von Odo der Held
Untitled
Kapitel 5
Am Nachmittag desselben Tages ging Hermine alleine spazieren. Sie war total verwirrt wegen Snape.
Harry und Konsorten wollten Exploding Snap spielen und Ginny und Lucy lernten. Sie ging an der großen Halle vorbei und stieg die Treppen hinauf bis in den 4. Stock.
Sie wusste nicht wohin sie gehen wollte, bloß gehen, um ihre Gedanken zu sortieren.
Im 4. Stock angekommen, war immer noch alles wüst, und so lief sie die Stufen wieder hinunter und landete im dunklen, ausgestorbenen Kerker. Dort angekommen setzte sie sich auf eine Treppe und versuchte Klarheit zu bekommen.
Plötzlich hörte sie Schritte, und ehe sie sich versah stand Snape vor ihr. Sie erkannte ihn vage, aber sie hörte die Stimme aus dem Raum der Wünsche „Hallo“ sagen.
„Stop“, rief sie automatisch.
Er blieb stehen und blickte sie verdutzt an.
Hermine wedelte mit ihrer Hand zwischen ihm und sich selbst hin und her.
„Ich versuche gerade herauszufinden, was das hier wird. Ist. Mit uns.“
Er lachte wieder leise. Hermine fand das hingegen gar nicht lustig.
„Nicht lachen“, murmelte sie.
„Bist Du schon zu einem Ergebnis gekommen?“ fragte er vorsichtig nach einer kurzen Weile.
Sie schüttelte den Kopf. Er hatte sie geduzt. Das war mit dem Wort seltsam gar nicht mehr auszudrücken.
„Ich kann nicht klar denken, wenn S…“, sie stoppte und korrigierte sich, „wenn Du hier vor mir stehst.“
„Soll ich wieder gehen?“ Er schaute Hermine mit seinen stechend schwarzen Augen aufmerksam an.
„Nein. Ich kann nur gerade nicht denken. Ich bin im Verarbeiten etwas langsam.“
Sie wedelte wieder mit der Hand.
Snape konnte nicht anders als zu grinsen. Er machte einen Vorschlag:
„Da vorne ist meine Tür. Du folgst mir einfach und ich mache das Licht aus. Dann siehst Du mich nicht, aber es ist wenigstens nicht so kalt wie hier. Du holst Dir sonst was.“
Hermine schaute ihn ob seiner Fürsorge ungläubig an, folgte ihm aber ohne weiteres. Er öffnete seine Tür mit einem stillen Passwort und als sie sein Wohnzimmer betrat war es auch schon wieder weg. Er hatte das Licht entfernt.
„Besser?“ fragte er links neben ihr. Sie seufzte.
„Ja, viel besser. Dann muss ich Dich nicht ansehen.“
Er lachte dunkel auf. „Danke!“
„Nein, nein, es ist nur irgendwie so surreal, Dich zu sehen. Ich meine, Du bist mein Lehrer Professor Snape. Und ich kenn Dich, glaub ich.“ Sie seufzte wieder. „Es ist einfacher für mich mit Dir zu reden, wenn Du nicht Professor Snape bist sondern nur eine Stimme.“
„Ich verstehe, was Du meinst.“
„Siehst Du, Du duzt mich. Ich meine, was ist das? Und ich duze Dich, ohne dass Du mich wie üblich anblaffst, was mir denn einfällt. Das ist wirklich seltsam.“
Er ahnte, dass sie wieder mit der Hand wedelte und ein dünner Luftzug bestätigte es. Severus hielt eine Erklärung für nötig:
„Ja, ich duze Dich. Ich hielt das in Anbetracht der Tatsache, dass ich mit Dir mehrfach Sex hatte für tragbar. Und andersrum natürlich auch.“
„Mensch, Du bringst mich echt gerade aus der Fassung. Ich meine, Du bist `Snape`, mein Lehrer, mein Professor, Du hast keinen Vornamen. Du hattest bis vor ein paar Tagen kein Sexleben….“
Severus grinste schief was Hermine nicht sehen konnte und so fuhr fort sie, weil sie grad so schön in Fahrt war:
„Du warst quasi geschlechtslos und nun stehen wir hier und mein Professor benutzt das Wort `Sex` und duzt mich. Das kann ich noch nicht ganz zusammenbringen.“ Herme stieß ihre Fäuste leicht aneinander.
Er lachte.
„Ich sagte doch - nicht lachen.“
„Entschuldige.“
„Es tut mir leid“, flüsterte Hermine. „Ich muss es nur noch schaffen meinem Kleinhirn klar zu machen, dass der Mann aus dem Raum der Wünsche und mein ständig miesgelaunter Zaubertrankprofessor ein und dieselbe Person sind.“
Jetzt seufzte er. „Ich weiß.“
„Wie stellst DU das an? Oder hat es schon geklappt?“
„Hat es noch nicht ganz. Aber ich bin auf dem Weg.“ Er grinste breit. „Und ich habe einen Vornamen. Er heißt Severus und mein Geschlecht ist, wie Du hoffentlich mitbekommen hast, in der Tat männlich. Und ja, Du hast Recht, bis vor kurzem hatte ich wirklich viel zu wenig Sex, und jetzt bin ich süchtig danach. Und ja, von Beruf bin ich Lehrer, aber in erster Instanz bin ich ein Mann. Ein Mann, der Gelüste hat. Nach Dir.“
„Wie soll das weitergehen?“ Sie hatte die Frage plötzlich gestellt.
Er seufzte wieder. „Ich weiß es nicht.“
„Sollen wir gar nichts mehr machen? Oder sollen wir weiterhin Sex haben? Oder sollen wir noch andere Sachen machen?“
„Was sind die anderen Sachen? Ringkämpfe?“
Jetzt lachte sie. „Nein.“
„Gut. Ich würde eh gewinnen. Aber was meinst Du mit `andere Sachen`?“
„Nichts. Nur so.“
„Kein `Nichts nur so`. Du möchtest etwas andeuten.“ Seine Stimme wurde neugierig.
Hermine stieß laut ihren Atem aus. Sympathie und dann Liebe kämen in Frage, aber sie sagte:
„Es gibt noch andere Sachen außer Ignorieren und Sex.“
Ach, DAS meinte sie. „Ich weiß, was Du meinst.“
Wer würde es als erstes sagen, fragte sich Hermine und ließ sich auf den Sessel hinter ihr sinken, den sie ertastet hatte.
Plötzlich sagte er leise:
„Lumos Lux“, und der Raum wurde eine kleine Nuance heller.
Hermine zuckte zusammen, aber sie konnte ihn noch nicht sehen.
„Lumos Lux“, wiederholte er und der Raum wurde noch ein kleines bisschen heller.
Sie sah dunkel seinen Schatten.
„Lumos Lux“, sagte sie und sie erahnte jetzt, wo er sein musste.
„Hermine“, murmelte er.
Hermines Herz hüpfte, als sie ihren Namen aus seinem Mund hörte.
„Sag ihn noch mal“, bat sie ihn.
„Hermine“, er kam näher und dann fühlte sie seine Hände auf ihren Knien. Er hatte sich vor sie gehockt.
Er zog sie hoch und in seine Arme.
„Lumos Lux“, flüsterte er und sie konnte die Umrisse seines Gesichts sehen.
Er zog seinen Zauberstab aus seiner Robe und zielte damit auf den Kamin. Im Bruchteil einer Sekunde entflammte ein kleines Feuer. Jetzt konnten sie sich anschauen und es war immer noch seltsam, in den Armen des Professors zu liegen. Er hielt sie fest und schmiegte seine Wange zärtlich an ihre.
„Hermine.“
Dann fasste er in ihre Haare und zog ihren Mund an seinen. Mit größter Zartheit küsste er sie.
„Ich möchte hier nicht wegmüssen“, purzelte die Bemerkung aus ihrem Mund.
„Dann bleib.“
„Kann das unangenehm und gefährlich werden, wenn ich bleibe?“
Er lachte auf.
„Na klar. In den Klauen des miesepetrigen Giftmischers ist das Leben die Hölle. Frag nur Deine Klassenkameraden.“
Hermine grinste und winkte lässig ab. „Ach, die haben doch alle keine Ahnung.“
Er zog Snape-like eine Augenbraue hoch. „Ach ja, und du hast?“
„Ja. Seit ich das erste Mal Deinen Geruch in mich aufgesaugt habe.“
„Erklärung?!“ forderte er.
Sie neckte ihn. „Professor.“
„Erklärst Du es mir?“ Verbesserte er sich.
„Ich hatte nach unserem ersten Aufeinandertreffen, dem ersten Riechen Deiner Haut, das Gefühl was wahrscheinlich Drogensüchtige haben. Noch gestern Abend im Bett habe ich gedacht, dass was auch immer passieren würde, Du mich für alle Zeit für alle Deine männlich Geschlechtsgenossen unwiderruflich verdorben hast.“
„Wie das?“
Hermine lachte auf.
„Himmel, Du hast keine Ahnung, wie gut Du im Bett bist, oder?“
Hatte er scheinbar wirklich nicht. Hermine schmiegte sich in seinen Arm und er legte seine Nase in ihrem Haar ab. „Ich wollte Dich nie verderben. Du hast nur immer willig mitgemacht, was ich gerne habe.“
Hermine lachte auf.
„ICH habe gemacht, was DU wolltest? Das war doch wohl eher umgekehrt!“
Severus lachte. „Stehen wir wirklich beide darauf?“
Hermine sah lächelnd zu ihm auf und zum ersten Mal spürte er, dass er für immer auf sie aufpassen wollte. Das Gefühl ließ ihn nicht erschrecken, sondern wundersamerweise befriedigte es ihn, an diesen neuen Auftrag zu denken der ihm bevorstand.
„Hermine“, seine Stimme klang heiser. „Ich fange an.“
„Ja?“ Ihre braunen Augen musterten ihn genauestens.
„Ich bin dabei mir zu verlieben. In Dich.“ Jetzt war es raus.
„Wow“, erwiderte sie bedächtig. „Das trifft sich wirklich gut. Mir geht es genauso.“
Er küsste sie auf die Stirn.
„Ich hätte da ein Angebot zu machen“, sagte er.
„Welches?“
„Ich hätte ein Schlafzimmer im Angebot mit einem 2 Meter breiten Bett. Das Schlafzimmer ist ganz in Dunkel gehalten. Du müsstest den Professor nicht sehen, wenn Du nicht willst. Das Bett ist leider nur für zwei Personen gedacht. Aber vielleicht findest Du das Zimmer für 2 nicht attraktiv. Ich meine Du bist immerhin mittlerweile Gruppenansammlungen gewohnt.“
„Nein“, sagte Hermine im bestimmten Tonfall einer Kundin. „ich brauche es auch nicht sehen. Ich nehme es.“
Er zog sie in sein dunkles Schlafzimmer.
„Pass auf, da ist eine Schwelle“, murmelte er noch.
Dann zog er sie an der Taille in sein Bett.
„Das Bett riecht total nach Dir“, Hermine atmete genüsslich ein.
Er küsste ihren Hals und biss leicht hinein.
„Ich fühle mich noch so angezogen“, meckerte Hermine gespielt.
„Evanesca.“
„Schon besser.“
Ihr war trotz der Dunkelheit unangenehm es anzusprechen. „Severus.“
Er hörte seinen Namen aus ihrem Mund und sein Herz schwoll an.
„Sag das noch einmal.“
„Severus“, flüsterte Hermine.
„Ja?“
„Das was Du als letztes im Raum der Wünsche gemacht hast - Kannst Du das noch mal machen?“
Er lachte heiser und es erregte Hermine.
„Na klar, jederzeit wieder. Aber nicht jetzt.“
Dann zog er sie mit einem Ruck auf sich. Durch die Tür schien das Flackerlicht vom Kamin und Hermine konnte Severus ins Gesicht sehen. Den Ausdruck zufrieden zu nennen war eine gnadenlose Untertreibung.
„Du siehst friedlich aus“, sagte sie und küsste ihn auf die Wange.
„So fühle ich mich auch.“
Dann suchte Hermine seinen erregten Ständer und ließ sich darauf nieder.
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