von giveMEaREASON
Ryans Sicht
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Ich rannte.
Es war das einzige was mir übrig blieb. Ohne Zauberstab konnte ich nicht apparieren, also musste ich rennen. Doch um fehlende Ausdauer machte ich mir keine Sorgen.
Askaban lag in meinem Rücken, ich hatte es schon längst hinter mir gelassen.
Der Wind war ein einziges Rauschen.
Vor mir lagen weitere Meilen der öden Pastelllandschaft. Saftiges Grün mischte sich mit einem erdigen Braun. Schneisen und Gräben zierten die hügelige Landschaft und gruben sich tief in die Erde. Mein Orientierungssinn steuerte mich instinktiv nach Süden und nach einer weiteren Stunde rasendem Laufen, ohne dass meine Ausdauer nachließ, glimmten vor mir die Lichter der Zivilisation auf.
Zivilisation. Das bedeutete Menschen.
Ich war den ganzen Tag hindurch gelaufen. Mit meiner übernatürlichen Geschwindigkeit hatte ich eine lange Strecke von der walisischen Küste aus bis in den tiefen Süden Englands bewältigt. Doch ich hatte noch kein Wild erlegt, und mein Blutdurst war nicht gestillt. Obwohl ich das Pochen und Brennen in meiner Kehle deutlich zu spüren bekam, so unterdrückte ich es und hatte nun eine mir vorher unbewusste Grenze erreicht. Meine Sinne waren nicht mehr so scharf, wie ich es gewohnt war. Ich musste meine Schritte verlangsamen um nicht zusammenzubrechen.
Schlitternd kam ich zum Stehen.
Die Nacht war schon längst hereingebrochen und keine Menschenseele tumelte sich auf den Straßen des kleinen Vorstadtortes Lexington Bloom.
Einzig das Neonlicht eines kleinen Hotels tauchte zusammen mit einigen Straßenlaternen die unebene Straße in einen milchigen Glanz.
Eindeutig besser so.
Ich konnte in meinem Zustand für nichts garantieren.
So nahe war ich meinem Limit, der Überspannungskurve noch nie gewesen. Ein erschreckender Gedanke.
Die Überspannungskurve war wahrlich das Schlimmste, was einem Vampir und seiner Umgebung passieren konnte.
Menschen haben sich im Laufe der Evolution gewisse Überlebensinstinkte und ein zugehöriges Verhalten in Ernstlagen angeeignet. Adrenalin wird bei Angst ausgeschüttet und ermöglicht hohe physische Leistungen in einer bedrohlichen Situation. So ähnlich war es auch bei Vampiren.
Erreicht man als Vampir einen zu niedrigen Blutgehalt bei längerem Verzicht auf Blut, werden Energiereserven aufgebraucht, die solch eine gewaltige Auswirkung haben, dass der Vampir tut, was auch immer er für sein Überleben braucht. Er tötet. Er trinkt Blut und zwar in solch einer Obsession, dass theoretisch nicht einmal Freunde oder Verwandte sicher vor seinem bestialischen Blutdurst sind. Es ist ein gewaltiger Trieb, der nicht mehr zu stoppen ist wenn er erst einmal ausgelöst wurde.
Persönlich kannte ich niemanden dem dies bereits widerfahren war, doch in früheren Vampirkriegen war dies der Auslöser für so manches grausames Massaker.
Und wenn ich jetzt nicht bald frisches Blut trank, könnte ich diesen Trieb nicht länger unterdrücken.
Ich wandte mich um und erblickte einen naheliegenden Wald. Knorrige Stämme wuchsen hoch in den Himmel und Äste wiesen wie dicke Arme in alle Himmelsrichtungen. Entschlossen bewegte ich mich auf den kleinen Wald zu. Die Dunkelheit ermöglichte es mir voll und ganz im Schatten des Waldes unterzutauchen. Meine schemenhafte Silhouette vereinte sich mit den Umrissen der Bäume ringsum. Die schnellen Bewegungen auf dem farnbedeckten Boden blieben unerkannt. Dieser perfekten Tarnung kombiniert mit meinen raubtierähnlichen Eigenschaften fielen so manche nichts ahnende Tiere zum Opfer. Als Erstes stürtzte ich mich aus dem Blätterdach einer Buche lautlos auf einen Rothirsch. Kläglich und unterlegen wurde er von meinen bloßen Händen zum Boden erstreckt. Sein letzter Versuch zu entkommen, indem er mir sein Geweih entgegenstieß und wild mit den Beinen ruderte, scheiterte und ich versenkte meine spitzen Eckzähne in seiner Halsschlagader um diese Schmach und das Leid zu beenden. Das rote Blut schlürfte ich gierig aber kontrolliert und es linderte den Brand in meiner Kehle ungemein. Einen herrlichen Moment lang genoss ich diese himmlische Befriedigung, die zart wie Honig meine Kehle hinunter rann. Schließlich leckte ich mir über die Lippen und erhob mich aus meiner Hocke. Dann erfasste ich ein unschuldiges Reh, dass ebenfalls Opfer meines Durstes wurde. Den blutleeren Kadaver ließ ich zurück und begegnete auf meinem anschließenden Streifzug durch das restliche Waldgebiet einem gräulichen Wolf, der sich an den Bäumen vorbei schlängelte. Mich bedachte er mit einem erforschenden Blick und kniete ehrfurchtsvoll nieder als ich zur Abschreckung meine spitzen Zähne zeigte. Abwägend legte ich den Kopf schief und beschloss dem Wolf sein Leben zu lassen. Wenn der örtliche Förster den Hirschkadaver und das blutleere Reh vorfand, wäre ein blutrünstiger Wolf eine plausible Erklärung und nicht ich würde gejagt werden. Aber ich hatte sowieso kein Interesse daran länger hier zu bleiben. Zu lange an einem Ort zu bleiben, war nicht besonders vorteilhaft, wenn man bedachte dass ich ein Flüchtling des gefürchteten Zaubergefängnisses war.
Auch wenn ich mir einen Minesteriums Trupp, der bereits den Entflohenen hinterherlief nicht vorstellen konnte, so beunruhigte mich die Tatsache, dass ich immer noch die schäbige Kluft von Askaban trug. Ein Markenzeichen mit dem ich, sobald ich die nächste Stadt erreichen würde, auffallen würde wie ein bunter Hund. Das konnte ich mir nicht leisten.
Es war ein langer oranger Overall, der mir mehrere Nummern zu groß war und deswegen schlapp an meinem Körper herabhing. An manchen Stellen war er löchrig oder verfranst. Er stank nach dem modrigen Gemäuer Askabans und fühlte sich auf meiner Haut unangenehm klobig an.
Mit diesem knalligen orange würde man mich vielleicht schneller erkennen als mir lieb war.
Glück für mich, dass die Sonne untergegangen war. Mein Zeitgefühl hatte mich verlassen, aber nachdem ich knapp eine weitere Stunde lang schnell durch das öde, trockene, hügelige Land auf der Suche nach einem unauffälligeren Ort als einer unzulänglichen Stadt, in der ich wohl kaum ohne Aufsehen bzw. Spuren und einem Nachspiel Kleidung stehlen konnte, gelaufen war, erreichte ich ein passendes Örtchen.
Ein kleines ländliches Dorf hatte sich hier angesiedelt. Die Häuser stammten aus einem älteren Baujahr. Ein schwach im Straßenlaternenlicht zu entzifferndes Schild warb für Sandy's Dorf-Café.
In dem Schaufenster brannte kein Licht mehr, genauso wie in jeglichen anderen Fenstern.
Perfektes Timing für mich. Neue Kleidung musste her.
Es dauerte nicht lange bis ich in dieser ländlichen Gegend die erste Wäscheleine fand, die zwischen zwei Ahornbäumen gespannt war.
Vorsichtig näherte ich mich und versetzte mich erneut voll und ganz in mein Wesen. Mit einer raubtierähnlichen Anmut glitt ich unter den Schatten der Bäume hinweg und bewegte mich schleichend zu der unbewachten Wäscheleine.
Ich erfasste mein Ziel: Eine dunkle Hose und einen dicken Kapuzenpullover, setzte zum Sprung an und löste mich vom Boden. Im Flug riss ich die Klamotten von der Leine und landete geräuschlos hinter einer der Buchen. Mit prüfendem Blick musterte ich meinen Fang. Gute Wahl.
Zwar war es nicht die feine Art, einfach diese Kleidung zu stehlen, doch hatte ich sie jetzt nötiger als die Bauernfamillie. In meinem Leben hatte ich schon bedeutend schlimmere Verbrechen begangen als ein paar verwaschene Klamotten zu klauen.
Ohne sichtbare Spuren verließ ich das Dorf und streifte die dreckige Kleidung ab, warf sie in eine tiefe Böschung am Rand einer Landstraße und schlüpfte in die neue.
Wenigstens war ich nicht mehr so auffällig wie in dem knalligen Overall.
Weiterhin streifte ich durch die Nacht. Mein Marsch dauerte nun schon eine gefühlte Ewigkeit. Trotzdem raffte ich mich lustlos auf weiter zu laufen. Mir fiel nichts Besseres ein. Wie schon erwähnt, wäre ein zu langer Aufenhalt an einem Ort prinzipiell ein Fehler. Und Fehler konnten sich als verhängnisvolle Stolpersteine entpuppen.
Einsam streifte ich durch die verlorenen Gassen einer Stadt, die nun aus dem feuchten Nebel auftauchte. Das Licht eines Hotels flackerte schwach, aber alle Straßen waren genauso leer wie in meinen Zwischenstops zuvor.
Na ja, fast alle.
Ich hatte noch nie zuvor von dem Begriff 'Greifer' gehört, doch ich kannte inzwischen die Aufgabe, die ihnen zugeschrieben wurde.
Schon vorher kursierten sie im Land und griffen meist muggelstämmige Zauberer an, manchmal sogar halbblütige. Jetzt im Krieg fassten sie diejenigen, die aus dem Land flüchten wollten.
Auf der Straße direkt vor mir sah ich wie solch ein schäbiger Greifer ein junges Mädchen um die fünfzehn angaffte und ihr gewaltsam versuchte den Zauberstab abzunehmen. In der Dunkelheit konnte ich nur ihre Umrisse erkennen. Sie geraten aneinander und rangelten im spärlichen Licht eines Trinklokals. Eine fette Pranke holte aus und verpasste dem Mädchen eine schallende Ohrfeige.
Gefühlskalt sah ich zu.
Der Greifer hielt triumphierend beide Zauberstäbe hoch, seinen und ihren. Man musste nicht das Gesicht des miesen Typen sehen, um sich das abstoßende Grinsen auszumalen, das überlegen darauf prangte. Das Mädchen wimmerte verzweifelt.
Ich beschleunigte meinen Schritt. Dies war meine Chance einen Zauberstab zu ergattern und nebenbei ein Mädchen zu retten.
Der Greifer hörte meine lautlosen Schritte nicht, sodass ich ohne Stress einen immens kraftvollen Schlag auf seinen Hinterkopf platzieren konnte.
Die Kraft, die auf den Hinterkopf des Bastards schmetterte, haute ihn um und er fiel bewustlos zur Seite ohne den heimlichen Angreifer jemals zu Gesicht zu bekommen.
Wortlos bückte ich mich, zog die Zauberstäbe aus seinem Griff, rollte einen über die Straße, vor die Füße des Mädchens und griff selbst nach dem anderen.
Von hier konnte ich das Mädchen besser sehen. Sie hatte dunkelblondes Haar und fixierte mich bewundernd mit ihren Augen. Als wäre ich ihr Retter auf dem weißen Pferd. Aber ich schenkte ihr kein weiteres Interesse.
Mit zerzaustem Haar wandte ich mich um, zog die Kapuze meines Pullovers tief in mein Gesicht und disapparierte mit leisem Plopp.
Ich landete wieder auf meinen Beinen.
Diesen Ort hatte ich noch nie gemocht, doch spontan hatte mein Wille mich hierhin geleitet. South-Shellbourne.
Bei längeren Reisen durch das Land hatte unsere Vampir-Gruppe früher einmal hier kampiert. Wir wechselten unseren Aufenthaltsort wöchentlich und Hogwarts war die erste Unterkunft, die wir ein wenig als dauerhaftes Zuhause ansahen. Wo waren jetzt eigentlich alle abgeblieben? Zane und Elaine? Ich wusste nur, dass man Jay und Ferou in Untersuchungshaft genommen hatte. Jedoch aufgrund von Mangel an Beweisen kommentarlos wieder freigelassen hatte. Verschwendeten sie noch einen Gedanken an mich, oder war ich für sie voll und ganz gestorben? Ein Außenstehender hätte Zane dies sicherlich zugetraut. Es wäre immerhin eine logische Konsequenz, doch ich wusste es besser. Dadurch dass er Wut, eine Emotion mit mir verband, würde er mich nicht vergessen. Ihm und Elaine traute ich es am wenigsten zu, dass sie mich einfach vergaßen. Auch ich vermisste Gesellschaft, die mich unterstütze und sich ausmalen konnte, was ich durchstehen musste.
Im Glanz des Mondes betrachtete ich den Zauberstab, den ich soeben dem Greifer entwendet hatte.
Er war mindestens zwei Zoll kürzer als meiner, der leider beschlagnahmt und verschollen war, und hatte hartes, knorriges Holz. Etwas unhandlich war er schon und sein Kern passte eigentlich nicht zu mir, denn ich war an Eibenholz und Drachenherzfaser gewöhnt, dennoch war er bereit seinem neuen Besitzer zu dienen. Mir.
Eine gewisse Ironie hatte es schon.
Der Greifer, der dem ängstlichen Mädchen den Zauberstab hatte abnehmen wollen, stand oder besser gesagt lag jetzt selbst ohne seinen Stab da, weil ich einen Zauberstab brauchte und weil er heute Nacht zufällig zur falschen Zeit am falschen Ort Opfer ausfindig machen wollte.
Probehalber schwang ich den Stab und rote Funken sprühten aus der Spitze.
Im Wald von South-Shellbourne brauchte ich mir keine Sorgen zu machen, dass jemand mich fand. Vorallem jetzt, in der Nacht waren die Schatten des Waldes und meine nicht zu unterscheiden.
Jetzt war ich also hier. In der Dunkelheit. Im Wald von South-Shellbourne.
Wofür?
Meinen durchdringenden Überlebensinstinkten hatte ich es zu verdanken, dass ich mich jetzt soweit gekämpft habe. In kürzester Zeit hatte ich Kleidung und Zauberstab an mich gerissen. Aber welches Ziel sollte ich jetzt verfolgen?
Wenn es ein lohnenswertes Ziel gab, dann kannte ich es bereits: Meine Unschuld beweisen und wieder zu Hermine wiederfinden.
Beides war alles andere als einfach.
Anhaltspunkte oder gar Beweise für meine Unschuld hatte ich nicht. Nur das Hirngespinst von Damians erschrockenem Blick, das inzwischen in meinem Gehirn zu einem abzweigenden Gedanken gereift war, der versuchte, Verbindungen zu anderen Ereignissen herzustellen. Ich klammerte mich an die Hoffnung, dass mir ein Detail noch nicht ins Auge gefallen war und das dieses Detail Schlüssel zu der Lösung sein würde. Doch auch wenn ich versuchte die Ereignisse exakt zu rekapitulieren, so reichte mein Wissen nicht aus um die Puzzlesteine zusammenzufügen. Mir kam es so vor, als fehlte mir ein anderer Blickwinkel, der die Ereignisse in neues Licht warf. Und ohne diesen anderen Blickwinkel konnte ich meine Fixierung nicht lösen, die Grund dafür war, dass ich mir das Hirn zermaterte.
Hermine. Ich genoss es, diesen wunderbaren Namen zu denken. Ich hätte ihn auch zu gerne ausgesprochen, tat es aber doch nicht. Seufzend kam ich zum Punkt des Problems.
Hermine war für mich unerreichbar. Ich wusste nicht wo sie war, ob es ihr gut ging, oder ob sie mich überhaupt sehen wollte. Wenn sie mich aus meinem Leben verbannt hatte, wie würde sie reagieren wenn sie mich wiedersah? Ich erinnerte mich an ihre letzte Reaktion, das letzte, was ich noch von ihr hatte. Ein brennender Blick, der zu deutlich ihre Angst aussprach. Ein unangenehmes Stechen in meinem Bauch machte sich bemerkbar.
Zane hatte recht gehabt. Ich genoss es wirklich als sie mich mit Menschen verglich, aber nicht weil ich mich nach diesem Sein sehnte. Nein. Es war die Tatsache, das ich für sie keine unnahbare Bestie war. Sie stellte mich mit den anderen Menschen um sie herum gleich, wenn nicht sogar höher und das ließ die Hoffnung in mir aufkeimen, dass ich für sie mehr sein konnte, als ich es jemals zuvor gewesen war. Ich wollte nicht mit dem Wort Liebe um mich werfen, weil ich es nicht erfassen konnte, keine Definition aufstellen konnte. Aber wenn es auch nur annähernd meiner möglicherweise verdrehten, verzerrten Ansicht der Bedeutung des Wortes nahe kam, dann konnte ich ernsthaft behaupten, dass ich keine Klippe, kein Feuer, keine Flut, keinen Sturm, keine Angst, keinen Tod meiden würde, solange ich ihr dadurch helfen und bei ihr sein konnte. Aber ich konnte mir nicht über die Wahrhaftigkeit in meinen Worten sicher sein. Zu keinem Zeitpunkt. Die Angst vor dieser Aussicht das alles was ich in Bezug auf sie jemals gesagt oder gedacht hatte, eine bittere Lüge sein könnte, weil ich an sie herankommen wollte, konnte ich ihr nicht verübeln denn auch mich brachte diese Frage nach beständiger Wahrhaftigkeit fast um den Verstand.
Vielleicht sollte ich einfach den Orden des Phönix aufsuchen.
Harry Potter, der Auserwählte hatte die Macht diesen Krieg ein für alle mal zu entscheiden und die Tyrannei des Dunklen Lords zu beenden. Aber ich legte meinen Glauben nicht nur in seine Hände. Als Mitglied des Orden des Phönix sollte ich mich am Besten für eine freiwillige Mission melden. Vielleicht konnte ich zwischen Orden und Vampiren vermitteln oder so. Es war höchste Zeit alles zu versuchen um die Vernunft aufrecht zu erhalten und die Gesellschaft widerstandsfähig gegen Voldemorts Verlockungen zu machen. Jeder hypothetische Todesser, den wir von den Todessern fernhalten konnten war wichtig. Ich hatte nichts mehr zu verlieren. Aber ich hatte sicherlich viel Vertrauen eingebüßt, seit den eskalierten Vorfällen in Hogwarts.
Kurz und gut hieß das: Ich trat auf der Stelle ohne in irgendeine Richtung vorwärtszukommen.
Aber ich musste meine Unschuld beweisen. Durch das würde auch alles andere ins Rollen kommen und ich könnte vielleicht noch einmal Hermine Granger gegenübertreten und mich bei ihr entschuldigen, dass ich so töricht war meine eigene Unsicherheit nicht als Anlass zu verwenden um jede Verbindung zwischen uns zu kappen. Etwas, das mir mein nicht vorhandenes Herz brechen würde, aber der Fairness halber getan werden musste. Also stand dies im Vordergrund. Meine Unschuld.
Er war ein grotesker Moment in denen diese Schlussfolgerung in meinem Kopf wiederhallte. Lachhaft und eigentlich widersprüchig.
Unschuldig konnte ich mich nicht bezeichnen. Schließlich war ich ein Vampir, der viel Schuld daran trug, dass Famililien auseindergerissen worden waren. Aber die Schuld, die man mir jetzt vorwarf, war unberechtigt.
Also, der Kampf war eröffnet. Mein Ziel starr im Blick würde ich beweisen dass ich Opfer von Ungerechtigkeit geworden war.
Ich hatte viel Glück gehabt, dass ich an einen Zauberstab kommen konnte, meine Tarnung optimieren konnte und mich in einem sicheren Unterschlupf befand. Möglicherweise war es Schicksal, dass mir ermöglicht wurde all diese Gedankengänge auszuführen und eben diese Entscheidung zu treffen. Und ich meinte sie ernst. Bitter ernst.
Die Strahlen der aufgehenden Sonne reichten durch das Blätterdach und ließen mein Harr goldbraun glänzen. Es war ein Anblick den ich schon seit langem vermisst hatte. Und er bekräftigte mich, verlieh mir wärmende Energie. Es war wie eine Bestätigung, ein aufpushendes Nicken.
Ich trat meiner Zukunft hochmotiviert entgegen.
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