von Simone Luna Rose
Über Ottery St. Catchpole war inzwischen die Sonne wieder aufgegangen und tauchte das kleine Zaubererdorf in gleißendes Licht. Langsam begannen seine Bewohner zu erwachen und auf den kleinen Dorfstraßen began der Alltag. Zwei Menschen schien diese wunderbare Sonne auf die Gesichter, sie hatten sich eng aneinander gekuschelt und schliefen noch tief und fest. Die junge Hexe mit den verwuschelten, karamellfarbenen Haaren murmelte im Schlaf und zuckte gelegentlich, Hemrine träumte. Ron, der große, rothaarige Junge neben ihr hatte beide Arme fest um seine Freundin gelegt und atmete gleichmäßig. Beide waren mit einem Lächeln eingeschlafen. Der Wecker schaltete auf 10 Uhr und in dem kleinen Radio begann Musik zu spielen. Hermine hatte den Wecker gestellt. Eine fröhliche Reporterstimme ertönte und lies die Beiden unsanft aus ihrem Schlaf erwachen.
„Einen wunderschönen guten Morgen an alle Langschläfer da draussen. Es wird Zeit, aufzustehen. Die Sonne lacht und ihr hört die besten Hits auf „on Age On!“
Die Stimme verstummte und laut begann Musik zu spielen.
„Wie kann man um diese Uhrzeit schon so gute Laune haben.“, grummelte Ron und strich sich Hermines Haare aus seinem Gesicht. „Es kann ja nicht jeder so ein elender Morgenmuffel sein, wie Du, Süßer!“, scherzte sie und drehte sich zu ihrem Freund, um ihm in die Augen schauen zu können. Sie liebte seine Augen, die sie immer an das unendliche, blaue Meer erinnerten und in denen sie sich fast immer verlor. Verschlafen blinzelte er sie an und kuschelte sich noch tiefer in die Kissen. „Lass' uns noch ein wenig liegen bleiben, ja?“, murmelte er und zog seine Freundin in die Arme. Hermine wehrte sich zuerst, doch dann willigte sie ein und legte ihren Kopf auf Rons Brust. Schweigend blickten die Beiden zur Zimmerdecke. Ron strich Hermine über den Arm und lies seine Finger in Ihre gleiten. Sein gleichmäßiger Atem lies sie wieder sanft wegschlummern und die Musik im Radio spielte eine schöne Melodie. Ron döste ebenfalls weg, bis ein Geräusch an der Zimmertür Freund und Freundin aus dem Schlummern riss. Jemand war schnell das enge Treppenhaus des Fuchsbaus hinuntergerannt, an Rons Zimmer vorbei. Die alten Treppenstufen knatsten und rüttelten alle Weasleys aus dem Schlaf, wenn sie nicht sowieso schon längst auf waren.
Ron setzte sich auf und zog Hermine mit nach oben. „Hm.....“, machte sie und stützte sich auf, damit er nicht ihr ganzes Gewicht tragen musste. Von unten drangen fröhliche Stimmen aus der Wohnküche und Ron lauschte gespannt. Als er erkannte, wessen Stimme unten sprach, begann er fröhlich zu grinsen. Hermine hatte sich zu ihm umgedreht und sah ihn fragend an. „Schatz, heute lernst du das letzte Mitglied meiner Riesenfamilie kennen: Meinen Bruder, den Drachenhüter Charlie!“,sagte er und war aus dem Bett gekrochen. In Boxershorts begann er, im Zimmer auf und ab zu rennen. Hermine saß auf der Decke im zerwühlten Bett und betrachtete ihren Freund, der jetzt hastig seine Klamotten zusammensuchte. Er war so süß... Nein, sexy... Er war wunderschön. So groß, mit seinen breiten Schultern und seinen roten Haaren. Sie schmunzelte, als sie an die vergangene Nacht dachte. Zum zweiten Mal hatten sie miteinander geschlafen, für Hermine waren diese Stunden, in denen sie nur sich hatten und sich so nah waren, sehr kostbar. Sie vergaß dann alles um sich herum, sie sah nur sich und ihn, seine große Liebe.
Seit dem fünften Schuljahr war sie in ihn verliebt gewesen und hatte sich nicht getraut, den ersten Schritt zu tun. Sie hatte zuerst Angst, die Freundschaft zu zerstören, die sie in Hogwarts damals mit ihm und Harry geschlossen hatte, sie war schon immer ein bisschen die Außenseiterin gewesen unter ihren Schulkameradinen. Nur bei Ron und Harry hatte sie sich immer sehr wohl gefühlt. Als sie gemeinsam auf der Jagd nach den Horkruxen waren und Ron nach einem Streit mit Harry einfach verschwunden war, merkte sie zum ersten Mal richtig, wie sehr sie diesen Wealsey doch liebte und als er wieder auftauchte, wäre sie ihm am liebsten um den Hals gefallen, doch ihre Wut war stärker. Sie hatte Ron beschimpft und tagelang ignoriert. Aber Ron hatte nicht aufgegeben und als sie gefangen genommen wurden und Hermine schlimm gefoltert wurde, war er für sie da gewesen, hatte sie aus den Fängen der Todesser befreit und war mit ihr und Harry an den wohl schönsten Ort Englands geflohen: Zu Bill und Fleur nach Shell Cottage. Dort hatte er ihre Wunden versorgt, war Tag und Nacht bei ihr geblieben, bis sie gesund war. Er war mit ihr in Gringotts eingebrochen, mit ihr auf einem riesigen Drachen geflohen und in der großen Schlacht von Hogwarts nicht von ihrer Seite gewichen. Die Kammer des Schreckens hatten sie geöffnet und die tötlichen Giftzähne des Basilisken ergattert, die sie brauchten um die Horkruxe zu zerstören. Voldemord hatte ihnen Wasserfluten und Riesenschlangen auf den Hals gejagt und Ron und sie hatten Hand in Hand gekämpft. Sie hatten sich in dieser Nacht zum ersten Mal geküsst, mitten in dem flammenden Inferno ihrer geliebten Schule, die um sie herum zerstört wurde. Es gab in diesem Moment nur sie Beide. Rons Kuss war so zärtlich, trotz der schlimmen Erlebnisse an diesem Tag. Er hatte seinen Bruder sterben sehen und die Angst um sie war für ihn fast unerträglich. Er hatte sie an den Händen gefasst und ihr tief in die Augen gesehen, als er diesen wunderbaren Kuss löste. „Für immer?“, das war das Einzige, was er hervorbrachte. Er musste sich anstrengen, vor lauter Glück nicht loszuheulen, er hatte solange darauf gewartet! Hermine hatte ihre Stirn an seine Stirn gelegt und sah ihm tief in die Augen. „Für immer, Ron“, nickte sie und küsste ihn wieder. Vielleicht war es ja das letzte Mal...?
Sie schüttelte sich aus den Gedanken und blickte wieder zu Ron, der fertig angezogen vor ihr stand und ihr seine Hand hinhielt.
„Prinzessin? Bist du wieder im Hier und Jetzt?“, er grinste und legte den Kopf schief. Hermine hatte oft solche Tagträume, genau wie er selbst. Das war nur eine Sache, die die Beiden verband. Hermine schüttelte ihre Haare, ergriff die Hand ihres Freundes und stand auf. „Ron...“, begann sie, als auch sie ihre Sachen aufsammelte und sich anzog. „Ja, was ist?“ „Als du mich damals zum ersten Mal geküsst hast..“ „Jaaaaaa?“, fragte Ron unsicher. „Hat es sich für dich da auch so endültig angefühlt, wie für mich?“, fragte sie und blickte ihn an. Ron war erleichtert über ihre Frage und erwiederte ihre Blicke. „Was hab' ich damals zu Dir gesagt, Hermine?“, fragte er und streichelte ihre Wange. „Für immer.“, antwortete sie. Ron lachte und gab ihr einen Kuss. „Na siehst du. Und bis heute habe ich diese beiden Wörter nicht bereut! Du bist mein Ein und Alles, aber das habe ich dir doch gestern Abend alles gesagt“, grinste er und zg sie an den Hüften näher zu sich. Leidenschaftlich küsste ihn Hermine und schmunzelte in den Kuss hinein, weil sie sich immer auf die Zehenspitzen stellen musste, um ihren Freund zu küssen. „Wofür war der denn?“, fragte Ron und kitzelte ihren Nacken. „Für diese Nacht. Für die Nacht bei mir zu Hause.. Und für die Nacht in Hogwarts, als du mich zum ersten Mal mit deinen süßen Lippen geküsst hast!“, strahlte als sie ihn erneut ansah und seine blauen Augen schöner leuchten sah als je zuvor, fügte sie noch hinzu: „Ich liebe dich, Ron. Für immer!“ Er nahm ihre Hand und zog sie mit sich nach draussen, nachdem er ihr noch einen kleinen Kuss als Dank auf die Nasenspitze gedrückt hatte.
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