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Fanfiction

Blutrausch-Verwirrung - Great Escape

von giveMEaREASON

Ab jetzt schreibe ich die jeweiligen Sichten immer über das Kapitel. Ich muss ja parallel Ryans und Hermines Geschichte erzählen. Hier ist chap Nummer 6!

Ryan's Sichtweise

---------------------------------------------------------

Ping.
Das Klingen des Fahrstuhl hallte in meinen Ohren.
Sogleich ertönten schwere Schritte und die Fahrstuhltüren gingen wieder zu. Stimmen durchzuckten die allgegenwärtige Stille und schallten in dem gekrümmten Gefängnisgewölbe wider.
Ich konnte die Stimme des bulligen Wachmanns heraushören, doch eine andere, blasierte Stimme, die mir fremd war, schnitt ihm das Wort ab. Die anderen Gefangenen um mich herum blieben so unbeteilligt und stumpfsinnig wie immer. Sie konnten nicht die entfernten Stimmen wahrnehmen. Mühsam wollte ich die Worte hinaus kristallisieren und mir gelang es dem Gespräch zu folgen.
...
'Wer sagten Sie, sind sie?'
Ein Räuspern und gekünsteltes Lachen, dann sprach die fremde Stimme.
'Smith. John Smith.'
'Äh, also ich weiß nicht ob ich sie hier durchlassen darf Mister Smith.'
'Ach, nennen sie mich ruhig John, dieser förmliche Ton ist doch albern.' Der Fremde spielte Vertrauen vor, beließ es selbst beim siezen.
'Na gut, John.'
Der Wachmann war stark verunsichert. Vielleicht bemerkte er ja die falsche Freundlichkeit die in jedem Wort des Fremden mitschwang. Heuchlerisch.
'Ich bin nicht zum ersten Mal hier in Askaban. Sind Sie etwa erst kürzlich in der unteren Schicht stationiert?'
'Ich bin hier seit knapp 3 Monaten.' Etwas unverständliches folgte.
Ein melodisches aber kaltes Lachen ertönte.
'Ach dann können Sie mich ja gar nicht kennen. Ich habe Ihnen wohl einen gehörigen Schrecken eingejagt, als ich hier einfach so reinspazieren wollte. Na ja, ich komme auch nur in Abständen eines halben Jahres hier hin. Nehmen Sie es mir nicht übel, dass ich angenommen hatte, man hätte das Personal mit den Einzelheiten gut vertraut gemacht.'
Eine in wohlwollender Form verpackte Beleidigung.
Kühle Stille. Entweder wegen den Dementoren oder weil ich merkte, dass etwas nicht stimmte. Dieser Fremde löste instinktive Feindseligkeit in mir aus. Vorallem der Allerweltsname Smith war mir zu gewöhnlich. Ich wollte gerne hinüberlinsen und von meiner Zelle aus hatte ich, wenn ich mich in die vorderste Ecke zwängte, auch einen einigermaßen guten Blick, doch wollte ich nicht zu früh entdeckt werden sodass das Gespräch abgebrochen wurde. Stattdessen lauschte ich aufmerksam weiterhin den gewechselten Worten.
'Also, Mike...' So hieß der Wachmann also.
'...Ich möchte sie nun wirklich nicht übergehen. Sie sind schließlich ein professioneller Wachmann, an dessen Kompetenzen nicht zu zweifeln ist.'
So wie dieser Smith das sagte, hörte es sich eher abwertend an.
'Aber Sie können sicher verstehen, dass ich dieses bürokratische Papierchaos vermeiden möchte und lieber schnell zur Sache komme. Also hoffe ich, es reicht Ihnen wenn ich Ihnen versichere, dass dieser Befehl, mich hier durchzulassen, von oberster Stelle stammt.'
'Können sie mir denn eine Bescheinigung von oberster Stelle vorweisen, John?', fragte Mike und sprach das letzte Wort fast schon spöttisch aus. Ein Fehler.
Smith schluckte schwer und einen Moment lang war diese vertrauenswürdig wirkende Maske am Bröckeln.
Nun fiel sie ganz.
'Sie wollen doch wohl keinen Befehl verweigern Mister Green.' Es war eine kalte Feststellung und Bedrohung zugleich.
'Nichts läge mir ferner als das', entgegnete Mike Green, wie er anscheinend mit vollem Namen hieß, in einem leicht trotzigen Ton.
'Dann lassen Sie mich lieber durch oder möchten sie, dass ich ihren Stammbaum mal auf Blutsstatus durchleuchte?'
Die Erkenntnis traf mich schon jetzt und ich wollte dem Wachmann am Liebsten eine Warnung zurufen, doch ich riss mich zusammen.
Der Wachmann war verdutzt und schwieg einen Moment, unschlüssig was er tun sollte.
'Ich lasse mich nicht einschüchtern und nun verlassen sie meine Station. Umgehend.'
Mike Green schien die Diskussion gewonnen zu haben und nun riskierte ich einen Blick.
Der muskülöse Green stand in meinem Blickfeld und versperrte mir den Blick zum Aufzug, in dem zweifellos noch Smith stand. Ich konnte nur seine Beine sehen, die in einer hochwertigen grauen Nadelstreifenhose steckten. Die Schuhe waren aus schickem Leder gefertigt und wahscheinlich war der Anzug dem schwarzen Leder angepasst.
Es wirkte so als hätte Green in dieser Situation gesiegt und den verdächtigen Fremden abweisen können. Ich wollte schon erleichtert durchatmen. Doch es war noch nicht vorbei.
'Das werden sie noch bereuen, Mike', verkündete die kalte Stimme und ich sah wie Smith sich umdrehte. Er betrat jedoch nicht den Aufzug, wie es den Anschein hatte.
In einer schnellen, flüssigen Bewegung fuhr er herum und pfefferte Green einen gezielten Tritt mit seinem Fuß an die Schläfe entgegen. Ein stählernes Klirren sirrte in der Luft und ich hatte den Verdacht, dass dieser Smith Schuhe mit Stahlkappen besaß.

Blut sickerte aus der Wunde am Kopf von Green und ich konnte den verlockenden rostigen Duft riechen.
Ich hatte die letzte Woche auf Blut verzichten müssen und hatte bald meine absolute Grenze von Enthaltsamkeit erreicht.
Das Verlangen brannte in meiner Kehle, aber ich schaffte es vorerst einen kühlen Kopf zu bewahren.
Wie lange das anhalten würde, wusste ich nicht.
Smith hatte das definitiv nicht zum ersten Mal gemacht. Vielleicht war er ein Profi und ich musste schaudern als er von halbjährlichen Besuchen gesprochen hatte. Entweder es war eine Lüge oder aber, Mike war nicht der Erste, der einen Tritt von Schuhen mit Stahlkappen zu spüren bekam.
Ich biss die Zähne zusammen. Mein Durst wurde drängender.
Der Körper des Wachmanns sank zusammen und fiel rückwärts auf den harten Boden. Im selben Moment wurde der Blick auf Smith freigegeben.

Ein schlanker, kleiner Mann mitte 30 mit nach hinten gekämmten blonden Haar starrte mit geblähten Nasenflügeln und wütendem Blick hinab auf den regungslosen Körper von Mike Green.
Meine Aufregung wuchs an und ich verdiente es meiner ausgeprägten Selbstbeherrschung, dass ich in der Lage war mich zusammen zu reißen und nicht in Panik auszubrechen.
Der unscheinbare Mann im schicken Anzug rückte seine Krawatte zurecht und flüsterte etwas unverständliches. Noch während er das tat, öffneten sich die Fahrstuhltüren abermals.
Todesser mit ihren silbernen, grotesken Masken stoben aus dem eingeengten Raum und meine Vermutung hatte sich als richtig herausgestellt.
Todesser drangen in Askaban ein. Voldemort hatte sie geschickt. Um was zu tun? Um Anhänger ihres ideologischen Glaubens zu gewinnen, der besagte, dass Nicht-Reinblüter mindere Menschen waren. Wo konnte man besser welche finden als hier in Askaban, wo die Gefangen einen immensen Groll auf die magische Gesellschaft hegten und nur auf eine Gelegenheit warteten, um Rache zu nehmen. Ein Krieg bot eben diese Gelegenheit, seinem Lechzen nach Rache nachzukommen.

Eine Chance?
Nein.
Nicht für mich.
Auch wenn mein Groll nach wie vor bestand.
Er richtete sich jedoch nicht gegen verschieden Blutsgruppen.
Ein kalter Schauer, so kalt wie ich es niemals erlebt hatte, auch trotz der Dementoren, durchdrang meinen mühselig am Leben erhalteten Schutzschild und jagte durch meinen Körper als mir eines bewusst wurde: Hermine war muggelstämmig.
Ich fühlte mich auf die Lichtung im Verbotenen Wald zurückversetzt. An einem Abend hatte sie meinen Bitten nachgegeben und von sich erzählt. Von ihrem Leben.
Ihr Blick schwebte vor mir.
Meine Eingeweide verkrampften sich schmerzhaft und ich hörte nicht die johlenden Stimmen der anderen Gefangenen, die euphorisch ihren Rettern, den Todessern zujubelten. Ich hörte wie Hermine schrie. Schrill und angsterfüllt. Wie sie schreien würde, sobald man sie schnappte.
Und jetzt überkam mich Furcht. Angst, die mit jeder Sekunde mehr zu einem körperlichen Schmerz anwuchs bis zu einem unerträglichen Moment.

Ein bombastischer Knall dröhnte laut im ganzen Umfeld und ich hatte das Gefühl mein Trommelfell würde platzen.
Ein helles Aufblitzen und Rauchschwaden vernebelten meine Sicht und konnten mich vom Blut des Wachmanns ablenken.
Doch Hermine beherrschte meine Gedanken weiterhin.
Die plötzliche Explosion warf mich durch die Druckwellen zurück und gleißendes Licht strahlte aus einem klaffenden Loch an der Gangseite.
Sie hatten die magische Barriere gesprengt.
Das Johlen wurde lauter und befreite Gefangene stürmten mit wilden Schreien hinaus. Ihr Schatten verschwand im hellen Licht.
Ich rappelte mich auf, strich den Schutt von meinen Schultern und blickte hinaus. Kneifte die Augen kurz zusammen, um besser sehen zu können, was hinter diesem Licht lag.

Freiheit?
Chaos.


Schrille Alarmglocken sirrten, hallten von dem Gemäuer wider, sodass es sich anhörte als käme das ohrenbetäubende Klingeln von allen Seiten, doch der Gang blieb vorerst leer. Von Wachmännern keine Spur. Wahrscheinlich war die Tür erfolgreich verbarrikadiert worden.
Der gesprengte Teil der Mauer riss ein Loch in die unüberwundbar wirkende Grenze von Askaban. Eine steile Klippe wurde offenbart von der sich die Gefangenen einer nach dem anderen hinab stürzten. Ihre Schatten verschwanden in sechs Meter Tiefe und klatschten geräuschvoll mit lautem Platschen auf die harte Wasseroberfläche des Meeres unter ihnen. Der jauchzende Jubel hielt an. Von den Todessern oder Smith war nichts zu sehen. Vermutlich warteten sie am schmalen westlichen Uferrand auf dem Askaban einst erbaut worden war. Die Sonne blendete mich und ich musste meine Augen zusammenkneifen um etwas zu erkennen. Langsam bewegte ich mich auf das Loch zu. Mit meinen Füßen berührte ich die scharfe Kante der künstlich erzeugten Klippe und riss meine Augen auf.
Eine Schar von Gefangenen trieb im stürmischen Wasser, das trotz Sonnenschein hohe Wellen schlug, welche sich zuerst vor den Köpfen der Verbrecher auftürmten, bevor sie krachend auf sie niederschlugen und sie unter den Wassermassen begruben. Die schäumende Gischt spritzte hoch und ich bildete mir ein, ein Tropfen hätte meine Füße berührt. Oder war es doch echt?
Eine Sekunde später stürtzte ich mich selbst in die dunklen Fluten.
Sechs Meter freier Fall waren kein Problem für mich. Mit mir selbst unbewusster Eleganz tauchte ich in das Wasser ein. Der Aufprall war nichts, was einen Vampir hätte beindrucken können. Ich fand mich selbst Unterwasser wieder, umgeben von dem klaren Element, welches meine lumpige Kleidung und meinen Körper von dem Staub und Dreck Askabans befreite und säuberte.
Einen Moment verharrte ich mit gestreckten Gliedmaßen im Wasser ehe ich wieder auftauchte.
Meine Haare, die durch die Nässe nun eine Nuance dunkler waren, klebten in meinem Gesicht. Ich schüttelte sie einmal kräftig und folgte dem Strom in Eiltempo. Die Strecke war schnell bewältigt und ich zog mich mit Leichtigkeit am Uferrand hoch.

Askaban lag auf einer kleinen Insel. Das Hauptareal mit den Zellen der Gefangenen erstreckte sich im Zentrum der Insel und wuchs wie ein riesiger Turm bis zu 60 Meter hoch. Umgeben war dieses Areal durch eine weitere meterdicke, mit zahlreichen Schutzzaubern belegte Mauer. Doch an der westlichsten Seite des Turmes verlief die Mauer direkt am Turm entlang, so eng, dass die Turmmauer gleichzeitig die Schutzmauer bildete. Und jetzt da ein Loch freigesprengt worden war, konnte man direkt durch das klaffende Loch im Turm ins tosende Wasser springen. Noch immer rätselte ich wie die Todesser die immensen Schilde und Zauber, die einen Ausbruch unmöglich machen sollten, entkräftet hatten. Dazu war eine Menge magische Kraft nötig. Aber im Moment war Wichtigeres zu bedenken.

Die ganze Zeit schon wusste ich, was ich machen wollte sobald ich aus dieser gottverdammten Umgebung ausbrach. Flüchten.
Rennen so schnell ich konnte, irgendwohin um in Ruhe zu überdenken wie es weitergehen sollte. Irgendwohin, bloß nicht zurück. Vielleicht... Den Gedanken ließ ich lieber unausgeführt.
Doch die nächsten drei Minuten brachten diese überdachte Entscheidung ins Wanken, zerstörten sie fast.
Mein Blick erforschte das Todesser Team. Sie standen in einer Reihe und winkten die Gefangenen zu sich, ein vielversprechendes Grinsen auf den entblößten Gesichtern. Ihre Masken hatten sie abgenommen und mich starrten Augen an, von denen ich erwartete, sie schon einmal in einem Bericht im Tagespropheten gesehen zu haben. Irgendwelche brutale Killer, die Familien ausgelöscht und gefoltert hatten. Und im Gegensatz zu mir, bereuten sie ihre schlechten Taten nicht, sondern feierten sie stolz mit gewölbter Brust.
Mein Blick wanderte und scannte die zahlreichen Gesichtszüge auf Wiedererkennungswert.
Und ich stockte als ein relativ schmächtiger Todesser mit blasser Haut, rabenschwarzem Haar und eisig grauen Augen meinen Blick erwiderte. Geschockt und völlig verängstigt. Er wurde noch blasser und seine Augen sprachen laut und deutlich seine negative Verwunderung aus. Kürzer als einen Wimpernschlag lang trafen sich unsere Blicke. Er wandte den Kopf und verschwand schnell in der Gruppe der anderen Todesser. Sein schwarzer Mantel wölbte sich in dem Windstoß den er zurückließ.
Fassungslos starrte ich ihm nach.
Ein Anhaltspunkt, der vor mir flüchtete.
Damian Slayer.
Der Vampir, der uns einst den Rücken gekehrt hatte, weil er mich verabscheute, tat es nun wieder. Ausgerechnet er flüchtete vor mir. Hatte er Angst vor Vergeltung, Vorwürfen, oder meiner durch Wut entfachten Körperkraft? Machte das denn überhaupt Sinn?
Natürlich war meine Wut wegen seinem unakzeptablen Verhalten vor seinem impulsiven Verschwinden nicht einfach abgeebbt. Er hatte Hermine hinter meinem Rücken beleidigt und seine Abscheu gegen sie und mich hinter meinem Rücken weitläufig breitgemacht. Aber ich würde ihm nicht sofort den Kopf ausreißen. Die Arbeit machte ich mir nicht bei solch einem hinterhältigen Feigling.
Jetzt stand er also auf der anderen Seite des Krieges. Hatte er denn überhaupt eine Ahnung wie krank diese schreckliche Ideologie der Anhänger Voldemorts eigentlich war? Jetzt hatte er sogar den Orden des Phönix verraten, dem wir alle so viel zu verdanken hatten.
Ich knurrte matt.
Ahnungslos vergaß ich die Welt um mich herum und hing meinen Gedankengängen nach, die sich allmählich zuspitzten.
Wo war Damian eigentlich gewesen, als Lavender Brown gebissen worden war?
War er schon unter die Fittiche der Todesser genommen worden oder lungerte er noch immer in der Nähe von Hogwarts herum und übte einen letzten gemeinen Racheakt aus, entweder deswegen oder weil er seinen Durst nicht bändigen konnte?
Die fesselndsten Ideen kamen einem spontan, aus dem Bauch heraus. Genau das, war jetzt der Fall. Nachdem ich verbittert den Fehler im Verdacht gegen mich gesucht hatte, fesselte mich eine neue Idee, die sich von meinen bisherigen Vermutungen löste und mir ganz neue Richtungen meiner Gedanken ermöglichte.
Hat Damian Lavender gebissen?
Rannte Damian weg, weil er Angst hatte, ich wüsste es?
I know what you did last summer, Scottie! And it makes me sick!
Diese Zeile aus einem Horrorfilm kam mir spontan in den Sinn.
War es das?
Ich wagte nicht zu denken wie mein Blick gerade auf ihn gewirkt haben mochte.
I´m coming to get yoooou!
Er hatte ein so erschrockenes Zucken gezeigt, als wäre ich seine schlimmste Angst. Ein Racheengel. Sein Irrwicht direkt vor seiner Nase. Und vielleicht stimmte eben dies.

Weitere Verbrecher zogen sich an Land. Ich sah wie ein besonders abgemagerter vor Smith, der nun eine schwarze Sonnenbrille trug, niederkniete und ein vergötterndes Halleluja aussprach. Was war eigentlich mit den Dementoren? Wieso jagten sie uns nicht nach? Hatte man sie etwa ebenfalls bestochen mit leeren Versprechen? Wie konnte die Zaubergesellschaft nur so naiv sein. Mit größter Anstrengung verhinderte ich, dass meine Gedanken wieder zu Hermine abdrifteten.
Sollte ich Damian nachrennen? Sollte ich schnell abhauen?
Beides waren verlockende Gedanken, doch die Entscheidung wurde mir abgenommen als die Todesser mit einen lauten Knall disapparierten. Nur Smith und zwei breitschultrige Hünen, die ihn von beiden Seiten flankierten, blieben bei den Ausgebrochenen.
Ich konnte ihn nicht einholen.
Frustriert über diese Erkenntnis ballte ich meine Hände zu Fäusten. Ich war immer noch klitschnass, aber dass machte mir nichts aus.
Smith stolzierte vor die Truppe, die er schon für treuergebene Voldemort Anhänger hielt. Er klatschte in die Hände und ihm wurde jegliche Aufmerksamkeit zuteil. Ich blickte ihn grimmig an.
Smith hatte sich auf einen erhöhten Felsen positioniert, wie ein Podest, auf dem er seine Propagandarede halten konnte.
'Eine neue Zeit bricht an, Kameraden und Kameradeninnen!'
Seine Stimme war verstärkt und hallte laut. Mit Euphorie und Betonung stimmulierte er die Gruppe vor ihm.
'Die Zeit der Unterdrückung ist vorüber. Werwölfe, Kobolde, Riesen, Vampire; alle sind nun wieder frei! Werden nicht von dem Minesterium weggesperrt!'
Ein Jubeln erfüllte die Gefangenen und mit einem selbstgefälligen Blick genoss Smith den Applaus.
'Es ist die Zeit sich zu rächen, für alle Ungerechtigkeit die dieses Volk hat ertragen müssen! Und mit unserem Führer, dem Dunklen Lord werden wir voranschreiten und das elende Minesterium auslöschen!'
Erneuter, ohrenbetäubender Beifall.
'Doch was ist passiert, dass es soweit kommen konnte?' Smith blickte fragend auf uns hinab. 'Ich sage es euch: Die Schlammblüter drangen in unsere Welt und verdrängten so uns. Sie waren eingebildet und hielten sich für höhere Kreaturen, höher als die höchsten Oberhäupter der magischen Gesellschaft; die Reinblüter!'
Zustimmung wurde durch tosendes Gröhlen signalisiert. Meine grimmige Miene verfinsterte sich. Wer war es denn gewesen, die sich für etwas besseres hielten? Reinblüter! Sie hatten den Krieg begonnen. Damals, und auch heute.
'Es ist Zeit für Veränderung. Wir müssen diese Schlammblüter ausrotten, sodass wir endlich frei von dieser Pest sind!'
Die Todesser waren die Pest. Voldemort war es, nicht die Muggelstämmigen.
'Wir müssen mit dem Dunklen Lord an unserer Spitze unseren rechtmäßigen Thron in der Hierarchie unserer Gesellschaft zurückerobern. Tod den Schlammblütern! Und so rufe ich euch auf, Brüder und Schwestern! Kämpft für die höhere Magie!'
Smith sprang vom Felsen. Er hatte so sehr gestikuliert, dass sich Schweißperlen auf seiner hohen Stirn gebildet hatten. Er genoss noch einmal mit kämpferischem Grinsen den Applaus und verkündete schließlich, jeder, der seiner Nation diesen ehrenhaften Dienst als Held erweisen wollte, sollte einen der Portschlüssel umfassen, die sie ins Lager der Todesser teleportierten.

Mit lautem Getöse marschierten die neuen Anhänger gehorsam zu den bläulich aufleuchtenden Portschlüsseln. Die Rede hatte sie gepackt, mitgerissen, doch mich ließ sie kalt, denn ich wusste es besser.
Ich war der einzige, der zurückblieb.
Die Todesser umfassten alte Zeitungen, Baseballcaps, Lampenschirme oder sogar eine zerschlissene Ausgabe der Bibel, die als Portschlüssel für die Todesser fungierte. Ein Gedanke, dessen Widerspruch in sich selbst, zum einen eine versteckte Ironie beinhaltete (man denke an das wohl wichtigste christliche Gebot, "du sollst nicht morden") und zum anderen einfach nur tragisch war und der Bibel nicht gerecht wurde.
Smith betrachtete mich durch seine Sonnenbrille, doch er war nicht immun gegen meinen brennenden, abschätzigen Blick. Erstaunlich lange hielt er dem Verlangen wegzublicken stand, aber zu guter Letzt kam er nicht umhin nachzugeben. Sein Blick zuckte zur Seite.
'Warum verrätst du deine Nation?', fragte er mich direkt. Alle Blicke ruhten auf mir.
'Nein, ich verteidige sie mit allen Mitteln, indem ich nicht aufhöre gegen euch anzukämpfen.' Meine Stimme war ruhig.
'Hahahaha', lachte Smith schallend, aber falsch und wischte sich eine falsche Träne aus dem Augenwinkel. Für einen Moment rutschte seine Brille tiefer von seiner Nase. Dunkle Augen blitzten auf.
'Immer diese lächerlichen Möchtegerne, die sich aufspielen. Du bist ein Beispiel für die Verräter, die wir bekämpfen wollen!'
'Dann tut´s doch!' Die Herausforderung schwebte greifbar in der hitzigen Luft.
'Ich bin hier allein, unbewaffnet, hilflos. Das perfekte Opfer.'
Schweigen herrschte für einen Moment. Die Anspannung war zu spüren. Aber Angst hatte ich nicht.
'Tst..Tst..Tst..Tst. Eine Schande, dass du nicht auf unserer Seite stehst. Du bist eine Kämpfernatur, jemand der furchtlos seine Ansichten vertritt. Wirklich bedauernswert. Allein deswegen werde ich dich nicht töten. Aber andere werden es tun. Du wirst im Krieg fallen. Sinnlos. Wieso dein Leben vorzeitig beenden, wenn es eh früh genug vorbei sein wird. Ich habe meine Prinzipien, ich tue nichts überflüssiges.'
Smith säuselte diese Worte vor sich hin. Sie waren für mich bedeutunglos.
Ich kehrte der Truppe den Rücken. Ohne mich umzudrehen widersprach ich: 'Ich habe den besten Grund, den es zum Kämpfen gibt. Ich tue es um ein unschuldiges Menschenleben zu retten.'
Ein weiteres gekünsteltes Lachen hallte in der Luft.
Ich sprang in hohem Bogen über das Ufer zur naheliegenden schorfen Küste und verließ sowohl diese dreckigen Verräter als auch meine Zweifel, ob ich einen Grund zum Kämpfen hatte.

Hermine war ein Grund sich in den Tod zu stürzen. Zweifellos.

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Kommentare zu diesem langen chap, please !!!
Lasst mich nicht im Stich!
Hm, schon Vermutungen was passieren wird?
;)


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Wir haben immer schon gespürt, dass sich zwischen Ron und Hermine etwas entwickelt, obwohl ich und Emma uns dessen nicht bewusst waren. Doch in diesem Film gestehen beide sich das ein. Als Hermine mit Viktor Krum auf dem Weihnachtsball erscheint, kapiert Ron endlich, dass er etwas für sie empfindet.
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