von Gx2^4
Hi,
@Einstein90
Danke für dein ehrliches Review.
Ich werde zwar den weiteren Verlauf der FF nicht vollkomen von Flashbacks frei lassen können, aber sie werden auch nicht besonders häufig vorkommen. (vielleicht alle 5 Kapitel ein bis zwei mal oder so...)
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Dieses Gefühl war berauschend.
Ja Harry war berauscht.
In einem Rhythmus, der nicht von dieser Welt schien, der einen verzauberte, und alles Hier und Jetzt vergesse ließ bewegten sie sich über die Tanzfläche.
Alles ließen sie hinter sich. All die Vergangenheit. All das Leid. Es zählte nicht. Es zählte gar nichts mehr, als dieser Augenblick.
Wie im Rausch drehten sie sich an der Umgebung vorbei, die sie gar nicht wahr nahmen. Sie drehten sich durch die Umgebung, und die Umgebung drehte sich um sie. Alles verschwamm zu einem Meer aus Farben. Harry konnte die Farben nicht festhalten, nichts konnte er erkennen.
Sie hatten vergessen, dass sie hier auf der Hochzeit von Ginny waren, der Person, die sie wohl am meisten hasste – und die dazu auch wohl allen Grund hatte.
Sie vergaßen alles. Denn nichts war mehr wichtig.
Alles nur eine Randerscheinung. Alles nur Teil des Weges, der ihn hier her geführt hatte. Hier her, in die Arme von Hermine. Hier wo er sich Sicher fühlte, wie zuletzt im Alter von einem Jahr, im Arm seiner Mutter.
Hermines Wange streifte die seine, und Blitze jagten – wie Stromschläge – durch seinen Körper. In seiner Magengegend grummelte es unaufhörlich.
Sie tanzten über allem. Durch die höchsten Lüfte, und sie fühlten sich dabei leicht wie Seifenblasen. Und so frei wie Vögel die über all dem Leid der Welt kreisten, und dieses einfach so hinter sich lassen konnten. Ohne einen einzigen Blick zurück.
Der Ozean aus Farben um sie herum formte sich zu Figuren und Formen, und Harry glaubte sein Gehirn spiele ihm streiche.
Bilder – so schön wie nichts, was er zuvor gesehen hatte – kamen und gingen. Flossen auseinander, und wieder zusammen, und wurden zu wieder neuen Figuren und Formen.
Die Farben glänzten, und leuchteten in den Augen des Betrachters. Alles blieb ständig in Bewegung. Immer weiter. Immer neu. Immer wieder neue Formen. Neue Bilder.
Und eins war schöner als das andere.
Eine kunstvolle Landschaft aus Bildern, Farben und Formen, die Harry niemals würde beschreiben können. Es tanzte. Das Bild tanzte. Die Farben, die Formen. Es war ein Tanz. Der schönste Tanz, den Harry je gesehen hatte. Verspielt aber doch königlich graziös. Mächtig, und doch irgendwie normal.
Einfach anders.
Wie von einer anderen Welt.
Doch dann schließlich – Ewigkeiten waren Vergangen, auch wenn der Tanz in den Träumen ihrer beider Köpfe viel zu kurz erschienen war – endete der Tanz. All das sich umzingelnde Spiel der Farben und Formen hatte ein Ende, und mit einem Mal – als hätte man einem Kopfhörer und Sonnenbrille abgenommen – waren sie wieder mitten in der Realität.
Menschen waren um sie herum. Menschen die redeten, lachten.
Aus dem Traum in die Wirklichkeit, in einem Augenblick – es war eine harte Landung. Eine Bruchlandung. Raus aus der traumhaften Welt des magischen Tanzes, hinein in die knallharte Realität.
Alles schien gröber, rauer, hässlicher. Unreiner. Es war nichts magisch an dieser Welt. Es war einfach nur echt.
Ihre Wangen waren gerötet, während Hermine Harry feurig anstrahlte. In ihren Augen spiegelte sich noch die Magie des Tanzes. Eine letzte Erinnerung daran.
Erschöpft nahmen sie an ihrem Tisch platz, und lehnten sich zurück.
„Das war gut!“ murmelte Harry nach einiger Zeit. Sie beide hatten die Augen geschlossen und hingen ein wenig der Magie von eben nach.
Hermine nuschelte eine unverständliche Zustimmung.
Verträumt lehnten sie sich weit zurück, und schnauften ein wenig. Sie wussten gar nicht wie lange sie eigentlich getanzt hatten. Jegliches Zeitgefühl war ihnen im Rausch abhanden gekommen
„Darf ich mich zu euch setzen?“ fragte plötzlich eine Stimme von ganz nah her, und beide rissen erschrocken die Augen auf, und setzten sich kerzengerade auf, während sie sich für einen Moment verwirrt umsahen, bevor sie die Situation erkannten.
„Klar“ sagte Harry, und Ron setzte sich auf den freien Stuhl neben Hermine.
„Na, wie läufts bei euch?“ fragte Ron „Wir ham uns ja lange nicht mehr gesprochen...“
Harry nickte. „Stimmt. Ewig nicht... naja was soll man machen – der Job.“
Ron lachte, nickte und nahm dann einen Schluck aus seiner Bierflasche.
„Ja das stimmt wohl... George und ich haben kaum mehr eine freie Minute – wir haben inzwischen eine ziemlich große Stammkundschaft. Wir eröffnen schon unsere vierte Filiale.“
Wieder nahm er einen großen Schluck Bier.
„Wie schätzt du eigentlich die Chancen von England bei der WM dieses Jahr ein, Harry? Ich glaube ja wir werden Weltmeister – immerhin sind wir hier auf der Hochzeit der besten Sucherin unserer Nationalmanschaft, die es je gab!“ sein Blick ging zu Ginny, die bei Dudley saß, und gerade lachte.
„Natürlich nur, weil du es abgelehnt hast, Sucher für England zu werden!“ fügte er mit einem Seitenblick auf Harry hinzu, und Harry zog die Augenbrauen hoch.
„Das glaub ich nicht! Ginny war schon immer viel talentierter als ich.“ meinte Harry und blickte quer durch den Raum zu ihr herüber.
Ron lachte los: „red keinen Blödsinn! Du hast sie beim Quidditch in unserem Garten immer fertig gemacht!“
Harry runzelte die Stirn. „Da war sie ja auch noch viel jünger“
„Du aber auch“ erwiderte Ron.
Es war schon eigenartig – fand Harry – wie sehr sich Ron gemausert hatte. Er war nun ein erfolgreicher Geschäftsmann, und unglaublich reich. Er hatte sogar – unter dem heftigen Protest seiner Eltern – den gesamten Fuchsbau renoviert, und seinem Vater Geld gegeben, sodass sie ausgesorgt hatten.
Und doch sprach er mit Harry nach wie vor, über nichts tiefschürfenderes als Quidditch.
„In ein paar Wochen, sind die Quidditch-Weltmeisterschaften in der Schweiz, wenn ihr Lust habt mitzukommen, ich habe ein paar Karten! Das wird dann wie in alten Zeiten!“ sagte Ron gerade und sah sie beide erwartungsvoll an.
„Das wäre schön!“ sagte Hermine und sah zufällig zu Harry, der sie ansah, als wäre sie eine Außerirdische.
„Aber du hasst doch Quidditch!“ rief er aus, und fing an zu lachen.
„Ich hasse Quidditch nicht – und außerdem ist es wichtig zu solchen internationalen Veranstaltung zu kommen, und Kontakte zu knüpfen.“
„Ach, darum geht es dir!“ lachte Harry „Das klingt ja schon eher nach der Hermine, die ich kenne.“
Hermine streckte ihm kurz die Zunge raus, und drehte sich dann wieder zu Ron, der sie fragend ansah: „Also stehts fest? Wir fahrn zusammen zur WM?“
Harry und Hermine nickten.
Und im nächsten Moment quiekte Hermine laut auf, sodass sich ein paar Leute am Nachbartisch verwundert umdrehten.
Plötzlich saß sie Kerzengerade auf ihrem Stuhl.
„Was ist los?“ fragte Harry sie besorgt.
Hermines Hand fuhr zu ihrer Socke. Unter der Socke zog sie eine goldene Gallion hervor.
Dort versteckte sie immer diese Gallione, wenn sie ein Kleid trug, das keine Taschen hatte, damit sie immer spürte, wenn diese Gallione warm wurde.
Denn dieses goldene Geldstück, war kein normales Geldstück.
Es war eine Gallione, zum übermitteln von Nachrichten, wie es die DA schon vor all den Jahren benutzt hatte.
Nun besaßen solche Gallionen alle Auroren des englischen Zaubereiministeriums. Sie wurden heiß, wenn sie neue Nachrichten übermittelten.
Hermine blickte mit gerunzelter Stirn hinab auf die Runen ihrer Gallione, gerade in dem Moment, da auch Harry zusammen zuckte.
Auch seine Gallione, war nun heiß geworden.
Wenn sie beide benachrichtigt wurden – das wusste Harry – konnte das nichts gutes bedeuten.
„Oh Merlin!“ murmelte Hermine, die immer noch auf die Runen ihrer Gallione starrte.
Harry holte seine Gallione gar nicht erst heraus, sonder sah nur Hermine an, denn er wusste, dass bei ihr die gleiche Nachricht stehen würde, wie bei ihm selbst.
Die Braunhaarige hob langsam den Kopf, und sah Harry mit aufgerissenen Augen an.
„Der Premierminister der Muggel wurde getötet!“
TBC
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