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Fanfiction

Captive - Gefangen - Gründe und Abgründe

von Blue

Hi, I've come back to life! :D Sorry für die lange Wartezeit, is ja fast wie beim Arzt. ^^
@Ree und Jane_Higgins: Lasst euch überraschen! ;)
*********************************************************************



Als Hermine wieder in der alten, modrig riechenden Küche ankam, blinzelte sie ein paar Mal.
Das Öl war weitgehend verbrannt, nur an ein paar wenigen Stellen flackerten einzelne Flämmchen. Es roch nicht gerade gut. Sie sah, wie die Tür, die vor ihr lag langsam von der Dunkelheit umschlossen wurde, hinter sich hörte sie die Schritte von Rafael. In ihrem Kopf legte sich in diesem Moment ein Schalter um, eine Art Fluchtschalter. Sie musste hier weg, bevor das letzte bisschen Licht vollkommen verschwunden und sie mit ihrem Entführer alleine im Dunklen war. Also zögerte sie nicht länger und verschwand durch die Tür, die nassen, grün bemoosten, steinernen Stufen hinauf, und befand sich wieder im Eingangsbereich. Noch immer lagen einige Pergamentstücke auf dem Boden verteilt. In Hermines Augen bildeten sich plötzlich Tränen. Sie brannten und verschwammen ihr die Sicht. Dieses leichte Chaos erinnerte sie an...
Da hörte sie den Hausherrn hinter sich. Sie wollte nicht mit ihm reden, aber sie musste. Sie musste wissen, warum sie hier war. Krampfhaft schluckte sie und schloss die Augen. Tränen herunter zu schlucken tat immer weh, aber heute besonders. Hermine holte noch einmal tief Luft, bevor sie sich zu ihm umdrehte. In diesem Augenblick blieb er abrupt stehen und starrte sie an, als würde er auf etwas ganz bestimmtes warten. Sie standen bestimmt fünf Meter voneinander entfernt, blickten einander an. Hermine hörte ihren eigenen Herzschlag, einen tiefen, sehr tiefen Seufzer, seinerseits und….das gespenstische, unheimliche Geflüster. Überrascht, wie ein scheues Reh hob Hermine den Kopf und blickte zur Decke, suchte nach dem Geräusch. „Du kannst es nicht sehen, mein Engel.“, vernahm sie Rafaels Stimme und sah ihn zweifelnd an. Es? Was war es? Sie hasste diese Geheimnistuerei.
„Was soll ich hier, Rafael?“, fragte sie und sprach seinen Namen so gekonnt aus, als wäre es das Normalste auf der Welt, als würden sie sich schon ewig kennen. Gut, zur Hälfte war da ja auch etwas Wahres dran. Er lächelte und legte seine rechte Faust an den Mund, den linken Arm als Stütze eingeknickt. Seine dunklen Augen blitzten zu ihr herüber und sie kam sich vor, wie auf einem Präsentierteller. Sie fühlte sich wie ein Tier in einem Käfig, eingesperrt, den merkwürdig musternden Blicken der Menschen ausgesetzt. In ihrem Fall nur die Blicke eines Menschen / Zauberers / Entführers /….. Rafael schwieg. Es schien, als hätte er ihre Frage gar nicht gehört, er war damit beschäftigt, sie von oben bis unten anzustarren. Was sollte das?
Schließlich hatte Hermine genug. „Bin ich schwarz im Gesicht? Was glotzt du so, verdammt?“ Ihre Reaktion schien ihn nur noch mehr zu amüsieren. Sein Grinsen konnte er auch unter seiner Faust nicht verstecken. „Hermine Jean Granger! Du fluchst, ja!“ Gespielt empört schüttelte er den Kopf. Allmählich stieg Wut in ihr auf. Sie wollte Antworten. Sie wollte hier weg! Und er hatte nichts Besseres zu tun, als ihre Wortwahl zu kritisieren?
Forschen Schrittes ging sie auf ihn zu, bis sie erneut ganz nah vor ihm stand und zu ihm aufschauen musste, wie vor einigen Minuten im Keller. Rafael, scheinbar überrascht von ihrem plötzlichen Elan, verschränkte die Arme vor der Brust und zog ganz leicht die Augenbrauen zusammen, so leicht, dass sich nicht einmal eine Falte auf seiner Stirn bildete. Sein dunkelblaues Jackett spannte sich an seinen Oberarmen. Sein Bizeps war nicht zu übersehen, aber auch nicht aufdringlich. Jedenfalls waren seine Muskeln nicht so stark ausgeprägt, dass sie bedrohlich wirkten.
Hermine glaubte, gesehen zu haben, dass seine braunen Augen noch einen Tick dunkler geworden waren, aber sie tat es als Einbildung ab. „Warum willst du mich hier haben?“ formulierte sie die Frage so präzise und deutlich, dass er sie einfach nicht missverstehen konnte. Auffordernd blicke sie ihm in die Augen. Unruhig bewegte er seine Lippen hin und her, biss kurz darauf, als würde er fieberhaft überlegen, was er nun sagen sollte.
„Du sollst…Leb’ dich hier ein und….Betrachte es doch einfach als dein neues zu Hause.“
Auf seinen Lippen erschien ein selbstverständliches Lächeln und er zuckte mit den Schultern. Hermines Augen wurden groß, ihr Blick noch wütender als zuvor. „Mir hat mein altes zu Hause wesentlich besser gefallen! Unter anderem, weil ich dort FREIWILLIG war!“, zischte sie und ihr Atem zerging auf seinem Gesicht. Und wieder machte er einen nachdenklichen Eindruck. Sein Kiefer arbeitete. „Es ist ganz einfach wichtig, dass…Du musst hier sein.“ Er machte eine Atempause, als wäre er so nervös, wie vor den Abschlussprüfungen. „Du musst bei mir sein,…im Winter.“, endete er. Diese wenigen Worte schienen ihm schwer wie Blei von den Lippen gefallen zu sein. Hermine runzelte die Stirn. „Warum im Winter? Warum muss ich hier sein?“ Die Ungewissheit kam ihr so erdrückend und belastend vor, wie noch niemals zuvor. Rafaels Haltung entspannte sich wieder und er lächelte verständnisvoll.
„Alles zu seiner Zeit, mein Engel.“ Mit diesen Worten ging er an ihr vorbei, in Richtung des Salons. Hermine zögerte, haderte mit sich, ob sie ihn von hinten angreifen sollte, versuchte nicht die Beherrschung zu verlieren. Dann drehte sie sich so blitzartig um, dass ihre Haare nach vorne über ihre Schulter flogen. „Warum ich?“, rief sie und zum ersten Mal hörte sie den Widerhall ihrer eigenen Stimme in dem großen, leeren Eingangsbereich. Rafael blieb an der Flügeltür zum Salon stehen, drehte sich aber nicht um. Erst als das Echo ihrer Stimme verklungen war, wandte er den Kopf und sprach mit gesenktem Blick über die Schulter:
„Ich liebe dich, Hermine.“ Ohne eine Antwort abzuwarten, betrat er den Salon und war schon fast hinter der Tür, aus ihrem Blickfeld verschwunden, als er noch einmal anhielt. Dieses Mal sprach er lauter und in die Luft, sodass seine tiefe Stimme ein bestimmt doppelt so lautes Echo hinterließ, wie ihre Stimme vorher. „Und wage es nicht, noch einmal den Keller zu betreten!“ Hermine hörte seine Schritte nicht mehr. Auch als das Echo verklungen war, hallten seine Worte noch in ihrem Kopf nach. Eigentlich nur der eine Satz, der nicht einmal ein Echo verursacht hatte. Ich liebe dich, Hermine.
Wie in einer Kurzschlussreaktion wandte sie sich ab und ging langsam mit schweren Schritten die Wendeltreppe hinauf. In ihren Ohren rauschte ihr eigenes Blut, das mit solcher Kraft durch ihren Körper raste, dass ihr Handgelenk wieder mehr wehtat. Das Herz krampfte sich ihr zusammen.

Flahback
Hermine saß an ihrem Schreibtisch, im Ministerium und notierte sich einige Termine für die folgende Woche. Sie hatte noch zwei Briefe, auf denen PERSÖNLICH stand, zu öffnen.
Der erste war von Harry, der sie für nächste Woche Freitag zu sich und Ginny eingeladen hatte. Gemeinsames Abendessen mit Freunden. Hermine lächelte. Sie freute sich für die beiden. Ginny war im sechsten Monat schwanger und erwartete nun schon ihr drittes Kind. Leider sah sie ihre Freunde nur noch selten. Sie legten die Termine für diese Treffen aber auch immer so, dass es sich mit ihrem Job biss. Wie oft hatte sie sich entschuldigen müssen, weil sie noch Überstunden zu machen hatte. Es war schade, aber sie hatte nun mal eine gewisse Verantwortung und konnte sich nicht einfach frei nehmen, wenn es ihr passte. Also: Freitag, 7.Juni: Essen bei Harry und Ginny.
Sie legte die Feder zur Seite und griff nach dem zweiten Brief. Dieser war von Ron.

Liebe Hermine,
Luna und ich würden uns freuen, wenn du am Samstag um 19 Uhr zum Abendessen zu uns kommen würdest. Wir wissen, du hast wenig Zeit, aber Harry und Ginny werden auch da sein und Neville, der uns seine neue Freundin vorstellen will. Bist du eigentlich immer noch mit Steve zusammen? Wäre schön, dann bist du nicht so alleine.
Liebe Grüße, Ron


Hermine starrte auf das Pergament und zerknüllte es in der echten Hand. Sie ballte ihre Faust so fest, dass sich ihre Fingernägel in ihre Haut bohrten. Das sah Ronald mal wieder ähnlich! Beschränkt, taktlos und einfach nur uneinfühlsam! Die Trennung von Steve lag nun schon ein halbes Jahr zurück und seitdem hatten sie sich mindestens zweimal gesehen. Dabei hatte sie es außerdem auch noch nebenbei erwähnt. Etwas wie: „Steve und ich, das hat nicht gepasst.“
Am Samstag würde sie ganz einfach arbeiten, ob es hier etwas zu tun gab oder nicht!
Sie würde sich keinen Päärchenabend geben, an dem sie nur mal wieder alleine in der Ecke sitzen und ihren Freunden beim Turteln zugucken durfte. Nein, ganz bestimmt nicht!


Das war jetzt drei Monate her. Seitdem hatte sie sich beinahe ununterbrochen einsam gefühlt.
Alles, was sie ausfüllte und was ihre gesamte Aufmerksamkeit erforderte, war ihr Job. Sie lebte, um zu arbeiten. So war es irgendwie schon immer gewesen. Hermine wusste eben, wo sie hingehörte, was sie zu tun hatte und wie man überlebte. Aber war überleben auch gleich leben? Leben war doch auch Liebe, oder? Das behauptete man zwar immer, aber was, wenn da niemand war, der einen liebte? Von ihren Eltern mal ganz abgesehen. All ihre Freunde hatten jemanden gefunden. Alle waren sie glücklich in der Liebe. Alle Menschen bekamen Liebe, nur sie nicht. Es hatte sich einfach nie ergeben. Warum wusste sie ja selbst nicht.
„Wie soll das denn was mit dir werden, wenn du von morgens bis abends, sieben Tage die Woche immer nur arbeitest?“, hatte Ronald ihr einmal vorgeworfen. Hermine hatte ihm daraufhin nur an den Kopf geknallt, dass es im Gegensatz zu ihm eben auch Leute gäbe, die sich um ihr Überleben kümmern würden, und war gegangen. Das war einer von wenigen Päärchenabenden gewesen, an dem sie mal wieder, als einzige Single aufgekreuzt war.
Und jetzt? Jetzt saß sie hier auf dem roten, alten, staubigen Biedermeiersofa, auf dem sie aufgewacht war. In einem wildfremden Haus. An einem völlig unbekannten Ort. Eingesperrt.
Mit einem wildfremden Mann, der behauptete, mit ihr zusammen zur Schule gegangen zu sein, und der ihr soeben seine Liebe erklärt hatte. Hermine wusste nicht, wie sie damit umgehen sollte. Das war alles komplett neu für sie. In diesen Minuten fühlte sie sich unwissend und hilflos und dumm, wie ein kleiner Teenager. Jetzt bekam sie also Liebe. Nur von wem? Sie wusste ja überhaupt nicht, wer er war. Sie kannte seinen Namen, aber das war auch alles.
Sie wollte ihn ja auch überhaupt nicht kennen lernen! Raus wollte sie, weg! Aber wie? Warum ließ er sie nicht gehen? Warum war ihre Anwesenheit so wichtig? Was war mit dem Winter? Warum Winter? Und was war dieses merkwürdige, gruselige Geräusch, das sich durch das ganze Haus zu ziehen schien und von Rafael nur „es“ genannt worden war? Und warum, in drei Teufels Namen , warum nannte er sie immerzu "mein Engel"? Das machte sie ganz wahnsinnig! Seine Stimme klang die ganze Zeit über kalt, klirrend, leicht verrucht. Aber bei diesen zwei Worten schienen seine Stimmbänder aufzuweichen, als hätte er zuvor mindestens ein Glas puren Honig gegessen. Nicht schmierig, aber übertrieben gesülst. "Mein Engel". Ob es etwas mit ihren Locken zu tun hatte?
Verzweifelt fuhr sich Hermine durch die Haare und stellte entsetzt fest, dass sie zum ersten Mal in ihrem Leben vollkommen ratlos war.


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