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Fanfiction

Captive - Gefangen - Im Keller

von Blue

Sie hatte noch überlegt, ob sie zurück gehen und noch eine Kerze holen sollte um Licht zu haben, doch dann bestand die Gefahr, dass der Hausherr/Entführer sie entdecken würde. Und da sie sowieso nicht besonders wild darauf war, ihn zu sehen zog sie es vor, hier unten zu bleiben. Ihre Augen würden sich schon an die Dunkelheit gewöhnen. Irgendwie.
Als sie durch die Tür ins Schwarze trat, legte sie die rechte Hand an die Mauer. So hatte sie wenigstens eine Richtungsvorgabe.
Die Mauer war angenehm warm und glatt. Obwohl das gesamte Schloss schon Jahrhunderte überdauert haben musste, wirkte dieser Kellertrakt wie neu als wäre er erst vor ein paar Jahren hinzugefügt worden.
Vorsichtig glitt Hermine an der Mauer entlang, setzte bedächtig langsam einen Fuß vor den anderen.
Nach fünf Schritten blieb sie stehen und blickte über ihre Schulter zurück. Die Tür war hell erleuchtet und der Schein des Feuers flackerte zu ihr herüber. Sie lauschte kurz. Das Feuer knisterte ein wenig, hauchdünne Hitzewellen berührten ihr Gesicht und irgendwo in der Ferne hörte sie wieder dieses gespenstische Geräusch.
Es war schwer zu sagen, was genau sie da hörte. So zart wie ein Flüstern, so kalt wie ein eisiger Windstoß, so schaurig, dass es ihr Gänsehautschauer über den Nacken jagte. Sie wandte sich wieder nach vorne. Hermine tat noch genau drei Schritte.
Eins: Ihre rechte Hand noch immer an der Mauer.
Zwei: Die immer kälterwerdende Luft strich über ihre nackten Unterarme.
Drei: Ihr Atem stockte und plötzlich wurde es ihr klar.
Das gespenstische Geräusch war nicht hinter ihr oder gar über ihr. Nein, es lag genau vor ihr und sie ging direkt darauf zu. Irgendwo, am Ende dieses dunklen, schmalen Ganges wartete etwas auf sie. Ihre Beine kamen zum Stehen und sie lehnte sich mit der rechten Schulter an die Mauer. Leicht fröstelnd rieb sie sich den linken Oberarm und versuchte möglichst leise zu atmen. Sollte sie weitergehen? Sollte sie umkehren? Dann würde sie ja doch nur ihrem Peiniger in die Arme laufen. Was immer dort vor ihr lag, es konnte nicht viel schlimmer sein als Rafael de la Vega oder die Tatsache, dass er sie gefangen hielt.
Etwas schwerfällig richtete sie sich wieder auf und ging mutig, aber doch vorsichtig und langsam weiter.
Der Schein des Feuers hinter ihr wurde immer dünner, erstarb allmählich. Dafür wurde die Luft immer frischer und kälter.
Ob es dort hinten irgendwo einen Ausgang gibt? überlegte Hermine. Vielleicht war dieses gespenstische Flüstern einfach nur der Wind gewesen.
In diesem Augenblick wünschte sie sich eine Taube oder eine Krähe oder zumindest eine Maus, die plötzlich vor ihr auf dem Boden hocken und ihre Hoffnung bestätigen würde.
Aber sie sah keine Krähe oder Maus. Sie sah hier nämlich mittlerweile überhaupt nichts mehr.
Alles, wonach sie sich richten konnte war die Mauer und der kalte Luftzug.
Es kam ihr vor, als würde sie sich in einen Abgrund begeben und zugleich nach oben steigen.
Ging es eigentlich immer nur geradeaus oder war sie zwischendurch schon einmal irgendwo abgebogen? Hatte sie eine Kurve gemacht? Hermine wusste es nicht mehr aber das war doch auch unwichtig. Sie begann, ungeduldig zu werden und ging einen Schritt schneller, die Hand zur Sicherheit noch an der Mauer. Ihre Haare wurden ihr über die Schultern nach hinten geweht, die kalte Luft streichelte ihren Hals. Mit einem Mal zuckten ihre Schultern hoch, doch sie entspannte sich gleich wieder.
Insgesamt kam sie gut voran und sie hatte bereits sämtliche Bedenken abgelegt. Denn sie wollte nur eins: Raus hier!

Wo war sie nur? Hier unten im Salon hatte er sie vor Stunden zurückgelassen. Doch nun war sie fort. Gut, er hatte auch nicht ernsthaft erwartet sie nun wieder hier vorzufinden, aber jetzt überlegte er. Auf seinem Weg vom Dachboden nach unten hätte er sie sehen oder hören müssen, wenn sie oben gewesen wäre. Rafael richtete den Kopf nach oben und starrte mit misstrauischem Blick ins Leere. Er horchte. Nirgendwo knackte eine Holzdiele. Nirgendwo war ein Schluchzen oder ein Fluchen zu vernehmen. Es war still. Wie immer eigentlich.
Diese vertraute und doch so verhasste Stille. Als wäre er wieder alleine auf seinem Anwesen, wie zuvor. Eigentlich müsste man meinen, dass er nach so langer Zeit damit zu Recht kam, dass er daran gewöhnt war. Aber nun war noch jemand hier. Nicht nur jemand.
Hermine Jean Granger war hier. Das Mädchen, in das er sich in der zweiten Klasse verliebt hatte. Die unerträgliche Besserwisserin aus Gryffindor, die immer und überall ihren Senf dazu geben musste. Allein wegen dieser einzigartigen Charaktereigenschaft durfte es hier einfach nicht so still wie immer sein. Er müsste doch zumindest irgendwo ihr Gezeter oder ihr gedankenverlorenes Gesumme hören. Verwirrt blickte er sich im Salon um. Die Fenster waren verschlossen und alle noch heil.
Merlin sei Dank hat sie sich das mit dem Kerzenständer aus dem Kopf geschlagen, dachte Rafael erleichtert. Die Fenster waren wunderschön und schon über einhundert Jahre alt, sozusagen wertvoll.
Außerdem hatten sie für ihn persönlich einen sehr hohen Wert.
„Wenn das Sonnenlicht durch die Fenster fällt und der ganze Saal bunt leuchtet, werde ich schon wieder zurück sein. Beobachte die Farben genau.“
Das hatte sein Vater ihm erzählt kurz bevor er für immer verschwunden war.
Er sah ihn durch die Tür gehen, eigentlich wie immer, wenn er zum Ministerium musste.
Doch an jenem Abend kam er nicht nach Hause. Auch am nächsten Abend blieb der damals 14-jährige Rafael alleine im Schloss. Bis heute. Jeden Abend einsam. Verlassen, allein. Erst sein Bruder, dann sein Vater.
Er schluckte. Die Fenster schwiegen, denn es war Nacht. Keine Farben. Keine Sonne. Kein einziges Geräusch.
„Hermine?“ Seine Stimme schallte an den hohen Wänden des Salons wieder.
Stille.
„Hermine! Wo bist du?“, rief er etwas lauter.
Keine Antwort.


Das Geflüster wurde lauter. Aber es war dennoch Geflüster.
Was, wenn es Geister waren? Geister spuckten oft in Schlössern umher. Allerdings konnte das zweierlei bedeuten. Entweder es waren friedliche Geister wie in Hogwarts oder es waren die armen Seelen von irgendwelchen Ermordeten, die keine Ruhe finden würden, bis sie ihre Rache hätten.
Nicht gleich übertreiben! , zügelte Hermine ihre Gedanken.
Plötzlich tappte ihr Fuß ins Leere. Sie verlor vollkommen überrascht das Gleichgewicht und fiel.
Ihre Rippen prallten auf eine harte Kante, ihr Körper drehte sich und sie knallte hart mit dem Rücken auf.
Sie blieb benommen liegen. Vor ihren Augen verschwamm die Dunkelheit. Sie schien immer noch zu drehen.
Verfluchte Treppe! , war ihr erster Gedanke als sie sich aufrichtete.
Ein stechender Schmerz fuhr durch ihren Rücken und sie biss sich auf die Unterlippe.
Als sie sich mit den Händen abstüzen wollte, um aufzustehen, stöhnte sie gequält auf. Ihre linke Hand tat höllisch weh. Sofort nahm sie die Belastung aus ihren Armen und legte ihre linke Hand behutsam in die rechte.
Sie sah nichts, es war dunkel.
Daher also der Ausdruck: Man sieht die Hand vor Augen nicht. , dachte Hermine sarkastisch.
Vorsichtig bewegte sie ihre Hand auf und ab, was häftige Schmerzen nach sich zog. Hermine kniff die Augen zusammen. Verdammt!
Als sie die Augen wieder öffnete bemerkte sie, dass die schwarze Dunkelheit in ein dunkles, kaltes Blau übergegangen war.
Verwundert schüttelte sie den Kopf. Da fiel ihr Blick auf einen Gegenstand, nur wenige Meter von ihr entfernt.
Es war eine gläserne Kiste, die an den Rändern mit Eisen bestärkt war. Sofort schoss ihr das Gekritzel auf dem Pergament in den Kopf. Wasser.
Die bestimmt ein Meter lange Box stand auf einem Eisensockel und an diesem Eisensockel befand sich ein großes, blaues, rechteckiges Etwas. Von dort her kam das bläuliche Licht. War das eine Lampe?
Ohne den Blick von der Kiste zu wenden erhob sich Hermine und ging langsam und ehrfürchtig darauf zu.
Das Geflüster ertönte wieder.
Das blaue Ding warf einen schwachen Schein in den Raum. Als sie näher kam erkannte sie, dass es ein Stein war. Ein blauer, geschliffener Stein. Vielleicht ein Edelstein? Das handflächengroße Stück schien verzaubert zu sein. Wie hypnotisiert kniete Hermine sich davor und betrachtete es genauer. Unter der Oberfläche schwebten blaue Fäden, Formen und abstrakte Dinge.
Sie wanden sich, umschlungen einander, kringelten sich.
Es sah aus wie ein Mobilee. Ein Spiel der Formen.
"Bist du des Wahnsinns?!"
Unsanft wurde sie plötzlich am Arm hochgezogen und grob umgedreht.
Im blauen Licht sah sie die dunklen, wütend flackernden Augen ihres Entführers, in diesem Augenblick waren sie groß wie Wagenräder.
Hermine öffnete erschrocken den Mund, doch sie schwieg.
Rafael schüttelte sie. "Habe ich dir nicht gesagt, dass du NIEMALS in den Keller gehen darfst?!! Habe ich es dir nicht AUSDRÜCKLICH VERBOTEN?!!"
Sein Gesicht war wutverzerrt, sein Kiefer verkrampft während er schrie.
Seine dunkle Stimme durchdrang ihren Kopf.
Sie dachte an gar nichts und nahm seinen festen Griff nicht als schmerzhaft wahr obwohl ihr jegliches Blut in die immer noch schmerzende Hand gepresst wurde.
Hermine schloss die Augen und driftete davon. Weg von hier. Weg von ihm. Nach Hause.
Da ließ er sie los und legte seine Hände auf ihre Oberarme, als wollte er sich entschuldigen.
Als sie die Augen wieder öffnete und zu ihm aufsah, hatten sich seine Gesichtszüge etwas entspannt.
In seinen Augen lag Reue, ehrliche Reue und sie glaubte Mitgefühl zu sehen. Aber wahrscheinlich war das in dem schwachen Licht sowieso nicht richtig zu erkennen.
Behutsam strich Rafael über ihre Arme und zog sie noch ein Stück näher zu sich. Nicht fordernd aber bestimmt.
Hermine presste die Lippen aufeinander, hielt seinem Blick jedoch stand. Schon wieder roch sie Pfefferminz.
"Du hast ja schon wieder Angst." stellte Rafael sachlich fest und lächelte hämisch. Empört holte Hermine Luft und biss die Zähne zusammen. Elender Bastard!
"Ich...habe...KEINE Angst!" antwortete sie und versuchte ihre Stimme fest klingen zu lassen.
Rafael zog höhnisch die Augenbrauen hoch.
"Ach, nein?" fragte er und kam mit seinem Gesicht dem ihrem gefährlich nahe. Im gleichen Moment hob er seine Hand und wollte ihr Gesicht berühren.
Doch Hermine war schneller, hielt sie fest und drückte sie zur Seite. Nun kam sie mit ihrem Gesicht näher zu seinem. "Nein!"
Voller Abneigung und darum bemüht, nicht zu blinzeln starrte sie ihren Peiniger an.
Rafaels Blick veränderte sich nicht. So standen sie einige Herzschläge lang reglos da, starrten einander in die Augen.
Schließlich brach er das Schweigen. "Die Löwin fletscht die Zähne." Er grinste spöttisch. Doch in der nächsten Sekunde war seine Mine wieder ernst und versteinert.
"Raus hier!" zischte er ihr zu und entwandt ihr seine Hand.
Ohne ihren Kopf zurück zu ziehen, ging Hermine an ihm vorbei. Im blauen Licht konnte sie die verfluchten Stufen sehen, die sie soeben hinunter gefallen war.
Sie legte ihre rechte Hand wieder an die Mauer, diesmal an der anderen Seite des Ganges, ging forschen Schrittes zurück.
Rafael folgte ihr mit einem flackernden Blick.


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