von minimuff
Zu Beginn erst mal ein großes Danke für all die lieben Kommis. Hätte ich nicht gedacht, dass meine FF so gut ankommt, aber freut mich natürlich^^
Jetzt viel Spaß mit Chap No. 3
Als die Pausenklingel endlich das Ende des Unterrichtes verkündet, springt James auf und greift nach seiner Tasche. Noch immer hat er nicht ganz verstanden, was da vorhin zwischen ihm und Sirius passiert ist. War nicht alles so wie immer? Aber etwas muss ja geschehen sein, und James ist entschlossen, die Sache aufzuklären. Außerdem macht Remus ihn nervös. Mitten im Unterricht ist er verschwunden und dann eine Viertelstunde später wieder aufgetaucht. Seitdem verging keine Minute, in der James nicht Moonys anklagenden Blick im Rücken spürte.
Also macht er sich auf, um seinen 'besten Freund' zu suchen. Nach kurzem Überlegen kommt er zu dem Schluss, dass dieser sich mit hoher Wahrscheinlichkeit im Schlafsaal aufhält, falls es ihm wirklich nicht gut geht. James erklimmt die Stufen, die zum Jungenschlafsaal der Gryffindors führen, und öffnet vorsichtig die Tür. Eine Sekunde hält er inne. Ist hier überhaupt jemand? Stille. Dann durchzieht ein unterdrücktes Schluchzen den Raum. James' Haare stellen sich auf. Ist das etwa sein Sirius?
Er entdeckt ihn auf seinem Bett liegend, den Kopf in den Kissen vergraben. Seine schwarzen Locken liegen ausgebreitet auf dem weißen Laken und schimmern im Sonnenlicht, das durch das kleine Fenster aufs Bett fällt. Das wäre ein schöner Anblick, würde Sirius' Körper nicht vor Schluchzen zucken. Mit seinen Händen umklammert Sirius ein Kissen und vergräbt den Kopf noch tiefer in der Bettwäsche. James räuspert sich etwas verlegen, um auf sich aufmerksam zu machen.
Sirius' Kopf schnellt hoch. Es tut James weh, ihm in das verquollene, mit Tränen verschmierte Gesicht zu blicken. Das Schlimmste ist die endlose Enttäuschung, die ihm aus Sirius' Augen entgegenspringt. Enttäuschung und Wut.
"Hey Kleiner... was ist denn los?", fragt James vorsichtig, um nicht noch mehr Schaden anzurichten. Er weiß genau, dass sein Freund es hasst, wenn ihn jemand weinen sieht. Gerne würde er ihn tröstend in die Arme schließen, doch das traut er sich nicht.
"Nenn mich nicht so", faucht Sirius gereizt. Mit einer störrischen Geste wischt er sich die Tränen aus den Augen. "Geh einfach weg."
Wenn James vorher nicht verwirrt war, dann ist er es jetzt wirklich. Wieso richtet sich Sirius' Wut gegen ihn? Was hat er denn verbrochen? Zögernd kommt er einen kleinen Schritt näher und fragt verständnislos: "Bist du etwa sauer auf mich?"
Sirius verdreht genervt die Augen, was James wahnsinnig süß an ihm findet. Aber jetzt ist wohl nicht die Gelegenheit, um ihm das zu sagen.
"Bist du wirklich so dumm? Auf wen sollte ich sonst sauer sein?", knurrt sein Freund und blickt ihn böse an.
"Aber... wenn du wirklich auf mich sauer bist... wieso liegst du dann ausgerechnet auf meinem Bett?", fragt James und kann sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Eine leichte Röte überzieht Sirius' Wangen, und er scheint nach einer Antwort zu suchen, bleibt dann aber lieber stumm.
Langsam geht auch James die ganze Situation auf die Nerven. Entschlossen geht er auf Sirius zu, setzt sich neben ihn und will seinen Arm um ihn legen, doch Sirius schlägt ihn weg.
"Mann Siri, was soll die Scheiße? Was hab ich denn verbrochen?", fragt James erschöpft. Erst will Sirius wieder in sein Schweigen verfallen, doch dann bricht es plötzlich aus ihm heraus:
"Vorhin, im Klassenraum. Kaum kommt diese Lily rein, schon siehst du nur noch sie. Ich bin doch nicht blöd. Ich hab genau gesehen, wie du sie angestarrt hast. Wenn das mit mir nur ein Spiel für dich war, dann wär es schön, wenn du das jetzt beenden würdest. Ich habe nämlich auch Gefühle, weißt du." Trotzig dreht er sich von James weg, dem für einen Moment die Worte fehlen.
"Siri, das- das hast du völlig falsch interpretatiert. Ich will nichts von Lily. Klar, sie ist ganz hübsch und so, aber sie ist immer noch ein Mädchen." Er rutscht näher an Sirius heran und raunt: "Und was soll ich denn bitte mit einem Mädchen."
Sirius' Mundwinkel zucken. Tröstend streicht ihm James durchs Haar. "Du musst wirklich nicht eifersüchtig sein. Ich will dich jetzt, ich will dich morgen, und in zehn Jahren werde ich dich immer noch wollen. Mit dir möchte ich alt werden."
Halb versöhnt rutscht auch Sirius an James heran und kuschelt sich an dessen warmen Körper, den er schon so vermisst hat. Auch James tut es gut, seinen Freund an sich zu drücken und seinen Duft einzuatmen. Für eine Weile liegen sie so da und genießen die Nähe zum anderen. Erst die Schulklingel ist es, die die beiden wieder in die Realität zurückholt.
"Scheiße, wir kommen zu spät", seufzt Sirius. "McGonagall wird mich lynchen." Er springt auf und sucht seine Sachen zusammen. Auch James erhebt sich vom Bett und hebt seine Schultasche auf. Kurz bevor sie den Raum verlassen, hält James Sirius fest und dreht ihn zu sich herum.
"Alles wieder gut?", fragt er mit einem leichten Lächeln.
"Alles", grinst Sirius, drückt ihm noch einen Kuss auf die Wange, und gemeinsam machen sie sich auf zum Unterricht.
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