schnappte ihre Uniform und verschwand im Bad.
Die Mädchen starrten ihr schockiert hinterher. So aktiv hatte man sie am frühen Morgen noch nie gesehen.
„Warum habt ihr mich denn nicht aufgeweckt? Oh Mann. Jetzt habe ich Verwandlungen, Kräuterkunde und Zauberkunst verpasst.“, quengelte Mina, während sie die Schnallen an ihren Schuhen schloss.
„Wir wollten ja, aber du hast dich durch nichts aufwecken lassen. Den Lehrern haben wir gesagt, dir ginge es nicht gut und du wolltest dich ausruhen, um zu schauen, ob du dann in den Krankenflügel gehst.“
Mina schnappte sich ihre Tasche: „Jaja, schön und gut, aber jetzt müssen wir zu Verteidigung gegen die dunklen Künste.“
Die Mädchen sahen sie an.
Eine blonde, deren Namen Mina immer vergas, trat vor und sah schüchtern zu ihr auf: „Wir haben frei … Professor Lockhart geht es nicht gut …“
Mina sah die anderen Mädchen entsetzt an: „Und das sagt ihr mir jetzt? Wozu hab ich mich so abgehetzt?!“
„Wir hätten es dir ja gerne früher gesagt, aber … du hast uns nicht gelassen …“
Daphne ergriff das Wort: „Dafür … Dafür meinte Professor Snape, dass er dich gerne sehen würde, wenn es dir gut geht … Ich glaube … er hatte ein … nein, ich muss mich geirrt haben … auf jeden Fall sagte er, dass er dir gerne etwas geben würde.“
Mina biss sich auf die Unterlippe und begann nervös darauf herumzukauen. Snape. Wollte sie ihn nach allem, was gestern Nacht passiert war, sehen? Sie wollte. Ihr Herz schlug ihr allein beim Klang des Namens bis zum Hals. Und doch. Konnte sie ihm denn überhaupt entgegentreten?
Die Tür flog auf und Blaise stand im Mädchenschlafsaal.
„Blaise! Was machst du hier?!“, fragte Pansy Parkinson, das ausgesprochen hässliche Mädchen mit dem Mopsgesicht erschrocken.
Blaise grinste: „Wollte wissen, ob Minchen auf ist. Da ist es ja …“, er schnappte Mina beim Handgelenk. „Komm mal mit, wir müssen reden. Daphey!“
„J … Ja?“
„Ich brauche dich dabei. Du kommst auch mit.“
Und damit verschwand er mit Mina und Daphne und hinterließ einen verdutzten Haufen an Slytherinmädchen.
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