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Fanfiction

Blutrausch-Verwirrung - Ministerium

von giveMEaREASON

Hermines Sicht

'Darum bist du so liebenswert.'
Ich wachte mit seinen samtigen Worten im Ohr auf. Ein Nachhall der Nacht von gestern. Oder? Denn als ich flatternd meine Augenlider öffnete war sein Kopf tatsächlich über mich gebeugt, als hätte er diesen Satz soeben vor sich hin geflüstert.
Von irgendwo rief Harry's Stimme uns zu, wir sollen aufstehen und uns fertigmachen. Das Ministerium rief nach uns.
Aber einen Moment lang konzentrierte ich mich nur auf Ron, dessen Kopf vor mir schwebte. So nah, dass ich die Wärme seines Körpers spüren konnte. Diese Ausstrahlung knisterte auf meiner Haut. Hitzig und anders als sonst. Es erschien unwirklich. Dann blinzelte ich und er war...weg, die Wärme jedoch lag immer noch wie ein Schleier auf mir.
Ich richtete mich auf und sah ihn am Küchentisch sitzen. Ausgeruht nippte er an einer Tasse. Ganz normal. Für einen Augenblick fragte ich mich, ob ich mir das nur eingebildet hatte und fuhr mir durch meine wirren Haare und musste wohl ein ziemlich verwirrtes Gesicht machen. Noch zeigte Ron keinerlei Reaktion. Doch als ich mich in das Bad begab, hatte ich den Eindruck seine Mundwinkel hätten sich zu einem Grinsen verzogen. Trotz der vorgehaltenen Kaffeetasse, zuckten sie nämlich auffällig schelmisch zur Seite...

Ich machte mich zurecht, wie ich es für nötig hielt. Für meine Ansprüche hieß das eine gemütliche Hose und ein T-Shirt. Wir würden sowieso dazu gezwungen sein uns in die noblen Anzüge oder in meinem Fall eleganten Blusen der Mitarbeiter, die wir abfangen würden, zu zwängen wenn wir nicht in der Menge herausstechen wollten. Doch für den Moment sollte und konnte mir niemand den Luxus bequemer Kleidung verwehren.
Unten warteten bereits Harry und Ron. Beide schienen ähnlich zu denken. Auch sie hatten gemütlich wirkende Kleidung angezogen. Die Uhr zeigte 7:17 Uhr. Das hieß wir würden in 3 Minuten apparieren.
Wir versammelten uns schon und öffneten langsam und vorsichtig die Tür des Grimmauldplatz Nummer 12.
Es war ein komisches Gefühl. Schlagartig fühlte ich mich angreifbar und schutzlos, sodass ich intuitiv den Griff um meinen Zauberstab verstärkte. Die Tür, die in der letzten Woche eine unüberwindbare Barriere für Gefolgschaft Voldemort's geblieben war, die uns zweifellos belagerten, war weit geöffnet. Dank gebührte dem Fidelius Zauber, der das Haus verschwinden ließ. Er reichte bis zu der Türschwelle und verhinderte ungewünschtes Eindringen der Feinde. Und obwohl wir nun auf die noch dunkle Straße blicken konnten, blieben wir für Außenstehende unsichtbar. Zwischen eine nicht vorhandene Lücke der Häuser Nummer 11 und 13 gequetscht eben. Die Nachbarschaft hatte sich ja vielleicht damit abgefunden, dass hier augenscheinlich ein Fehler in der Nummerierung begangen worden war. Doch einige Gestalten hielt das nicht davon ab, gebannt in unsere Richtung zu starren. In eiserner Erwartung, dass sich jede Sekunde etwas regen könnte, hielten sich ein Dutzend von ihnen bereit. Mir wurde mulmig zumute als ich die langen schwarzen Mäntel sah, in denen sie steckten. Zwar war das Muggellondon an groteske Mode gewöhnt, aber ein Jogger auf der anderen Straßenseite beschleunigte beunruhigt seinen Dauerlauf, als ihn die Blicke der silbernen Masken verfolgten.

Todesser.
Im Schatten des Morgengrauens wirkten sie noch bedrohlicher. Aber Harry blieb seltsam unbeeindruckt. Er wandte sich zu uns und wir schlüpften gemeinsam unter den Tarnumhang. Wir mussten den Bann des Zaubers verlassen um apparieren zu können und wenn unsere Tarnung versagte, würden wir garantiert auffliegen. Ein minimales Rutschen des Tarnumhangs wäre fatal. Möglicherweise tödlich.
Früher konnten wir noch problemlos zu dritt darunter schlüpfen und der Stoff hätte sicherlich noch Schutz für eine vierte Person geboten. Jetzt drängten wir uns dicht an dicht und zogen und zerrten den Umhang zurecht, damit er uns gerade noch so bedeckte und unsichtbar werden ließ. Ron mit seiner hohen Statur versuchte sich klein zu machen und gemeinsam, Schritt für Schritt, stapften wir hinaus.
Mein Blick war nach unten gerichtet und ich beobachtete aufmerksam das Gewusel unserer Beine. Plötzlich, ohne Vorwarnung, kam eine Windstoß von der Seite. Als ich es spürte, war es bereits zu spät um einzugreifen. Wie in Zeitlupe wurde der Umhang von unten aufgewirbelt und drei paar Beine erschienen aus dem nichts. Sichtbar bedeutete angreifbar.
Ein aufgeregtes Raunen klirrte in der Luft und ich hörte das Brüllen der Todesser und sah die zischende Blitze aus ihren Zauberstäben. Ich tat, was jeder getan hätte. Und während ich meine Zauberstab schwang, betete ich, das mein Reflex schneller war als der auf uns zufliegende Todesfluch. Ein vertrautes Ziehen hinter meinem Bauchnabel kündigte sich an und ich griff nach meinen beiden Freunden, entschlossen sie nicht loszulassen. Dann wurden wir vom Erdboden gerissen und blitzschnell durch ein Schlauch gequetscht. Die leuchtenden Flüche trafen in den leeren Raum der Luft, den wir zurückgelassen hatten...

Die Welt entstand in meinen Augen neu. Farben und Formen wirbelten schillernd umher, bis sie sich zu etwas Unbekanntem festigten. Irgendwo neben mir vermutete ich Harry und Ron, deren Griff mir entglitten war. Der Übergang von Apparieren zum Stillstand verlief ruckartig schnell, sodass ich mich nicht auf die dunkle Wand, die mir entgegenpreschte, gefasst machen konnte. Aber es war gar keine Wand, wie ich schmerzlich erfahren musste. Ich rappelte mich auf und betastete behutsam meine Schürfwunden an den Händen und Knien. Das war der Boden.
Ich atmete durch und lehnte mich an die Wand neben mir. Nur um alarmiert aufzufahren und festzustellen, dass es nicht die erwartete Wand war. Von Ron und Harry fehlte auch jegliche Spur. Mein Herz begann zu rasen. Der überwundene Schrecken sauste mir wieder in meine Glieder. Ich traute mich nicht zu rufen, also zog ich meinen Kopf ein und richtete den Blick auf die Pflastersteine, auf denen meine Füße standen. So stolperte ich unbeholfen vorwärts, mit der starren Blickrichtung nach unten. Zaghaft und in regelmäßigen Abständen traute ich mich meinen Blick nach oben wandern zu lassen. Anscheinend war ich irgendwo in einem Arbeiterviertel gelandet. Aber ich zuckte doch immer zusammen, wenn Menschen in meine Richtung eilten. Planlos und ohne Orientierung versuchte ich mir einen Überblick zu verschaffen und erreichte einen Eingang zum U-Bahn Netz. Eine ausführliche Karte verriet mir, wo genau ich mich befand. Erleichtert stellte ich fest, dass ich nur noch eine Kreuzung und vier Querstraßen passieren musste, um zum vereinbarten Treffpunkt zu gelangen. Meine Knie brannten noch immer, aber ich zwang mich vorwärts zu eilen.
Dann - Merlin sei Dank - traf ich auf Harry. Er lehnte eine Querstraße von unserem Treffpunkt entfernt unauffällig an einer Straßenlaterne. Als er mich erkannte, winkte er mich zu sich.
'Wo ist Ron? Ist er nicht bei dir?'
Ich schnaufte noch immer, deswegen brachte ich nur ein verzweifeltes Kopfschütteln zu stande. Harry erblasste. Mit meinen Händen umgriff ich meine stechenden Seiten.
'Er kann nicht weit von uns entfernt gelandet sein... Wo hast du dich denn wiedergefunden?'
'Irgendein Parkplatz einen Kilometer von hier entfernt. Und du?', fragte er.
'Seitenstraße, auch ungefähr einen Kilometer von hier entfernt.'
'Sollen wir jetzt etwa jeden Fleck in einem Umkreis von einem Kilometer oder noch mehr absuchen?' Erst jetzt bemerkte ich die Schweißperlen auf seiner Stirn.
Ich hatte keinen Rat auf seine Frage.
'Nein', beschloss er selbst, 'wir warten erstmal.'
Also postierten wir uns beide an verschieden Stellen in der Nähe des Treffpunkts, aber immer noch in Hörweite und Blickkontakt. Ich starrte die Straßen entlang. Aber je länger die Minuten vergingen, desto schwerer viel es mir, daran zu glauben Ron könnte aus der Seitenstraße gegenüber von mir spazieren. Mit einem typischen Weasley-Grinsen und der Erklärung, Muggellondon sei zu unübersichtlich. Die Zeit verann und ich grub meine Fingernägel tief in meine auch so schon aufgeschürfte Haut. Doch außer meine Nerven zu beruhigen, brachte es nichts. Eine warme, vertraute Hand legte sich auf meine Schulter. In der Hoffnung es könnte sich um Ron handeln, wandte ich mich um. Es war jedoch nur Harry. Meine Enttäuschung zu verbergen war schier unmöglich. Aber er verstand mich.
'Es ist jetzt schon 7:41 Uhr. Noch länger zu warten können wir uns nicht erlauben. Der Berufsverkehr wird dichter. Wir können wenigstens schon Ausschau nach Ministeriumsmitarbeitern halten. Ron wird uns schon irgendwie finden, da bin ich mir sich...'. Abrupt stoppte er und besah sich meiner Hände. Was bist du, wollte ich schon fragen als er vorsichtig meine Hände anhob.
'Du blutest', sagte er erschrocken.
Jetzt sah auch ich, dass ich meine Fingernägel vor lauter Sorge zu tief in das Fleisch gegraben hatte. Aus Rissen in meiner abgeschürften Haut quollen die dunkelroten Tropfen.
'Oh.' Etwas besseres viel mir nicht ein, zumal meine Hände in der Herbstkälte wie betäubt waren und ich nur sehr gering das schmerzliche Brennen vernahm.
Mit erhobenem Zauberstab murmelte ich: 'Episkey!' Die Wunde schloss sich.
'Los, wir gehen', kommandierte Harry und ich folgte gehorsam. Keine Sekunde zu früh.

Harry hatte Recht. Der Verkehr verdichtete sich und immer mehr Angestellte in Schlips und Krawatte hasteten zu ihren Arbeitsplätzen. Darunter auch sicher Ministeriumsarbeiter. Gut getarnt und in Muggelmanier.
Eine Gruppe von hochnäsig dreinblickenden Geschäftsmännern versammelte sich an der roten Telefonzelle, die in Wirklichkeit Besuchereingang des Zauberministeriums war. Weitere Grüppchen gesellten sich dazu und standen Schlange um in das unterirdische Gebäude zu gelangen. Unglücklicherweise waren uns die Hände gebunden. Es war zu risikoreich jemanden aus einer Gruppe zu überwältigen. Salopp gesagt gab es zu viele mögliche Zeugen. Selbst wenn das Unmögliche gelingen sollte und wir jemanden von seiner Truppe loseisen könnten, würde seinen Kollegen früher oder später die Abwesenheit ins Auge fallen.
Nach einigen Minuten hatten wir endlich Glück, als uns ein hochgewachsener Zauberer mittleren Alters mit braunen Locken buchstäblich in die Arme lief. Bevor ich ein Ablenkungsversuch anbot, hatte Harry den Mann schon geschockt. Mit gemeinsamer Zauberkraft beförderten wir ihn in den verlassenen Keller und verabreichten ihm eine Pastille von Fred und George. Die würde dafür sorgen, dass er zu krank war um zu fliehen. Dann ließ ich Harry alleine während er seine Kleidung abstreifte und die neue anlegte. Dem Mann warf er schließich Ersatzkleidung hin und rupfte ihm ein gekringeltes Haar aus. Skeptisch betrachtete er wie das Haar sich im Vielsafttrank auflöste, welcher dann sofort eine blass blaue Farbe annahm.
'Auf's wohl!', zitierte er MadEye und kippte den Trank tapfer herunter. Zuckend begann er sich zu verformen. Erst die Haarfarbe, dann die Statur und die Gesichtszüge, bis seine Augen das fremde Braun ausstrahlten.
'Na dann', sagte er mit rauer Stimme, 'jetzt bist du dran.'
Es dauerte nicht lange bis wir auch für mich eine Frau auserkoren hatten. Harry drängte sie unsanft in die Gasse. Bevor ihr auch nur ein Protest, Keuchen oder Schrei entfahren konnte streckte ich sie mit einem zielsicheren Stupor nieder. Mit ihr verfuhren wir genauso wie mit dem Mann und bald stand ich in einem neuen Körper vor Harry. Mein Haar war kurz und honiggolden. Ich trug eine blaue Bluse, einen blauen Rock und hatte einen grauen Blazer übergestreift, der zu meinen ebenso grauen Augen passte. In unseren jeweiligen Brieftaschen fanden wir den uns zugehörigen Personalausweis.

Ich war Catherine Segel, 36 Jahre alt und geboren in Oxford. Harry war Mitchell Gordon, 45 Jahre alt und geboren in Bridlington. Doch wir waren immer noch zu zweit und ich war ernsthaft besorgt. Was wenn Ron etwas passiert war? Ich war appariert, ich hatte seinen Halt verloren! Ich war schuld!
Harry redete beruhigend auf mich ein: 'Es ist sicherlich nicht dein Fehler! Wenn du nicht appariert wärst, wären wir jetzt sicherlich tot oder gefangen.'
Aber trotzdem blieb ich angespannt. Schließlich war es zehn vor acht.
'Ich halte das nicht mehr länger aus, ich gehe ihn suchen!'
'Nein, ich übernehme das', widersprach Harry. 'Du gehst währenddessen schon mal ins Ministerium, okay? Ich hole dich ein, zusammen mit Ron, versprochen!', wies er mich an und bevor ich etwas erwidern konnte, verschwand er hinter einer Mauer.
Jetzt war ich auf mich selbst gestellt...

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Zusammen mit einer Gruppe von anderen Zauberern stieg ich in den beengten Raum der roten Telefonzelle. Ein älterer Mann mit graumeliertem Haar nahm mir die Arbeit ab und gab den passenden Code ein. Mit einem Ruck senkte sich die Zelle nach unten und fuhr langsam in den Untergrund. Ich dachte schon es würde nicht mehr aufhören als eine mechanische Stimme verkündete, dass wir das Atrium erreicht hatten.
Ein fantastischer Anblick bot sich mir. Die große, prunkvolle Halle war mit grünem Marmor erbaut und mit schwarzem Graphit gepflastert. Mitten im Zentrum, umringt von zahlreichen Kaminen in denen grüne Flammen züngelten, erhob sich ein prächtiger, goldener Brunnen mit einer Skulptur Darstellung, die mir den Atem nahm. Kleine Hauselfen trugen die Trage eines majestätisch blickenden Zauberers. Darunter befand sich der Slogan: Magie ist Macht. Ein schöne Umschreibung für solch eine Diskriminierung. Doch mir blieb keine Zeit meiner Wut Ausdruck zu verleihen. Von dem Menschenstrom der sich nun ergoss, wurde ich tiefer und tiefer in das Ministerium geschwemmt. Immer mehr Menschen drängten sich von links oder rechts dazu, sodass mir keine andere Wahl blieb als wahllos mitzlaufen.
Erst jetzt bemerkte ich die uniformierten Sicherheitseinheiten, dich sich verstreut, aber dennoch in einem Muster in der Halle verteilt hatten. Der Ausdruck in ihren Gesichtern war todernst, aber zugleich bedrohlich. Mit forschendem Blick musterten sie die Menschenmenge, welche sie hastig an ihnen vorbeischlängelte. Einer dieser Wächter starrte gebannt in meine Richtung. Ich vergaß für einen Moment, dass er in mir nur irgendeine Frau sah, und fror in meiner Bewegung ein.

'He!', brüllte er und preschte in meine Richtung. Ich hob den Zauberstab und war bereit jeden Zauber einzusetzen um mich zu schützen. Doch dann - stürmte an mir vorbei, streifte nur meinen Oberarm und nahm stattdessen einen unscheinbaren, jungen Mann hinter mir fest. Sein Protest wurde von einem harten Schlagstock erstickt. Aber das war es nicht, was mich schockte. Schließlich hatte ich damit gerechnet, dass das Ministerium hart durchgriff, bzw. unnötig gewaltätig war. Doch was mich zutiefst und irreparabel schockte war, dass alle Arbeiter gefühlskalt weitergingen, höchstens ein bisschen unangenehm berührt. Unangenehm berührt während ein Mann blutig geschunden wurde. Mir blieb kein Raum für Handlungen ich wurde grob noch vorne geschubst und bewegte mich auf die Aufzüge. So genau wusste ich noch nicht wonach ich suchte, deswegen versuchte ich mir eine Übersicht zu verschaffen.
Ron hatte uns viel über die verschiedenen Abteilungen, die im Gebäude angesiedelt waren, erzählt. Jedoch wusste er nicht in welchem Gebiet und welchem Rang Umbridge tätig war. Wir konnten nur ausschließen, dass sie in Arthur's Abteilung arbeitete. Wahrscheinlich, dachte ich mir, war sie Teil der Chefetage oder Gerichtsabteilung. Doch bevor ich meine Suche beginnen konnte, kam mir ein unerwartetes Problem in die Quere.

'Hey, Catherine!'
Eine junge Frau mit roten Locken kam auf mich zugelaufen.
'Hallo', erwiderte ich unsicher.
Die Frau hielt einen Stapel mit mehreren Akten in den Händen.
'Ich hätte fast den Belmore Bericht vergessen. Hier, du kannst ihn gut gebrauchen.'
Sie reichte mir eine rote, staubige Akte.
'Ehh, danke.'
Die magische Stimme verkündete gerade, dass wir die Station der ministeriumsexternen Zeitung, sprich dem Tagespropheten erreicht hatten.
Die Frau zögerte, dann gestikulierte sie in Richtung der Ebene.
'Ähmm, möchtest du nicht aussteigen? Deine Abteilung...Tagesprophet...'

'Oh, natürlich', verlegen wandte ich den Blick ab und trat notgedrungen aus dem Aufzug. Es würde wohl zu verdächtig wirken, wenn ich nicht arbeiten ging. Ich verabschiedete die Frau kurzerhand und stieg aus. Zufälligerweise stolperte ich direkt auf mein Büro zu. Eine silberne Plakette wies mich als erste Redakteurin aus. Mehrere Mitarbeiter grüßten mich herzlich, ehe sie sich in nie enden wollende Papierstapel vertieften.
Ich beschloss mir eine Ausrede einfallen zu lassen und dann die Etage zu verlassen. Wie in etwa: Ich muss noch einen Bericht aus der Abteilung der Flohnetzwerkaufsicht abholen. Ich nahm also meinen Mut zusammen und trat in das Chefbüro. Doch wie es aussah kam ich ungelegen.
Die Chefin der Abteilung, Grace Hatcher die mich irgendwie an Rita Kimmkorn erinnerte, wies lautstark einen Bericht zurück.
'Haben Sie noch alle Sinne beisammen!? Der Druck dieser Ausgabe gäbe uns den Todesstoß! Was glauben sie wie die Chefetage darauf resgieren würden!? Die würden Ihnen und was noch viel schlimmer ist, mir einen Fluch aufhexen! Vernichten sie sofort die Ausgabe! Stoppen sie den Druck!'
Völlig aus der Fassung beugte sich Hatcher über den Tisch und ihre Halsschlagader stach wild pulsierend hervor. Cole jedoch ließ nicht locker: In heftiger Anklage hob er den Zeigefinger und zeigte auf seine Chefin. Er machte keinen Hehl aus seiner Abscheu und blickte sein Gegenüber hasserfüllt an.
'Wenn wir die Menschen nicht informieren, spielen wir doch nur der Dunklen Seite zu! Die würden sich freuen, dass wir alles verheimlichen! Scheißen sie auf den Minister! Der will doch nur nicht seinen Ruf verlieren! Mit der Einstellung helfen sie höchstens Voldemort...'
'Nennen Sie den-der-nicht-genannt-werden-darf nicht beim Namen!', schrie sie schrill dazwischen, dass die ganze Abteilung es hören musste.
Cole zuckte kurz mit den Lippen, unschlüssig, ob er noch eine giftige Bemerkung fallen lassen sollte. Dann knallte er mit voller Wucht einen druckfrischen Tagespropheten auf den Schreibtisch.
'Ein Massenausbruch in Askaban ist anscheinend keine würdige Nachricht. Sie berichten lieber über die falschen Erfolge des Ministers nicht wahr?!'
Er verzog ein Gesicht zu einer lächerlichen Grimasse und äffte dann irgendeine Stimme nach: 'Eine gute Nachricht.12 Menschen wurden heute durch das magische Einsatzkommando festgenommen. Nur haben sie absolut nichts mit den Verbrechen, die geschehen, zu tun! Oder: Erfreulicherweise sind die Umstände des Unfalls geklärt. Nur war es kein Unfall, sondern eiskalter Mord!'
Er machte eine Pause, dann wies er mit dem Kinn auf den Schreibtisch. 'Das sind die Nachrichten, die das Volk interessieren. Aber die unterschlagen und zensieren sie ja alle. Und ich dachte, es gäbe noch so etwas wie Pressefreiheit!'
Aus dem Türspalt spähte ich auf das umstrittene Exemplar. Meine Gedanken überschlugen sich.
'Sie...Sie sind gefeuert!'
'Nein, ich kündige!'

Cole stürmte aus dem Zimmer und warf mir den Tagespropheten schwungvoll vor die Füße während Hatcher mit zornrotem Gesicht und geblähten Nasenlöchern hinterherstarrte. Das Redaktionsteam fiel in betretenes Schweigen und versuchte die letzten fünf Minuten zu vergessen, aber so etwas konnte man nicht einfach ignorieren. Der Aufzug öffnete die Türen, schloss sie wieder und Cole war verschwunden.
Mein Blick haftete auf der Titelseite. Fettgedruckt prangte die Überschrift Massenausbruch in Askaban darauf. Darunter ein Bild des zerstörten, rauchenden Gefängnisses in dem sich Scharen von Flüchtlingen bewegten. Ich starrte auf den Text und konnte nicht anders als ihn zu lesen. Flüchtig überflog ich die Worte.
Ausbruch...Todesser...ermordete Wachmänner...Explosion und dann folgte eine vollständige namentliche Auflistung der geflohenen Insassen. Mein Herz setzte aus und ich schlug mir die Hände vor den Mund um nicht hysterisch zu kreischen.
In der 77. Zeile stand sein Name.
Ryan Worth

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Über ein paar Reviews würde ich mich sehr freuen!
LG und danke an meine Leser
g.M.a.R.


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Als ich das erste Harry-Potter-Buch las, habe ich mir meinen Bademantel angezogen und so getan, als ob ich Harry wäre. Ich rannte im ganzen Haus herum uuund... kann nicht fassen, dass ich das gerade erzählt habe.
Matthew Lewis