von Paddy_4
Hey Leute, so nachdem meine Osterferien jetzt zuende gehen, habe ich mich zusammengerissen und hab ein weiteres Kapitel geschrieben. Tut mir Leid, dass es so lange gedauert hat, ich hoffe es gefällt euch und ich warte schon jetzt sehnsüchtig auf Kommentare ;) Also seid doch bitte so freudnlich und schreibt mir eure Meinung :D
Viel Spaß beim Lesen!
LG Paddy_4
PS: Meine Cousine hat eine FF geschrieben und die fängt so spannend an, dass ich sie euch glatt empfehlen möchte ;)
Sie heißt "Entgegen der Finsternis". Hinterlasst doch auch da ein paar Kommis um sie anzuspornen :)
Ich find sie super, und das sage ich nicht nur weil ich ihr Cousin bin :D
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Es war der letzte Tag vor Neville’s und Lunas Ankunft im Grimmauldplatz Nr.12.
Der Frühling zeigte seine Kehrseite, denn draußen regnete es wie aus Eimern.
Die schweren Regentropfen plätscherten gegen die Fenster und auf das Dach.
Ein ständiges Trommeln und Plätschern.
Harry saß in der Küche und verschlang nachdenklich seinen Toast.
Der Traum hatte ihn nicht losgelassen und er musste ständig darüber nachdenken.
Seine Narbe hatte nicht geschmerzt, wie es normalerweise üblich war, wenn er einen schrecklichen Traum hatte. Also konnte Voldemort nicht dahinter stecken.
Doch was war es dann? War es vielleicht wirklich nur ein Traum? Wahrscheinlich.
Die Tür ging auf und Hermine kam mit nassen Haaren und einem breiten Lächeln zur Tür herein. Sie war gerade nach draußen gegangen um der Posteule den Tagespropheten abzunehmen. Sie hüpfte erfreut hinter Harry, küsste ihn auf die Haare und legte ihm die Zeitung vor die Nase.
>> DOLORES JANE UMBRIDGE UND ZWEI WEITERE EHEMALIGE MINISTERIUMSANGESTELLTE
VERHAFTET UND FÜR ZWEI MONATE NACH ASKABAN VERFRACHTET<<
„Klasse!“, jubelte Harry und zog Hermine auf seinen Schoß.
„Endlich.“, erwiderte Hermine und ließ einen gehässigen Blick auf das Bild darunter schweifen. Es zeigte Umbridge und ihre zwei Begleiter, wie sie heftig mit den Armen wedelnd von drei Zauberern in blauer Uniform aus dem Gerichtssaal abgeführt wurden, indem Umbridge einst unschuldige Muggelstämmige verurteilt hatte.
„Und sieh mal.“, freute sich Hermine weiter und zeigte mit dem Finger auf einen etwas kleineren Artikel auf der unteren Seite des Propheten.
>>ZU UNRECHT VERHAFTETE WERDEN AUS ASKABAN ENTLASSEN<<
Insgesamt zweihundert Personen, die während der Herrschaft des dunklen Lords zu Unrecht verhaftet worden waren, wurden am gestrigen Morgen allesamt aus Askaban entlassen.
Sie erhalten alle eine Entschädigung für die Strapazen,
die sie auf sich nehmen mussten.
Das Ministerium bittet um Entschuldigung.
„Scheint als wäre alles wieder in Ordnung.“, sagte Harry, während Hermine aufstand und sich auf den Stuhl neben ihn setzte, um weiter ihr Omelett zu verspeisen, das Kreacher heute morgen für sie gekocht hatte, bevor er wieder nach Hogwarts zurück musste.
Es machte ihm große Freude Harry & Hermine zu dienen, obwohl Hermine darauf bestanden hatte, dass er für seine Dienste mindestens 2 Sickel pro Woche bekommen sollte.
„Was meinst du mit Scheint so?“, fragte Hermine ihn verwirrt. „Harry, du machst dir doch hoffentlich nicht immer noch Gedanken um deinen Traum, oder? Es wird nichts passieren, ja?“
Harry nickte betrüblich aber Hermine schien noch nicht zufrieden, doch redete sie nicht weiter auf ihn ein. Stattdessen nahm sie seine Hand und fuhr langsam mit den Fingern über seine Lebenslinien. Harry bekam Gänsehaut.
„Also, was machen wir heute?“, fragte Hermine nach einer Weile. „Es ist der letzte Tag, bevor Neville & Luna morgen bei uns einziehen.“
Harry wusste da schon etwas, doch hatte er es für sich behalten.
„Hermine? Ich würde gern, naja noch einmal zurück nach Godrics Hollow, bevor wir nächste Woche abreisen.“, sagte er leise.
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Die Tür hinter ihnen fiel ins Schloss und sie standen inmitten des starken Windes, der ihnen den Frühlingsregen in die Gesichter wehte. Schon nach wenigen Momenten, waren ihre Mäntel halb durchnässt und ihre Gesichter an Nasen und Wangen gerötet.
„Schweinekalt.“, rief Harry durch das laute Getose des Windes, Hermine zu. Schnell nahm er sie an der Hand und disapparierte.
Die Luft wurde aus seinen Lungen herausgequetscht und der Druck schien seinen Körper zusammenzudrücken. Dann endlich hatten sie wieder festen Boden unter den Füßen und Harry holte tief Luft, doch stattdessen verschluckte er sich an dem Regen.
Auch in Godrics Hollow tobte der wolkenbruchartige Regen, gefolgt von dem sturmartigen Wind, der ihnen die nassen Haare durchs Gesicht wehte. Niemand war auf den Straßen.
„Was, hier auch?“, prustete Harry hervor.
„Oh Mist! Ich hab den Regenschirm im Grimmauldplatz gelassen.“, seufzte Hermine, als sie verzweifelt in ihrer Perlentasche wälzte und sie dann wütend wieder in ihren nassen Mantel zurücksteckte. „Verdammt ist das kalt!“
Harry nahm ihre kalte Hand und wärmte sie mit seiner, die er in der Manteltasche gelassen hatte. Drängend klammerten sich ihre Finger um seine warme Hand.
Harry zog sie näher zu sich heran und versuchte schließlich etwas durch den stürmischen Regen zu erkennen. Seine Brille hatte Hermine zuvor verhext, sodass sie jegliches Wasser abwehrte.
„Da vorne.“, sagte er und wies mit einem Finger auf die kleine Kirche und dem dahinter liegenden Friedhof am Ende der kleinen Straße.
Sie standen auf dem kleinen Platz in der Mitte des Dorfes und als Harry nach links blickte, konnte er die Statue erkennen, die ihn und seine Familie darstellte. Damals als er noch von keiner blitzförmigen Narbe auf der Stirn gekennzeichnet wurde.
Eine Blüte, die durch den Wind flog, blieb in den wehenden Haaren der Statue seiner Mutter hängen.
Es war die Blüte einer Lilie.
Ein heftiges Stechen durchfuhr seine Brust und die Luft wurde ihm knapp.
„Harry?“, erkundigte sich Hermine. Ihr Blick wanderte von Harrys Gesicht hoch zu dem Denkmal an die Potters. „Komm.“
Zusammen kämpften sie sich durch das Unwetter. Der Wind ließ ihre Gesichter rot werden vor Kälte und ihre Klamotten waren nun endgültig nass.
Sie standen unter dem kleinen Tor der Mauer, die den Friedhof eingrenzte. Harry schluckte.
Langsam zog Hermine ihn mit sich. Der Boden war matschig und der Schlamm blieb an ihren Schuhsohlen hängen, als sie die Friedhofswege durchschritten.
Hermine kannte den Weg noch und führte ihn.
„Gleich sind wir da.“, sagte Hermine und drückte seine Hand fester.
Harry nickte stumm. Sein Magen stülpte sich um, als er den Grabstein aus weißem Marmor, nur wenige Meter von ihnen entfernt, erkannte.
Sein Herz pochte schneller und er verlor jegliches Gefühl für Kälte oder Wärme.
Der Regen wurde von den Bäumen, die über ihren Köpfen und der Friedhofsmauer hinausragten, abgeschwächt und nur noch einzelne, schwere Tropfen prasselten herunter.
Sie standen jetzt davor und Harry blickte das zweite Mal herunter auf das Grab seiner Eltern.
Der Christrosenkranz, den Hermine das letzte Mal herbeigezaubert hatte, bestand nur noch aus verwelkten Blättern und Rosen, die von einem klapprigen Gerüst aus Holz zusammengehalten wurden. Die Graberde war ebenfalls schlammig und einzelne Blätter waren darin fest gefangen.
Harrys Mundwinkel begannen zu zucken und ein heftiges Schaudern durchlief seinen Körper.
All der Schmerz und die Trauer, die er immer versucht hatte für sich zu behalten, kamen hoch und durchströmten ihn wie ein Blitz. Seine Knie wurden zittrig und sein Atem schneller. Tränen strömten seine Wangen hinunter und vermischten sich mit den kalten Regentropfen auf seinem Gesicht.
Schleunigst versuchte Harry sich die Tränen aus den geröteten Augen zu wischen, doch Hermine hielt seinen Arm zurück und als er sie verwirrt anblickte, schüttelte sie leicht den Kopf. Mit zartem Blick schaute sie ihn an und musterte sein Gesicht. Dann ging sie auf ihn zu und umarmte ihn sanft. Sie legte ihren Kopf auf seine Schulter und ihre Arme umfassten ihn fest.
Wieder ein Schaudern und Harrys Knie zitterten so heftig, dass er zu Boden sank und Hermine mit sich zog. Der Schlamm spritze leicht, als sie mit den Knien darin landeten.
Stumme Tränen tropften von seinem Kinn in Hermines nasse Haare und seine Lunge brannte grässlich, als er leise zu schluchzen begann.
„Ist schon gut.“, flüsterte Hermine mit brüchiger Stimme und strich ihm durch die nassen Haare. Sie küsste ihn auf den Kopf und drückte ihn fest an sich.
Weitere Tränen folgten und Harry konnte sie nicht zurückhalten. Er klammerte sich an Hermine und zog sie fest an sich heran.
Er war so unbeschreiblich dankbar, dass sie hier war. Bei ihm. Mit ihm. Sein.
Nach mehreren Minuten stand Harry langsam auf und half Hermine an der Hand hoch.
Sie bückte sich, zog ihren Zauberstab und zielte damit auf den verwitterten Kranz.
Die Blätter füllten sich wieder mit Leben. Sie färbten sich in ein sattes grün und sahen aus wie neu. Die verwelkten Rosen blühten wieder auf, doch anstatt wieder weiß zu werden, wurden sie sanftorange. Dann kramte sie in ihrer Perlentasche und zog vier Gläser mit weißen Kerzen darin hervor, die sie in die schlammige Erde setzte und schließlich mit ihrem Zauberstab entzündete. Es waren die kleinen blauen Flammen, die Hermine so geschickt zaubern konnte, sodass Regen und Wind ihnen nichts anhaben konnte.
Langsam richtete sie sich wieder auf und begutachtete ihr Tribut an Lily & James.
Es sah wunderschön aus.
Hermine wandte sich Harry zu und schaute ihn liebevoll an. Harry lächelte.
„Dankeschön.“, flüsterte er, wie schon beim letzten Mal. Er wusste nicht, was er sonst sagen sollte. Doch anstelle etwas zu sagen, nahm er sie zu sich heran und küsste sie auf die nassen und kalten Lippen, die sich sanft an seine schmiegten. Mit der Hand strich sie ihm durch sein nasses Gesicht und streichelte ihn an der Wange. Die andere Hand hatte sie in seinen Nacken gelegt, sodass sie sein Gesicht fester an das ihre drücken konnte.
Noch eine Weile blieben sie vor dem Grab seiner Eltern stehen und beobachteten den stummen Tanz der blauen Flammen, die leicht im Wind hin und her tanzten und doch nicht an Stärke verloren.
Harry nahm Hermine bei der Hand und langsam wandten sie sich dem kleinen Weg zu, der aus dem Friedhof hinausführte. Als sie das Blätterdach verlassen hatten, prasselte der Regen wieder munter auf sie herunter, doch Harry störte das nicht mehr.
Er fühlte sich befreiter. Genoss den Regen auf seiner Haut und den steten Wind, der ihm die Haare durchs Gesicht wehte. Irgendetwas hatte er hinter sich gelassen. Da vor dem Grab seiner Eltern. Die Trauer, die tief ihn ihm geruht hatte war wohl verschwunden.
Sie hatten den Friedhof verlassen und standen nun auf der Straße, auf der sie damals Bathilda Bagshot begegnet waren. Auf der Straße, an dessen Ende Harry Elternhaus stand.
„Hermine, ich würde gerne noch einmal dahin.“, sagte Harry mit etwas schwacher Stimme.
„Klar.“, sagte Hermine und klammerte sich an Harrys Arm und nach einigen Metern standen sie vor Harrys Elternhaus.
Die wildwuchernde Hecke und das hüfthohe Gras, die das Haus umgaben, waren ein wenig gewachsen seit ihrem letzten Besuch, und man konnte nur schwer die Ruine dahinter erkennen. Harry hob eine Hand und berührte das kleine verrostete Gartentor.
Ein Schild tauchte aus dem Boden auf. Um die Inschrift herum, die erzählt was damals in der Oktobernacht 1981 passiert war, hatten sich viele Magier verewigt, indem sie ihre Initialen oder Glückwünsche darauf geschrieben hatten.
Einige sahen neu aus. Hermine sah genauer hin und begann laut zu lesen.
Danke für meine Töchter.
Du hast es tatsächlich geschafft! Glückwunsch Alter.
Gott segne dich und deine Freunde!
Die Welt ist in Ordnung und dafür sind wir die auf ewig zu Dank verschuldet.
Du hast es allen gezeigt!
„Ja das hat er.“
Harry und Hermine wirbelten herum und zogen rasch ihre Zauberstäbe.
Sie waren auf eine schlanke, große Frau gerichtet, die wenige Schritte von ihnen entfernt, stand und sie neugierig beobachtet hatte.
Sie hatte einen blauen Regenschirm in der Hand, der ihren hellbraunen, langen Mantel vorm Regen schützte.
Ihre langen blonden Haare wehten sanft im Wind und die hellen blauen Augen musterten Harry und Hermine.
„Willkommen zurück, Harry Potter!“
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